DE2914137B1 - Einrichtung zur Erfassung des Zieldurchgangs von Teilnehmern eines Rennens - Google Patents
Einrichtung zur Erfassung des Zieldurchgangs von Teilnehmern eines RennensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Erfassung des Zieidurchganges von Teilnehmern eines Rennens,
bei dem die Teilnehmer jeweils mit einem Sender ausgestattet sind, die mindestens zwei Empfangsantennen
am Ziel sowie an die Empfangsantennen angeschlossene Empfänger aufweist.
Die Methoden der elektronischen Zeitmessung erlauben eine sehr genaue Bestimmung von Wettkampfzeiten.
Kritisch ist jedoch in vielen Fällen die genaue Erfassung des Zeitpunktes des Zieldurchganges. Der
Einsatz einer Lichtschranke, die entlang der Ziellinie verläuft, liefert bei nahezu gleichzeitigem Durchgang
mehrerer Teilnehmer lediglich eine Aussage über den Zieldurchgang des ersten Teilnehmers, wenn die
Teilnehmer in dichter Folge ins Ziel einlaufen. Werden dagegen Lichtschranken senkrecht zur Rennbahn
installiert, so ist am Ziel der Aufbau einer die Rennstrecke überspannenden Brücke erforderlich. Bei
Autorennen stellt eine solche Brücke eine Gefährdung der Teilnehmer und eine Sichtbehinderung der Zuschauer
dar. Lichtschranken haben darüber hinaus den Nachteil, daß die Lichtsender oder die Lichtempfänger
verschmutzen können und daß Manipulationen und Störungen seitens Dritter zu befürchten sind.
Es ist ein Wettkampfzeitnahme- und Anzeigesystem bekannt (DE-OS 21 41 001), bei dem im Boden der
Rennbahn an der Ziellinie zwei Empfangsantennen angeordnet sind, die aus nebeneinanderliegenden
Leiterschleifen bestehen, welche bei einem Autorennen von den Teilnehmern nacheinander überfahren werden.
Jeder der Teilnehmer ist mit einem Sender ausgestattet, der eine selektive Kennung aussendet und an die
Empfangsantennen sind Empfänger angeschlossen, die selektiv auf die Kennungen der Sender abgestimmt sind.
Die Sender erzeugen beim Überfahren der Empfangsantennen in diesen Signale, die ausgewertet werden und
nicht nur zur Feststellung des Zieldurchganges, sondern auch zur Identifizierung des betreffenden Teilnehmers
führen. Die beim Überfahren in den beiden Antennen nacheinander erzeugten Signale werden summiert.
Durch die Summierung entsteht ein Gesamt-Signalverlauf
mit drei zeitlich aufeinanderfolgenden Spannungsspitzen. Die Auswertung bzw. Erkennung eines solchen
Signalverlaufs mit elektronischen Mitteln zuf exakten Bestimmung des Zieldurchganges ist jedoch schwierig.
Zwar erzeugt der Sender eines jeden Rennwagens an den Antennen etwa den gleichen zeitlichen Spannungsverlauf, jedoch können die Amplituden der Kurven bei
verschiedenen Zieldurchgängen stark voneinander abweichen. Dies kann beispielsweise daran liegen, daß
die Sendeleistungen der einzelnen Sender unterschiedlich sind oder daran, daß die Sender unterschiedliche
Abstände von der Fahrbahn haben. Wenn das Zieldurchgangssignal erst erzeugt wird, nachdem eine
ordnungsgemäße Folge von drei Spannungsspitzen an den Empfangsantennen festgestellt wurde, dann hat der
Rennwagen die Ziellinie bereits passiert, so daß der angezeigte Zeitpunkt des Zieldurchgangs nicht genau
mit dem tatsächlichen Zieldurchgang übereinstimmt.
Das bekannte Antennensystem ist darüber hinaus empfindlich gegenüber absichtlich erzeugten Störungen.
