DE2856691A1 - Waessrige schlichte fuer glasfasern - Google Patents
Waessrige schlichte fuer glasfasernInfo
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Description
PATENTANWÄLTE IN STUTTGART
A 43 195 m Anmelder: Owens-Coming
u - 163 Fiberglas Corporation
27.Dezember 1978 Toledo, Ohio,
U.S.A.
Beschreibung Wässrige Schlichte für Glasfasern
Die Erfindung betrifft eine wässrige Schlichte für Glasfasern, die Polyvinylalkohol und ein flockiges Polymer mit quartären
Ammoniumgruppen enthält.
Glasfasern werden auf verschiedene Weisen zur Herstellung von verstärkten Artikeln verwendet. Bei einem bekannten Verfahren
werden mehr oder weniger bekannte Papierherstellungstechniken angewandt. Relativ kurze Glasfasern werden in Wasser heftig
bewegt, so dass ein Brei entsteht, der dann auf ein Netz aufgebracht wird, durch v/elches das Wasser des Breis abfliesst;
auf dem Gitter sammeln sich die Fasern in Form einer papierähnlichen Lage. Solche Lagen sind bereits hergestellt worden
und können nach dem Trocknen nutzbringend zur Verstärkung von Werkstücken verwendet werden. Glasfasern weisen jedoch einen
hohen Abrieb auf und ohne eine geeignete Schutzbeschichtung, die im allgemeinen als Schlichte bezeichnet wird, brechen sie
bereits während des Mischprozesses, so dass ihre Verstärkungswirkung herabgesetzt wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine geeignete Schlichte anzugeben, die nach Aufbringen auf die
Glasfasern die Zerstörung derselben beim Herstellen des Breis weitgehend ausschliessen und damit die Verstärkungseigenschaften
der papierähnlichen Lage erheblich verbessern.
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Diese Aufgabe wird bei einer wässrigen Schlichte der eingangs
beschriebenen Art erfindungsgemäss dadurch gelcst, dass der
Polyvinylalkohol einen Ilydrolisiergrad von 85 bis 90 Molprozent
und in einer 4-prozentigen wässrigen Lösung eine Viskosität von 4 bis 6 Centipoise aufweist, dass das flockige
Polymer in 1-prozentiger wässriger Lösung eine Erookfield-Viskosität
von 1200 bis 1600 Centipoise zeigt und mindestens
40 Gew.-% eines Acrylat- oder Methacrylatmonomers mit funktionellen
Amingruppen, von denen zumindest ein Teil cruaternisiert
ist, zusammen mit Acrylamid als einzigen Komonomer enthält,
und dass die Schlichte weiterhin ein kationisches Kopolymer enthält, das ein Reaktionsprodukt aus Epichlorhydrin und einem
vorzugsweise aminbegrenzten Polyamid ist, welches aus einer aliphatischen Dicarboxylsäure und einem Polyalkylenpolyamin
gebildet ist.
Vorzugsweise ist das Polyamid aus Adipinsäure und Diäthyltriamin
gebildet. ■
Die erfindungsgemässe Schlichte besteht also im wesentlichen
aus einer wässrigen Dispersion von Polyvinylalkohol in einer bestimmten Form, einem in Wasser dispergierbaren kationischen
Epichlorhydrinpolyamid und einem flockigen Polymer, welches ein mittleres bis hohes kationisches Polymer oder Kopolymer
mit quaternisierten funktioneilen Amingruppen ist. Das Polymer oder Kopolymer besteht aus mindestens 40% eines Monomers,
+ Der Ausdruck "Prozent" und "Teile" ist in der Beschreibung und in den Ansprüchen auf das Gewicht bezogen, falls nichts
anderes angegeben ist.
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welches funktioneile Acryl- und Amingrunpen aufweist, wobei
die funktioneilen Acrylgrupnen Acrylate oder Methacrylate sind, und einem Komonomer, das aus einem Acrylamid besteht, beispielsweise
aus Acrylamid selbst, Methacrylamid oder ähnlichein. Das quaternisierte Polymer oder Kopolymer hat ein so hohes
Molekulargewicht, dass eine 1-prozentige Lesung in Wasser eine Brookfield-Viskosität zwischen 1200 und 1600 Centipoise aufweist.
