Die Erfindung betrifft einen Abdeckkörper mit einem
Fluorkohlenstoff-Formteil zum Abdichten schadhafter
Stellen emaillierter Flächen von Kesselstutzen oder
dergleichen gegenüber mit den Flächen in Berührung
kommenden und bei Kontakt mit deren Untergrund durch
diesen verunreinigten Medien, insbesondere Flüssig
keiten, wobei zwischen das Fluorkohlenstoff-Formteil
und die abzudichtende Fläche ein Dichtungsmaterial,
insbesondere ein Kitt, einzufügen ist.
In der chemischen Industrie werden emaillierte Stahl
kessel, Apparate, Rührwerke oder dergleichen zum
Aufbewahren, zum Behandeln und/oder zum Mischen
von Medien, z. B. mehr oder weniger viskose Flüssig
keiten, verwendet. Dabei muß in vielen Fällen verhin
dert werden, daß die Medien mit dem emaillierten
Untergrund, z. B. Stahl in Berührung kommen, weil
durch eine solche Berührung der Stahl korrodiert
und/oder die Medien verunreinigt werden können.
Man ist daher im allgemeinen gezwungen, solche Fehler
zu reparieren.
Eine Vorrichtung zum Instandsetzen beschädigter
Emailleüberzüge von Metallgefäßen wird in der DE-AS
10 50 037 beschrieben. Zur bekannten Vorrichtung
gehört eine schalen- oder tellerförmig gewölbte
Kappe, welche mit dem Grundmetall der emaillierten
Fläche durch eine Schraubverbindung unter Zwischen
schaltung einer die beschädigte Stelle abdeckenden
und mit einer zentralen Durchgangsöffnung für die
Schraube versehenen Dichtungsscheibe aus Polytetra
fluorethylen (PTFE) zu befestigen ist. Mit der be
kannten Vorrichtung können nur relativ kleinflächige
Schäden abgedichtet werden, weil nur eine im wesent
lichen kreisrunde Form mit einer einzigen Befesti
gungsschraube in Frage kommt.
Eine andere Vorrichtung zum Reparieren von Emaille
flächen wird in der DE-PS 8 21 904 beschrieben.
In diesem Fall werden Eamillereparaturen mit Hilfe
von teilweise oder ganz aus Tantal oder ähnlich
teurem Metall bestehende Kappen oder Platten ausge
führt. Die Eigenelastizität dieser aufwendigen Repa
raturmittel ist jedoch - wegen der Materialauswahl -
relativ gering, so daß es Schwierigkeiten macht,
sphärische Emaillefläche an Behälterinnenwänden
dauerhaft auszubessern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bau
teil zum Reparieren bzw. Abdecken schadhafter Emaille
stellen innerhalb einer Öffnung, insbesondere eines
Stutzens, eines innen emaillierten Behälters oder
Kessels,zu schaffen, das im wesentlichen einteilig
so auszubilden ist, daß auch großflächige Schäden
auf gewölbten Flächen im Stutzen oder an dessen
Rändern bzw. Schultern gegen ein Eindringen des
im jeweiligen Behälter zu lagernden bzw. zu bearbei
tenden Mediums dauerhaft dicht abzudecken sind.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht für den eingangs
genannten zum Abdichten schadhafter Stellen emaillier
ter Flächen von Kesselstutzen oder dergleichen vorge
sehenen Abdeckkörper darin, daß ein als Schürze aus
gebildetes Fluorkohlenstoff-Formteil zum Auskleiden
des schadhafte Stellen aufweisenden Stutzens eines
innen emaillierten Behälters bzw. Kessels vorgesehen
ist, daß das Formteil einen auf einen Außenrand
des Stutzens umlaufend aufzulegenden Flansch und
mindestens eine an die Innenseite des Stutzens um
laufend anzulegende Dichtlippe besitzt und daß der
Außendurchmesser der Dichtlippe größer als die lichte
Weite des Stutzenhalses ist. Zur Stabilisierung
wird in den Flansch vorzugsweise ein Metallring
eingelegt.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß auch an den
scharfen Außen- und Innenkrümmungen am Außen- und
Innenrand von Kessel-Stutzen oder dergleichen häufig
auftretende Beschädigungen der Emaille problemlos
zu reparieren bzw. abzudecken sind. Erfindungsgemäß
erfolgen solche Raparaturen dadurch, daß ein als
der Innenform des Stutzens angepaßte Schürze ausge
bildetes Fluorkohlenstoff-Formteil mit auf dem Außen
rand des Stutzens bzw. der Behälteröffnung aufliegen
dem umlaufendem Flansch und mit mindestens einer
an der Innenseite der Öffnung umlaufend anliegenden
Dichtlippe in den Stutzen eingesetzt wird. Vorzugs
weise können zwei oder mehr parallel laufende Dicht
lippen vorgesehen werden. Die Dichtlippen werden
an dem dem Flansch gegenüberliegenden Ende der Schürze
unter Druck an der Innenwandung des Stutzens angelegt.