So ist es beispielsweise möglich, in der Nähe des Antennensystems einen Sender aufzustellen, der einen
Signalverlauf mit drei Spannungsspitzen gemäß F i g. 5 erzeugt, um einen Zieldurchgang zu simulieren. Das
Empfangssystem würde auch auf einen solchen stationären Sender ansprechen, da es lediglich den Gesamtspannungsverlauf
an allen drei Antennen gemeinsam analysiert, aber nicht prüft, ob die Spannungsmaxima an
den einzelnen Antennen nacheinander auftreten.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine sehr
schnelle und somit exakte Ermittlung des Zieldurchgangs ermöglicht und gegen Nah- und Fernstörungen
dadurch unempfindlich ist, daß sie nur auf bewegte Sender anspricht, nicht aber auf stationäre Sender.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die zwei Empfangsantennen mit im
wesentlichen rechtwinklig zueinander verlaufender Richtempfindlichkeit angeordnet sind, und daß ein
Zieldurchgangssignal erzeugt wird, wenn das Signal der einen Empfangsantenne oberhalb eines hohen ersten
Schwellwertes und das Signal der anderen Empfangsantenne unterhalb eines niedrigen zweiten Schwellwertes
liegt.
Das Signal der ersten Empfangsantenne steigt bei Annäherung eines Senders an die Empfangsantenne
langsam an, erreicht sein Maximum, wenn der Sender den geringsten Abstand von der Empfangsantenne
erreicht hat und klingt danach wieder ab. In der Nähe des Zieldurchganges vor und hinter dem Ziel übersteigt
der Signalpegel der ersten Empfangsantenne den ersten
ORIGINAL INSPECTED
Schwellwert Dieser Bereich ist relativ groß und für eine genaue Bestimmung des Zieldurchgangs nicht ausreichend.
Die genaue Bestimmung des Zieldurchgangs erfolgt durch die zweite Empfangsantenne, deren
Hauptempfangsrichtung rechtwinklig zu derjenigen der ersten Empfangsantenne verläuft. Das Signal, das der
Sender eines sich dem Ziel nähernden Teilnehmers an der zweiten Empfangsantenne erzeugt, steigt mit
zunehmender Annäherung an, fällt jedoch kurz vor Erreichen des Zieles scharf auf Null ab und steigt nach ι ο
dem Überschreiten des Zieles ebenso scharf wieder an, um anschließend abzuklingen. Der plötzliche Abfall
dieses Signals während des Zieldurchgangs wird zur genauen Bestimmung des Zeitpunktes des Erreichens
des Zieles benutzt. Die Auswertung der Signale .der beiden Empfangsantennen ist mit einfachen technischen
Mitteln durchführbar. Hierzu benötigt man lediglich zwei Schwellwertschalter, um festzustellen, ob die
beiden Voraussetzungen der UN D-Bedingung erfüllt sind.
Vorzugsweise sind die Empfangsantennen Induktionsschleifen, von denen die eine in einer im
wesentlichen horizontalen Ebene und die andere in einer im wesentlichen vertikalen Ebene angeordnet ist.
Die Ebenen der Induktionsschleifen können einander jeweils in der Schleifenmitte kreuzen.
Die Wellenlänge der Sendesignale sollte groß gegen die Länge der Schleifen sein, um stehende Wellen an den
Induktionsschleifen zu vermeiden.
Die Kennungen der einzelnen Sender bestehen darin, daß jeder Sender eine selektive Frequenz aussendet, auf
die die betreffenden Empfänger der Meßeinrichtung abgestimmt sind. Diese Abstimmung kann mit quarzgesteuerten
Oszillatoren erfolgen. Durch unterschiedliche Modulationen einer einzigen Sendefrequenz sind aber
auch andere Kennungen möglich.
Vorzugsweise sind die Induktionsschleifen im Boden der Rennbahn mit quer zur Bewegungsrichtung der
Teilnehmer verlaufenden Hauptachsen versenkt angeordnet Eine solche Anbringung der Empfangsantennen
in oder unter dem Boden entlang der Ziellinie vermeidet Störungen der Wettkampfteilnehmer und der
Zuschauer. Sie ist optisch überhaupt nicht erkennbar und bewirkt eine hohe Genauigkeit. So hat sich ergeben,
daß das Vorhandensein eines Senders in einem Bereich von wenigen Winkelgraden, bezogen auf die durch die
gemeinsame Achse der Empfangsantennen hindurchgehenden senkrechten Ebene mit Sicherheit festgestellt
werden kann. Das Zieldurchgangssignal wird also genau dann erzeugt, wenn der betreffende Sender sich genau
über der Zielgraden befindet, unter der die beiden Empfangsantennen verlegt sind.
