DE2901537A1 - Verfahren zur herstellung von reumyzin - Google Patents

Verfahren zur herstellung von reumyzin

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DE2901537A1 DE19792901537 DE2901537A DE2901537A1 DE 2901537 A1 DE2901537 A1 DE 2901537A1 DE 19792901537 DE19792901537 DE 19792901537 DE 2901537 A DE2901537 A DE 2901537A DE 2901537 A1 DE2901537 A1 DE 2901537A1
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Sergej Michajlovitsc Navaschin
Lilia Aleksandrovna Saburova
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VNII ANTIBIOTIKOV MOSKAU
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
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    • C07D487/00Heterocyclic compounds containing nitrogen atoms as the only ring hetero atoms in the condensed system, not provided for by groups C07D451/00 - C07D477/00
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Description

  • Beschreibung
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur Herstellung des Äntibionikums Reumyzin, das zu Verbindungen der Pyrimidino-asymm.-triazingruppe gehört. Reumyzin/6-Methylpyrimidino-(5,4-e)-asymm.-triazin-5,7(6H,8H)-dion/ ist vom großen Interesse im Zusammenhang damit, daß es eine geschwulsthenmende Wirksamkeit besitzt.
  • Es ist ein Verfahren zur Herstellung von Re wnyz in (Synonym: l-Demethylxanthothrizin) durch chemische Synthese unter Verwendung als Ausgangsverbindung von 3-Methyl-6-chlorurazil bekannt, das in dessen Nitrierung in der C5-Stellung mit darauffolgender Ohlorsubstitulon durch die Hydrazinogruppe unter Bildung von 3-tethyl-T-nitro-6-hydrazinourazil besteht. Die erhaltenen Verbindungen werden formyliert und bis zur Bildung von 6-Methyl-1,2,4,5,6,7-hexahydropyrimidino-/5,4-e/--asymm.-triazin-5,7-on reduziert. Bei der Durchmischung der wäßrigen Lösung dieser Verbindung Während 4 Tage erhält man Reumyzin in einer Ausbeute von 16 7o /J. Org. Chem. 31, 900 (1966)/. Jedoch ist dieses Verfahren kompliziert (5 bis 6 Stufen) und gestattet nicht, Reumyzin in einer Ausbeute über 16 % ZU erhalten.
  • Das andere bekannte Verfahren zur Herstellung von aeumyzin besteht in der Entmethylierung von Xynthothrizin (Synonym: Toxoflavin) mit Dimethylformamid mit einer Reumyzin-Ausbeute von 84 g0 /J. Äm. Rohem Soc. 95, 3735 /1973)/. Es wird jedoch ein Produkt von niedriger Qualität erhalten, wovon dessen Schmp. von 210 °C zeugt. Literaturangaben für Reumyzin: Schmp.
  • 244-245 °C/J. Antibiotics, 26, 537-538 (1973)/ und deswegen ist die wahre Ausbeute des nach diesem Verfahren erhaltenen Reumyzins wesentlich niedriger, als angegeben ist.
  • Das Ziel der vorliegenden Erfindung bestand in der Entwicklung eines einfachen und bequemen Verfahrens, das es möglich macht, Reumyzin mit praktisch quantitativer ausbeute zu erhalten.
  • Im Ergebnis der von den Erfindern der vorliegenden Erfindung durchgeführten Untersuchungen wurde ein neues Verfahren zur Herstellung von Reumyzin durch Dealkylierung von Pyrimidotriazinderivaten unter deren Umsetzung mit Aminen und darauffolgende Behandlung des Reaktionsgemisches mit Säure gefunden.
  • In Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung kann das Verfahren durch folgendes Schema dargestellt werden: In der oben angeführten Formel (I) bedeutet R die niedere Alkylgruppe. Die Pyrimidotriazinderivate (1), die in der Reaktion eingesetzt werden, schließen bekannte Verbindungen (z. B. XSnthothrizin, worin R die Methylgruppe bedeutet) sowie neue Verbindungen ein, die nach dem Verfahren hergestellt werden können, das beispielsweise mit dem in Jornal of Ämerican Chemical Society, vol. 83, 3904-3905 (1961) baschriebenen analog ist.
  • Xanthotrizin, das in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, kann bei der Kultivierung der Mikroorganismen (beispielsweise Streptomyces brunneus subspecies xanthothricini. Pseudomonas cocovenanus) auf Nährmedien erhalten werden.
