DE2913412A1

DE2913412A1 - Verfahren und vorrichtung zum bestimmen des laengsschrumpfens und stabilisierens bei der nassbehandlung von textilbahnen

Info

Publication number: DE2913412A1
Application number: DE19792913412
Authority: DE
Inventors: Guenter Schiffer
Original assignee: Kleinewefers GmbH
Current assignee: Kleinewefers GmbH
Priority date: 1979-04-04
Filing date: 1979-04-04
Publication date: 1980-10-16

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Bestimmen des Längsschrumpfens
und Stabilisierens bei der Naßbehandluna von Textilbahnen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen des Längsschrumpfens und Stabilisierens bei der Naßbehandlung von Textilbahnen, insbesondere von Geweben und Gewirken. Sie betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchftlhrung des Verfahrens.
Durch die DE-PS 122.863 ist eine Maschine zum Mercerisieren, Fixieren usw. von Gewebe und gewebeartigen Stoffen in ausgebreitetem Zustand unter Spannung bekannt. Diese bekannte Vorrichtung dient zum Verhindern oder zumindestens Beschränken des Querschrumpfens einer fortlaufenden Textilbahn dadurch, daß vor dem Einführen der Textilbahn in die BehandlungsflUssigkeit die Längsseiten der Textilbahn auf die Nadeln zweier im Abstand gehaltener Drehscheiben gezielt werden, die gegeneinander geneigt sind und bei ihrer gemeinsamen Drehung einen Querzug auf die Textilbahn ausüben.- Um das Längsschrumpfen der Textilbahn zu vermeiden, liegt diese hierbei auf einer Trommel zwischen den beiden mit Nadeln versehenen Drehscheiben auf.
Mit der bekannten Vorrichtung läßt sich ein genau definierbares und bestimmbares Längsschrumpfen der Textilbahn nicht erreichen, wie diese beispielsweise bei der Bauschbildung verschiedener textiler Gewebe- und Gewirkebahnethotwendig ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit welchen ein genau definierbares oder bestimmbares Längs schrumpfen einer textilen Gewebe- oder Gewirkebahn mit einfachen Mitteln möglich ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindungwdie in dem kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches wiedergegebenen Verfahrensschritte vor. Die Unteransprüche beinhalten Merkmale, die der Verbesserung und Weiterbildung des Verfahrens nach dem Hauptanspruch dienen und die Vorrichtung zur Durchfuhrung des Verfahrens kennzeichnen.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß nach Maßgabe der Länge des Textilbahnabschnittes zwischen zwei aufeinanderfolgenden Nadeln der beiden Drehscheiben das Maß des Längsschrumpfens der gesamten Textilbahn bestimmbar ist. Die Länge der Textilbahnabschnitte zwischen den benachbarten Nadeln der beiden Drehscheiben bestimmt sich durch die Relativbewegung zwischen der Zuführung der Textilbahn und der Umfangsgeschwindigkeit der Nadelspitzen auf ihrer Kreisbahn.
Nun ist es beispielsweise durch die DE-OS 27 29 123 bekannt, eine Textilbahn dadurch in Wellenform zwischen zwei Transportbänder zu legen, dass die Textilbahn dem Zwischenraum zwischen den beiden Bändern mit größerer Geschwindigkeit zugeführt wird als die Bewegungsgeschwindigkeit der beiden Transportbänder selbst.- Auch bei der JA-OS 47-23 720 wird die Textilgutbahn in zellen einem Rad zugeführt. Durch diese Vorveröffentlichung jedoch war dem Fachmann kein Weg gewesen, das Längsschrumpfen einer Textilbahn dadurch zu bestimmen, dass der bogenf&rmige Durchhang zwischen aufeinanderSolgenden Nadeln der Drehscheiben oder -bänder das Maß des Schrumpfens bestimmen soll.
Auf der Zeichnung ist das erfindungsgemäße Verfahren an Hand von Ausführungsbeispielen von der Durchführung des Verfahrens dienenen Vorrichtungen dargestellt und zwar zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht einer Vorrichtung mit einem oberhalb der Drehscheiben angeordneten ZufUhrungsblech und einer im Abstand hiervon vorgesehenen Aufnadel-Bürstenwalze, Fig. 2 den Ausschnitt aus einer Vorrichtung, bei welcher eine Bürstenwalze vorgesehen ist, durch die die Textilbahn auf die Nadeln der Drehscheiben aufgenadelt und gleichzeitig das girlandenförmige Durchhängen der Textilbahn zwischen aufeinanderfolgenden Nadeln bewirkt wird, Fig. 3 eine schematische Frontansicht der beiden mit Nadeln an ihrem Umfang versehenen Drehscheiben, Fig. 4 eine Einzelheit der Drehscheiben nach Fig. 3 und Fig. 5 eine weitere Ausführungsform mit einem um zwei Rollen oder Scheiben geführten Band.
Der nach oben offene Behälter 1 nimmt das Flüssigkeitsbad 2 auf, in welchem die Textilbahn T behandelt wird und deren Oberfläche die Bezugsziffer 3 trägt. In das Flüssigkeitsbad 2 tauchen mit über die Hälfte ihres Umfangs zwei runde Drehscheiben 4, 4a (Fig. 3) ein, die an ihrem Umfang mit radial gerichteten Nadeln 5 versehen sind. Hierzu besitzen die beiden Drehscheiben 4, 4a eine nach außen offene Ringnut 6, in die ein entsprechend geformter Ring 7 oder Ringsegmente eingesetzt sind, die mit seitlichen Befestigungsmitteln bei 8 gehalten werden. Der Ring 7 oder die Ringsegmente tragen die radial nach außen gerichteten Nadeln 5.
