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Beschreibung:
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Schachtunterteil für einen Schacht
eines Abwasserkanales, der als Betonfertigtail ausgebildet ist, mit einem Boden,
in den eine Rinne eingeformt ist und einer ringförmigen Wand, die auf die Rinne
ausgerichtete zylindrische Durchbrüche für das Einsetzen von Kanalrohren aufweist.
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In Abwasserkanälen müssen in gewissen Abständen Schächte vorgesehen
werden, in die Kanalrohre münden. Solche Schächte sind insbesondere für Reinigungszwecke
erforderlich.
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Häufig werden Schächte auch benutzt, um dem Abwasserkanal einen Knick
zu geben. Die in einen Schacht mündenden Kanalrohre liegen deshalb häufig nicht
in einer Flucht, weshalb die Anschlußstellen für die Kanalrohre winkelmäßig gegeneinander
versetzt sein müssen.
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Für kleinere Kanal-Nennweiten bis etwa 500 mm Durchmesser sind als
Betonfertigteile ausgebildete Schachtunterteile bekannt. Solche Schächte haben häufig
einen Innendurchmesser von 1.000 mm und werden auch als Meterschächte bezeichnet.
An den Anschlußstellen der bekannten Schachtunterteile befinden sich ebene Flächen,
die durch eingezogene Abflachungen oder vorgezogene Bereiche des Schachtunterteiles
gebildet sind, dessen Wand im übrigen zylindrisch ausgebildet ist. Ebene Flächen
an den Anschlußstellen sind bei dem be-
kannten Schacht erforderlich,
um an den Durchbrüchen so lange hohlzylindrische Flächen zu erhalten, daß die Kanalrohre
mittels einer Rollringdichtung innerhalb der Durchbrüche zuverlässig abgedichtet
werden können.
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Bei der bisher üblichen Herstellung von Schachtunterteilen werden
die Durchbrüche dadurch geformt, daß entsprechende starre Formteile mit Beton umgossen
werden und diese Formteile nach dem Erstarren des Betons entfernt werden. Hierbei
kommt es sehr häufig vor, daß die Wände der Durchbrüche beschädigt werden. Solche
Beschädigungen müssen mühsam von Hand ausgebessert werden, wobei jedoch eine Verschlechterung
der Formgenauigkeit in Kauf genommen werden muß, was zur Folge haben kann, daß die
Abdichtung von Rohren in den Durchbrüchen mangelhaft wird. Bei der bekannten Art
der Herstellung kann die Entformung erst erfolgen, wenn der Beton mindestens so
weit abgebunden hat, daß die Durchbrüche beim Herausziehen der Formteile nicht zusammenfallen.
Dies bedingt eine verhältnismäßig lange Verweildauer in der Form und damit eine
schlechte Ausnutzung der Form. Da jedoch die Verweilzeiten aus wirtschaftlichen
Gründen nicht allzu lang sein dürfen, besteht die Gefahr, daß der noch nicht vollständig
abgebundene Beton im Bereich der Durchbrüche gelockert wird, was zu einer Undichtheit
des Schachtes und einer Verringerung der Festigkeit führt. Beim Transport von Schachtunterteilen
zur Baustelle und bei der Handhabung auf der Baustelle kommen oft Beschädigungen
der Durchbrüche vor, was wiederum Nachbesserungsarbeiten erfordern kann und die
Zuverlässigkeit der Dichtung beeinträchtigt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schachtunterteil der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß trotz kurzer Verweilzeiten in der Form
die Gefahr einer
Beschädigung der Durchbruchwandungen während der
Entformung vermieden wird.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Durchbrüche
mit verlorenen, leicht entfernbaren Formstücken ausgefüllt sind, die z.B. aus aufgeschäumtem
Polystyrol bestehen, z.B. aus einem Polystyrol, wie es unter dem geschützten Warenzeichen
Styropor im Handel erhältlich ist.
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Die Belassung der Formstücke in den Durchbrüchen hat den Vorteil,
daß die Durchbrüche während der Handhabung des Schachtunterteiles gut geschützt
sind. Dadurch vermeidet man ein Ausbrechen der Ränder, was für eine sichere Abdichtung
der Kanalrohre vorteilhaft ist. Bei der Herstellung ergibt sich der Vorteil, daß
der Schachtunterteil schon früh entformt werden kann, d.h. noch bevor der Beton
vollständig abgebunden hat, da die verbleibenden Formstücke der noch nicht erhärteten
Masse auch nach der Entfernung der Hauptform im Bereich der Durchbrüche noch Halt
geben.
