DE2902269C2

DE2902269C2 -

Info

Publication number: DE2902269C2
Application number: DE2902269A
Authority: DE
Inventors: Ferdinand 5414 Vallendar De Salditt; William L. Saint Paul Minn. Us Hansen
Original assignee: Minnesota Mining and Manufacturing Co
Current assignee: 3M Co
Priority date: 1978-01-23
Filing date: 1979-01-22
Publication date: 1990-12-20
Also published as: AU520200B2; FR2415130A1; JPS54110319A; AU4353579A; IT1113485B; BR7900399A; DE2902269A1; IT7947726A0; US4112177A; NO790192L; DK24779A; DE7901585U1; GB2012669A; NO150224B; CA1113364A; GB2012669B; DK161939B; DK161939C; NO150224C; ZA79246B

Description

Die Erfindung betrifft ein mikroporöses, mit druckempfindlichem Klebstoff beschichtetes Band oder mit anderem druckempfindlichen Material beschichtetes Bahnmaterial, das in Form einer Rolle aufgewickelt werden kann und dessen eine Oberfläche mit mehreren druckempfindlichen Klebstoffschichten versehen ist.

Es ist bekannt, eine Klebstoffschicht auf einem Trägermaterial oder einem Substrat zu verankern, indem dieses zunächst mit einer dünnen Grundierbeschichtung versehen wird. So ist es beispielsweise aus den US-PSen 23 28 057, 23 28 066 und 28 97 960 bekannt, die mit dem Substrat in Berührung stehende Schicht, die im allgemeinen als Grundierbeschichtung bezeichnet wird, vorzugsweise mit dem Substrat so zu verkleben, daß das Abheben des Klebstoffs beim Abwickeln des Bandes verhindert wird; vgl. z. B. US-PS 23 28 066, Seite 1, Spalte 2, Zeile 36 bis Seite 2, Spalte 1, Zeile 6.

Druckempfindliche Bänder mit mehr als einer Klebstoffschicht auf der gleichen Seite des Substrats und zusätzlich zu einer gegebenenfalls vorhandenen Grundierbeschichtung sind ebenfalls bekannt; vgl. US-PSen 27 50 030 und 27 50 315. Bei diesen bekannten Bändern liegen linear ausgerichtete Einzelfasern zwischen den Klebstoffschichten, wobei die äußere Schicht, d. h. die von dem Substrat am weitesten entfernt liegende Schicht, als Wirkschicht dient.

In den ersten Jahren nach 1960 kam ein neues medizinisches Band in den Handel, das aus einem außerordentlich dünnen, gewebeartigen Substrat aus Faservlies bestand; dieses Substrat enthielt kurze, diskontinuierliche, beliebig ausgerichtete, hochflexible, dünne Fasern, die mit einem wasserabstoßenden Acrylat-Bindemittel zugerichtet waren, und die eine Oberfläche des Substrats war mit einer dünnen Acrylat-Klebstoffschicht beschichtet. Die Auswahl und die Behandlung der Fasern sowie der Umfang der Zurichtung bei der Herstellung des Substrats sind derart, daß das erhaltene Produkt gegenüber Luft hochporös ist und daß es eine gute gewebeartige Griffigkeit und Faltbarkeit aufweist; im Gegensatz zu beispielsweise schweren Gewebe, Kräuselkrepp oder Kreppapier erzielt man erhebliche Annehmlichkeiten für den Patienten. Der wasserunlösliche Acrylat-Klebstoff ist ausreichend dünn, so daß der Durchtritt von Feuchtigkeitsdampf ausreichend unbehindert ist; wenn daher dieses bekannte Band auf die Haut des Patienten aufgeklebt wird, so mazeriert die darunterliegende Haut nicht, obwohl das Band auf der Haut tage- oder wochenlang verbleiben kann. Ferner ist die Klebstoffschicht bei richtigem Aufbringen über ihr gesamtes Volumen mikroporös, so daß durch diese über den gesamten Bereich der Oberfläche des Klebstoffs Luft hindurchtreten kann, obwohl die Schicht bei gelegentlichen Untersuchungen scheinbar kontinuierlich ist. Die Herstellung eines derartigen Bandes ist insbesondere in der US-PS 31 21 021 beschrieben.

