DE289955C

DE289955C -

Info

Publication number: DE289955C
Application number: DENDAT289955D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES A

PATENTAMT.

Bei Verwendung schwerer Brennstoffarten, z. B. Teeröl, zum Betriebe von Verbrennungskraftmaschinen wurde bisher der Mangel empfunden, daß bei wechselnder Belastung oder aus anderen Gründen der schwere Brennstoff nicht immer zuverlässig arbeitete und der Betrieb darunter litt.

Die Erfindung beseitigt den Ubelstand dadurch, daß bei Eintritt der Störungen die Zuführung des schweren Brennstoffes eingestellt wird und leicht zündbarer Brennstoff dem Motor zugeführt wird, welcher sofort zur Verbrennung gelangt.

Der Wechsel in der Zuführung des Brennstoffes wird durch einen Maschinenregler oder von Hand herbeigeführt. Nachdem die Störung überwunden ist, regelt sich die Zuführung durch die Maschine oder von Hand wieder auf schweren Brennstoff ein.

Die Brennstoffpumpe α ist mit zwei Zuführungsrohren b und c für die verschiedenen Brennstoffarten versehen, so daß sie, je nachdem Hahn d oder e geöffnet ist, besseren oder geringeren Brennstoff dem Motor zuführen kann. Je nachdem das Küken des Dreiweghahns f eingestellt ist, wird der Brennstoff ■ durch die Rohre g oder h dem Verbrennungszylinder zugeführt. Für den Dreiweghahn lassen sich auch andere Steuerapparate, z. B.

Schieber, Ventile usw., verwenden.

In das Rohr h ist ein Gefäß i eingeschaltet. Das Gefäß wird vor der Inbetriebnahme des Motors mit leichtzündendem Brennstoff, z. B. Gasöl, die Pumpe mit schwerem Brennstoff,

z. B. Teeröl, gefüllt. Derselbe Brennstoff wird

der Pumpe durch das Rohr b zugeführt, k und I sind Ventile zum Füllen und Entleeren des Gefäßes.

Beim Ansetzen des Motors verdrängt das durch die Pumpe in das Gefäß gedrückte schwere öl so viel leichten Brennstoff, wie der Motor zu der Inbetriebsetzung verbraucht. Sobald der Motor so warm geworden ist, daß er mit schwerem Brennstoff arbeiten kann, wird das Küken auf den Weg g eingestellt, worauf der Motor mit schwerem öl arbeitet.

Wenn nun durch Belastungsschwankungen oder durch eine andere Ursache der schwere Brennstoff nicht zur Zufriedenheit arbeitet, so braucht nur der Hahn oder die an dessen Stelle verwendete Umschaltvorrichtung entweder durch den Maschinenregler oder von Hand auf den Weg h gestellt werden, um dem Motor sofort das leichtzündende öl zuzuführen und hiermit den Fehler zu beseitigen. Hat der Motor sich erholt, so wird entweder selbsttätig oder von Hand der Weg für das geringere Öl freigegeben. Diese Vorgänge können sich so oft wiederholen, als leichtzündendes öl in dem Gefäß vorhanden ist.

Die Größe der Flasche i hängt von der Häufigkeit der Zündungsfehler und der Länge der Arbeitsdauer ab. Wenn die Flasche i nicht groß gewünscht wird, lassen sich statt einer auch deren zwei einbauen. Durch eingeschaltete Hähne, welche von Hand zu verstellen sind, wird dann wechselweise immer nur eine Flasche in den Arbeitsgang eingestellt, während die andere Flasche wieder mit Leichtöl angefüllt wird. Hierdurch wird ver- 7Q-

mieden, daß das zur Zündung gebrauchte ■ Leichtöl jemals vollständig aufgebraucht wer- j

den könnte. j

Man kann aber auch der Pumpe durch das j Rohr c leichten Brennstoff zuführen und hiermit das Gefäß i mit leichtem Brennstoff nachfüllen. Ebenso kann man beim Stillsetzen des Motors verfahren, um das Auffüllen der | Flasche i mit der Hand zu vermeiden. Es

ίο können auch mehr wie zwei Brennstoffarten mit ebensoviel Leitungen und Gefäßen Verwendung finden.

Claims

Patent-An Spruch:

Wechselbare Zuführung verschiedener Brennstoffarten bei Verbrennungskraftmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anwendung nur einer Brennstoffpumpe («), welche für gewöhnlich den schweren Betriebsbrennstoff fördert, eine zweite, leichter zündende Brennstoffart in dem Augenblick dem Motor zugeführt werden kann, in dem die Umdrehungszahl um ein bestimmtes Maß nachläßt, in der Weise, daß zwischen Pumpe und Zerstäuber zwei Brennstoffleitungen (g und h) angeordnet sind, in deren eine (h) ein Behälter (i) mit leichtzündendem Brennstoff eingeschaltet ist, und daß beim Sinken der Umdrehungszahl ein zwischen der Pumpe (a) und den Leitungen (g und h) befindlicher Dreiweghahn (/") mit Hilfe des Maschinenreglers oder von Hand auf die Leitung (A) eingestellt wird, wodurch der leichtzündende Brennstoff aus dem Behälter (i) verdrängt und der Maschine zugeführt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,