DE291557C

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Info

Publication number: DE291557C
Application number: DENDAT291557D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung an Korkmaschinen für den Austritt von Luft und Flüssigkeitsüberschuß während des Verkorkens der gefüllten Flaschen oder sonstigen Füllgefäße. Die Erfindung verfolgt den Zweck, besonders Mineralwässer und andere Flüssigkeiten, die durch Anwesenheit von Luft zwischen Korken und Flüssigkeit Trübungen, Ausscheidungen und andere Veränderungen erleiden,

ίο dauernd klar und unverändert zu erhalten. Die für diesen Zweck bereits bekannten Vorrichtungen weisen sämtlich Eigenschaften auf, die dieselben für den Großbetrieb wenig geeignet machen, weil sie die erforderliche Regelmäßigkeit und Sicherheit des Entlüftungsvorganges nicht gewährleisten. Die Mängel bestehen teils darin, daß die den Austrittskanal für die Luft sowie den Flüssigkeitsüberschuß bildenden Metallstreifen entweder aus sehr dünnem und weichem biegsamen Material hergestellt sein und deshalb sehr schnell verflachen- und ausgewechselt werden müssen, oder aber darin, daß die Rinnenstreifen, wie bei den bekannten winkelförmigen Geräten, zwar ebenfalls aus stärkerem und härterem Material bestehen können, aber mit ihrem Scheitelpunkt dem Eindringen des Korkens einen unvermittelten Widerstand entgegenstellen, so daß Beschädigungen der Korken oft eintreten. Auch die bekannten Einrichtungen, bei denen ein Rinnenstift mit dem Korkenstempel zugleich in den Korkentrichter hineinbewegt und zu diesem Zwecke am Stempel selbst befestigt oder auch durch besondere Einrichtungen in den Korkentrichter gesenkt und nach jeder Korkung wieder herausgehoben wird, sind, ganz abgesehen von der wenig einfachen Bauart derartiger Einrichtungen, noch mit Mängeln behaftet. Die außerdem noch bekannten, lediglich zur Erzeugung einer Rille im Korken während des Durchganges desselben durch den Korkentrichter dienenden flachen Metallstreifen, die nicht in die Flasche hineinragen, erzeugen die Rille im Korken, ehe dieser in den Flaschenhals eintritt, so daß die Rille bereits wieder verschwunden oder doch schon im Verschwinden begriffen ist, wenn sie beim Eintritt des Korkens in den Flaschenhals in Wirksamkeit treten soll. Es kann durch dieselbe also bestenfalls die Luft, nicht aber ein Flüssigkeitsüberschuß aus der Flasche entweichen, und sie ist hierzu auch nicht bestimmt.

Diesen bekannten Einrichtungen gegenüber besteht die vorliegende Erfindung nun darin, daß in den nach oben hin gewöhnlich etwas konisch erweiterten Korkentrichter eine beliebig geformte, z. B. etwa halbkreisförmige, vom oberen zum unteren Rande desselben durchgehende Nut eingelassen und vor dieser ein an sich bekannter rinnenförmiger Metallstreifen oder Stift, mit seiner Rinne nach der Nut des Korkentrichters gerichtet, an diesem befestigt ist, der durch den Druck des eindringenden Korkens in die Nut des Korkentrichters einfedert und diese dabei derart abdeckt, daß beide Teile zusammen einen geschlossenen Kanal bilden, unter dessen unteres Ende der Stift um etwa 40 mm, also um eine reichliche

Korkenlänge hinaus- und in die Flasche hineinragt, um hier in bekannter Weise zusammen mit der Innenwand des Flaschenhalses einen Austrittskanal zu bilden, dessen Verlängerung nach außen der Kanal im Korkentrichter darstellt. Der besondere Zweck dieser Einrichtung besteht darin, daß durch die Rinne des Korkentrichters in Verbindung mit dem sich über dieselbe erstreckenden und in sie einfedernden Stift ein geschlossener, stets die erforderliche Weite besitzender und nie verflachender Austrittskanal für die überschüssige Flüssigkeit gebildet und damit die Grundlage eines regelmäßigen Betriebes und der stets vollkommen gleichmäßigen Wirkungsweise der Entlüftungsvorrichtung geschaffen wird. Diese Wirkung wird noch dadurch unterstützt, daß beim" Hindurchgehen des Korkens durch den Korkentrichter der Stift infolge seines Einfederns in die Nut keine Rille auf dem Korken erzeugt, wodurch ermöglicht wird, stärkere und widerstandsfähigere Stifte zu verwenden, die auch geeignet sind, zugleich als Anschlag für die richtige Stellung der zum Verkorken in die Maschine . 25 eingeführten Flaschen zu dienen.

