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"Verfahren zum Vernichten der Kleinen Stubenfliege und
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verwandter Arten sowie eine Einrichtung zum Durchführen des Verfahrens"
Tije Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vernichten der Kleinen Stubenfliege (Fannia
canicularis), der Latrinenfliege (Fanni a scalaris) und verwandter Arten. Sie betrifft
ferner eine Einrichtung zum Durchführen des Verfahrens.
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Zum Fangen oder Vernichten von Stubenfliegen werden verschiedene Verfahren
bzw. Einrichtungen benutzt, beispielsweise sind als "Fliegenfänger" bezeichnete
lange, vertikal hängende, leimbeschichtete Streifen, befouolti ete rli egenteller
oder Insektizide bekannt Die Nachteile dieser und ähnlicher Mittel zum Tilgen von
Stubenfliegen sind jedoch nicht zu übersehen.
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Die große Zahl der Fliegen, die früher oder später an dem bekannten
Fliegenfänger hängenbleiben, stellt zwar ein eindrucksvolles Fangergebnis dar, bildet
aber nur ein Minimum der in den Räumen an sich vorhandenen Flie-
gen.
Von einer Tilgung kann daher erfahrungsgemäß nicht im entferntesten gesprochen werden.
Der mit zunehmender Zahl der gefangenen Fliegen immer unästhetischer aussehende
herkömmliche Fliegenfänger ist auch wegen seiner langgestreckten, klebenden Fläche
mühsam aufzuhängen und zu vernichten.
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Versuche, die Fliegen - u. a. auch im Zusammenhang mit vorgenannten
Fliegenfängern - durch Geruchsstoffe anzulocken, konnten keinen Erfolg erbringen,
weil Stubenfliegen mit chemischen Sinnesorganen zum gernchlichen Wahrnehmen von
@utterquellen aus der Ferne zu schwach ausgestattet sind. Lediglich Feuchtigkeit
können verschiedene Fliegenarten aus einiger Entfernung finden. Das wurde zum Beispiel
bei den sogenannten Fliegentellern ausgenützt.
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In Städten und in Gebieten ohne Viehhaltung kommt die Große Stubenfliege,
Musca domestica, wenigewr vor; an ihre Stelle treten vor allem die Kleine Stubenfliege,
Fannia canicularis und die Latrinenfliege, Fannia scalaris. Die Brut der Fannien
entwickelt sich im Gegensatz zur Drut der Großen Stubenfliege nicht nur im Dung
des Großviehs sondern auch in vielen anderen organischen Substanzen, die überall
und auch in den Städten reichlich zur Verfügung stehen. Zwar erreichen die Kleine
Stubenfliege und die Latrinenfliege selten so hohe Refallsstärken wie die Große
Stubenfliege in landwirtschaftlichen Bereichen, wo aber die letztere Art fehlt,
werden die Fannien ebenfalls als störend empfunden, zumal sie bestimmte Gegenstände
mit illrem Kot verschmutzen.
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fliegen aller ist lassen sich auf einfache Weise durch in die Luft
zu sprührende Insektizide vernichten. Die Anwendung dieser chemischen Mittel ist
aber nicht unproblematisch, weil die Wirkung der Insektizide befsich : und demgemäß
die Anwendung dem Zufluß entsprechend bäufig zu wiederholen ist @@ ie weil übliche
versprühte Insektizischmischungen von wielen Menschen als Geruchsbelästigung @@pfunden
werden und weil schließlich vor dem Sprühen in Räumen, in denen sich Speisen befinden,
gesamt wird.
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Ein bekannter Versuch, diesem Nachteil zu begegen, besteh darin, daß
man mit Insektizid getränkte Körper frei (z.B. Kugeln unter einer Lampe) im Raum
aufhängt.
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Wie bei allen Insektizidenwandungen so ist es auch hierbei lästig,
wenn ge@ötete Fliegen im Raum herumliegen oder gar in Speisen fallen. Die getränkten
Körper können ihre Wirkung auch nur entfallen, wenn sie regelmäßig befeuchtet werden.