Derartige Bänder finden insbesondere in Krankenhäusern Verwendung und haben weitgehend die früher verwendeten druckempfindlichen Klebebänder ersetzt, die mit einem Substrat aus saugfähigem Schwergewebe versehen sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein leichtgewichtiges, poröses, druckempfindliches Klebeband und ein Verfahren zu dessen Herstellung zu schaffen.

Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Das erfindungsgemäße Band ermöglicht einen erheblich verbesserten Spielraum im Hinblick auf die Auswahl der gewünschten Klebstoffeigenschaften. Die bisher bei porösen Bändern verwendeten Acrylat-Klebstoffe sind sehr gut, da sie im allgemeinen gut und bequem haften, leicht und vergleichsweise schmerzlos abgenommen werden können, ohne daß dabei auf der Haut ein Rest verbleibt, und erzeugen allenfalls in geringfügigem Umfang Allergien; diese Klebstoffe werden in Form einer einzelnen, dünnen Schicht aufgebracht. Eine typische Gruppe derartiger Klebstoffe ist in der US-PS 28 84 126 beschrieben.

Die Klebstoffschicht wird auf den Bandträger oder das Bandsubstrat durch Extrudieren oder in anderer Weise durch Beschichten einer Trennfolie mit einer ein Lösungsmittel enthaltenden Lösung oder Dispersion des Klebstoffs aufgebracht; diese Trennfolie besteht beispielsweise aus Silicon-Papier. Danach wird das Lösungsmittel teilweise oder vollständig entzogen, um den Klebstoff ausreichend zu trocknen, damit er in bekannter Weise auf das Bandsubstrat als sehr dünne Schicht übertragen werden kann, wobei sich kleine Poren in dem getrockneten Klebstoff auf dem Substrat ausbilden.

Somit können die bevorzugten Eigenschaften der porösen, druckempfindlichen Klebebänder aufrechterhalten werden, während die Klebeeigenschaften durch Verwendung von mehreren Klebstoffschichten verbessert werden. Dies kann selbst dann durchgeführt werden, wenn die Klebstoffdicke über etwa 20 bis 30 g/m² hinausgeht, die bei den bekannten porösen, druckempfindlichen Klebebändern mit einer einzigen Klebstoffschicht vorgesehen ist.

Die Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die anliegende Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Klebebandrolle und

Fig. 2 eine vergrößerte Querschnittsansicht des Bandes entlang der Linie 2-2 in Fig. 1.

In Fig. 1 ist das mit Klebstoff beschichtete Bahnenmaterial in Form einer Bandrolle 10 dargestellt.

Gemäß Fig. 2 weist das Band eine Trägerschicht oder ein Substrat 12, eine mit diesem Substrat in Berührung stehende Klebstoffschicht 14 sowie eine mit der Haut des Patienten in Berührung bringbare Klebstoffschicht 16 auf. Die Schichten 14 und 16 sind mit durchgehenden Mikroporen 18 und 20 versehen.

Die Herstellung des erfindungsgemäßen Klebebandes kann etwa in der nachstehenden Weise erfolgen: Zunächst wird eine dünne Schicht eines druckempfindlichen Klebstoffs auf eine Trennfolie mit glatter Oberfläche aufgebracht und getrocknet, und danach wird eine zweite dünne Klebstoffschicht auf die erste Schicht aufgebracht, und schließlich wird der mehrschichtige Klebstoff auf das poröse Substrat auflaminiert und danach die Trennfolie entfernt. Die während des Auflaminierens mit der Oberfläche des Bandsubstrats in Berührung stehende Schicht, d. h. die zweite Schicht auf der Trennfolie, ist derart ausgebildet und so dünn, daß sie gewöhnlich nach einem derartigen Auflaminieren Poren zeigt, während die andere Schicht (die erste Schicht auf der Trennfolie, d. h. die beim fertigen Band die freiliegende Klebstoffoberfläche bildende oder obenliegende Schicht) in entsprechender Weise Poren bildet. Die erste Schicht ist vorzugsweise etwas dünner und weicher als die zweite Schicht, obwohl im Rahmen der Erfindung auch solcher Bänder erfaßt werden sollen, bei denen diese Bedingung nicht erfüllt ist.

Es ist als überraschend anzusehen, daß die gesamte Struktur porös wird, da vor dem Auflaminieren die erste auf der Trennfolie aufgebrachte Schicht keine Porosität zeigt.

