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Rohr für eine Be- oder Entlüftungsleitung mit Auffang-
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wanne für Kondenswasser " Die Erfindung bezieht sich auf ein Rohr
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Insbesondere sind solche Be- und Entlüftungsleitungen in Betracht
gezogen, die für wohnhaustechnische Be- und Entlüftungszwecke eingesetzt werden,
beispielsweise typischerweise als Anschlußleitungen von Küchenabzugshauben.
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Wenn das erfindungsgemäße Prinzip auch auf große Be- und Entlüftungsanlagen,
wie sie in der industriellen Be- und Entlüftung eingesetzt werden, übertragbar ist,
so besteht doch der eigentliche Anwendung zweck in der
Haushaltstechnik
und insbesondere bei der Entlüftung von Küchen und sanitären Räumen in Wohngebäuden.
Dunstabzugshauben haben typischerweise runde Ausgangsstutzen, genormt auf 100 mm
oder 125 mm lichte Weite. In Sonderfällen mag die lichte Weite zwischen 80 mm und
150 mm liegen. 80 mm ist typisch für den analogen Fall einer WC-Entlüftung, 150
mm bei Dunstabzugshauben von freistehenden Kochinseln mit offenem Zugang im Wohnraum.
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Die Erfindung befaßt sich insbesondere, aber nicht ausschließlich,
mit der Problematik derartiger Be- oder Entlüftungsleitungen im Bereich zwischen
80 und 150 mm, vorzugsweise 100 bis 125 mm, lichter Weite.
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Wenn Be- oder Entlüftungsleitungen von einem warmen Einbaubereich
in einen kalten Einbaubereich übertreten, kann es zur Abscheidung von Kondenswasser
kommen. Ein typischer Anwendungsfall ist die Verlegung einer Dunstabzugsleitung
von einer Dunstabzugshaube nach oben aus einem einstöckigen Bungalow direkt oder
über ein kaltes Dachgeschoß nach oben.
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Hierbei kommt es zu Kondenswasserabsonderung am Übergang vom warmen
Erdgeschoß durch das kalte Dach bzw. Dachgeschoß.
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Es ist schon vorgeschlagen (interner Stand der Technik) und wird gattungsgemäß
vorausgesetzt, zum
Auffangen des Kondensates einen Teil der Rohrleitung
etwa horizontal zu legen, so daß der Rohrboden zwischen einem etwas höher gelegenen
Eingangsquerschnitt und einem wiederum höher gelegenen Ausgangsquerschnitt in seinem
unteren Bereich eine Wanne bildet. Dies hat jedoch den Nachteil, daß bei eingefangenem
Kondensat der wirksame Rohrquerschnitt von dem Kondensat eingeengt wird und ferner
die Gefahr besteht, daß durch Strömungen im Rohr bereits abgeschiedenes Kondensat
in unerwünschte Rohrbereiche mit geführt wird.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, auftretendes Kondensat
ohne funktionell bedingte Verengungen des wirksamen Rohrquerschnitts so abzuscheiden,
daß das abgeschiedene Kondensat außerhalb des Strömungsbereiches von Strömungen
innerhalb der Rohrleitung gesammelt wird.
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Eine Lösung dieser Aufgabenstellung ergibt sich aus dem Kennzeichen
von Anspruch 1. Die Erfindung macht sich dabei zunutze, daß der weitaus überwiegende
Anteil von Kondenswasser sich an der Rohrwandung niederschlägt und bei entsprechendem
Gefälle längs der Rohrwandung abläuft. Nach der Erfindung läßt man das an der Rohrwandung
abgeschiedene Kondensat längs der Rohrwandung bis in den Einmündungsbereich der
außerhalb des freien Querschnitts des Rohres an dieses angeschlossenen Auffangwanne
kriechen. Dadurch, daß sich der Eingang der Rohrwanne um den ganzen Umfang des Rohres
herum erstreckt, kann man alles längs der Rohrwandung innerhalb des freien Querschnittes
des Rohres herabkriechende
Kondenswasser abfangen und so eine hundertprozentig
wirksame Sperre für ein Weiterkriechen von Kondenswasser längs der Rohrwandung schaffen.
Das Kriechen längs der Rohrwandung wird dabei im allgemeinen durch das Gefälle,
gegebenenfalls durch Strömungsverhältnisse gefördert, bewirkt. Besonders ausgezeichnet
ist dabei ein senkrechter Einbau des mit der Auffangwanne versehenen Rohres in der
Rohrleitung, und zwar vorzugsweise am Übergang zwischen einem beheizten Untergeschoß
und einem nicht beheizten Obergeschoß oder Dach.
