DE2906881C2 - Verfahren zur Erzeugung ebener glatter Oberflächen an massiven Gegenständen aus homogenem sprödbrechendem Material, wie z.B. Glas - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung ebener glatter Oberflächen an massiven Gegenständen aus homogenem sprödbrechendem Material, wie z.B. GlasInfo
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03B—MANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
- C03B33/00—Severing cooled glass
- C03B33/09—Severing cooled glass by thermal shock
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung ebener, glatter Oberflächen an massiven Gegenständen
aus homogenem, sprödbrechendem Material, wie z. B. Glas, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, wie er
aus der DE-OS 28 13 304 bekannt ist.
In der DE-OS 28 13 304 über das »Zerteilen von quaderförmigen Blöcken aus Glas« durch Halbieren
parallel zu einem Paar von Grundflächen mit Hilfe von thermisch induzierten Spannungen wird darauf hingewiesen,
daß es grundsätzlich unvermeidbar ist, daß nach einem Kühlen der angeritzten Blöcke ein Teil der
vorgesehenen Trennfläche zunächst unzertrennt bleibt. Dies folgt aus dem Prinzip des Kräftegleichgewichts. In
der unzertrennten Restfläche liegen nämlich während der Kühlung Druckspannungen vor, welche denjenigen
Zugspannungen, die im übrigen Teil der vorgesehenen Trennfläche das Spalten bewirken, die Waage halten.
Das Zerteilen der Blöcke längs dieser Restfläche in der vorgesehenen Trennsbene wird nach DE-OS
28 13 304 durch einen weiteren thermischen Verfahrensschritt,
nämlich dadurch erreicht, daß die Blöcke im Anschluß an den Kühlvorgang über ihre Oberflächen
erwärmt werden. Für den Erfolg dieses Schrittes hat sich als günstig erwiesen, wenn beim Kühlvorgang dafür
gesorgt wird, daß die hierbei unzertrennt bleibende Restfläche in einer Ecke der vorgesehenen Trennfläche
liegt. Um dies zu erreichen, wird während der Kühlung eine äußere Druckkraft auf die zur Trennebene
parallelen Grundflächen der Blöcke aufgebracht
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von einem massiven Gegenstand,
der aus einem homogenen, sprödbrechenden Material, wie z. B. Glas, besteht und dessen Gestalt (mindestens)
eine Symmetrieebene hat, durch Zerteilen entlang der Symmetrieebene mit Hilfe von thermisch induzierten
Spannungen zwei Teilstücke mit je einer hinreichend ebenen, glatten Trennfläche zu erzeugen, wobei die
Nachteile der bisher bekannten thermischen Spaltungsverfahren vermieden werden. Diese Aufgabe wird
erfindungsgemäß durch ein Verfahren nach den Kennzeichen des Patentanspruchs 1 gelöst, weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den Unteransprüchen angegeben.
Um das Werkstück, wie der zu bearbeitende massive Gegenstand mit den angegebenen Eigenschaften
(Homogenität des sprödbrechenden Werkstoffs, Spiegelsymmetrie der Gestalt) im folgenden kurz genannt
•verden soll, zu zerteilen, sieht das Verfahren als ersten
J5 Schritt die an sich bekannte Erzeugung einer künstlichen
Schwachstelle vor, an der später der Trennvorgang eingeleitet wird. Im vorliegenden Fall soll hierfür
die von der Symmetrieebene und der Oberfläche des Werkstücks gebildete Schnittlinie in voller Länge
angeritzt werden, da eine umlaufende Kerblinie beim anschließenden Spalten des Werkstücks zugleich eine
gewisse Führung ausübt. Die perspektivische Darstellung in dv-r Zeichnung zeigt ein Werkstück (1) mit einer
solchen, in einer Symmetrieebene (2) des Werkstücks verlaufenden geschlossenen Kerblinie (3).
Im wesentlichen wird jedoch der Verlauf der Spaltung
durch die induzierten Spannungen bestimmt. Um ebene, glatte Trennflächen in der Symmetrieebene (2) des
Werkstücks (I) zu erhalten, müssen die das Material trennenden Spannungen notwendigerweise symmetrisch
zur Ebene (2) gelegen sein. Dies wird durch Aufbringen von zur vorgesehenen Trennebene (2)
symmetrischen Temperaturänderungen erreicht. (Eine Grundvoraussetzung dafür, daß sich dabei Wärmespannungen
im Werkstück ausbilden können, — daß nämlich das Material bei Temperaturänderungen Wärmedehnungen
zeigt —, ist normalerweise immer erfüllt.)