Nachstehend wird die auf der Trennfolie zuerst aufgebrachte Schicht, die beim Gebrauch des Bandes mit der Haut in Berührung kommt, als "Hautschicht" bezeichnet, während die andere Schicht, die beim Gebrauch des Bandes mit dem Substrat in Berührung steht, als "Substratschicht" bezeichnet wird.

Das vorstehend beschriebene Verfahren ist einfach und daher im allgemeinen bevorzugt. Ein anderes erfindungsgemäßes Verfahren besteht darin, die Klebstoffmehrfachschichten auf dem Substrat direkt aufzubauen. So kann die Substratklebstoffschicht von einer Trennfolie auf dem Substrat auflaminiert und getrocknet werden, falls diese Klebstoffschicht nicht bereits vor dem Auflaminieren getrocknet worden ist. Danach wird die Hautklebstoffschicht, deren Klebstoff sich von dem der ersten Klebstoffschicht unterscheiden kann, mit Hilfe einer eigenen Trennfolie auf die Substratschicht auflaminiert.

Im Rahmen der Erfindung können mehr als zwei Klebstoffschichten aufeinander auflaminiert werden, um auf dem Bandsubstrat den fertigen Kleber zu bilden. Jedoch sind selten mehr als zwei Klebstoffschichten erforderlich. Wie die Trennfolie kann das Band beispielsweise in Form eines Streifens, Bandes oder einer Trommel ausgebildet sein, und zwar abhängig von den Ausrüstungsanforderungen des Bandherstellers; vgl. z. B. US-PS 31 21 021, Spalte 4, Zeilen 3 bis 33.

Acrylat-Klebstoffe können je nach Formulierung gummiartige, polymere, hydrophobe Klebstoffe mit einem sehr breiten Spektrum der Eigenschaften bilden. Sie können vernetzt, d. h. durch kovalente Bindung oder durch Wasserstoffbindung gebunden sein, oder auch nicht vernetzt sein.

Im allgemeinen ist der Klebstoff um so fester je stärker die Vernetzung ist. Diese Klebstoffe können sehr feste oder sehr weiche gummiartige Schichten bilden, wobei der Grad der Adhäsions- und Kohäsionseigenschaften variiert; die Klebstoffe sind jedoch wie alle druckempfindlichen Klebstoffe viskoelastisch. Im Gegensatz zu auf Kautschuk basierenden, druckempfindlichen Klebstoffen können die Acrylat-Klebstoffe im wesentlichen ohne Additive verwendet werden, die Hautreizungen verursachen können.

Während als bevorzugte Kleber für medizinische Bänder Mehrfachschichten von Acrylat-Klebstoffen mit unterschiedlichen Eigenschaften vorgesehen sind, können die Klebstoffschichten trotzdem aus verschiedenen Klebstoffklassen bestehen. So kann beispielsweise die Substratschicht, etwa aus wirtschaftlichen oder anderen Gründen, aus einem auf Kautschukharz basierenden, druckempfindlichen Klebstoff und die Hautschicht aus einem keine Allergien erzeugenden Acrylat-Klebstoff bestehen.

Beispiel 1

Bei einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen, porösen, druckempfindlichen, medizinischen Klebebandes besteht die Substratklebstoffschicht aus einem relativ festen Acrylat-Klebstoff, der bei einem Trockenschichtgewicht von etwa 23 g/m² mit einer weicheren Hautklebstoffschicht beschichtet ist, deren Trockenschichtgewicht etwa 4 g/m² beträgt. Das verwendete Substrat ist in Beispiel 1 der US-PS 31 21 021 beschrieben, und die Klebstoffschichten werden von mit Silicon versehenem Trennpapier gemäß den allgemeinen Maßnahmen des erwähnten Beispiels erhalten.

Die Substratschicht besteht aus einem Acrylat-Copolymerisat mit den folgenden Bestandteilen in Gewichtsprozent:

Isooctylacrylat
94
Acrylsäure	6

dispergiert in einem Gemisch von

n-Heptan
70
Isopropanol	30

bis auf etwa 20 Gewichtsprozent Feststoffe.

Die Hautschicht weist im wesentlichen die gleichen Grundklebstoffe wie vorstehend aufgeführt auf, wobei jedoch dem Klebstoff 40 Gewichtsprozent eines Klebharzes zugegeben werden, z. B. Glycerolester von hydriertem Rosin ("Foral 85" der Hercules Incorporated), so daß eine Klebstoffdispersion mit etwa 28% Feststoff erhalten wird. Die Zugabe des Klebrigmachers führt zu einer erheblichen Verbesserung der Haftfähigkeit an der Haut.