  • Die Kulturflüssigkeit, die Xanthothrizin, bzw. ungereinigtes Xanthothrizin enthält, kann auch als Ausgangsverbindungen ausgenutzt werden.
  • Als Amine sind in der vorliegenden Erfindung vorzugsweise primäre und sekundäre Amine einzusetzen.
  • Primäre und sekundäre Amine schließen solche aliphatischen Amine ein, wie Mono- (oder Di-) alkylamine (worin Alkyl für Methyl, Äthyl, Propyl, Butyl u.a. steht), Alkenylamine (beispielsweise Allylamin), Aralkylamine (Benzylamin, DibenzSlamin), cyclische amine (Piperidin, Piperazin, Pyrrolidin, orpholin u.a.) Vorzugsweise sind Amine zu verwenden, die einen pKb von 2 bis 6 haben.
  • Somit werden Amine, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, nur durch die oben angeführten Amine nicht begrenzt, sondern schließen alle Amine ein, deren PKb im Bereich von 2 bis 6 liegt.
  • Erfindungsgemäß wird die Reaktion gewöhnlich in Iiösungsmft teln durchgeführt. Die verwendeten Lösungsmittel schließen Alkohole (Methanol, ethanol, Propanol u.a.), Ketone (Aceton, iWethyläthylketon u.a.), Wasser sowie deren Gemische ein.
  • Die Dealkylierung wird bei alkalischen pH- Werten (vorzugsweise bei einem pH-Wert von 8 bis 12), beispielsweise in Gegenwart von Basen (Alkalimetallhydroxide oder Ammoniumhydroxid) verwirklicht. Da Amine, die als Reagenzien verwendet werden, auch Basen sind, ist die Zugabe der oben an6eführten Basen zum Reaktionsgemisch nicht notwendig.
  • Vorzugsweise ist die Temperatur, bei welcher die Reaktion durchgeführt wird, ungefähr von 10 bis 300C, gewöhnlich erfolgt die Reaktion bei Zimmertemperatur.
  • Im Ergebnis der Umsetzung von Xanthothrizin mit Aminen werden quaternäre Ammoniumsalze der Amine mit ReuIisyzin gebildet, die folgende Struktur haben: Diese Verbindungen waren früher nicht bekannt und stellen neue Zwischenverbindungen dar.
  • Zur Herstellung von Reumyzin behandelt man das sich bildende REaktionsgemisch mit einer Säure; entweder mit einer organischen (beispielsweise mit Ameisensäure, Essigsäure u.a.) oder mit einer anorganischen (beispielsweise mit Salzsäure, Schwefelsäure u.a.).
  • Vor der Säurebehandlung ist es wünschenswert5 das Reaktionsgemisch zu konzentrieren, wozu daraus unter Vakuum das Lösungsmittel entfernt wird.
  • Das erhaltene Reumyzin (II) wird in an sich bekannter Weise, z.B. durch Kristallisation, gereinigt.
  • Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Reumyzin, 6-Methylpyrimidino-(5,4-e)-asymm.-triazin-5,7-(6H, 811)-dion, stellt gelbe Kristalle vom 242-243 °C Schmp. (aus Äthanol) dar; Rf=O,50 (Dünnschichtchromatographie auf Silikagel im System Äthylacetat - Benzol, 3:2); UV-Spektrum (Äthanol): #max (lg#) 235 (4,25), Schulter 265 (3,49), 340 (3,72), 400 nm (2,87); IR-Spektrum (KBr): # 3400, 3170, 3110, 3080, 3020, 2995, 2950, 2900, 2870, 2815, 1738, 1700, 1690, 1685, 1630, 1590, 1480, 1445, 1429, 1380, 1342, 1295, 1270, 1258, 1213, 1180, 1130, 1070, 1065, 970, 943, 9O, 840, 830, 770, 750, 730, 716, 700, 690, 580, 560, 470 cm 1 PMR-Spektrum (Pyridin -O5, TMC) 6 3,39 (3H, Singulett), 9,84 (IH, Singulett) 10,94 (1H, ein breiteres Singulett) ppm.
  • Löslichkeit (pro 100 ml Lösungsmittel): Wasser - 2,04 g; physiologische Lösung - 2,00 g; Äthanol - 0,55 g.
