DE2858234C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein landwirtschaftliches Streugerät nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Ein Streugerät dieser Art mit elektronischem Dosierregler ist bekannt (DE-OS 25 04 726). Die Regelung hat den Vor­ teil, daß bei der Streuarbeit keine genaue Fahrgeschwindig­ keit eingehalten werden muß, weil bei Geschwindigkeitsände­ rungen die Austragsmenge über den Dosierer auf einen Wert nachgeregelt wird, der den eingestellten Sollwerten der Streumenge pro Flächeneinheit und der Streubreite ent­ spricht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Streuarbeit unter Verwendung des elektronischen Regelgerätes durch Aus­ wertung von Meßergebnissen weiter zu vereinfachen.

Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit den kennzeichnen­ den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.

Die Ermittlung und Anzeige der Größe der jeweils bestreuten Fläche ermöglicht eine ständige Übersicht der im Vorratsbe­ hälter noch vorhandenen Streugutmenge, da die ursprüngliche Füllmenge bekannt ist. Der Fahrer kann daher an einer ge­ eigneten Stelle des Feldes, beispielsweise bei Erreichen des Vorgewendes, für das Nachfüllen des Behälters sorgen, wenn der Restvorrat über die Feldlänge für eine Fahrt nicht mehr ausreicht. Außerdem ist durch die Anzeige jederzeit eine Kontrolle der bestreuten Fläche möglich, was sich bei großen Flächen nützlich auf die Arbeitseinteilung auswirkt.

Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unter­ ansprüchen.

Die Erfindung wird anhand einiger in den Zeichnungen darge­ stellter Ausführungsformen näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 als Anwendungsbeispiel in schematischer Darstel­ lung und in Seitenansicht den Anschluß eines Streugerätes an einer Schlepper-Hebevorrichtung,

Fig. 2 ein Regelgerät mit angeschlossenem Stellmotor für den Dosierer des Streugerätes, schematisch dargestellt,

Fig. 3 eine Abwandlung des Regelgerätes nach Fig. 2,

Fig. 4 als weiteres Anwendungsbeispiel in schematischer Darstellung ein Gerät zum Ausbringen von flüssi­ gen Stoffen,

Fig. 5 ein Meßgerät für den Füllstand eines Vorratsbe­ hälters für flüssige Stoffe zur Verwendung in Verbindung mit einem Regelgerät,

Fig. 6 ein Regelgerät mit angeschlossenem Stellmotor für einen Pumpenantrieb zur Verwendung bei einem Gerät nach Fig. 4.

Fig. 1 zeigt einen Düngerstreuer 1, der von den Unterlen­ kern 11 der Hebevorrichtung 2 eines Schleppers getragen und vom Hydrauliksystem 90 der Hebevorrichtung in einem vorzu­ gebenden Bodenabstand gehalten wird. An das Hydrauliksystem 90 ist ein Anzeigegerät 91 angeschlossen, an dem der aus dem Gesamtgewicht des Gerätes resultierende Druck angezeigt wird. Da das Leergewicht des Streugerätes einschließlich Vorratsbehälter 5 bekannt ist, kann die Skala des Anzeige­ gerätes so geeicht sein, daß das Gewicht des im Vorratsbe­ hälter 5 befindlichen Streugutes in kg angezeigt wird. Dem­ entsprechend ist auch der Füllstand des Vorratsbehälters zu ermitteln, und die Gutmenge, die pro Zeiteinheit und/oder pro Wegstrecke aus dem Behälterauslaß an die Ausbringvor­ richtung gelangt, kann ebenfalls gemessen werden. Aufgrund dieser Werte kann ggf. ein Dosierer 7 verstellt werden, mit dem die Austragsmenge bestimmt wird.

Der Dosierer ist derart mit dem Anzeigegerät verbunden, daß er in Abhängigkeit von den Meßwerten automatisch auf die vorzugebende Dosierung eingestellt und ggf. nachgestellt wird.

Für die Einstellung des Dosierers ist ein als Rechner 92 ausgebildetes Regelgerät vorgesehen (Fig. 2). In den Rech­ ner wird als Istwert der momentane im Hydrauliksystem 90 herrschende Druck eingegeben. Das Regelgerät vergleicht den Istwert mit zuvor eingegebenen Sollwerten, die der pro Zeiteinheit und/oder pro Wegstrecke auszubringenden Gutmen­ ge entsprechen, und bewirkt ggf. ein Nachstellen des Dosie­ rers 93, der in Fig. 2 schematisch angedeutet ist. Der Do­ sierer ist zu diesem Zweck an einen Stellmotor 94 ange­ schlossen, der vom Rechner 92 ein Signal erhält und dann den Durchlaßquerschnitt des Dosierers derart ändert, daß die dem Sollwert entsprechende Gutmenge aus dem Vorratsbe­ hälter an die Ausbringvorrichtung gelangt. An dem Rechner können als Sollwerte beispielsweise die pro Flächeneinheit auszustreuende Gutmenge mit einem Stellknopf 95 und die ge­ wünschte Streubreite mit einem Stellknopf 96 eingestellt werden. Der Meßwert des im Hydrauliksystem 90 herrschenden Druckes kann über eine Leitung 97 in den Rechner eingegeben werden. Der Ausgang 98 des Rechners ist über eine Leitung 99 mit dem Stellmotor 94 verbunden. Wenn die Streugutmenge pro Flächeneinheit und die Streubreite als Festwert in den Rechner eingegeben sind, wird bei Änderung der Fahrge­ schwindigkeit der Druck im Hydrauliksystem derart verän­ dert, daß der Dosierer automatisch nachgestellt wird, so daß die Streudichte und Streubreite auf den vorgegebenen Wert nachgeregelt werden und damit unverändert bleiben. Der Schlepperfahrer muß darum nicht eine möglichst konstante Fahrgeschwindigkeit einhalten, um eine optimale Streudichte und Streubreite zu erhalten. Die Größe der bestreuten Flä­ che kann in einem Fenster 100 des Rechners 92 in ha ange­ zeigt werden.