Die beiden Drehscheiben 4, 4a werden durch nicht dargestellte Mittel in Richtung des Pfeiles 9 gedreht, wobei zwischen den beiden Drehscheiben auf Höhe hinter dem jeweils unteren Umfangsabschnitt 10 der beien Drehscheiben 4, 4a ein Ausnadelschuh 11 angeordnet ist.- in weiterer Laufrichtung der Textilbahn T durch das Flüssigkeitsbad 2 hinter dem Ausnadelschuh 11 ist eine sich über annähernd die Breite des Behälters 1 erstreckende Rolle 12 vorgesehen, über die die Textilbahn einer weiteren außerhalb des Flüssigkeitsbades 2 gelegenen Umlenkrolle 13 zuführt. Auf den beiden Rollen 12, 13 kann die Textilbahn in ihrer gesamten Breite aufliegen.
Oberhalb der beiden Drehscheiben 4, 4a ist bei der Ausführung nach Fig 1 ein gekrümmtes Zuführblech 14 an zwei Halterungen 15 angeordnet, das sich über die Breite des Flüssigkeitsbehälters 1 und damit huber die Breite der Textilbahn T erstreckt.
Diese wird in Pfeilrichtung 16 dem oberen Abschnitt 14a des Bleches zugeführt, um am unteren Abschnitt 14b des Bleches 14 einen geneigten oder horizontalen Verlauf zu erhalten. Die Textilbahn T wird dem Blech 16 mit höhrer Geschwindigkeit zugeführt, als sich die Nadelspitzen 5a auf ihrer Kreisbahn bewegen, so daß die Textilbahn bei Verlassen des unteren Randes 14c des Bleches 14 sich bei 17 girlandenartig auf die Nadeln 5 legt.
Unmittelbar hinter oder aber im Abstand von der Kante 14c des Bleches 14 befindet sich eine Aufnadelbürste 18, mit deren Hilfe die Seitenränder der Textilbahn T auf die Nadelspitzen 5a der Nadeln 5 der beiden Scheiben 4, 4a aufgenadelt werden.-Wie Fig. 1 verdeutlicht, ist die Textilbahn derart girlandenförmig auf die Spitzen 5a der Nadeln 5 des jeweils oberen Abschnitts der beiden Drehscheiben 4, 4a aufgenadelt, daß die Textilbahn T während des Eintauchens in das Flüssigkeitsbad 2 in einem Maße zu schrumpfen vermag, wie die Krümmung der Textilbahnabschnitte zwischen den aufeinanderfolgenden Nadeln 5 der Drehscheiben 4, 4a gewählt wurde. Das bogenförmige Durchhängen der Ränder der Textilbahn zwischen den Nadeln 5 hängt von der Relativgeschwindigkeit der dem Zuführblech 14 zugeführten Textilbahn T und der Umfangsgeschwindigkeit der Nadelspitzen 5a auf deren Kreisbahn ab. Somit hat man es in der Hand, das Maß des Schrumpfens der Textilbahn in dem Flüssigkeitsbad 2 zu bestimmen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist an der Stelle, an der sich in Fig. 1 der Rand 14c des Bleches 4 befindet, eine Walze 20 vorgesehen, die eine Bürstenwalze sein kann, und die derart beschaffen und angeordnet ist, daß die Borsten 21 der Bürste 20 die einzelnen Textilgutrandabschnitte bogenförmig zwischen die aufeinanderfolgenden Nadeln 5b, 5c in Fig. 2 zu drUcken vermag. Da die Achse 22 der Walze oder Bürste 20 gegenüber der Achse der beiden Drehscheiben 4, 4a gegeneinander und voneinander fort verstellbar ist, können die Borsten 21 mehr oder weniger tief in den Abstand 23 zwischen zwei Nadeln 5b, 5c eindringen und hierdurch den Durchhang der Textilbahn zwischen den beiden aufeinanderfolgenden Nadeln 5b, 5c bestimmen. Bei dieser Ausführungsform werden vorzugsweise flexible Borsten 21 der Bürstenwalze 20 gewählt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 ist wiederum ein Behalter 1 mit seinem Flüssigkeitsbad 2 vorgesehen, in welchem zwei Drehscheibenpaare 30, 31 eintauchen, huber die entweder zwei parallele Nadelbänder 32 oder aber ein geschlossenes breites Band mit seitlichen Nadelreihen geführt sind, wobei in letztgenanntem Fall die Scheibenpaare 30, 31 zu zwei Walzen oder Rollen vervollständigt sein können. Oberhalb der Drehscheiben des Drehscheibenpaares 30 oder der entsprechenden Walze oder Rolle ist wiederum eine der Bürstenwalze 20 nach Fig. 2 entsprechende E stenwalze 33 vorgesehen, die wiederum die gleiche Funktion besitzt wie die Bürste 20. Statt der Walze 33 kann auch ein Zuführungsblech und eine Aufnadelwalze Anwendung finden, wie sie in Fig. 1 wiedergegeben sind. Auch die Walze 33 kann sich huber die Breite der gesamten Textilbahn erstrecken wie gegebenenfalls das Band 32 und die Walzen oder Rollen 30 oder 31. Hinter der letzten Walze, Rolle oder dem Drehscheibenpaar 31 ist wieder ein Ausnadelschuh 34 vorgesehen, an den sich in Laufrichtung der Textilbahn T die Rollen 12, 13 anschliessen.
Gemäß Fig. 3 können die parallelen Drehscheiben 4, 4a der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2 axial in die zueinander parallelen Stellungen 4' und 4a' verschoben werden, um der unterschiedlichen Breite von Textilbahnen Rechnung zu tragen. Auch können die Drehscheiben 4, 4a eine geneigte Stellung 40a, 40a' erhalten, so daß die Scheiben sich in den gegeneinander geneigten Drehebenen E drehen und einen Querzug auf die Textilbahn T ausüben.
Leerseite