Entscheidender Nachteil der mit Insektizid getränkten Körper ist es aber, daß diese
ihre Aufgabe nur erfüllen können, wenn die jeweilige Fliege von sich aus das Bestreben
hat, lange genug auf dem Körper zu sitzen und eine ausreichende Menge des Insektizids
aufzunehmen. Gerade ein solches Verhalten zeigen die kreisenden Fannich aber im
Normalfall nicht, da sie sich zwischen längeren Perioden des Kreisens meist nur
sehr kurzfristig setzen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung
zum Vernichten von Fliegen zu schaffen, bei dem ausgehend vom herkömmlichen "Fliegenfänge",
das Hau@lhaben vereinfacht und das Aussehen verbessert wird: vor allem soll die
Schnelligkeit der
Wirkung derjenigen von im Raum vorsprühten Insektiziden
gleichkommen. Das neue Verfahren soll zumindest beim Anwenden auf die Kleine Stubenfliege
und die Latrinenfliege eine automatische, permanente Tilgun gewährleisten.
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Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe besteht bei dem eingangs
genannten Verfahren zum Vernichten der Kleinen Stubenfliege, der Latrinenfliege
und mit diesem Fliegen verwandter Arten mit Hilfe von Leim darin, daß das Verhalten
der Fliege, sich auf die Unterseite von frei im Raum herabhängenden Körpern zu setzen,
ausgenutzt wird.
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Letztlich wird erfindungsgemäß also die bisloer für die Zwecke der
Tilgung von Fliegen noch nicht ausgewertete Tatsache nutzbar gemacht, daß die Fannien
fast ausschließlich die Unterseite von Körpern im Raum anfliegen.
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Vorzugsweise ist erfindonigsgemäß mindestens ein Körper titit einer
mit Leim beschichteten nach unten weisenden, im wesentlichen ebenen oder gewölbten
Fläche an einer von den kreisenden Fliegen bevorzugten Stelle des jeweiligen Raums
- meist unter einer Lampe oder frei unter der Zimmerdecke, zweckmäßig in über-Kopf-Höhe
bzw. in der obercn Hälfte eines Raums - anzuordnen.
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Die Form und Größe des Körpers und vor allem der nach unten weisenden
Fläche sind an sich erfindungsgemäß nicht beschränkt. Bei der Wahl der Geometrie
des Körpers und dessen Anordnung im Raum sollten jedoch Erwägungen betreffend die
prakitsche Handhabbarkeit und Ästhetik mit denjenigen der Wirksamkeit optimal abgestimmt
werden. Astltetik ind Wirksamkeit kommen sici dabei insofern entgegen, als die nach
unten weisende eigentliche Fangfläche - gegebenenfalls zusamtnen mit einem darüber
befindlichen Gegenstand, z. B. einer Lampe, - maximal nur
so groß
sein soll, daß sie von der Fliege noch für einen verhaltenspezifisch zu umkreisenden
Körper gehalten wird Durchmesser bzw. Seitenlänge der Fangfläche sollten also in
der Regel 10 cm nicht wesentlich übersteigen. Gute Erfolge können mit Durchmessern
oder Seitenlängen der Fangflächen von etwa 5 cm gemacht werden. Berücksichtigt ist
dabei, daß die Fläche nicht zu klein sein darf, da sie sonst eventuell nicht genug
Fliegen aufnhemen kann. Hierdurch ist also eine der jeweiligen Befallsstärke des
Raums bzw. der gewünschten Dauer der Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Verhaltensköders
angepaßte minimale Fangflächengröße gegeben.
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Da erfindungsgemäß zum Fangen bzw. Vernichten der Kleinen Stubenfliege
und der Latrinenfliege das Vorhalten ausgenutzt wird, sich auf die Unterseite von
frei im Raum befindlichen, relativ kleinen Körpern, zum Beispiel den jeweils untersten
Teil einer Lampe, zu setzen, kann eine Einrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen
Verfahrens im Prinzip als Verhaltensköder oder ethologischer Köder bezeichnet werden.
Die zu tilgenden Insekten werden im vorliegenden Fall nämlich nicht durch übliche
Geruchsköder angelockt, sondern es wird ein artenspezifisches Verhalten ausgenutzt,
das die Fannien von vielen anderen Arten unterscheidet und - in soweit im Rahmen
der vorliegenden Erfindung von Bedeutung - darin besteht, daß diese Fliegen um bzw.
unter Lampen und anderen von der Decke eines Zimmers herabhängenden Gegenständen
kreisen und sich zwischenzeitlich meist kurzfristig auf diese Körper setzen.