Der Polyvinylalkohol in einer erfindungsgemässen Schlichte ist derart beschaffen, dass zwischen 85 und 90% der Acetatgruppen
im Polyvinylacetat, das zunächst hergestellt wird, zu Hydroxylgruppen hydrolisiert sind. Das Molekulargewicht
des Polyvinylalkohols ist derart, dass eine 4-prozentige wässrige Lösung eine Viskosität zwischen 4 und 6 Centipoise
aufweist. Das in Wasser dispergierbare kationische Epichlorhydrinpolyaraid
in der erfindungsgemässen Schlichte kann hergestellt werden, indem man eine Dicarboxylsäure, beispielsweise
Adipinsäure, mit einem Polyalkylenpolyamin, beispielsweise Diäthyltriamin, reagieren lässt um langkettige Polyamide herzustellen,
und indem man diese Polyamide weiterhin mit Epichlorhydrin reagieren lässt. Die Polyalkylenpolyamine und die
Dicarboxylsäure lässt man gewöhnlich in im wesentlichen gleichen molekularen Anteilen reagieren, wobei ein Überschuss
normalerweise aus Polyalkylenpolyamin besteht. Normalerweise lässt man 0,9 ?!ol bis etwa 1 ,5 Mol Epichlorhydrin mit einen
Äquivalent des Polyamides reagieren, wobei sich ein Äauivalent
des Polyamides aus dem durchschnittlichen Molekulargewicht dividiert durch die Zahl der sekundären Amingruppen pro MoIe-
++ Ein Beispiel eines solchen Monomers ist Methacryloyloxyäthyltrimethylammoniummethylsulfat.
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kül ergibt. Der geringere Enichlorhvdrinanteil reicht im wesentlichen
aus, um alle sekundären Amingruppen des Polyamids in
tertiäre Amingruppen umzuwandeln, während der maximale Anteil ausreicht, eine wesentliche Zahl der sekundären Amingruppen
in quartäre Atnmoniumgruppen umzuwandeln.
Einer erfindungsgemässen Schlichte kann vorteilhafterweise
ein Schmiermittel zugesetzt werden. Vorzugsw.eise ist ein solches
Schmiermittel ein Öl, das wenigstens ein oberflächenaktives
Agens enthält, so dass es in der Schlichte eine Emulsion bilden kann. Ein geeignetes Schmiermittel ist im Handel unter
dem Handelsnamen Emerlube 7484 erhältlich.
Der Peststoffgehalt einer erfindungsgemässen Schlichte liegt
etwa zwischen 1% und etwa 3%; damit ergibt sich eine Schutzschlichte auf den Pasern, die sich für das oben beschriebene
Papierherstellungsverfahren als günstig erweist. Man kann eine höhere Feststoffkonzentration verwenden, jedoch ergibt sich
dabei normalerweise keine sonderliche Verbesserung. Der Feststoffgehalt
der erfindungsgemässen Schlichte besteht vorzugsweise aus 90 bis 95% Polyvinylalkohol, 1 bis 3% Epichlorhydrinpolyamid-Kopolymer
und 4 bis 6& des flockigen Polymers.
Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel näher beschrieben, ohne dass dadurch der Schutzbereich der Erfindung
eingeengt werden soll.
Eine erfindungsgemässe Schlichte wurde aus 21 ,74 Teilen Polyvinylalkohol,
4,35 Teilen des oben beschriebenen Schmiermittels,
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5,0 Teilen Epichlorhydrinpolyamid-Kopolymer, einem Teil mittelhohem
kationischen Kopolymer mit auaternisierten, funktioneilen
Amingruppen und einer ausreichenden Menge von entionisiertem
Wasser hergestellt, so dass sich ein Feststoffgehalt von
2,2% ergab.
Vormischtanks, von denen jeder mit einem relativ schnell laufenden,
propellerförmigen Rührelement ausgestattet war, wurden
wie folgt gefüllt:
Vormischer Nr. 1
In 300 Teile entionisiertes Wasser wurde der Polyvinylalkohol gegeben und schliesslich wurden 200 weitere Teile Wasser zugefüllt.
Dieser Vormischer war zusätzlich zu dem Rührelement mit ein-r Zirkulierpumpe ausgestattet. Mach dem Einfüllen der
ersten Wassermenge wurde diese Pumpe eingesetzt, um einen Wasserstrom aus dem Vormischer abzuziehen und diesen wieder
in den Vormischer zu leiten, um eine Polyvinylalkoholagglomeration auszuschalten. Nach der Zugabe des Polyvinylalkohols
wurde die Mischung auf 75 C erwärmt und dann abgekühlt. Sobald die Temperatur wieder im Bereich zwischen 30 und 35 C lag,
wurden die weiteren 200 Teile des entionisierten Wassers zugegeben.
13 Teile Wasser wurden auf etwa 700C erwärmt und das Schmiermittel
zugegeben.
— 7 —
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155 Teile Wasser wurden auf eine Temperatur von 25°C gebracht, anschliessend wurde das Epichlorhydrinpolyamid-Kopolymer zugegeben.
Nach der letzten Wasserzugabe wurde der Inhalt des Vormischers Nr. 1 in einen Mischtank gegeben, der am Boden ein langsam
umlaufendes Rührelement aufwies, das etwa 30 Umdrehungen pro Minute machte. Der Inhalt des Vormischers Nr. 2 wurde nach
ungefähr 10-minutigern Rühren in den Mischtank gegeben; daraufhin
der Inhalt des Vormischers Nr. 3, nachdem wiederum vorher 10 Minuten gerührt worden war. Das mittel-hohe kationische
Kopolymer wurde dann im trockenen Zustand angesaugt, wobei die Ansaugung nach dem Venturi-Prinzip in einen Wasserstrom
derart erfolgte, dass ein Teil des Kopolymers in 300 Teile Wasser angesaugt wurden. Dieser Strom wurde dann in den Mischtank
geleitet.