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Vorzugsweise ist die Auffangwanne als sackartige Ausstülpung der Rohrwand
ausgebildet. Der Begriff sackartig soll dabei insbesondere auch die Richtung der
Auffangwanne unter der Schwerkraft nach unten ansprechen, aber auch an einen sackartigen
Querschnitt der rings um das Rohr verlaufenden Auffangwanne ist gedacht. Bei einem
erfindungsgemäßen Rohr mit Auffangwanne für Kondenswasser ergeben sich Probleme
sowohl hinsichtlich des Einbaus als auch hinsichtlich der Wartung und des Abflusses
bzw. der Entnahme von gesammeltem Kondenswasser.
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Nach einer möglichen Weiterbildung der Erfindung ist das Rohr im Bereich
der Auffangwanne in mindestens zwei sich in Umfangsrichtung des Rohres ergänzende
Rohrteile zerlegbar. Dann kann man bei festem Einbau des mit der Auffangwanne versehenen
Rohres gegebenenfalls eine Rohrhälfte oder einen anderen Anteil des Rohres, der
lösbar mit dem erz in
dungsgemäßen Rohr verbunden ist, lösen und
abnehmen und so den Zugang zum Rohr für Wartungszwecke, Reinigungszwecke und zur
Entnahme an gesammeltem Kondenswasser schaffen.
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Zusätzlich oder allein kann man aber auch das erfindungsgemäße Rohr
als, gegebenenfalls mittels verschiebbarer Anschlußmuffe, herausnehmbares Einsatzstück
einer Rohrleitung ausbilden. Dann braucht man bloß noch die Anschlußmuffe oder anderes
Befestigungsmittel zu lösen und kann das ganze Rohrstück herausnehmen. Ebenso einfach
ist die Einbaumöglichkeit in einer bereits vorhandenen Rohrleitung.
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Da es zu größerem Kondenswasseranfall kommen kann, bei dem man nicht
allein auf Wiederverdunstung des Kondenswassers vertrauen kann, ist es zweckmäßig,
wenn die Auffangwanne mit mindestens einer Ablauföffnung versehen ist. Unter der
Abluftöffnung kann dann mindestens ein Auffanggefäß, z.B. eine Auffangschale, angeordnet
sein, wenn man das Kondenswasser nicht einfach abtropfen lassen oder kontinuierlich
abführen will. Eine Auffangschale kann jedoch auch als Auffangmittel einer kontinuierlichen
Ableitung dienen.
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Als einfache Möglichkeit zur periodischen Wartung und Leerung des
Auffanggefäßes kann man dieses abnehmbar machen und dabei gegebenenfalls aufgefangenes
Kondenswasser in diskontinuierlichen Zeitabständen entleeren. Aber auch bei kontinuierlicher
Abführung von Kondenswasser kann ein lösbares
Auffanggefäß zweckmäßig
sein.
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Allgemein mag es zweckmäßig sein, eine den Zugang zum Inneren der
Auffangwanne eröffnende schließbare Wartungsöffnung vorzusehen.
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Ein großer Vorteil der Erfindung besteht auch darin, daß Rohrstücke
sehr unterschiedlichen Rohrquerschnitts erfindungsgemäß gestaltet werden können.
Selbst bei ungleichmäßigem Querschnitt kann man dabei einen gleichmäßigen Querschnitt
der Auffangwanne rings um das Rohrstück gewährleisten, ohne daß dies zwingend erforderlich
ist.
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Weitere Einzelheiten werden an der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels deutlich, an dem die Erfindung noch mehr im einzelnen erläutert
wird.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht schräg von oben auf ein Rohr
gemäß der Erfindung; Fig. 2 einen axialen Querschnitt durch das Rohr gemäß Fig.
1; Fig. 3 eine Draufsicht auf das Rohr gemäß Fig. 1; und Fig. 4 eine bevorzugte
Einbauweise des Rohrs gemäß der Erfindung in der Be- oder Entlüftungsleitung.
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In Fig. 1 ist ein Rohr 10 gemäß der Erfindung in seiner typischen
senkrechten Einbauposition in einer Rohrleitung dargestellt. Die Einzelheiten des
Aufbaus des Rohrs 10 sind in wesentlich vergrößertem Maßstab in den Fig. 2 und 3
dargestellt. Eine mögliche Einbauweise in eine Be- und Entlüftungsleitung zeigt
Fig. 4.
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Das Rohr 10 hat einen im wesentlichen dreieckigen Querschnitt.
