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Titel: Gewinnungsmaschine zum Abbau von Flözen od.dglo
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Die Erfindung betrifft eine Gewinnungsmaschine zum kombinierten mechanischen
und hydraulischen Abbau von Flözen od.
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dgl., insbesondere Kohlenflözen, deren am Abbaustoß entlangbewegter
Naschinenkörper einerseits mit Hochdruckwasverdüsen und andererseits mit mechanisch
arbeitenden Gewinnungsvorrichtungen versehen ist0 Es ist bekannt, anstelle der die
Kohle mechanisch hereingewinnenden Gewinnungsmaschinen der herkömmlichen Art, wie
Kohlenhobel oder Walzenschrä1mnasohinen, mit Hochdruckdüsen ausgerüstete hydraulische
Gewinnungsmasohinen einzusetzen, welche mit Höchstdrücken in der Größenordnung von
800 bis 2000 bar und darüber arbeiten Die bekannten hydraulischen Gewinnungsmaschinen
bestehen z.B. aus einer angetriebenen Schneidwalze, die an ihrem Umfang die Hochdruckdüsen
trägt, oder aus einem hydraulischen Hobel, welcher anstelle der Hobelmeißel Hochdruckdüsen
aufweist (DE-OS 25 48 952,
DE-AS 23 07 413). Es ist auch nicht mehr
neu, für die Hereingewinnung von Kohle einen Hobel einzusetzen, der zusEtzlich zu
seinen mechanischen Lösewerkzeugen mit hydraulischen Schneiddüsen bestückt ist (GB-PS
672 336)o Der Hobel weist hier eine Hochdruckpumpe auf, welchedie zugeführte Druckflüssigkeit
auf den für die hydraulische Gewinnbarkeit erforderlichen Druck bringt.
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Obwohl die Vorschläge für die hydraulische Gewinnung von Kohle oddgl.
weit in die Vergangenheit zurückreichen, haben sie sich bisher nicht in der Praxis
durchsetzen kdnnen. Die Gründe hierfür dürften u.a. in dem sich bei der vollhydraulischen
Gewinnung zwangsläufig einstellenden starken Wasseranfall sowie in der Schwierigkeit
zu sehen sein, die mit der Erzeugung und Zuleitung von Höchstdruckwasser zu den
Hochdruckdüsen bei schnellaufenden GeWinnungsmaschinen verbunden sind.
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Bei mechanisch arbeitenden Kohlenhobeln stellen die Hangend- und Liegendpartien
des Flözes insbesondere bei großen Flözmächtigkeiten die Problemzonen dar, Der Einsatz
von Walzenschrämmaschinen hat dagegen den Nachteil, daß hier die Kohle auf gesamter
Flözmächtigkeit vollständig zerspant wird0 Es ist bereits bekannt, Kohlenhobel mit
Walzenschrämmaschinen zu kombinieren oder aber Kohlenhobel mit die Hangendpartie
hereingewinnenden Schrämvorrichtungen aus zurüstn (DE-AS 12 68 561, DE-AS 12 20
812) Auch diese Gewinnungsmaschinen haben sich in der Praxis nicht einführen können.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine leistungsfAhige Gewinnungsmaschine
zu schaffen, bei welcher der hydraulische
Gewinnungsteil und der
mechanische Gewinnungsteil so ausgebildet und angeordnet sind, daß bei Vermeidung
einer vollständigen Zerspanung der Kohle odOdgl., wie sie bei Walzenschrämmaschinen
auftritt, die hydraulische Gewinnung ohne übermäßig großen Wasseranfall in abbautechnisch
günstiger Weise zur Wirkung gebracht werden kann0 Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß dem die mittlere Flözpartie hereingewinnenden, die Hochdruckwasserdüsen
aufweisenden hydraulischen Gewinnungsteil die Hangend- und Liegendpartie des Flözes
hereingewinnende mechanische Gewinnungsvorrichtung zugeordnet ist. Vorzugsweise
ist dabei die Anordnung so getroffen, daß, in Fahrtrichtung der Gewinnungsmaschine
gesehen, der hydraulische Gewinnungsteil hinter der die Hangendpartie hereingewinnenden
mechanischen Gewinnungsvorrichtung und vor der die Liegendpartie hereingewinnenden
mechanischen Gewinnungsvorrichtung angeordnet ist. Die mechanischen Gewinnungsvorrichtungen
bestehen zweckmäßig aus angetriebenen Schrämwalzen, die vorteilhafterweise Jeweils
über die gesamte Flözmächtigkeit schwenkbar sind0 Bei dieser Ausgestaltung der Gewinnungsmaschine
werden die Hangend- und Liegendpartie des Flözes von den mechanisch arbeitenden
Gewinnungsvorrichtungen bzw. den Schrämwalzen geschnitten, während die mittlere
Flözpartie auf hydraulischem Wege abgebaut wird. Durch die Schneidwalzen od.dgl.,
die im Verhältnis zur Flözmichtigkeit einen kleinen Durchmesser erhalten können,
wird nur ein vergleichsweise kleines Volumen der Kohle odOdglO zerspantQ Die mittlere
Flözpartie wird dagegen von dem hydraulischen Gewinnungsteil grobstückig hereingewonnenQ
Dabei ist es möglich, mit dem hydraulischen Gewinnungsteil große Schnittiefen zu
fahren, die den Schnittiefen der Schrämwalzen entsprechen0 Mit Hilfe
der
schwenkbaren Schrämwalzen kann am Strebende der Maschinenstall aufgefahren werden.