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Gemäß weiterer Erfindung ist eine Einrichtung zum Durchführen des
Verfahrens bzw. ein Verhaltensköder gekennzeichnet durch eine nach unten weisende,
im wesentlichen
ebene oder gewölbte, mit Leim beschichtete Fläche.
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Demgegenüber ist bei dem herkömmlichen "Fliegenfänger" gerade die
Stelle, auf die sich die erfindungsgemäß zu vernichtenden Fliegenarten mit Vorliebe
zu setzen pflegen, nämlich das unterste Ende, Beimfrei und als Verpackung bzw. als
Griff zum Anfassen ausgebildet.
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Grundsätzlich führt das erfindungsgemäße Verfahren bzw.
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der dem Verfahren entsprechende Verhaltensköder zu einer praktisch
quantitativen Vernichtung von im Zimmer befindlichen kreis enden Fannien. Der erfinciungsgemäße
Verhaltensköder bedarf bei Verwendung üblichen "Fliegenleitus" bei langfristiger
Wirkung keiner Betreuung, insbesondere ist der Leimköcler nicht zu befeuchten. Zum
Fixieren bzw. Vertilgen von Fliegen genügt es, daß die jeweilige Fliege die mit
Leim bestrichene Körperunterseite bzw. Fangfläclie einen einzigen Moment lang berührt.
Es ist also nicht an sich ein Bestreben der Fliegen erforderlich, sich eine längere
Zeit auf dem Kinder abzusetzen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet schneller und zuverlässiger
als analoge Verfahren mit Insektiziden als abtötender Komponente. Man kann gewissermaßen
zuschauen und braucht gar nicht lange zu warten, bis alle im Raum befindlichen Fliegen
an der Fangfläche hängenbleiben.
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Auch bei ständigem Zuflug aus dem Freien durch ein geöffnetes Fenster
bleibt der Raum praktisch frei on den kreisenden Fannien, weil diese stets nach
kurzer Zeit - wie durch eine magische Kraft angezogen - auf den erfindungsgemäßen
Verhaltensköder zustreben.
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In praktischen Versuch en mit leimbestrichenen Körpern hat sich herausgestellt,
daß die erfindungsgemäß zu vertilgenden Fliegenarten alle Körper in der überwiegenden
Mehrzahl von unten anfliegen. Ander Unterseite rechteckiger oder runder Körper sammelt
sich die Masse der Fliegen während an den Seitenflächen nur vereinzelte Fliegen
festkleben. Durch Aitsnutzcn dieses artenspezifischen Fannien-Verhaltens gelingt
es erfindungsgemäß einen Verhaltensköder zu schaffen, der nur an @ der nacli unten
weisenden Fläche mit keim bestrichen ist und daher einen ganz entscheidend weniger
häßlichen Eindruck mach als ein herkömmlicher "Fliegenfänger" und vor allem - zweig
er im Gegensatz zu letzterem gerade am unteren Ende mit Leim bestrichen ist - einen
viel schnelleren und praktisch totalen Erfolg bringt , Zudem wird das Handhaben
des erfindungsgemäßen, nur an einer rläche Leim aufweisenden Verhaltensköders erleichtert,
weil man den Köderkörper im gesamten oberen Rnreich, zum beispiel bei einer Pilzform
am Stiel, anfassen kann, holme sich dabei mit dem Leim zu beschmutzen. Der erfindungsgemäße
Verhaltensköder könnte im Gegensatz zum herkömmlichen "Fliegenfänger" als (umgekehrter)
"Fliegenpilz" bezeichnet werden.
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Anhand der schematischen Darstellung von Ausführungsbeispielen werden
weitere Einzelheiten der Erfindung erläutcrt. In den Fig. 1 bis 5 sind verschiedene
beispiele der Form einer Einrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens
im Prinzip dargestellt worden.
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in den Fig. 1 bis 5 sind der Reihe nach ein llürfel, eine Kugel,
eine Birnenform, eine Pilzforrn und ein - eventuell erst bei Ingebrauchnahme zu
öffnender - Schirm dargestellt.
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In allen Fällen ist die nach unten weisende Fangfläche 1 mit Leim
bestricloen. Die der Fangfläche 1 gegenüber liegende Fläche des jeweiligen Körpers
ist direkt - oder indirekt, z. B. iiber eine nicht gezeichnete Lampe - mit der Zimmerdecke
2 verbunden.