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Dabei hat das Dreieck eine Basis 12, von deren einem Ende 14 aus sich
die zweite Dreieckseite 16 unter einem rechten Winkel über eine kleinere Länge als
die Länge der Basis 12 erhebt.
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Die dritte Dreieckseite 18 schneidet in ihrer Verlängerung die Basisseite
12 unter einem Winkel von etwa 150. Die Ecken des Dreiecks bei 14, 20 und 22 verlaufen
jeweils längs eines Kreisbogens, wobei jedoch die Radien R1 bis R3 der Kreisbögen
unterschiedlich sind. Beispielsweise ist R1 gleich 12 mm, R2 gleich 8,5 mm und R3
gleich 22 mm. Abgesehen von diesen längs Kreisbogen verlaufenden Ecken des Dreiecks
sind die Seiten des Dreiecks geradlinig verlaufend.
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Dieser Querschnitt des im großen dreieckförmigen Rohres setzt sich,
wie Fig. 2 zeigt, im wesentlichen über die ganze Rohrlänge fort.
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Jedenfalls gilt dies für den von den genannten Dreieckseiten des Rohres
begrenzten lichten Querschnitt 24 an einem Rohrende, z.B. dem unteren Rohrende 26.
Man kann dabei z.B. den lichten Querschnitt ab diesem Rohrende 26 genau einhalten
und das Rohr nur am anderen Rohrende, d.h. hier dem oberen
Rohrende
28, innen so zurücksetzen, daß ein Anschlußrohr mit dem lichten Querschnitt 24 in
das Rohrende 28 bis in Anschlag an den Rohrabsatz 30 einschiebbar ist. Das Anschlußrohr
hat dann wieder den lichten Querschnitt 24 mit der beschriebenen Rohrkonfigurationr
so daß jedenfalls die ganze Rohrleitung konstanten lichten Querschnitt behält.
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In der mittleren Zone 32 des Rohres 10 ist dessen Wand nach außen
und unten ringsum ausgestülpt. Die Oberseite der Ausstülpung verläuft dabei längs
einer Geraden unter einem Winkel X von beispielsweise 1550 gegenüber der Rohrmantelfläche
nach außen. Diese Oberseite 34 der Ausstülpung geht in einen längs eines Kreisbogens
mit dem Radius R4 gerundeten Bodenabschnitt über, der gegenüber dem oberen Ende
des Anschlußabschnitt 26 des Rohres nach unten hin versetzt angeordnet ist und in
einer wiederum im wesentlichen geraden schrägen Seitenwand 36 in das obere Ende
38 des Anschlußendes 26 des Rohres 10 übergeht. Die beiden Seitenflächen 34 und
36 der sackartigen Ausstülpung streben in Richtung zum Rohr etwas auseinander. Die
kreisrundgeformte Unterfläche der sackartigen Ausstülpung bildet eine Auffangwanne
40 für Kondenswasser, welches in die Auffangwanne längs der Wand 34 hineinlaufen
kann.
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Bei den beispielhaft genannten Abmessungen kann R4 gleich 12,5 mm
sein.
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Die Anschlußabschnitte 26 und 28 des Rohres haben gleiche
Länge.
Der Mittelabschnitt 32 ist etwas höher. Die Anschlußwanne 40 erstreckt sich etwa
bis auf halbe Höhe des unteren Anschlußabschnittes 26.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel ist ferner die größte äußere Rohrweite
d, gemessen senkrecht zur Basislinie 12, 80 mm und die größte in derselben Richtung
gemessene Weite D des ganzen Rohres einschließlich der die Auffangwanne 40 bildenden
Ausstülpung 150 mm. Man erkennt, daß die Ausstülpung rings um das Rohr um das gleiche
Maß auskragt.
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Ebenfalls ist die jeweils von der Rohrwandung gebildete äußere Querschnittsform
längs der ganzen Achse des Rohres dem in Fig. 3 gezeigten Rohrquerschnitt ähnlich,
d.h. bis auf Maßstabsänderungen gleich.
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Die im großen dreieckige gewählte Querschnittsform hat Vorteile bei
Verlegung der eigentlichen Rohrleitung auf beispielsweise Xüchenmöbeln, da dann
die Dreieckseite 30 etwa der Blickrichtung einer in der Küche stehenden Person folgt
und somit der Querschnitt der Rohrleitung, die auf ihrer Basisfläche 12 aufliegt,
groß gewählt werden kann, ohne in das Sichtfeld einer in der Küche stehenden Person
zu geraten.
