DE290638C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

290638-KLASSE 21/. GRUPPE

SCHWABE & CO. in BERLIN.

Bogenlampe zur Erzeugung von Lichtblitzen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. Dezember 1914 ab.

Zur Erzeugung von Lichtblitzen waren bisher Hauptstromlampen mit langem Hub bekannt, bei welchen der Lichtbogen beim Schließen eines im Lampenstromkreis liegenden Schalters durch Entfernung der Kohlen voneinander gebildet und sofort abgerissen wurde, öffnete man den Schalter, bevor die Kohlen nach dem Erlöschen des Lichtbogens sich wieder berührt hatten, so erfolgte die Schaltbewegung funkenlos, andernfalls aber, d. h. bei zu früher oder zu später Öffnung des Schalters, entstand an dessen Kontakten ein Lichtbogen, welcher neben anderen Ünzuträglichkeiten die rasche Zerstörung des Schalters verursachte. Durch Anbringen von Luftbremsen und Rückschlagventilen suchte man diesem Übelstand abzuhelfen, indem man die Annäherungsbewegung der Kohlen verlangsamte und so die zum funkenlosen Schalten

ao verfügbare Zeit verlängerte. Man war jedoch trotzdem auf die Aufmerksamkeit des Schaltenden angewiesen, und außerdem verlor man die Möglichkeit, Lichtblitze in rascher Aufeinanderfolge zu erzeugen. Erfindungsgemäß

S5 werden nun diese Übelstände dadurch beseitigt, daß man die genannten, mit langem Kohlenhub versehenen Hauptstromlampen noch mit einer in gleichem Sinne der Häuptwicklung wirkenden Nebenschlußwicklung versieht, welche die Wirkung hat, die Kohlen, wenn der Hauptstrom durch Erlöschen des Lichtbogens unterbrochen ist, in ihrer weitesten Entfernung so lange festzuhalten, bis auch der den Nebenschluß durchfließende geringe Strom durch Öffnung des Schalters unterbrochen wird. Auf diese Weise wird mit Sicherheit vermieden, daß der Schalter unter hoher Belastung geöffnet wird, ferner werden alle Mittel überflüssig, um die Annäherungsbewegung der Kohlen zu verlangsamen, und endlich können die Lichtblitze bei rasch aufeinanderfolgendem Schließen und öffnen des Schalters in rascher Aufeinanderfolge erzeugt werden.

Die Zeichnung gibt eine Ausführungsform der Lampe wieder, und zwar eine solche mit senkrecht übereinanderstehenden Kohlen, b ist die feste untere, α die bewegliche obere Kohle, die mittels des Halters d mit dem Anker c verbunden ist. Letzterer ist im Solenoid e beweglich, welches die Hauptstromwicklung f und die gleichsinnige Nebenschlußwicklung g besitzt.

An Stelle der senkrecht übereinanderstehenden Kohlen können diese natürlich auch schräg nach unten gerichtet sein und mittels eines Hebelwerkes beim Ziehen und Abreißen des Lichtbogens voneinander entfernt werden, welche Bewegung in diesem Falle durch Einziehen eines mit den Hebeln verbundenen Ankers in ein Solenoid bewirkt wird, das mit einer Haupt- und gleichsinnigen Nebenschlußwicklung versehen ist.

Die neuen Lampen finden vorzugsweise Anwendung für Signal- oder Bühnenzwecke, für welche letzteren die sichere Vermeidung der Lichtbogenbildung am Schalter von größer Wichtigkeit ist. Sie dienen hier zur Darstellung des Wetterleuchtens, indem sie momentan den Bühnenhintergrund ganz oder teilweise erhellen, und ferner zur Darstellung des Blitzes, indem sie in einen Projektionsapparat eingeschlossen werden und ein zwischen den Sam-

mellinsen und dem Objektiv eingeschobenes Bild des Blitzes auf den Bühnenhintergrund werfen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Bogenlampe zur Erzeugung von Lichtblitzen, bei welcher die Kohlen beim Schließen eines im Lampenstromkreis liegenden Schalters durch eine Hauptstromwicklung zur Erzeugung des Lichtbogens und Abreißen desselben voneinander entfernt werden, gekennzeichnet durch eine Nebenschlußwicklung, welche die Kohlen in ihrer größten Entfernung so lange festhält, bis der der Lampe zugeordnete Schalter geöffnet wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.