Auf den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt

Fig. ι den Korkentrichter mit in dessen Innenwand eingelassenem Kanal und vor diesem angeordnetem Rinnenstift,

Fig. 2 eine Sonderansicht des Stiftes mit Rinne,

Fig. 3 die Einrichtung in Gebrauchsstellung, Fig. 4 einen Schnitt nach Linie A-B in Fig. 1, und

Fig. 5 einen Querschnitt durch den Flaschenhals mit Korken und Rinnenstift.

Das Verkorken der gefüllten Gefäße, Flaschen usw. geschieht in der Weise, daß dieselben von unten her so gegen die Mündung des Korkentrichters gehoben werden, daß der aus derselben herausragende Stift c in den Hals der Flasche eingeführt wird. Durch eine gleichzeitige seitliehe Bewegung der Flasche gegen den Stift erhält dieselbe die richtige Stellung zum Stift und damit auch zur Mündung des Korkentrichters a, mit dessen Innenwand diejenige des Flaschenhalses in die gleiche Ebene gerückt wird, wobei durch die federnde Aufhängung des Stiftes c ein zu harter Anschlag und Bruch oder Beschädigungen der Flaschen vermieden werden. Beim nun folgenden Eintreiben des Korkens federt durch den Druck desselben der Stift c in den Kanal b des Korkentrichters a hinein, wodurch einerseits ein vollkommen geschlossener Kanal für stets ungehinderten Austritt von Luft und Flüssigkeitsüberschuß gebildet, sowie andererseits ein vollkommen glatter Pfropfenkanal innerhalb des Korkentrichters erhalten wird, so daß der Korken während des Durchtritts durch den Trichter eine Eindrückung durch den Stift c nicht erhält. Dies geschieht vielmehr erst dann, wenn der Korken aus dem Trichter α in den Flaschenhals übertritt durch den hier bereits stark verjüngten unteren Teil des Stiftes c, der nur eine sehr flache und schmale, beim Abziehen der Flasche sich schnell und vollkommen wieder schließende Rille auf dem Korken erzeugt.

Durch die neue Einrichtung werden die bereits erwähnten, den bekannten Einrichtungen bisher anhaftenden Mängel beseitigt und ein regelmäßiger Betrieb der Entlüftungseinrichtung mit stets gleichmäßig guter Wirkung derselben gewährleistet.

Bei der beschriebenen Einrichtung ist es infolge des feststehenden Austrittskanals auch möglich, eine an sich bekannte Vorrichtung zum Fortsaugen und Fortleiten der austretenden Flüssigkeit anzuwenden, deren Saug- oder Druckrohr in eine am umgebogenen oberen Ende des Stiftes c über dem Kanal b vorgesehene Austrittsöffnung e eingesetzt wird.

Claims

Patent-Ans PEU cn:

Einrichtung an Korkmaschinen für den Austritt von Luft und überschüssiger Flüssigkeit aus den Füllgefäßen während des Verkorkens mit einem am Korkentrichter an₇ geordneten, in den Flaschenhals hineinreichenden Rinnenkörper, dadurch gekennzeichnet, daß der Rinnenkörper innerhalb des Korkentrichters vor einer in die Innenwand desselben eingelassenen Längsnut derart befestigt ist, daß derselbe durch den Druck des eindringenden .Korkens in diese Nut einfedert und sie gegen den Pfropfenkanal abdeckt, so daß ein geschlossener Austrittskanal von stets betriebssicherem Querschnitt gebildet wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.