Die Porosität des vorstehenden Bandes beträgt 1455 Sekunden, gemessen mit einem Gurley Densometer; die Adhäsionswerte betragen, gemessen nach dem in Test Methods for Pressure Sensitive Tapes" (Pressure Sensitive Tape Council, Glenview, Ill.) beschriebenen Verfahren, gegenüber einer Stahlplatte 525 g bei 2,54 cm Breite, 680 g gegenüber Glas und 45 g gegenüber menschlicher Haut.

Die Adhäsion gegenüber der Haut wird in der nachstehenden Weise gemessen:

1. Bandproben (2,54 cm breit und etwa 5,08 cm lang) werden auf den Rücken einer Versuchsperson aufgeklebt.
2. Über jedes Band wird eine 1 kg-Bandwalze mit einer Geschwindigkeit von etwa 30 cm/min einmal in Vorwärts- und einmal in Rückwärtsrichtung gerollt. Die Verwendete Walze ist in "Test Methods for Pressure Sensitive Tapes", Anhang B, Abschnitte 2.7.1, 2.8.1 und 2.8.2 beschrieben.
3. Die Adhäsion gegenüber der Haut wird durch Abziehen unter einem Winkel von 180° gemessen. Die Werte der Abziehkräfte werden mit Hilfe einer Dehnungsmeßeinrichtung gemessen, die auf einem motorbetriebenen Wagen angeordnet ist. Die Abziehkraft wird als Adhäsion in g je 2,54 cm Breite der Probe angegeben. Die Abziehgeschwindigkeit beträgt 15 cm/min.

Dieser doppelschichtige Kleber ist mit einer festen, darunterliegenden Schicht versehen, die für die Aufrechterhaltung der Porosität des Klebstoffs sorgt; außerdem ist eine rasch klebende, weichere, äußere Klebstoffschicht vorgesehen, die mit der Haut sehr rasch eine Klebverbindung eingeht.

Die Verwendung der weichen, klebrig gemachten Substanz als gesamte Klebstoffbeschichtung führt zu einem Band, bei dem der Klebstoff von den Bändern des in Rollenform vorhandenen Bandes wie bei den bekannten Bändern heraussickert. Wenn ferner der Klebstoff aufgrund seiner Weichheit fließt, kann das Band, nachdem es während eines Zeitraumes in Rollenform gelagert worden ist, seine Porosität verlieren, wobei der Klebstoff die Form in dem Substrat verstopft. Dies wird durch das feste Substratmaterial vermieden, während die klebrig gemachte, weichere Hautschicht eine ausgezeichnete Haftfähigkeit aufweist.

In den nachstehenden, tabellarischen Beispielen werden die Klebstoffzusammensetzungen durch Buchstaben mit der folgenden Bedeutung dargestellt:

A. Substratkleber gemäß Beispiel 1,
B. Hautkleber gemäß Beispiel 1,
C. Wäßriger, thermoplastischer, polymerer Acrylat-Klebstoff mit etwa 65% n-Butylacrylat und 35% n-Butylmethacrylat (Handelsname "N 560" der Firma Röhm & Haas),

D. Ein natürlicher Kautschukharz-Klebstoff mit den nachstehenden Bestandteilen in Gewichtsprozent:

Natürlicher Kautschuk-Latex
100
Klebrigmacher, β-Pinenpolyterpen ("Piccolyte S115" der Firma Hercules Inc.)	75
Antioxidationsmittel, 2,4-Di-(tert.-amyl)-hydrochinon ("Santovar A der Firma Monsanto)	1,0
Cyclohexylamin	0,2
Heptan zur Erzeugung der normalen Beschichtungsviskosität (20% Feststoffe)

E. Ein wäßriger Kautschuk-Latex-Klebstoff mit den folgenden Bestandteilen:
Ein Gemisch von 60% festen Bestandteilen aus natürlichem Kautschuk-Latex in Ammoniak und 40% einer Emulsion von Feststoffen des vorstehend beschriebenen Klebrigmacherharzes aus Glycerolester.
Die Emulsion des Klebrigmacher-Harzes wird durch Lösen des Klebrigmacher-Harzes in Toluol hergestellt; zum Emulgieren wird ein Fettsäure-Seifensystem verwendet. Diese Harzemulsion wird dann mit natürlichem Kautschuk-Latex im Verhältnis von etwa 60% Kautschukfeststoffen und 40% Harzfeststoffen zu 50% Feststoffen des wäßrigen Klebstoffs vermischt.