Im zweiten Verfahrensschritt (= erster thermischer Verfahrensschritt) wird das angeritzte Werkstück
symmetrisch zur vorgesehenen Trennebene und außerdem so gekühlt, daß ein relativ kleiner, zur vorgesehenen
Trennebene symmetrisch gelegener, zusammenhängender Oberflächenbereich hierbei ausgespart wird.
Dieser Verfahrensschritt bewirkt eine Kontraktion der gekühlten oberflächennahen Bereiche, die jedoch durch
den noch warmen Innenbereich und den nicht gekühlten Oberflächenbereich des Werkstücks behindert wird.
Dabei geraten das gekühlte Äußere des Werkstücks bis
in eine gewisse Tiefe unter Zug, der nicht gekühlte Oberflächenbereich und zunächst auch das Innere
hingegen unter Druck. Erfolgt die Kühlung mit geeignet bemessener Intensität und zeitlicher Daue.. so wird das
Werkstück entlang der Symmetrieebene bis auf eine Restfläche getrennt Dies vollzieht sich in solcher Weise,
daß ein Riß vom zugbeanspruchten TsA der Kerblinie
auf der Werkstückoberfläche ausgeht und sich — vereinfacht ausgedrückt — über diejenigen Bereiche
der vorgesehenen Trennfläche ausdehnt, in denen sich senkrecht txrti Riß Zugspannungen ausbilden. Daß das
Werkstück dabei in der vorgesehenen Trennfläche zunächst nicht vollständig getrennt wird, ist grundsätzlich
bedingt und geht darauf zurück, daß in der Restfläche gemäß dem Prinzip des Kräftegleichge- !5
wichts während der Kühlung Druckspannungen vorliegen.
Das Aussparen eines Oberflächenbereiches bei der direkten Kühlung des Werkstückes zielt darauf ab, die
beim Kühlvorgang unzertrennt bleibende Restfläche im Randbereich — und nicht im inneren — der
vorgesehenen Trennfläche entstehen zu lassen. Die Randlage der Restfläche ist nämlich für den folgenden
Verfahrensschritt besonders vorteilhaft.
Um das Werkstück längs dieser Restfläche, die bei der beschriebenen Ausführung der Kühlung an das nicht
gekühlte Teilstück der Kerblinie auf der Werkslückoberfläche grenzt, in der vorgesehenen Trennebene zu
zerteilen, wird das Werkstück im Anschluß an den Kühlvorgang in einem dritten Schritt (= zweiter
thermischer Verfahrensschritt) über seine Oberflächen symmetrisch zur vorgesehenen Trennebene erwärmt.
Dabei hat sich als günstig erwiesen, wenn nur ungefähr derjenige Bereich des Werkstücks direkt erwärmt wird,
der zuvor der direkten Kühlung ausgesetzt war. Die Umkehr der Richtung der Temperaturgradienten hat im
wesentlichen ein Vertauschen der bisherigen Lage von Zug- und Druckspannungsbereichen im Werkstück zur
Folge. Auf Grund der nunmehr an der Restfläche angreifenden Zugspannungen setzt sich die Rißausbreitung
bei geeignet gewählter Temperaturerhöhung bis zur vollständigen Spaltung des Werkstücks in zwei
gleiche Hälften mit hinreichend ebener, glatter Trennfläche fort.
Gemäß einer besonders günstigen Ausführungsform des Verfahrens werden die thermischen Einwirkungen
auf das zu zerteilende Werkstück durch rasches, teilweises Eintauchen und zeitweiliges Belassen in der
Flüssigkeit eines Kühl- bzw. Erwärmungsbades erreicht Dabei genügen bereits relativ niedrige Temperaturdifferenzen,
um die zum Spalten des Werkstückes erforderlichen Spannungen zu erzeugen.
Als Vorteile der vorliegenden Erfindung sind vor allem die Einfachheit des Verfahrens und seiner
Anwendung, der geringe Aufwand an technischen Mitteln und die relativ kurze Dauer des Bearbeitungsprozesses zu nennen.