Fig. 3 zeigt eine einfachere Ausführungsforms eines Rech­ ners 105 mit einem Stellknopf 106, mit dem die gewünschte Streubreite als Sollwert eingegeben werden kann. Der Ein­ gang 107 des Rechners ist mit dem Tachometer des Schleppers verbunden, an den die Maschine angehängt ist. Der Rechner kann aus der eingestellten Streubreite und der Fahrge­ schwindigkeit des Schleppers die Größe der bestreuten Flä­ che ermitteln, die in einem Fenster 108 in ha angezeigt werden kann.

Fig. 4 zeigt ein Gerät 111 zum Ausbringen von flüssigen Stoffen, beispielsweise von Pflanzenschutzmitteln oder In­ sektiziden. Das Gerät hat einen auf einem Gestell 113 abge­ stützten Vorratsbehälter 112. Das Maschinengestell ist mit einem vorderen Kupplungsstück 114 an die Ackerschiene 115 eines Schleppers 116 angeschlossen. Am Gestell 113 sind Tragarme 118 für Laufräder 117 angelenkt. Das Gewicht der Maschine einschließlich der im Vorratsbehälter 112 befind­ lichen Flüssigkeit bestimmt den Druck in einem Hydraulik­ system 119, dem ein Anzeigegerät 120 zugeordnet ist, das entsprechend dem Anzeigegerät 91 nach Fig. 1 ausgebildet sein kann. An dem Anzeigegerät kann in Abhängigkeit vom gemessenen Druck der Füllstand des Vorratsbehälters abge­ lesen werden. Die im Vorratsbehälter befindliche Flüssig­ keit wird durch mindestens eine Spritzdüse 121 mittels einer nicht dargestellten Pumpe ausgebracht.

Der vom Anzeigegerät 120 ermittelte Wert wird wie bei der Ausführungsform nach Fig. 2 in einen dem Regelgerät 92 ent­ sprechenden Rechner 122 eingegeben (Fig. 6). Zur Regelung des Dosierers ist ein Stellmotor 123 vorgesehen, mit dem die pro Zeiteinheit und/oder pro Wegstrecke durch die Spritzdüse 121 auszubringende Flüssigkeitsmenge geregelt werden kann. Der Stellmotor 123 ist im Ausführungsbeispiel mit dem Antrieb 125 einer Zahnradpumpe 124 verbunden, mit der die Flüssigkeit aus dem Vorratsbehälter zur Spritzdüse 121 gepumpt wird. Die pro Zeiteinheit oder pro Wegstrecke auszubringende Flüssigkeitsmenge kann vom Stellmotor durch Drehzahlregelung des Antriebs 125 geregelt werden.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 wird der Füllstand der Flüssigkeit im Vorratsbehälter direkt gemessen und ange­ zeigt, woraus auch die Austragmenge ablesbar ist. Zur Füll­ standsmessung ist ein Schwimmer 126 vorgesehen, der mit einem einer Skala 128 zugeordneten Zeiger 127 verbunden ist, so daß die Höhe des Flüssigkeitsspiegels im Vorratsbe­ hälter und damit die Flüssigkeitsmenge angezeigt wird. Aus dem Absinken des Flüssigkeitsspiegels kann die pro Zeitein­ heit und/oder pro Wegstrecke ausgebrachte Flüssigkeitsmenge ermittelt werden.

Entsprechend den Ausführungsformen nach den Fig. 1 bis 6 wird der angezeigte Wert in einen Rechner eingegeben, mit dem dann ggf. der Dosierer zur Regelung der aus dem Behäl­ terauslaß an die Ausbringvorrichtung gelangenden Flüssig­ keitsmenge automatisch nachgestellt wird.

Claims (4)

1. Landwirtschaftliches Streugerät, insbesondere Dünger­ streuer, mit einem Vorratsbehälter und einem Streugut­ verteiler, dem ein Dosierer vorgeordnet ist, der mit­ tels eines elektronischen Regelgerätes verstellbar ist, in das als einstellbare Werte der Sollwert der Streumenge pro Flächeneinheit und die vorzugebende Streubreite sowie als Variable die gemessene Fahrge­ schwindigkeit einzugeben sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Regelgerät (92; 105; 122) zur Ermittlung der Größe der jeweils bestreuten Fläche ausgebildet ist und ein Anzeigefeld (100; 108) für diese Größe aufweist.

2. Streugerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Regelgerät (92; 105; 122) ein Rechner ist, in den als weitere Variable die jeweils zurückgelegte Wegstrecke einzugeben ist.

3. Streugerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Dosierer (93) mittels eines vom Regelgerät (92; 105; 122) gesteuerten Stell­ motors (94; 123) verstellbar ist.

4. Streugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in das Regelgerät (92; 122) als Variable der Füllstand des Vorratsbehälters (1; 111; 130) einzugeben ist.