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Eine vorteilhafte Form für die Herstellung des Schachtunterteiles
ist im Anspruch 2 angegeben. Gemäß Anspruch 2 wird für alle vorkommenden Höhen des
Schachtunterteiles ein einziges zylindrisches Formaußenteil verwendet. Wenn man
niedrige Schachtunterteile herstellt, also solche für kleine Kanalnennweiten, wird
der Formaußenteil nur teilweise mit Beton gefüllt. Die Formteile, die die Durchbrüche
formen und im allgemeinen am Schachtunterteil bis zum Einbau desselben verbleiben
sollen, können bequem befestigt werden,.wenn abreißbare Vorsprünge gemäß Anspruch
3 vorgesehen werden. Ein einstückiges Formaußenteil ist besonders billig. Die erfindungsgemäße
Form des Schachtunterteiles gestattet die Verwendung eines nicht zerlegbaren
Formaußenteiles,
da die im wesentlichen zylindrische Außenform des Schachtunterteiles ein Abziehen
des Formaußenteiles nach oben ermöglicht.
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Die Anordnung einer Anschlagschulter gemäß Anspruch 4 bringt den Vorteil,
daß ein zu tiefes Einschieben der Kanalrohre vermieden wird. Dies ist für die Zuverlässigkeit
der Abdichtung vorteilhaft.
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Die Wandflächen sind gemäß Anspruch 5 vorzugsweise schwach konisch
ausgebildet, und zwar mit einer Konizität, wie sie erforderlich ist, um eine bequeme
Entformung des Werkstückes nach dem Gießen und Erhärten zu ermöglichen.
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Die Schachtunterteile können beliebige Außenformen haben.
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Besonders vorteilhaft jedoch ist eine Form des Schachtes gemäß Anspruch
6. Diese Schachtform läßt sich mit einer Form nach Anspruch 2 herstellen.
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Der erfindungsgemäße Schachtunterteil ist insbesondere auch für mehr
als zwei Durchbrüche geeignet, z.B. für drei Durchbrüche (Anspruch 7). An einer
zylindrischen Außenform des Schachtunterteiles nach Anspruch 6 ändert sich auch
dann nichts. Bei drei Durchbrüchen ist der Schacht geeignet, um in einen Hauptkanal
einen Nebenkanal einmünden zu lassen.
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Ein vorteilhafter Satz aus mehreren Schachtunterteilen mit verschiedenen
Winkeln zwischen den Achsen der Durchbrüche ist gemäß Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet,
daß die Winkelstufung etwa 15° beträgt. Eine solche Winkelabstufung gestattet eine
wirtschaftliche Vorfertigung und Lagerhaltung von Schachtunterteilen. Trotz der
relativ groben Stufung von 15° besteht die Möglichkeit, beim
Verlegen
eines Kanales jeden beliebigen Winkel einzuhalten, da sich die Kanalrohre ohne Beeinträchtigung
der Abdichtung ein wenig schräg in die Einsetzabschnitte des Schachtunterteiles
einführen lassen. Der maximale Abstand bis zur nächsten Stufe beträgt die Hälfte
des Stufenabstandes, nämlich 7,5°. Wenn man nun diesen maximalen Abstand auf beide
Kanalrohre verteilt, so ergibt sich ein maximales Schrägeinsetzen von 3,750 In der
Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen: Fig.
1 einen vertikalen Schnitt durch einen Schachtunterteil entsprechend der Linie I-I
in Fig. 2, wobei auch Aufsetzringe angedeutet sind,
Fig. 2 einen
Horizontalschnitt nach Linie II-II Fig. 1, Fig. 3 einen Vertikalschnitt nach Linie
III-III in Fig. 2, Fig. 4 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 2 im Bereich des
Kreises IV in Fig. 2, Fig. 5 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1 im Bereich
des Kreises V in Fig. 1, wobei jedoch der Zustand vor dem Einsetzen eines Kanalrohres
gezeigt ist, Fig. 6 einen vertikalen Schnitt durch eine Form, die mit Beton gefüllt
ist, Fig. 7 einen vertikalen Schnitt nach Linie VII-VII in Fig. 6 und Fig. 8 eine
Draufsicht auf die Form entsprechend dem Pfeil VIII in Fig. 6, wobei der Zustand
vor dem Einfüllen des Betons gezeigt ist
In sämtlichen Figuren (mit Ausnahme von
Fig. 5) sind die Verhältnisse für die kleinsten anzuschließenden Kanalrohr mit ausgezogenen
Linien gezeichnet, während die Verhältnisse für die bei den gegebenen Schachtdurchmesser
größtmöglichen Kanalrohre mit strichpunktierten Linien angedeutet ist.