Da die Schrämwalzen einen kleinen Durchmesser erhalten können, ist ihre Antriebsleistung
vergleichsweise gering.
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Die erfindungsgemäße Gewinnungsmaschine ist, wie erwähnt, in ihrer
bevorzugten Ausführungsform als ein mit Sohrämwalzen ausgerüsteter, hydraulisch
gewinnender Hobel ausgebildet. Dabei erhält der die HochdruckwasserdUsen aufweisende
hydraulische Gewinnungsteil zweckmäßig pflugschar; artige Ladeflächen, wie es bei
Kohlenhobeln üblich ist.
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Während die von der vorlaufenden Hargendwalze hereingewon nene Kohle
von dem hydraulischen Gewinnungsteil geladen werden kann, empfiehlt es sich, der
nachlaufenden Liegendwalze eine eigene Ladevorrichtung der bei Walzenschränmaschinen
bekannten Art, z.B. ein Ladeschild odOdgW uzuordnen. Die erfindungsgemäße Gewinnungsmaschine
wird zweckmäßig mit einem den Förderer übergreifenden Maschlnenkörper versehen,
welcher die mechanische Gewinnuagtorrichtung bzw. die Schrämwalzen trägt und an
dem abbaustoßseitig der mit den Hochdruckwasserdüsen bestückte, die Ladeflächen
aufweisende und als Hobelkörper ausgebildete hydraulische Gewinnungsteil angeordnet
ist, welcher in der Hobelgasse läuft. Der Maschinenkörper wird auf dem F6rderer
oder auf am Förderer abbaustoßseitig und bergestoßseitig angeordneten Führungsschienen
abgestützt und geführt0 In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt0 Es zeigt: Fig. 1 eine erfindungsgemäße Gewinnungsmaschine schematisch
in einer Ansicht von der Bergestoßseite eines Gewinnungsstrebes her;
Figo
2 einen Schnitt nach Linie II-II der Fig. 1; Figo 3 die Gewinnungsmaschine nach
den Fig. 1 und 2 in Stirnansicht.
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In der Zeichnung ist mit 10 der Abbau- oder Kohlenstoß eines verhältnismäßig
mächtigen Flözes 11 mit dem Liegenden 12 und dem Hangenden 13 bezeichnet. Vor dem
Abbaustoß ist in bekannter Weise ein rückbarer Strebförderer 14 verlegt, der als
Kettenkratzförderer ausgebildet ist. Die am Abbaustoß 10 entlangbewegte Gewinnungsmaschine
weist einen Maschinenkörper 15 auf, welcher den Strebförderer 14 übergreift und
mit Gleitkufen 16 auf Führungen 17 und 18 abgestützt und geführt ist, die, wie vor
allem Fig. 3 erkennen läßt, abbaustoßseitig und bergestoßseitig am Förderer 14 angeordnet
sind. An den beiden Enden des Maschinenkörpers 15 ist an einem Schwenkarm 19 jeweils
eine Schrämwalze 20 bzw. 20' gelagert, die mit Hilfe des um die Achse 21 schwenkenden
Schwenkarmes 19 über die gesamte Flözmächtigkeit vom Liegenden 12 bis zum Hangenden
13 schwenkbar ist. An dem den Förderer 14 überbrückenden Maschinenkörper 15 ist
der Antrieb der beiden Schrämwalzen 20 und 20' angeordnet, welcher aus einem Antriebsmotor
22 nebst Getrieben 23 besteht.