  • Elementaranalyse; Gefunden (): C 40,9; H 2,7;; N 39,1; C6H5N02 (179,14). Berechnet (%): C 40,2; H 2,8; N 39,1.
  • Zum Unterschied von anderen ntibio-tika der Pyrimidino-/5,4-e/-asymm.-triazingruppe besitzt das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Reumyzin eine wesentlich niedrigere Toxizität, was es ermöglicht, im Organismus Konzentrationen zu schaffen, die eine ausgeprägte geschwulsthemmende Wirkung ohne Toxizität sichern.
  • Bei der Prüfung der biologischen Wirksamkeit des nach dem gegebenen Verfahren erhaltenen Reumyzins wurde eine ausgeprägte Wirkung in bezug auf Mäusegeschwülste in solider Form: Karzinom 755, Harding-Passey-Melanom, in Aszitesform bei Fischer-Lymphadenose, Ehrlich-Karzinom nachgewiesen. Die Angaben über die zytostatische Wirksamkeit sind in Tabelle 1 angeführt.
  • Tabelle 1 Zytosta-tische Reumyzin-Wirksamkeit
    Dosis, Sinführungs- Sinfüh- Geschulstwachstumshemmung, :
    mg/kg methode rungs- Shrlich- Fischer- Karzi- Har-
    regime Karzinom Lymphade- nom ding-
    nose 755 Passey-
    Melanom
    Melanom
    2,5-3,5 intravenös 1---+9 47 -57,0 55,0 47-51 45,0
    1,5-2,5 intraperib >9 41,0 65-66 58-61 54,0-
    toneal 56,0
    50-75,0 peroral 1->9 30,0 45,0 47-51 55-60
    Die Wirksamkeit von Reumyzin wird bei dessen mehrmaliger Einführung während 9 Tage in Dosen (mg/kg) von: 2,5 bis 3,5 intravenös, 1,5 bis 2,5 intraperitoneal und 50 bis 75 peroral beobachtet.
  • Die Wachstumshemmung von Karzinom 755 und Harding-Passey-Melanom bei der intraperitonealen, intravenösen, und peroralen Einführung des Antibiotikums schwankte von 45 bis 61 °,b.
  • Unter Bedingungen des therapeutischen Versuchs wurde die geschwulsthemmende Wirksamkeit bei allen Einführungsmethoden - bei der intravenösen, intraperit-onealen und peroralen - festgestellt.
  • Reumyzin übt keinen negativen Einfluß auf das Wachstum und die Entwicklung der Jungtiere aus. Bei der intrakutanen Injektion von Reumyzin der Meerschweinchen 3 Wochen nach der Sensibilisierung wurde bei der nachfolgenden einmaligen Einführung dieser Substanz keine allergische Reaktion nachgewiesen.
  • Als Zytostatikum kann das erfindungsgemäß hergestellte Reumyzin in routinemäßigen Arzneiformen anhand der Kombination von Reumyzin mit verschiedenen pharma7eutisch anwendbaren Hilfsstoffen (Trägern) verwendet werden. Die Arzneiformen schließen das perorale Präparat (Kapseln, Granula, Pulver, Tabletten, Pillen usw.), das rektale und das InJektionspräparat ein.
  • Als Hilfsstoffe (Träger) zur Herstellung der Arzneiformen können Laktose, Glukose, Stärke, Zellulose, Methylzellulose, Carboxymethylzellulose, Talk, Natriumzitrat, Calciumcarbonat, Magnesiumstearat, destilliertes Wasser u.a. dienen.
  • Die Präparatdosen können je nach dem anwendungsverfahren und nach den anderen Faktoren variiert werden: für die perorale Form - 100 bis 150 mg/Tag, für die intravenöse und intramuskuläre Injektionsform - 20 bis 40 mg/Tag, für die subkutanen Injektionen - 40 bis 60 mg/Tag.
  • Das Verfahren wird durch folgende Beispiele veranschaulicht.
  • Beispiel 1.
  • 500 mg (2,59 mt4ol) Xanthothrizin werden in 30 ml 70%-iger wäßriger Diäthylaminlösung gelöst; nach 30 bis 40 min wird die Lösung- im Vakuum einge dampft, der Rückstand wird mit verdünnter Essigsäure angesäuert, wiederum eingedampft und Reumyzin wird durch die Kristallisation aus einem Lösungsmittel, beispielsweise aus Äthylalkohol gereinigt. Die Ausbeute beträgt 451 mg (97 ,S der Theorie). Schmp. 242-2430C, UV-Spektrum (Äthanol): A max (1 g E) 235 (4,25), Schulter 265 (3,49), 340 (3,72), 400 nm (287).