Der Wirtschaftlichkeit der Erfindung kommt auch zugute, daß eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens gleichzeitig mit mehreren Werkstücken besetzt werden kann; außerdem wird hier — im
Gegensatz zu spanenden Verfahren der Erzeugung ebener, glatter ODerflächen — Werkzeugverschleiß
weitgehend vermieden. Eine solche Vorrichtung vermeidet ferner Glasstaub, Splitter, Lärm usw. und bietet
somit einen sauberen Arbeitsplatz mit nur geringer Umweltbelastung.
In einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel wurden Massivzyiinder (Durchmesser 50 mm, Höhe
24 mm) aus Glas in halber Höhe mit einer umlaufenden Kerblinie versehen und in je zwei gleiche Hälften mit
hinreichend ebenen, glatten Trennflächen zerteilt. Die bei der Kühlung aufgebrachte Temperaturdifferenz
betrug 90 K, die Kühlung dauerte 30 s. Bei der anschließenden, ca. 15 s dauernden erwärmung der
gekühlten, dabei bereits teilweise gespaltenen Glaszylinder wurde eine Te.mperaturdifferenz von 70 K
aufgebracht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Erzeugung hinreichend ebener, glatter Oberflächen an massiven Gegenständen (1)
aus homogenem, sprödbrechendem Material, wie z. B. Glas, deren Gestalt (mindestens) eine Symmetrieebene
(2) hat, durch Zerteilen entlang der Symmetrieebene (2) mit Hilfe von thermisch induzierten Spannungen, wobei zunächst eine
Materialschwächung in Form einer umlaufenden Kerblinie (3) auf der Oberfläche der Gegenstände (1)
an der vorgesehenen Trennebene (2) erzeugt wird und wobei dann die Gegenstände (1) gekühlt
werden, so daß sie durch hierbei entstehende Wärmespannungen in der vorgesehenen Trennebene
(2) bis auf eine Restfläche getrennt werden, und wobei die Gegenstände (1) im Anschluß an den
Kühlvorgang über ihre Oberflächen erwärmt werden, so daß sie längs der vorher unzertrennten
Restfläche in der vorgesehenen Trennebene (2) zerteilt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühlung der Gegenstände (1) symmetrisch zur vorgesehenen Trennebene (2) unter Aussparung
eines relativ kleinen, zur vorgesehenen Trennebene (2) symmetrisch gelegenen, zusammenhängenden
Oberflächenbereiches erfolgt, so daß die hierbei unzertrennt bleibende Restfläche in der vorgesehenen
Trennebene (2) an das nicht gekühlte Teilstück der Kerblinie (3) auf der Oberfläche grenzt, und daß
die Gegenstände (1) im Anschluß an den Kühlvorgang symmetrisch zur vorgesehenen Trennebene (2)
erwärmt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlung der zu zerteilenden
Gegenstände durch teilweises Eintauchen und zeitweiliges Belassen in der Flüssigkeit eines
Kühlbades erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmung der zuvor
gekühlten, dabei teilweise gespaltenen Gegenstände durch teilweises Eintauchen und zeitweiliges Belassen
in der Flüssigkeit eines Erwärmungsbades erfolgt, wobei nur der nach Anspruch 1 oder 2 direkt
gekühlte Oberflächenbereich der Gegenstände oder ein Teil dieses Bereiches direkt erwärmt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1—3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Halterung der zu
zerteilenden Gegenstände in dem beim Kühlvorgang nicht direkt gekühlten Oberflächenbereich
angebracht wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792906881 DE2906881C2 (de) | 1979-02-22 | 1979-02-22 | Verfahren zur Erzeugung ebener glatter Oberflächen an massiven Gegenständen aus homogenem sprödbrechendem Material, wie z.B. Glas |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792906881 DE2906881C2 (de) | 1979-02-22 | 1979-02-22 | Verfahren zur Erzeugung ebener glatter Oberflächen an massiven Gegenständen aus homogenem sprödbrechendem Material, wie z.B. Glas |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2906881B1 DE2906881B1 (de) | 1980-08-21 |
DE2906881C2 true DE2906881C2 (de) | 1981-04-30 |
Family
ID=6063629
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19792906881 Expired DE2906881C2 (de) | 1979-02-22 | 1979-02-22 | Verfahren zur Erzeugung ebener glatter Oberflächen an massiven Gegenständen aus homogenem sprödbrechendem Material, wie z.B. Glas |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2906881C2 (de) |
-
1979
- 1979-02-22 DE DE19792906881 patent/DE2906881C2/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS ERMITTELT * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2906881B1 (de) | 1980-08-21 |
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Legal Events
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