Die Vormischer und die Ansaugleitung wurden mit Wasser bei einer Temperatur von 25°C gewaschen, das ebenfalls dem Mischtank
zugeführt wurde. Am Ende der Mischung wurde der Feststoff gehalt auf 2,20% eingestellt.
Die auf diese Weise hergestellte Schlichte wurde auf ein Roving aufgebracht, das aus 4000 Einzelfasern oder -fäden
bestand, deren Durchmesser zwischen 0,023 und 0,024 mm lag. Diese Rovings wurden dann auf eine Länge von etwa 1,3 cm geschnitten.
Die geschnittenen Glasfasern wurden anschliessend in einen Mischer geh±: *■"·.,*: und heftig vermischt, so dass sich
mm Q _
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eine Suspension bildete, die auf das Gitter einer konventionellen Papierherstellungsmaschinc aufgelegt wurde. Das sich
ergebende Papier hatte gegenüber einem Papier, das in gleicher Weise aus nicht beschichteten Fasern oder aus Fasern, die
nur mit Polyvinylalkohol oder mit Polyvinylalkohol, dem Schmiermittel und Vinyl-tris (2-Methoxyäthoxy)silan beschichtet
waren, wesentlich verbesserte Eigenschaften.
Im vorstehenden Beispiel vmrde ein Polyvinylalkohol verwendet,
bei dem 87 bis 89% der Acetatgruppen zu Hydroxylgruppen hydrolisiert waren. Das Molekulargewicht war so gewählt, dass eine
4%-ige Lösung des Polyvinylalkohol in Kasser eine Viskosität
von im wesentlichen 5 Centipoise aufwies. Das flockige Polymer war mittelhoch kationisch und hatte ein Molekulargewicht,
von dem anzunehmen ist, dass es wesentlich über drei Millionen lag, wie sich daraus ergibt, dass eine 1%-ige wässrige Lösung
eine Brookfield (LVF, 60 Upm)-Viskosität von 1550 Centipoise hatte. Das Epichlorhydrinpolyamid-Kopolymer wurde mit der
oben beschriebenen Methode hergestellt und baute sich auf einem langen, kettenförmigen Polyamid aus Diäthylentriamin
auf. Im wesentlichen die gleichen Ergebnisse wie im vorstehend beschriebenen Beispiel erhielt man bei der Verwendung eines
flockigen Polymers das hoch-kationisch war und ebenfalls guaternisierte, funktionelle Amingruppen aufwies und das ein
Homopolymer eines Monomers mit einer funktionellen Acrylgrupne und einer funktionellen Amingruppe war, wobei die funktionelle
Acrylgruppe ein Acrylat oder Methacrylat \mr. Das Molekulargewicht
dieses Polymers var so hoch, dass eine 1"—ige Lösung in Wasser eine Brookfield-Viskosität von etwa 1600
Centipoise zeigte.
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Wenn das Verfahren des oben beschriebenen Beispiels zu Vergleichszwecken
wiederholt wurde, wobei das Epichlorhydrir.-polyamid-Kopolymer
weggelassen wurde, stellte sich heraus, dass keine brauchbare wässrige Schlichte hergestellt werden
konnte.
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Claims (2)
- DR.-INS. DIPL.-ING. M. i-C. DiPL.-PHSS. D*. DIPL.-PHYS.HÖGER - STELLREICKT - GR'.ESSBACH - HAECKERPATENTANWÄLTE IN STUTTSARTA 43 195 τη Anmelder: Owens-Corninqu - 163 Fiberglas Corporation27.Dezember 1978 Toledo, Ohio 43 659U.S.A.Patentansprüche:Wässrige Schlichte für Glasfasern, die Polyvinylalkohol und ein flockiges Polymer mit quartären Ammoniumgruppen enthält, dadurch gekennzeichnet, dass- der Polyvinylalkohol einen Hydrolisiergrad von 85 bis 90 Molprozent und in einer 4-prozentigen wässrigen Lösung eine Viskosität von 4 bis 6 Centipoise aufweist, dass das flockige Polymer in 1-prozentiger wässriger Lösung eine Brookfield-Viskosität von 1200 bis 1600 Centipoise zeigt und mindestens 40 Gew.-% eines Acrylat- oder Methacrylatmonomers mit funktioneilen Amingruppen, von denen zumindest ein Teil quaternisiert ist, zusammen mit Acrylamid als einzigem Komonomer enthält, und dass die Schlichte weiterhin ein kationisches Kopolymer enthält, das ein Reaktionsprodukt aus Epichlorhydrin und einem vorzugsweise aminbegrenzten Polyamid ist, welches aus einer aliphatischen Dicarboxylsäure und einem PoIyalkylenpolyamin gebildet ist.
- 2. Wässrige Schlichte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Polyamid aus Adipinsäure und Diäthyltriamin gebildet ist.909827/1049OWQlNAL INSPECT!©
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