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Der insgesamt mit 1 bezeichnete Schachtunterteil hat einen Boden 2
und eine hohlzylindrische Wand 3. Im Boden 2 des Schachtunterteiles befindet sich
eine Rinne 4, die gerade oder gekrümmt ausgebildet sein kann. In den Zeichnungen
ist eine gekrümmte Rinne dargestellt. Beiderseits der Rinne befinden sich geneigte
Flächen 5 und 6, die zu den Rändern der Rinne hin ein geringes Gefälle haben. Schächte
mit ge-
krümmten Rinnen werden dort eingesetzt, wo der Kanal einen
Knick erhalten soll. Gemäß Fig. 2 ist der Winkel, um den der Kanal abgeknickt werden
soll, 30".
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Die hohlzylindrische Wand 3 hat im Verhältnis zum Innendurchmesser
d des Schachtes eine große Dicke. Das Verhältnis von s : d kann z.B. wie 5 : 1 sein.
Bei einem sogenannten Meterschacht ist der Innendurchmesser d = 1.000 mm. In diesem
Fall ist s = 200 mm.
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In der Wand 3 befinden sich beim dargestellten Beispiel zwei Durchbrüche
7 und 8, die gleich ausgebildet sind und deren Form anhand der Fig. 4 betrachtet
werden soll.
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Der Durchbruch 8 hat einen zylindrischen Einsetzabschnitt 9 und eine
äußere Ansenkung 10 sowie einen Durchgangsabschnitt 11. Zwischen dem Einsetzabschnitt
9 und dem Durchgangsabschnitt 11 befindet sich eine Schulter 12, die ein zu tiefes
Einschieben des Kanalrohres 13 verhindert. Der Innendurchmesser des Durchgangsabschnittes
11 ist gleich dem Innendurchmesser d1 des Kanalrohres 13. Die Ansenkung 10 hat eine
so große Tiefe, daß eine über ihren gesamten Umfang durchlaufende schmale Schulter
11 gebildet wird. Wegen der zylindrischen Außenfläche 3a der Wand 3 erhält man eine
umlaufende Schulter 11 erst bei einer gewissen Ansenktiefe, die umso größer sein
muß, je größer der Durchmesser der Ansenkung ist. Dank der großen Wanddicke s des
Schachtes erhält man bei allen vorkommenden Kanalrohrdurchmessern eine ausreichend
große Länge des Einsetzabschnittes 9. In Fig. 4 ist strichpunktiert ein Kanalrohr
13' eingezeichnet, nämlich das größte Kanalrohr, das für den gezeichneten Schachtunterteil
noch verwendet werden kann. Am Beispiel dieses großen Kanalrohres ist zu erkennen,
daß die Ansenkung 10' wesentlich tiefer sein muß als bei einem Durchbruch für ein
kleineres Kanalrohr. Die Ansenkung 10 hat den Zweck,
eine geeignete
Ausgangslage für eine Rollringdichtung 14 zu ermöglic hen. Beim Einschieben des
Kanalrohres 13 nämlich wird die Rollringdichtung 14 an die Schulter 11 der Ansenkung
10 angelegt. Beim Einschieben des Kanalrohres rollt die Dichtung einerseits auf
der Außenfläche 13a des Kanalrohres 13 und andererseits auf der Wand des Einsetzabschnittes
9 ab. Der Rollring legt deshalb genau die Hälfte derjenigen Strecke zurück, über
die das Kanalrohr 13 eingeschoben wird.
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Aus dem Vertikalschnitt nach Fig. 1 ist zu ersehen, daß ein Schachtunterteil
1', der für das größere Kanalrohr 13' bestimmt ist, eine größere Höhe hat als der
Schachtunterteil 1 für die kleinen Kanalrohre 13. Die Höhe h bzw. h' des Schachtunterteiles
wird nur so groß gewählt, daß oberhalb der Durchbrüche noch genügend Beton verbleibt,
um ein Durchbrechen des oberen Wandbereiches, der die Durchbrüche umgibt, sicher
zu vermeiden.
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In Fig. 5, die ein wenig von Fig. 1 abweicht, ist noch eine Variante
für die Ausbildung des Durchbruches dargestellt. Auch der dort gezeigte Durchbruch
hat einen Durchgangsabschnitt 11, eine Anschlagschulter 12, einen Einsetzabschnitt
9 und eine Ansenkung 10. An die Ansenkung 10 schließt gemäß der Weiterbildung nach
Fig. 5 ein konischer Einführabschnitt 15 an, der sich von außen nach innen verjüngt.