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An dem Naschinenkörper 15 ist ferner ein als hydraulischer Hobel ausgebildeter
hydraulischer Gewinnungsteil 24 angeordnet, welcher zwischen den beiden Schrämwalzen
20 und 20' in der Hobelgasse zwischen dem Förderer 14 und dem Abbaustoß 10 läuft0
Der hydraulische Gewinnungsteil 24 weist für beide Hobelfahrtrichtungen pflugscharartige
Ladeflächen 25 auf, um die hereingewonnene Kohle in den Förderer 14 zu verladen
Außerdem ist der hydraulische Gewinnungsteil 24 für beide Hobelfahrtrichtungen mit
gestaffelt übereinander
angeordneten hydraulischen Hochdruckwasserdüsen
26 versehen, welche in der Horizontalen und/oder Vertikalen verschwenkbar sind.
In Figo 2 ist eine Schwenkeinrichtung schematisch bei 27 angedeutet0 Am Masohinenkörper
15 ist oberhalb des Antriebs 22, 23 eine Hoohdruckwasserpumpe 28 nebst Pumpenmotor
29 verlagert, Die Hochdruckpumpe speist die Hochdruckwasserdüsen 26 mit Hochdruckwasser
von 800 bis 3000 bar oder darüber, Die gesamte Gewinnungsmaschine kann, wie bekannt,
mit Hilfe eines Zugmittels am Abbaustoß 10 entlangbewegt werden0 Statt dessen kann
die Gewinnungsmaschine aber auch mit einem eigenen Fahrantrieb versehen sein, so
daß sie sich mit Hilfe einer Triebstockverzahnung am Förderer 14 entlangbewegen
kann0 Gemäß Fig. 1 bewegt sich die Gewinnungsmaschine in Fahrtrichtung S. Die in
Fahrtrichtung vorne liegende Schrämwalze 20 ist bis zum Hangenden 13 hochgeschwenkt,
so daß sie die Hangendpartie 11' des Flözes 11 auf einer Schnittiefe von z.B. 600
mm hereingewinnt. Die Hochdruckwasserdüsen 26 sind an dem hydraulischen Gewinnungsteil
24 der Gewinnungsmaschine so angeordnet, daß sie hinter der vorlauf enden Schrämwalze
20 die mittlere Flözpartie 118 des Flözes 11 hereingewinnen. Die nachlaufende Schrämwalze
20' ist bis auf das Liegende 12 abgesenkt, so daß sie die Liegendpartie 11"' des
Flözes 11 hereingewinntO Die Schrämwalzen 20 und 20' weisen Jeweils einen Walzendurchmesser
auf, der erheblich kleiner ist als die halbe Flözmächtigkeit. Infolgedessen wird
der größte Teil des Kohlenflözes von dem hyM draulischen Gewinnungsteil 24 hereingewonnen,
welcher mit derselben Schnittiefe arbeitet wie die beiden Schrämwalzen 20 und 20'
Die von der vorlaufenden Schrämwalze 20 hereingewonnene Kohle wird von dem hydraulischen
Gowinnungßteil
über dessen Ladefläche 25 in den Förderer 14 geladene
Die von der nachlaufenden Schrämwalze 20' gelöste Kohle wird dagegen mittels eines
Ladeschildes 30 odOdgl. in den Förderer geladen, wie dies bei Walzenschrämmaschinen
bekannt ist0 Bei Umkehr der Bewegnngsrichtung der Gewinnungsmaschine wird die Schrämwalze
20 nach oben gegen das Hangende 13 und die Schrämwalze 20 nach unten gegen das Liegende
20 geschwenkt, so daß die Gewinnungsmaschine nun in gleicher Weise Gewinnungsarbeit
verrichtet. Mit Hilfe der über die gesamte Flözmächtigkeit schwenkbaren Sohrämwalzen
20 und 20' läßt sich am Strebende auch der Maschinenstall auskohlen. Die Wasserzuleitung
zu der Hochdruckpumpe 28 kann in bekannter Weise über einen Schleppsohlauch oder
über ein Leitungssystem erfolgen, welchem die Gewinnungsmaschine das Wasser mittels
eines als Saugstutzen ausgebildeten Abnehmers od.dglO entnimmt.
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