Claims

Patentansrüche 1) Verfahren zum Bestimmen des Längsschrumpfens und Stabilisierens bei der Naßbehandlung von Textilbahnen, insbesondere von Gewebe und Gewirken, dadurch gekennzeichnet, daß die Textilbahn vor dem Einführen in die Behandlungsflüssigkeit mit seinen Längsseiten derart auf die Nadeln zweier auf Abstand gehaltener Drehscheiben oder Bänder in bekannter Weise aufgenadelt wird, daß die Textilbahn zwischen den aufeinanderfolgenden Nadeln der Drehscheiben oder Bänder einen dem Maß des gewunschten Längsschrumpfens entsprechenden bogenförmigen Verlauf erhält.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Textilbahn zunächst girlandenförmig auf die Nadeln der Drehscheiben oder Bänder aufgelegt und anschließend auf die Nadelspitzen aufgenadelt wird.
3) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das girlandenartige Auflegen der Textilbahn auf die Nadeln der Drehscheiben gleichzefig mit dem Aufnadeln erfolgt.
4) Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Textilbahn KPsit gleicher oder höherer Geschwindigkeit als die Bogengeschwindigkeit der Nadelspitzen der Drehscheiben auf diese aufgelegt und/oder aufgenadelt werden.
5) Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4 mit je eine Nadelreihe tragenden, mit ihrem unteren Abschnitt in ein Flüssigkeitsbad eintauchenden Drehscheiben oder Bändern, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb oder seitlich oberhalb der beiden Drehscheiben (4,4a) oder Bänder (32) eine Zuführungsroile oder ein ZufUhrungsblech (14) angeordnet ist, zwischen der bzw. und den Nadelspitzen (5a) der Drehscheiben (4,4a) oder Bänder (32) die Textilbahn (T) längszugfrei auf die Nadelspitzen (5a) führbar ist.
6) Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4 mit einer die Seitenränder der Textilbahn auf Nadelspitzen zweier im Abstand voneinander angeordneter Nadelreihen von Drehscheiben oder Bändern aufnadelnden Rolle oder Bürste, dadurch gekennzeichnet, daß die Rolle oder BUrste (20) derart ausgebildet und gelagert ist, daß die Textilbahn (T) von der Bürsten- oder Rollenoberfläche bogenförmig in den Zwischenraum (23) zwischen zwei aufeinanderfolgenden Nadeln (5b,5c) der Drehscheiben oder Bänder drückbar ist.
7) Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (22) dsr Bürsten oder Rollen (20) gegen die Achsen der Drehscheiben 94,4a) oder der die Bänder tragenden Scheiben (30) verstellbar ist.
8) Vorrichtung nach Anspruch 5 mit einem Zuführungsblech, dadurch gekennzeichnet, daß das Zuführungsblech (14) Y-förmige Gestalt besitzt und der untere Abschnitt (14b) horizontal oder geneigt verläuft oder das Blech als ebenes Blech geneigt angeordnet ist.
9) Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß im Abstand hinter dem Blech (14) eine an sich bekannte Aufnadelrolle oder -bUste (18) angeordnet ist.

i0) Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehscheiben oder Bänder zur Ausübung eines Querzuges auf die Textilbahn (T) in bekannter Weise gegeneinander konvergieren.