Vorzugsweise sind die Induktionsschleifen an einem gemeinsamen Trägerkörper befestigt. Dieser kann ein
Rohr sein. Damit wird die erforderliche Formstabilität der beiden Empfangsantennen erreicht, so daß bei
Verlegung im Erdboden keine Deformierungen der Induktionsschleifen auftreten können. Zum Schutz
gegen Beschädigungen und Deformierungen können die Drähte der Induktionsschleifen auch an der Innenwand
des Rohres befestigt werden.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Figuren ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher erläutert
Es zeigt
F i g. 1 eine Prinzipdarstellung der Induktionsschleifen und der an die Induktionsschleifen angeschlossenen
Auswerteeänrichtung,
Fig.2 die Verläufe verschiedener Spannungen im
Bereich des Zieldurchgangs des Senders eines Wettkampfteilnehmers und
F i g. 3 eine Möglichkeit der Befestigung der Induktionsschleifen an einem Rohr.
Die dargestellte Einrichtung eignet sich insbesondere zur Erfassung des Zieldurchgangs bei Autorennen.
Hierbei sind an den einzelnen Rennwagen Sender angebracht, die alle unterschiedliche Frequenzen
aussenden. Die Sender sind vorzugsweise unter den Bodenblechen der Rennwagen montiert oder in einen
Ausschnitt am Bodenblech eingelassen. Ihre Hauptabstrahlungsrichtung ist senkrecht nach unten. Der
Rennwagen bildet eine Abschirmung, die verhindert, daß ein größerer Strahlungsanteil nach oben und zu den
Seiten hin ausgesendet wird. Infolge der geringen Bodenfreiheit von Rennwagen befinden sich die Sender
sehr nahe am Boden, so daß sie mit geringer Sendeleistung auskommen.
Unterhalb der Ziellinie sind im Boden der Rennbahn die beiden Induktionsschleifen 10, 11 verlegt. In Fig. 1
ist die Fahrtrichtung der Rennwagen mit dem Pfeil 12 bezeichnet. Die Hauptrichtungen der Induktionsschleifen
10 und 11 liegen quer zur Fahrtrichtung 12. Jede Induktionsschleife besteht aus zwei parallelen Leitern
13,14, die an einem Ende durch einen Verbindungsleiter 15 verbunden sind. Die gegenüberliegenden Enden der
Leiter 13, 14 werden an die Auswerteeinrichtung angeschlossen.
Die Leiter der ersten Induktionsschleife 10 liegen in einer im wesentlichen horizontalen Ebene, während die
Leiter der Induktionsschleife 11 in einer im wesentlichen
vertikalen Ebene angeordnet sind. Die Ebenen der beiden Induktionsschleifen kreuzen einander in der
Schleifenmitte.
Die Enden der horizontalen Induktionsschleife 10 sind an eine Reihe selektiver Empfänger E\ angeschlossen,
von denen in F i g. 1 nur einer dargestellt ist, und die Enden der vertikalen Induktionsschleife 11 sind an eine
Reihe von frequenzselektiven Empfängern angeschlossen, von denen in F i g. 1 ebenfalls nur ein Empfänger E2
dargestellt ist. Jedem Sender bzw. jedem Rennwagen ist ein Empfängerpaar E\, Ez zugeordnet, das auf die
Frequenz des betreffenden Senders abgestimmt ist.
In F i g. 2 ist der Spannungsverlauf Ux am Ausgang
des Empfängers E\ dargestellt, der sich ergibt, wenn der dem betreffenden Empfängerpaar zugeordnete Rennwagen
die Ziellinie überfährt. Man erkennt, daß die Spannung U\ mit zunehmender Annäherung des
Rennwagens an die Ziellinie ansteigt, im Zieldurchgang ζ ihren Maximalwert annimmt und anschließend wieder
abklingt. Anhand der Spannung U\ ist der genaue Zeitpunkt des Zieldurchgangs nicht ohne weiteres zu
ermitteln, weil die Kurve im Bereich des Maximums zu flach ist.