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Das Rohr 10 wird auch im allgemeinen nicht in derartig dem Einblick
ausgesetzten Bereichen angeordnet. Trotzdem ist es zweckmäßig, auch am Rohr 10 denselben
Rohrquerschnitt wie an einsehbaren Orten-beizubehalten oder gar zu
vergrößern,
um jedenfalls Übergänge von einem Rohrquerschnitt auf einen kleineren anderen zu
vermeiden. Ein Übergang von dem unsymmetrischen Rohrquerschnitt dieses Ausführungsbeispiels
beispielsweise in einen runden Abzugskanal größeren lichten Querschnitts, gegebenenfalls
schon im Ausgang aes Rohres 10, kann sogar vorteilhaft sein.
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Vorteilhafterweise ist das Rohr 10 in mindestens zwei zueinander komplementäre
Teile zerlegbar, beispielsweise längs der in Fig. 3 eingezeichneten Linie D oder
längs einer anderen Querschnittsfläche. In nicht gezeigter Weise können dabei die
Teile gegeneinander abgedichtet in Eingriff stehen, z.B. in Nut-Federeingriff, gegebenenfalls
unter Zwischenlegung einer Umfangsdichtung.
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Wenn aneinander angrenzende Rohrteile eines Rohrsystems ineinandergesteckt
werden, wie es der Absatz 30 gemäß Fig. 2 und 3 ermöglicht, sind nach Verlegung
die Rohrelemente schlecht wieder demontierbar.
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Eine alternative, leicht lösbare Anschlußverbindung unter Verwendung
einer lösbaren Verbindung mittels Schiebemuffe zeigt Fig. 4. Hier ist ein vertikales
Rohrende eines weiterführenden Rohres des Rohrsystems stoßend an das obere Ende
28 eines Rohres gemäß Fig. 2 und Fig. 3 ansetzbar, wobei hierbei der Absatz 30 entbehrlich
ist und die beiden Abschnitte 26 und 28 identisch ausgebildet sein können. Der Übersichtlichkeit
halber ist in Fig. 4 die Anschlußverbindung leicht demontiert mit noch etwas Abstand
zwischen den einander gegenüberliegenden Rohrenden 50 und 29 gezeigt. Zur abdichtenden
Verbindung
kann eine Schiebemuffe 52 dienen.
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Am anderen Rohrende kann der Abschnitt 26 wiederum durch eine Schiebemuffe
54 an ein weiterführendes, nicht mehr dargestelltes Rohrleitungsstück stirnseitig
stoßend verbunden werden.
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Die Schiebemuffe 54 hat hier seitlich eine Auffangschale 56, die entweder
zusammen mit der Schiebemuffe 54 vom Rohrsystem lösbar ist oder auch ihrerseits
in nicht dargestellter bekannter Weise an der Schiebemuffe 54 lösbar angebracht
sein kann, z B.
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durch eine Langloch-Aufschiebverbindung.
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Die Auffangschale 56 kann, wie in Fig. 4 dargestellt, nur in einem
Teil des Umfangs der Schiebemuffe 54 angeordnet sein, und zwar dann unterhalb eines
im Boden der Wanne 40 angeordneten Loches 58 in der Bodenwanne. Man kann auch über
der Auffangschale 56 mehrere derartige Löcher 58 in der Auffangwanne 40 vorsehen
In diesem Fall einer unsymmetrischen Anordnung der Öffnungen 58 und der Auffangschale
56 kann es zweckmäßig sein, wenn die Auffangwanne in Richtung zu der öffnung 58
bzw. den Öffnungen 58 in Umfangsrichtung Gefälle aufweist.
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Oft wird man jedoch auch damit auskommen, die Öffnungen 58 über den
ganzen Umfang der Auffangwanne 40, z.B. gleichmäßig, zu verteilen und dann eine
Auffangschale 56 anders als in Fig. 4 rings des ganzen Umfangs der Schiebemuffe
54 oder eines anderen Anschlußteils anzuordnen. Wie in Fig. 4 angedeutet ist, kann
das Rohr 10 ferner mit einer schließbaren
Wartungsöffnung 60 versehen
sein.
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Das erfindungsgemäße Rohr kann aus allen bekannten Materialien für
Be- und Entlüftungsleitungen hergestellt sein, beispielsweise gleichermaßen Kunststoff
wie Metall, z.B. Aluminium oder einer Aluminiumlegierung. Es weist aufgrund seines
Querschnitts relativ gute Stabilitätseigenschaften und Strömungseigenschaften auf
und kann aus relativ dünnwändigem Material hergestellt werden.