DE286874C

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Publication number: DE286874C
Application number: DENDAT286874D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 286874 KLASSE 55 c. GRUPPE

WILLIAM DENSO in FORST i. L.

Zur Herstellung von Holzschliff würden bisher entweder ganze Hölzer in einem Großschleifer sofort zu Holzschliff verarbeitet, oder vorzerkleinerters Holz wurde maschinell in einem Mahlgang in einem einzigen Arbeitsgange sofort zu Holzstoff verwandelt. Um letzteres zu erreichen, mußte man die beiden Mahlsteine mit erheblicher Kraft aufeinanderpressen, denn die zwischen die Mahlflächen gelangenden müssen sofort zertrümmert werden. Es erfordert dies eine erhebliche Kraft, Die Erfindung sieht vor, den Holzstoff hv zwei Arbeitsgängen herzustellen, wobei sich gezeigt hat, daß, obwohl anstatt eines Mahlganges zwei Mahlgänge angeordnet sind, erheblich weniger Kraft gebraucht wird als bei den bekannten Verfahren. Vor allen Dingen ist das Endprodukt ein besseres als bisher. Die Holzfaser wird bei dem neuen Verfahren besser geschont als bisher und bleibt lang. Gemäß der Erfindung wird gleichmäßig durch Stirnschnitt vorzerkleinertes Holz zunächst unter Zuführung von Wasser in einem Grobmahlgang zu einem homogenen Halbprodukt und unmittelbar daran anschließend in einem Feinmahlgang zu fertigem Holzstoff verarbeitet.

Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens ist auf der . Zeich nung dargestellt.

Auf der Welle 1 befindet sich die hohle Welle 2 des Läufersteins 3 des Grobmahlganges. Dem Läuferstein 3 steht der feste Stein 4 gegenüber. Die Arbeitsflächen der beiden Steine nähern sich einander nach der Peripherie hin. Auf der Welle 1 befindet sich außerdem, den Läuferstein 3 umschießend, der Läuferstein 5 des Feinmahlganges, dem der feste Stein 6 gegenübersteht. Das Gehäuse des Läufersteins 5 ist im Bereich des Läufersteins 3 mit einer schüsseiförmigen Aushöhlung 7 ausgestattet, welche einen Durchgangsraum für den vorgearbeiteten Holzstoff bildet. Dieser gelangt, aus dem Spalt zwischen den Steinen 3 und 4 hervortretend,, unmittelbar oder mittelbar durch die Kammer 7 in den Feinmahlgang, wo er fertig gemahlen wird. Der Läuferstein 3 kann mit Schleuderrippen 8 ausgestattet sein, welche in der Kammer 7 laufen und den Übergang des Vorproduktes in den Feinmahlgang unterstützen. In einer mittleren Unterbrechung 9 des festen Steins 4 befindet sich auf der hohlen Welle 2 eine Fördervorrichtung für das vorzerkleinerte Holz, die aus der Verbindung einer Schnecke 10 mit Schleuderrippen 11 besteht. Diese Anordnung ist in Fig. 2 ausführlicher dargestellt.

Die Zuführung des vorzerkleinerten Holzes erfolgt in bekannter Weise durch einen Trichter 12 am Gehäuse 13 unmittelbar zu der Fördervorrichtung 10, 11. Der Läuferstein 5 ist verschiebbar und einstellbar auf der Welle 1 gelagert.

Unbenommen bleibt es, Vorrichtungen anzubringen, welche den Läuferstein 5, der auf der Welle 1 alsdann verschiebbar gelagert wird, gegen den festen Stein 6 zu pressen.

Es können auch zwei getrennte Vorrichtungen vorgesehen werden, von denen die eine die Arbeit der Steine 3, 4, die andere die Arbeit der Steine 5, 6 ausführt. In diesem Falle werden entweder beide Vorrichtungen in glei-

eher Höhe angebracht und erhalten gleichen oder getrennten Antrieb; hierbei wird das Vorprodukt aus dem Grobmahlgang durch Fördervorrichtungen beliebiger Art nach dem Feinmahlgang gefördert, oder der Grobmahlgang wird höher gelagert als der Feinmahlgang, so daß der vorverarbeitete Stoff unter dem Einfluß der Schwere in den Feinmahlgang fließt und dort fertig verarbeitet wird.

ίο Bei der Anordnung gemäß Fig. t haben die beiden Läufersteine 3 und 5, wie sich aus der , Anordnung ergibt, getrennten Antrieb, können also mit gleicher oder verschiedener Umlaufzahl laufen.

Es ist auch die Möglichkeit gegeben, die . Steine 3 und 5 zu einem einzigen zu vereinigen, der prinzipiell in zwei Zonen geteilt ist, von denen die innere der Steinverbindung 3, 4, die äußere der Steinverbindung 5, 6 entspricht und deren Arbeit'leistet.

Was das Material der Steine anbetrifft, so kann aus Zweckmäßigkeitsgründen für den Grobmählgang Schmirgel oder ein anderer harter Stein genommen werden, während der Feinmahlgang, der leichter nachstellbar ist, mit weichen Steinen arbeitet.

Eine besondere Ausführungsform der Mahlgutzuführung ist in Fig. 3 dargestellt. In diesem Falle gleitet das von einer Schnecke zunächst geförderte zerkeinerte Holz auf einen Kegeltrichter 14 und gelangt über dessen Oberfläche hinweg in den Mahlspalt. Der Trichter kann mit Schleuder-, Streicher- oder Mitnehmerrippen 15 ausgestattet sein.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von büttenfertigem Holzstoff, dadurch gekennzeichnet, daß gleichmäßig durch Stirnschnitt vorzerkleinertes Holz zunächst unter Zuführung von Wasser in einem Grobmahlgang zu einem homogenen Halbprodukt und unmittelbar daran anschließend in einem Feinmahlgang zu fertigem Holzstoff verarbeitet wird.

2. Mahlgang zur Ausführung des Verfahrens nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Gehäuse (13) mit einem Zulauf (12) für das vorzerkleinerte Holz und einem Ablauf (i2^a) für den fertigen Holzstoff ein Grobmahlgang (3, 4) und ein Feinmahlgang (5, 6) derart zueinander angeordnet sind, daß die aus dem Grobmahlgang (3, 4) kommende Masse unmittelbar- in den Feinmahlgang (5, 6) gelangt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.