DE4417549A1 - Anordnung zur Dosierung und Verteilung von Streugut - Google Patents
Anordnung zur Dosierung und Verteilung von StreugutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Dosierung und
Verteilung von Streugut nach der Gattung des Haupt
anspruchs.
Eine solche Anordnung ist bereits aus der DE-PS 24 63 387
bekannt, mit der ein Streugut, z. B. Streusalz, in einer
vorgegebenen Menge auf eine bestimmte Flächeneinheit aufge
bracht werden kann. Die Dosierung des Streuguts muß hierbei
unter Berücksichtigung der Vorwärtsbewegung des Fahrzeugs
vorgenommen werden, das die Anordnung trägt oder zieht. Bei
der bekannten Anordnung wird die Dosierung im wesentlichen
über eine Drehzahlsteuerung eines Hydromotors, in Abhängig
keit von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs und von einer
Dosiervorgabe, vom Fahrer des Fahrzeugs vorgenommen. Eine
Kontrolle des ausgebrachten Streuguts wird über Zählvor
gänge im Bereich eines Streutellers durchgeführt. Hierfür
ist ein Streuindikator vorhanden, der den Streuvorgang
überwacht. Eine häufig geforderte hohe Genauigkeit der
Streugutausbringung kann mit dieser bekannten Anordnung nur
unzureichend erreicht werden.
Die erfindungsgemäße Anordnung zur Dosierung und Vertei
lung von Streugut mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs ist insofern vorteilhaft, als durch die in
direkte Erfassung des Massenstromes über den Druck des
Druckmittels im Hydromotor eine höchst genaue und schnelle,
Dosierung durchgeführt werden kann. Diese Dosierungsregelung
ist von der Vorwärtsbewegung des Fahrzeugs weitgehend unab
hängig. Ein entsprechendes, insbesondere mit den Merkmalen
des Unteranspruchs 2 ausgebildetes, Regelgerät kann in
analoger oder digitaler Bauweise mit herkömmlich bekannten
Methoden aufgebaut werden.
Der Aufbau der Anordnung mit hydraulischen Bauelementen ist
besonders vorteilhaft, da diese in der Regel bereits im
Fahrzeug vorhanden sind. Eine Druckmessung, die eine dem
Drehmoment des Hydromotors weitgehend proportionale Größe
liefert, läßt sich mit relativ einfachen Mitteln durchfüh
ren. Entsprechende Drucksensoren, die ein elektrisches Aus
gangssignal liefern, sind hierfür verfügbar, wobei eine an
schließende elektronische Auswertung leicht durchführbar
ist. Über eine Messung der Leerlaufcharakteristik, mit je
weils vorgegeben veränderten Dosiermengen, ist eine einfa
che Erfassung des Druckverlaufs über der Drehzahl des Hy
dromotors für jeden Massenstrom des Streuguts möglich. Es
kann weiterhin eine Eichung zur Eleminierung von Störein
flüssen, wie z. B. Reibung am Streuteller, im Drehzahlar
beitsbereich des Hydromotors auf einfache Weise vorgenommen
werden.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anordnung
wird anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Skizze einer Anordnung zur Dosierung und
Verteilung von Streugut mit einem Hydromotor und
Fig. 2 ein Diagramm bezüglich der Abhängigkeit des
Druckverlaufs des Druckmittels im Hydromotor von der
Drehzahl und von verschiedenen Massenströmen des Streu
guts.
In der Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Anordnung zur Do
sierung und Verteilung von Streugut 1 gezeigt, bei der die
ses Streugut zum Beispiel Streusalz zur Enteisung von Stra
ßen oder Düngemittel bei der Feldbearbeitung sein kann. Das
Streugut ist in einem Vorratsbehälter 2 gelagert und wird,
gesteuert über eine Dosiervorrichtung 3, auf einen Streu
teller 4 aufgebracht. Der rotierende Streuteller weist
schaufelartige Flächen 5 auf, die, während der Rotation des
Streutellers 4, eine im weitesten Sinn horizontale Vertei
lung des Streuguts 1 bewirken.
Der Streuteller 4 wird von einem Hydromotor 6 angetrieben,
der ein für den Antrieb erforderliches Druckmittel von ei
nem Hydrauliksystem 7 eines die gesamte Anordnung tragenden
oder ziehenden, hier nicht dargestellten, Fahrzeugs erhält.
Die Drehzahl n des Hydromotors 6 wird über einen Drehzahl
sensor 8 erfaßt und als erste Eingangsgröße (1. Istwert)
einem Regelgerät 9 zur Verfügung gestellt. Der Druck PH des
den Hydromotor 6 antreibenden Druckmittels wird über einen
Drucksensor 10 erfaßt und als zweite Eingangsgröße (2. Ist
wert) dem Regelgerät 9 zur Verfügung gestellt.
Als erste Stellgröße SD gibt das Regelgerät 9 ein Steuersi
gnal für die Dosiervorrichtung 3 ab und als zweite Stell
größe SV erhält ein Ventil 11 ein Steuersignal zur Steue
rung des Drucks des Druckmittels im Hydromotor 6.
Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel wird über
die Erfassung und Auswertung der beiden Istwerte n und PH
eine Auswertung des Drehmomentverlaufs am Streuteller 4
vorgenommen. Das Drehmoment zum Antrieb des Streutellers 4
setzt sich zusammen aus dem Drehmoment für den Antrieb des
leeren Streutellers 4, in Abhängigkeit von der Drehzahl n,
sowie einem Drehmomentanteil für die Beschleunigung des auf
den Streuteller 4 auftreffenden Streuguts 1. Da das Drehmo
ment des Hydromotors 6 proportional zum Druck PH des Druck
mittels ist, kann durch eine Messung des Drucks das Drehmo
ment am Hydromotor 6 bzw. an der Rotationsachse des Streu
tellers 4 bestimmt werden.