Ein solcher Einführabschnitt erleichtert sowohl das Ansetzen der Rollringdichtung
14 als auch das Einführen des Kanalrohres 13.Der Kegelwinkel/'3 des Einführungsabschnittes
ist beim dargestellten Beispiel 690.
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Fig. 8 zeigt weiterhin ein Formteil 16, das zur Formung des Durchbruches
dient. Dieses Formteil besteht vorzugsweise aus aufgeschäumtem Runststoff, z.B.
aufgeschäumten Polystyrol, wie es unter dem geschützten Warenzeichen Styropor erhältlich
ist. Das Formteil 16 verbleibt am Schachtunterteil, bis dieser eingebaut ist. Erst
vor dem Einsetzen der Kanalrohre wird der Formunterteil herausgenommen. Der Formteil
16 ist ein Wegwerf-
teil und soll deshalb aus einem billigen Werkstoff
bestehen.
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An der in Fig. 5 links befindlichen Endfläche 16a des Formteiles 16
befindet sich ein dünner Ring 17, der in eine noch zu beschreibende Form eingreift.
Bei der Entformung des Schachtunterteiles wird der Ring 17 abgerissen. Um dies leicht
zu ermöglichen, ist der Ring nur so stark ausgebildet, wie es für eine ausreichend
sichere Fixierung an der Form erforderlich ist.
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Anhand der Fig. 6 bis 8 soll nachfolgend die Herstellung des Schachtunterteiles
beschrieben werden.
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Die insgesamt mit 19 bezeichnete Herstellform hat einen einteiligen
Formaußenteil 20, der sich nach unten hin ein wenig erweitert.
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Ferner gehört zur Form ein insgesamt mit 21 bezeichneter Bodenteil,
ein die Rinne formendes Formstück 22 und die bereits anhand der Fig. 5 betrachteten
Formteile 16 für die Formung der Durchbrüche.
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Die Form ist so angeordnet, daß sich das Gußteil in umgedrehter Lage
befindet, d.h. die Oberseite des Schachtunterteiles befindet sich unten. Dies hat
den Vorteil, daß die Oberseite des Schachtunterteiles sauber abgeformt wird. Am
Formboden 21 befindet sich ein flanschartiger Umfangsteil 21a, der am Schacht einen
Falz 23 (siehe Fig. 3) formt. Dieser Falz dient als Zentrierung für Aufsetzringe
und muß deshalb exakt geformt werden, was eben dadurch erreicht wird, daß der Formteil
21a in der Form unten liegt, wo der statische Druck des Betons am größten ist. Wenn
nur kleine Durchbrüche 7 und 8 eingeformt werden, wird der Formaußenteil 20 nur
bis zu der gestrichelten Linie 24 gefüllt, so daß die in Fig. 1 angegebene Höhe
h erreicht wird. Wird hingegen ein Schacht 1' mit den größtmöglichen Durchbrüchen
geformt, so wird der Formaußenteil 20 bis zu seinem oberen Rand hin mit Beton gefüllt.
Die zu diesem Schachtunterteil gehörenden Durchbrüche sind mit 7' und 8' bezeichnet.
Bei Herstellung größerer Durch-
brüche wird das Formteil 22, das
die Rinne 4 und die Flächen 5 und 6 formt, durch ein strichpunktiert eingezeichnetes
Formteil 22' ersetzt, das eine Rinne formt, die eine den Durchbrüchen 7' und 8'
entsprechende Breite aufweist.
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Der erfindungsgemäße Schachtunterteil enthält keine Tritte.
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Tritte befinden sich lediglich in den Aufsetzringen 25 und 26, die
in den Fig. 1 und 3 angedeutet sind und anhand der Fig. 3 betrachtet werden sollen.
In den Aufsetzringen sind Tritte 27 versetzt angeordnet. Da der Schachtunterteil
1 keinen Tritt enthält, kann der untere Auf setzring 25 in beliebiger Drehlage aufgesetzt
werden, da ja eine Ausrichtung auf einen Tritt im Schachtunterteil 1 nicht erforderlich
ist.
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Der unterste Aufsetzring 25 wird in den Zentrierrand 23 eingesetzt.
An der Oberseite des Aufsetzringes 22 befindet sich ein entsprechender Zentrierrand
23' für den nächsten Aufsetzring 26 usw.