Die Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den vorstehenden Ergebnissen, die nachstehend näher erläutert werden. Meßergebnisse von mehr als etwa 4000 Sekunden mit dem Gurley-Densometer werden im Sinne der Erfindung im wesentlichen als "nicht porös" angesehen.

Beim Versuch 1 wird ein mikroporöses Band gemäß US-PS 31 21 021 als "Standard" verwendet.

Beim Versuch 2 wird ein erfindungsgemäßes Band verwendet. Als Substratklebstoff wird jedoch, wie vorstehend ausgeführt, ein wäßriges Acrylat verwendet. Die Verwendung von wäßrigen Klebstoffen ist besonders bevorzugt, da der Abfall von Lösungsmitteln in Form von Kohlenwasserstoffen vermieden wird und die Probleme bei der Umweltverschmutzung vermindert werden. Ferner sind derartige Klebstoffe im allgemeinen fester als auf Lösungsmittel basierende Klebstoffe, und daher wird angenommen, daß sie ihre Porosität leichter über einen längeren Zeitraum hinweg aufrechterhalten. Die mit Hilfe eines Lösungsmittels aufgebrachte, sehr dünne Hautschicht, die sich zunächst bei mikroskopischer Untersuchung als nicht porös erweist, wird jedoch porös, nachdem sie die Substratschicht berührt und diese Substratschicht, die mit dem nichtgewebten Substrat des Klebebandes in Berührung steht, getrocknet wird.

Ähnliche Vorteile zeigen sich beim Vergleich der Versuche 3 und 4. Beim Versuch 3 wird ein mikroporöses Band gemäß der US-PS 31 21 021 verwendet, dessen Porosität und Adhäsionswerte annehmbar sind und das aus einem natürlichen Kautschuk-Latex mit einem Klebrigmacher-Harz hergestellt wird. Dadurch werden organische Lösungsmittel vermieden, und außerdem ergeben sich erhebliche wirtschaftliche Vorteile gegenüber den Acrylaten; da jedoch die Reizbarkeit der Haut potentiell erhöht ist, bedeutet dies einen Rückschritt bei medizinischen Klebebändern. Durch die erfindungsgemäße Verwendung einer dünnen Schicht eines Acrylats als Hautkleber sowie eines Kautschukharzes als Haupt-Substratkleber wird ein vorteilhaftes Band mit verbesserten Klebeeigenschaften erhalten, obwohl diese teilweise auf Kosten der Porosität geht. Erneut wird jedoch darauf hingewiesen, daß die getrocknete Hautklebstoffschicht vor dem abschließenden Laminieren nicht porös ist.

Beim Vergleich der Versuche 1 und 5 zeigt sich, daß ein Band erhalten werden kann, dessen Eigenschaften mit denen des Standards vergleichbar sind (abgesehen von einer Abnahme der Porosität); das erfindungsgemäße Band kann mit einem relativ wirtschaftlichen, bekannten Kautschukharzklebstoff mit einem Lösungsmittel als Substratklebstoff sowie mit einer dünnen Schicht aus Acrylat hergestellt werden, um die vorteilhaften Eigenschaften (keine Reizungen der Haut) des Hautklebstoffs zu erhalten.

Der in einigen Fällen auftretende Porositätsverlust ist nicht verständlich, er ist insbesondere nicht universell, wie Versuch 2 zeigt. Der Porositätsverlust kann an Variationen der Beschichtungsbedingungen liegen, die gegenwärtig nicht vollständig erklärbar sind. Bei den Versuchen 3 und 4 kann die Porosität möglicherweise durch Anwendung der Lehre der GB-PS 7 99 424 verbessert werden.