Der Spannungsverlauf U2 am Ausgang des Empfängers
E2 ist in F i g. 2b dargestellt. Da die Richtcharakteristik
der Induktionsschleife 11 hauptsächlich horizontal ist, hat die Spannung U2 ein erstes Maximum 16, wenn
sich der Sender noch vor der Ziellinie befindet, und ein zweites Maximum 17, wenn der Sender bereits hinter
der Ziellinie ist. Dazwischen liegt ein starker Einbruch 18, denn wenn der Sender sich genau in der vertikalen
Eben der Induktionsschleife 11 befindet, also oberhalb der Ziellinie, wird in der vertikalen Induktionsschleife 11
überhaupt keine Spannung induziert. Die Spannung U2
fällt daher im genauen Zieldurchgang kurzzeitig scharf auf Null ab.
Dem Empfänger E\ ist eine erste Schwellwertschaltung 19 nachgeschaltet. An dieser ist ein relativ hoher
Schwellwert 20 eingestellt. Die Schwellwertschaltung 19 gibt ein Ausgangssignal aus, wenn die Spannung U\ den
Schwellwert 20 übersteigt. Wie F i g. 2a zeigt, ist dies in einer gewissen Zeitspanne vor und nach dem Zieldurchgang
zder Fall.
Die zweite Schwellwertschaltung 21 ist auf einen relativ niedrigen Schwellwert 22 eingestellt (F i g. 2b).
Sie gibt daher immer dann ein »1-Signal« aus, wenn die Spannung Uz diesen Schwellwert übersteigt. Der
Schwellwertschaltung 21 ist ein Inverter 23 nachgeschaltet. Die Ausgangssignale des Inverters 23 und der
ersten Schwellwertschaltung 19 werden einer UND-Schaltung 24 zugeführt. Diese gibt einen Zieldurchgangsimpuls
25 aus, wenn die folgenden beiden Bedingungen erfüllt sind:
1. Die Spannung U\ der ersten Induktionsschleife 10 übersteigt den Schwellwert 20 und
2. die Spannung U2 der zweiten Induktionsschleife 11
liegt unterhalb des niedrigen Schwellwertes 22.
Diese beiden Bedingungen sind nur während des genauen Zieldurchgangs zerfüllt.
Man erkennt, daß die hohe Richtungsempfindlichkeit der vertikalen Induktionsschleife 11 ausgenutzt wird, um
den genauen Zieldurchgang ζ zu bestimmen, während die erste Induktionsschleife 10 dazu benutzt wird, den
größeren Zeitbereich abzugrenzen, in dem ein Zieldurchgangssignal 25 möglich ist.
Fig.3 zeigt eine Realisierungsform der Induktionsschleifen 10, 11. Diese sind an der Innenwand eines
Kunststoffrohres 26 befestigt, und zwar so, daß die beiden Induktionsschleifen 10 und 11 senkrecht
zueinander verlaufen. Durch das Rohr 26 sind die Induktionsschleifen vor Beschädigungen und Verformungen
geschützt Das Rohr 26 kann mit horizontaler Rohrachse quer zur Fahrbahn in den Boden eingelassen
bzw. versenkt werden.
Claims (6)
1. Einrichtung zur Erfassung des Zieldurchganges von Teilnehmern eines Rennens, bei dem die
Teilnehmer jeweils mit einem Sender ausgestattet sind, die mindestens zwei Empfangsantennen am
Ziel sowie an die Empfangsantennen angeschlossene Empfänger aufweist, dadurch gekennzeichnet,
— daß die zwei Empfangsantennen (10, 11) mit im wesentlichen rechtwinklig zueinander verlaufender
Richtempfindlichkeit angeordnet sind,
— und daß ein Zieldurchgangssignal (25) erzeugt
wird, wenn das Signal (U\) der einen Empfangsantenne (10) oberhalb eines hohen ersten
Schwellwertes (20) und das Signal (L^) der
anderen Empfangsantenne (11) unterhalb eines niedrigen zweiten Schwellwertes (22) liegt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfangsantennen Induktionsschleifen (10,11) sind, von denen die eine in einer im
wesentlichen horizontalen Ebene und die andere in einer im wesentlichen vertikalen Ebene angeordnet
ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Induktionsschleifen (10, 11)
einander jeweils in der Schleifenmitte kreuzen.
4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Induktionsschleifen (10,11)
im Boden der Rennbahn mit quer zur Bewegungsrichtung der Teilnehmer verlaufenden Hauptachsen
versenkt angeordnet sind.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Induktionsschleifen
(10, 11) an einem gemeinsamen Trägerkörper befestigt sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerkörper ein Rohr (26) ist.
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