DE288967C

DE288967C -

Info

Publication number: DE288967C
Application number: DENDAT288967D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 288967 KLASSE 35 d. GRUPPE

Lastkarren mit Hebevorrichtung für die Last. Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. Dezember 1913 ab.

Transportkarren, die mit einer Hebevorrichtung versehen sind, mit welcher die mit dem Karren transportierten Lasten in einfacher und leichter Weise emporgehoben werden können, sind bekannt. Bei diesen bekannten Einrichtungen besteht die Hebevorrichtung aus einer endlosen Kette, deren Antrieb in der Nähe der Handgriffe angebracht ist, in welche die Seitenbäume des Karrengestells

ίο endigen. Beim Gebrauch der Hebevorrichtung befindet sich deshalb der Antrieb so hoch, daß ein Kippen des Karrens nur durch besondere Hilfsmittel (bewegliche Stütze) verhindert werden kann.

Nach der Erfindung wird als Hebevorrichtung eine an sich bekannte Nürnberger Schere benutzt. Dadurch entsteht der Vorteil, daß die Antriebsvorrichtung sehr tief gelagert werden kann, und daß infolgedessen der Karren beim Gebrauch der Hebevorrichtung auch ohne Benutzung von Hilfsstützen erheblich fester steht als der bekannte Karren.

Beim Emporheben gleitet die Plattform in entsprechenden Führungen, welche so eingerichtet sind, daß sie beim gewöhnlichen Gebrauch des Karrens für Transportzwecke seitlich wegzuklappen sind, während andererseits durch eine kräftige, leicht zu handhabende Bremse für die Karreriräder in bekannter Weise Vorkehrung getroffen ist, um den Karren während des Emporbeförderns der Last sicher auf seiner Stelle zu halten bzw. dessen Umschlagen hierbei zu verhüten.

Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einer Ausführungsform beispielsweise veranschaulicht, und zwar stellen dar:

Fig. ι eine Seitenansicht des Karrens mit einer emporgehobenen Last,

Fig. 2 eine Hinteransicht des Karrens,

Fig. 3 einen Horizontalschnitt der Fig. 1 in Höhe der punktierten Linie A—B, sowie

Fig. 4 eine Unteransicht der beweglichen Plattform.

Das Gestell des Karrens besteht aus den mit Handgriffen 1 und Querverbindungen 2 versehenen Seitenbäumen 3, an welche nach vorn im stumpfen Winkel ein Rahmen aus zwei U-Eisenschienen 4 mit einer oder mehreren Querverbindungen 5 ansetzt. In den unteren Eckkanten dieses Gestells ist eine durchgehende Achse 6 befestigt, auf deren nach außen überragenden Enden in bekannter Art die Karrenräder 7 frei drehbar angebracht sind. An der Innenseite der beiden Räder 7 ist je eine Bremsscheibe 8 von geringerem Durchmesser vorgesehen, auf welche ein um Zapfen 9 an den Seitenbäumen 3 schwingend gelagerter, bogenförmiger Bremsklotz 10 wirkt. Mit einem Scharnier 11 ist an jedem der Bremsklötze 10 ein Gestänge 12 befestigt, dessen anderes Ende an einen kurzen, exzenterartigen Hebelarm 13 angelenkt ist. Die beiden Hebelarme 13 sind auf den äußeren Enden einer in geeigneter Höhe in den beiden Seitenbäumen 3 gelagerten durchgehenden Welle 14 so befestigt, daß dieselben vermöge der zwischen den Seitenbäumen auf der Welle 14 angebrachten Hebelgriffe 15 gleichzeitig zu bewegen sind. Wie aus der

Darstellung ersichtlich, werden durch Herunterschwingen der Hebelgriffe 15 vermöge der Gestänge 12 die Bremsklötze 10 fest auf die Bremsscheiben 8 der Räder 7 gepreßt und damit diese festgestellt. Durch Emporschwingen der Hebelgriffe 15 werden umgekehrt die Bremsklötze 10 von den Bremsscheiben 8 abgehoben. Auf dem vorderen Gestellrahmen 4, 5 sind an jeder Seite zwei Paar nach Art einer Nürnberger Schere gelenkig verbundene und gekreuzte Hebelpaare 16 angebracht, welche oben die bewegliche Plattform 17 tragen. Die rechtsseitigen freien Enden dieser Hebelsysteme sind unten auf dem Gestellrahmen 4, 5 und oben unter der Plattform 17 schwingend befestigt, während die linksseitigen freien Enden der Hebel 16 mit Gleitrollen 18 unten in den U-förmigen Schienen 4 und oben in ebensolchen Schienen 19 unter der Plattform laufen.

Zwischen den Seitenbäumen 3 ist auf der Achse 6 frei drehbar eine Hülse 20 gelagert, auf welcher zwischen zwei Seilrollen 21 ein Triebrad 22 befestigt ist. Mit diesem Triebrad 22 steht ein auf einer ebenfalls in den Seitenbäumen 3 gelagerten Achse 23 frei drehbares, größeres Zahnrad 24 in Eingriff. Auf derselben Achse 23 ist mit seinem gegabelten Ende um das Rad 24 schwingend ein Hebel 25 angebracht, welcher mit dem Rade 24 durch einen in seiner Gabelung vorgesehenen Sperrhaken 26 so zu kuppeln ist, daß beim Niederdrücken des Hebels 25 durch das Zahnrad 24 das Triebrad 22 entsprechend gedreht wird. Hierbei werden vermöge der beiden Seilrollen 21 die auf denselben befestigten Drahtseile 27 angezogen, welche an die Verbindungsachse 28 der unteren linksseitigen Enden der Hebel 16 angehängt sind, so daß die Scheren zusammengezogen und die Plattform 17 mit der darauf befindlichen Last emporgehoben wird.

Der Sperrhaken 26 ist an einem durch eine Schraubenfeder 29 beeinflußten Gestänge 30 aufgehängt, durch dessen Anziehen er aus der Verzahnung des Rades 24 ausgehoben wird.

Bei Benutzung des Karrens zum Heben einer beliebigen, auf die herabgesenkte Plattform 17 aufgesetzten Last 31 wird der Karren unter Anpressung der Bremsklötze 10 auf die Bremsscheiben 8 in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise aufgerichtet. Der betreffende Arbeiter faßt mit der einen Hand den in der oberen Querverbindung 2 ausgeschnittenen Griff 32 und mit der anderen den Griff des Hebels 25, durch dessen Herabdrücken in der bereits beschriebenen Weise die Plattform mit der Last durch die Hebel 16 gehoben wird.

An der Plattform 17 sind zweckmäßig Seitenarme 33 vorgesehen, welche beim Heben der Plattform mit Rollen 34 auf den bei Nichtgebrauch seitlich wegklappbaren Führungsstangen 35 gleiten.

Claims

Patent-An SPK υ ch:

Lastkarren mit Hebevorrichtung für die Last, dadurch gekennzeichnet, daß als Hebevorrichtung eine Nürnberger Schere benutzt ist, deren Antrieb durch eine auf der Laufradachse angeordnete Seiltrommel o. dgl. erfolgt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.