Die Leerlaufcharakteristik des Streutellers 4 wird zunächst
mit einem im Regelgerät 9 hinterlegten Programmsegment er
mittelt, wobei die Istwerte für den Druck PH und die Dreh
zahl n für unterschiedliche Beanspruchungen des Streutel
lers 4 aufgezeichnet werden. Hierzu wird mit entsprechenden
Steuersignalen SD des Regelgeräts 9 an das Dosiergerät 3
der Massenstrom des Streuguts 1 kontinuierlich oder in
kleinen Schritten gesteigert und dabei eine Druck-Drehzahl
-Kennlinie, wie sie in der Fig. 2 dargestellt ist, im Re
gelgerät aufgezeichnet.
Durch ein Auftreffen des Streuguts 1 auf den Streuteller 4
ändert sich das Drehmoment am Streuteller 4 im wesentlichen
nach der Formel
ΔM = 2 * π * r² * n * (1)
wobei ΔM die Drehmomentänderung am Streuteller 4,
r den Radius des Streutellers 4 und
den Massenstrom des Streuguts 1 darstellt.
r den Radius des Streutellers 4 und
den Massenstrom des Streuguts 1 darstellt.
Die Drehmomentänderung läßt sich somit aus dem Druck PH am
Hydromotor 6 herleiten. Durch eine entsprechende Umformung
der Formel (1) läßt sich somit der durchgesetzte Massen
strom des Streuguts 1 aus den gemessenen Werten für die
Drehzahl n und dem Druck PH ermitteln (Formel (2)).
Nach einem Vergleich der so ermittelten Menge des Streuguts
1 mit einem Sollwert SW im Regelgerät 9 wird somit das Do
siergerät 3 in der Weise gesteuert, daß der Massenstrom
in Richtung kleiner Regelabweichung beeinflußt wird.
In der Fig. 2 sind Kennlinien des Verlaufs des Drucks PH
über der Drehzahl n des Streutellers 4 für verschiedene
Massenströme aufgezeichnet. Es ist eine Kennlinie 12 für
den Leerlauf des Streutellers 4 ( Massenstrom ₀ = 0),
eine Kennlinie 13 für einen Massenstrom ₁ und eine Kennli
nie 14 für einen Massenstrom ₂ vorhanden. Der Arbeitsbe
reich der Anordnung ist durch eine untere Drehzahl nu, eine
obere Drehzahl no und eine mittlere Nenndrehzahl nn festge
legt. Um eventuell noch vorhandene Ungenauigkeiten hin
sichtlich des wirksamen Radius r des Streutellers 4 und der
während des Streuvorgangs noch auftretenden Reibung zu eli
minieren, kann eine Eichung der Anordnung für einen be
stimmten Massenstrom durchgeführt werden. Bei dem Diagramm
nach der Fig. 2 ist hierdurch ein Arbeitspunkt 15 für den
Druck p(₁, n₁) definiert, der im Bereich der Nenndrehzahl
nn des Streutellers 4 auf der Kurve 13 für den Massenstrom
₁ liegt.
Claims (5)
1. Anordnung zur Dosierung und Verteilung von Streugut, mit
- - einem rotierenden Streuteller (4), der mit dem Streugut (1) beschickbar ist,
- - einem, mit einem Druckmittel betriebenen, in seiner Dreh zahl regelbaren Hydromotor (6) und
- - einer steuerbaren Dosiervorrichtung (3) für das Streugut
(1),
dadurch gekennzeichnet, daß - - ein Regelgerät (9) für die Dosierung des Streugutes (1)
vorhanden ist, das
- - als erste Eingangsgröße (1. Istwert) die Drehzahl n des Hydromotors (6),
- - als zweite Eingangsgröße (2. Istwert) den Druck PH des Druckmittels für den Hydromotor (6),
- - als dritte Eingangsgröße einen Sollwert SW für die geforderte Dosiermenge,
- - als erste Stellgröße ein Steuersignal SD für die Do siervorrichtung (3) und
- - als zweite Stellgröße ein Steuersignal SV für eine Regelung der Drehzahl n des Hydromotors (6) aufweist.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - das Regelgerät (9) derart ausgebildet ist, daß ein, dem
ausgebrachten Streugut (1) entsprechender Massenstrom nach
folgender Beziehung ermittelt wird:
wobei der ermittelte Massenstrom des Streugutes,
r der Radius des Streutellers,
n die Drehzahl Streutellers/Hydromotors und
ΔM eine Drehmomentänderung des Hydromotors beim Auftreffen des Streugutes auf den Streuteller, ermittelt aus den gemessenen Druckwerten PH (2. Istwert), ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - im Druckmittelkreislauf des Hydromotors (6) ein, mit der zweiten Stellgröße SV beaufschlagbares, Ventil (11) vorhan den ist, mit dem ein Druck PH des Druckmittels und damit eine Drehzahl n des Hydromotors (6) vorgebbar ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Hydromotor (6) und das Ventil (11) in das Hydraulik system eines die Anordnung tragenden oder ziehenden Fahr zeuges integriert sind.
5. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - zur Normierung des Regelgeräts (9) die Leerlaufcharakte
ristik des Hydromotors (6) mit dem Streuteller (4) be
stimmbar ist, wobei jeweils
- - der Anstieg des Drucks PH in Abhängigkeit von der Drehzahl n des Hydromotors (6) für jeweils veränderte Dosierungen des Streuguts (1) ermittelt und im Regelge rät (9) hinterlegt wird.
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R071 | Expiry of right |