Der auf die Dichtlippen wirkende Druck wird dadurch
erzeugt, daß der Radius der Dichtlippen etwas größer
als der freie Durchmesser des Stutzens in dem für
die Dichtlippen vorgesehenen Bereich gemacht wird.
Weiterhin wird der durch die Dichtlippen begrenzte
Raum zwischen dem als Stutzenauskleidung ausgebilde
ten Fluorkohlenstoff-Formteil und der Stutzenwandung
mit einem vorzugsweise aushärtbaren Dichtmaterial,
insbesondere einem Kitt, ausgefüllt. Die Dichtlippen
verhindern eine Berührung des Kitts mit dem Innen
raum des Behälters bzw. mit dem darin befindlichen
Medium.
Insbesondere bei Beschädigungen der emaillierten
Kante an der Außenseite des Stutzens soll in den
Flansch des als Schürze ausgebildeten Fluorkohlen
stoff-Formteils ein Metallring eingelegt werden.
Als Metallring ist unter anderem ein Stahl-Wellring
geeignet. Der Metallring dient dazu, ein Abdrücken
der Beschädigung der Emaille durch den Fluorkohlen
stoff-Körper hindurch zu verhindern. Zweckmäßig
wird der Metallring innerhalb des Flansches auf
der dem Behälter zugewandten Flanschfläche mit It
und auf der der Außenseite des Flansches zugewandten
Fläche mit Silikon-Kautschuk bedeckt. Alternativ
kann ein Wellring aus Stahl auch beiderseits mit
It belegt werden.
Zum Einfügen des Metallrings in den Flansch des
als Schürze ausgebildeten Fluorkohlenstoff-Formteils
wird vorzugsweise in den Flansch radial von außen
eine Ausnehmung, insbesondere ein durch Eindrehen
eingebildeter Einstich, eingebracht. Der Metallring
kann dann in die Ausnehmung bzw. in den Einstich
eingelegt werden, indem man den äußeren Flanschring
anhebt und den Ring darüberstülpt, bis er in der
Ausnehmung liegt.
Anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungs
beispiels werden Einzelheiten der Erfindung erläutert.
In der beiliegenden Zeichnung wird ein als Schürze
zur Stutzenauskleidung ausgebildetes Fluorkohlen
stoff-Formteil im Schnitt dargestellt. Dem in der
Zeichnung dargestellten Querschnitt einer reparierten
Stutzenöffnung eines Kessels liegt die Annahme zugrun
de, daß an der Kante zwischen Stutzenflansch 1 und
Stutzenhals 2 eine beschädigte Stelle 3 vorliegt.
In den Stutzen wird daher - bei zylindrischer Stutzen
öffnung - eine rotationssymmetrische, insgesamt
mit 4 bezeichnete Schürze aus Fluorkohlenstoff einge
setzt. Die Schürze besitzt einen Hals 5 und einen
Flansch 6. Der Hals 5 weist am unteren, dem Behälter
innern zugewandten Ende 7 mindestens eine umlaufende
Dichtlippe 8 auf.
Der Raum zwischen dem Stutzenhals 2 und dem Schürzen
hals 5 wird mit einem aushärtenden Dichtungsmaterial
9 ausgefüllt. Die Dichtlippen 8 verhindern ein Ein
dringen des Dichtungsmaterials 9 in das Innere des
Behälters und zugleich eine Berührung des bei Betrieb
in dem Behälter gefüllten Mediums mit dem Dichtungs
material.
Wesentlich ist, daß die Dichtlippen 8 einen Außen
durchmesser besitzen, der größer ist als die lichte
Weite des Stutzenhalses 2. Dadurch wird erreicht,
daß die Dichtlippen 8 in jedem Falle, das heißt
auch bei thermisch bedingten Dimensionsänderungen
des Stutzenhalses 2, fest gegen die Innenwandung
des Stutzens gepreßt werden.
Wenn an der Kante des Stutzens eine Verletzung 3
vorliegt, würde ohne besondere Vorkehrungen die
Gefahr bestehen, daß der unter Druck relativ leicht
fließende Fluorkohlenstoff der Schürze 4 in die
Verletzung 3 eingedrückt wird. Es ist daher vorteil
haft, in eine radiale Ausnehmung 10 des Schürzenflan
sches 6 einen Metallring 11 einzusetzen. Es kann
sich hierbei um einen Stahl-Wellring handeln, der
beiderseits in ein Füllmaterial 12 eingebettet wird.
Die radiale Ausnehmung 10 des Schürzenflansches
6 läßt sich, falls die Schürze 4 beispielsweise
aus gepreßtem oder gesintertem PTFE besteht, durch
Eindrehen herstellen.