Während bei den vorstehenden Beispielen eine Hautklebstoffschicht unter Verwendung eines Lösungsmittels und eine Substratklebstoffschicht unter Verwendung von Wasser vorgesehen werden, können im wesentlichen die gleichen Ergebnisse erhalten werden, indem für die beiden Klebstoffschichten auf Wasser basierende Klebstoffe verwendet werden, obwohl derartige, auf Wasser basierende Klebstoffe normalerweise gegenüber Berührung nicht so klebend sind und daher für die Hautklebstoffschicht gewöhnlich nicht bevorzugt sind. Unabhängig davon können die auf Wasser basierenden Klebstoffe in verschiedenen Weichheits- und/oder Festigkeitsgraden hergestellt werden, so daß die mit der Haut in Berührung stehende Schicht relativ weich und daher nachgiebiger als die Substratklebstoffschicht sein kann, so daß die Griffigkeit oder Haftfähigkeit des Klebstoffs größer ist. Um jedoch ein Band gemäß der US-PS 31 21 021 herzustellen, muß jedoch die Silicon-Trennfolie, auf der die Hautklebstoffschicht ausgebildet werden soll, wasseraufnehmend ausgebildet werden, und zwar entweder durch eine zusätzliche Grundierbeschichtung oder durch entsprechende Formulierung des Klebstoffs für die Hautschicht, damit dieser selbst die Trägeroberfläche gut benetzen kann. Unabhängig davon, wie die Schichten in dem Schichtverbund des erfindungsgemäßen Bandes vorgesehen sind, wird eine weiche, nachgiebige klebende Hautschicht erhalten, die gute Schnellklebeeigenschaften aufweist, während die Substratklebschicht Porosität und Dämpfung verleiht, um die Nachgiebigkeit des Bandes an der Haut zu unterstützen.

Die Erfindung ist insbesondere im Zusammenhang mit der Herstellung von medizinischen, porösen, druckempfindlichen Klebebändern vorteilhaft, bei denen Klebstoffe auf ein nichtgewebtes Substrat aufgebracht werden, so daß diese ebenfalls porös werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Herstellung von Klebebändern, die eine erhöhte Klebefestigkeit bei großer Hautaffinität im Vergleich zu vorbekannten Bändern aufweisen. Bisher ist es beispielsweise nicht zweckmäßig gewesen, sehr weiche, hautspezifische Klebstoffe zu verwenden, da man das Herauslaufen des Klebstoffs sowie die Klebrigkeit der Rollen am Rand und einen außerordentlich hohen Verlust an Porosität vermeiden wollte; durch die erfindungsgemäße Verwendung von mehrlagigen Klebstoffschichten können jedoch weiche Hautkleber verwendet werden, ohne daß die Klebefestigkeit des Bandes insgesamt wesentlich vermindert wird. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Herstellung einer darunterliegenden Klebstoffschicht mit optimaler gebildeter und beibehaltener Porosität zusammen mit einer oberen Hautklebstoffschicht mit stark verbesserter Qualität; ferner kann bei bestimmten Anwendungsfällen gegebenenfalls die Beschichtungsdicke insgesamt erhöht werden.

Claims

1. Mikroporöse, mit druckempfindlichem Klebstoff beschichtetes Bahnenmaterial mit

a) einer dünnen Schicht (16) aus normalerweise klebrigem und druckempfindlichem Klebstoff, der ein weiches, kautschukartiges Acrylat-Copolymerisat enthält,
b) mindestens einer weiteren Klebstoffschicht (14) mit anderer Zusammensetzung als die Schicht (16) und
c) einem im wesentlichen gleichmäßig porösen Substrat (12),

wobei die drei Schichten in der angegebenen Schichtenfolge miteinander verbunden und die Klebstoffschichten (14, 16) mit durchgehenden Mikroporen versehen sind.

2. Bahnenmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Substrat (12) verankerte Klebstoffschicht (14) aus einem Naturkautschukgemisch besteht.

3. Bahnenmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es als druckempfindliches Klebstoffband aufgewickelt ist.

4. Verfahren zum Herstellen eines mikroporösen, mit druckempfindlichem Klebstoff beschichteten Bahnenmaterials gemäß Anspruch 1 oder 2, mit folgenden Verfahrensschritten:

a) Aufbringen einer im wesentlichen trockenen, dünnen Schicht (16) eines druckempfindlichen Klebstoffs auf eine glatte Trennfläche;
b) Aufbringen zumindest einer weiteren Klebstoffschicht (14) auf die erste Klebstoffschicht (16) und teilweises Trocknen der zweiten Klebstoffschicht (14) und
c) Auflaminieren des Substrats (12) auf die Klebstoffschicht (14), wobei die Klebstoffschichten (14, 16) mikroporös werden.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Substrat (12) zu verankernde zweite Klebstoffschicht (14) im Wasser aufgebracht wird.