  • Beispiel 2 500 mg (2,59 Mvlol) Xanthothrizin werden unter Bedingungen des Beispiels 1 mit 70%-iger wäßriger Monoäthylaminlösung behandelt. Die Ausbeute an Reumyzin beträgt 394 mg (85 %), Schmp. 242-2430C.
  • Bei stiel 3 Das vorliegende Beispiel veranschaulicht die Herstellung von Peumyzin unter Umsetzung von Xanthothrizin mit anderen aminen.
  • Zu einer Lösung von 193 mg (1 mMol) Xanthothrizin in 15 ml Wasser werden 3 bis 4 mMol Amin hinzugesetzt, die Lösung wird bei Zimmertemperatur je nach dem genommenen Amin während 30 bis 190 min durchgemischt. Indem daß der Verlauf der Reumyzinbildung spektrophotometrisch verfolgt wird, wird die Zeit bestimmt, bei welcher die Reumyzinausbeute ihr Maximum erreicht. Nachher wird das Reaktionsgemisch eingedampft, der Rückstand mit essigsäure angesäuert, wiederum eingedampft und das Produkt wird aus Alkohol kristallisiert. Die Benennung der Amine und die Ausbeute an Produkten sind in Tabelle 2 angeführt.
  • Tabelle 2 Lfd. Amin Reaktions- Reumyzincusbeute Nr. dauer, (%) min 1. Methylamin 30 89,5 2. Allylamin 75 73,2 3. Benzylamin 90 85 4. Dimethylamin 40 98 5. Diäthylamin 40 97,1 6. Dibutylamin 170 97,5 7. Dibenzylamin 190 75,0 8. Piperidin 90 77,6 9. Piperazin 120 84 10. Pyrrolidin 75 93 11. Morpholin 120 79,5 Besipiel 4 410 mg (2,1 mMol) Xanthothrizin werden in 100 ml Aceton gelöst, es werden 3,5 ml (21 mMol) Dibutylamin hinzugesetzt.
  • Nach 2,5 Stunden wird das Reaktionsgemisch bis zum Erzielen eines pH-Wertes von 3 bis 0,1 mit n-Salzsäure angesäuert, eingedampft und der Rückstand wird aus Äthylalkohol umkristallisiert. Die Ausbeute an Reumyzin beträgt 332 mg (87 % der Theorie), Schmp. 242-2430C.
  • Beispiel 5 200 mg (1 mMol) Xanthothrizin werden in 250 ml absolutem Äthylalkohol gelöst und es werden 1,75 ml (10,5 iM4ol) Dibutylamin hinzugesetzt. Weiter wird analog mit dem Beispiel 8 verfahren. Fan erhält 164 mg Reumyzin (88 ) vom Schmp. 242-2430C.
  • Beispiel b 285 mg (1,5 mMol) Xanthothrizin werden In 50 ml des Gemisches von Äthylalkohol-Wasser in einem Verhältnis von 1:1 gelöst und es werden 10 mg (12 mMol) Piperazin hinzugesetzt.
  • Nach 1,5 Stunden wird das Reaktionsgemisch bis zum Erzielen eines pH-Wertes von 3 bis 4 mit 0,1 n-Salzsäure angesäuert, eingedampft und der Rückstand wird aus Äthyl alkohol umkristallisiert. Die Ausbeute an Reumyzin beträgt 225 mg (79 %), Schmp. 242-2430C.

Claims (3)

  1. VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG VON REUMYZIN Patentansprüche lt Verfahren zur Herstellung von Reumyzin der Formel durch Dealkylierung von Pyrimdotriazinderivaten der Formel worin R für eine niedere Alkylgruppe steht, d a du r c h g e k e n fl z e i c h n e t , daß die Dealkylierung mit Aminen durchgeführt, das Reaktionsgemisch angesäuert und das Endprodukt in an sich bekannter Weise isoliert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß die Dealkylierung mit primären Aminen durchgeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß die Dealkylierung mit sekundären Aminen durchgeführt ird.
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