DE2856583C2 - Dreipunktanbauvorrichtung für einen Schlepper mit einem Heck- und/oder Frontanbaugerät - Google Patents
Dreipunktanbauvorrichtung für einen Schlepper mit einem Heck- und/oder FrontanbaugerätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Dreipunktanbauvorrichtung für einen Schlepper mit einem Heck- und/oder
Frontanbaugerät, die einen Ober- und einen Unterlenker aufweist, wobei der Oberlenker längenverschieblich
und/oder starr einstellbar ist
Bei Fahrzeugen, insbesondere bei geländegängigen, landwirtschaftlichen Zugmaschinen, Radladern, Schleppern
und dgl. ist das feste und/oder ankoppelbare Anbauen von Heck- und/oder Frontanbaugeräten bekannt,
und die nachfolgend aufgezeigte Problematik gilt im Grundsätzlichen für beide Anbauarten.
Eine in der Praxis sehr häufig anzutreffende Koppelart ist das starre Anbauer, von Heckgeräten am Dreipunktgestänge
eines Schleppers, wobei das starr angekoppelte Heckanbaugerät neben der Entlastung der
Vorderachse gleichzeitig eine Belastung der Hinterachse mit sich bringt. Durch Frontballast über oder vor der
Vorderachse läßt sich in der Regel nur ein Teil der reduzierten statischen Vorderachslast wiedergewinnen. Eine
weitere Folge der starren Ankopplung ist eine Vergrößerung des Massenträgheitsmomentes des Gesamtsystems,
die in Extremfällen bis auf das Vierfache anstei
gen kann.
Die Verringerung der statischen Vorderachslast in Verbindung mit der Erhöhung des Massenträgheitsmomentes
durch starr angekoppelte Heckanbaugeräte bewirkt nun bei schnellerem Transport einen hohen Nickschwingungsanteil
der dynamischen Radlasten an der Schleppervorderachse. Außerdem »reten Hubschwingungen
und bei seitlichem Ballast am Schlepper Wankschwingungen auf.
Fahrunebenheiten, wie Querrillen u. a. können dadurch
zu einer Aufhebung der statischen Vorderachslast durch die dynamischen Radkräfte führen. Der Fahrbahnkontakt
zwischen Fahrbahn und Vorderrädern kann zeitweise völlig aufgehoben werden, so daß ein
wirksames Lenken des Schleppers in diesen Fahrphasen nicht mehr möglich ist.
Neben der nachteiliger. Beeinflussung des Fahrverhaltens
sowie der Erhöhung der Fahrunsicherheit durch die Auswirkungen dei erhöhten Nickschwingungen, der
Hubschwingungen und der Wankschwingungen bei Transportfahrten, z. B. von Schleppern mit starr ausgebauten
Heckgeräten, erhöhen sich in unerwünschter Weise die dynamischen Beanspruchungen von Schlepper-
und Gerätebauteilen und damit der Verschleiß des Schlepper-Gerätesystems, insbesondere in der für gewöhnlich
von einem Oberlenker und einem Unterlenker gebildeten Dreipunktanbauvorrichtung eines Schleppers.
Entsprechendes gilt jedoch auch für den Kopplungsbereich von Frontanbaugeräten bei anderen Fahrzeugen,
wie Radladern und dgl.
Weiterhin haben die bei Transportfahrten auf der Straße oder unter Feldbedingungen, insbesondere beim
Fahren durch Schlaglöcher, auftretenden starken Nickbewegungen sowie die Hub- und Wankbewegungen des
Fahrzeug-Gerätesystems eine beträchtliche Erhöhung der vertikalen Beschleunigung des Fahrersitzes zur Folge,
was die Sicherheit sowie den Gesundheitszustand des Fahrzeugführers und damit die Fahr- und Lenksicherheit
nachteilig beeinträchtigen kann.
Bei einer hydraulischen Dreipunktanbauvorrichtung für landwirtschaftliche Zugmaschinen mit einem Unterlenker
und einem längenveränderlichen Oberlenker, der aus einem Zylinder und einem darin geführten, mit einer
Kolbenstange verbundenen Kolben besteht, ist die Ver-Wendung eines Dreiwegeventils bekannt (DE-AS
20 25 040). An die beiderseits des Kolbens befindlichen Zylinderräumc sind Hydraulikleitungen angeschlossen,
die über ein Ventil eine Schwimmstellung des Oberlenkers ermöglichen, wobei die Zylinderräume des Oberlenkers
mitteis Absperrmitteln und verschiedener Leitungen an den Hydraulikkreislauf des Schleppers anschließbar
sind, wobei in die hydraulischen Zu- und Abflußleitungen je ein auf den Hydraulikdruck einer Pumpe
ansprechendes Druckventil eingesetzt ist und ein drei Schaltstellungen ermöglichender Steuerschieber
vorgesehen ist, der in der einen Schaltstellung beide Zylinderräume vom Hydraulikkreis trennt und in den
beiden anderen Schaltstellungen einen Zylinderraum mit dem Zufluß und den anderen Zylinderraum mit dem
Abfluß verbindet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dreipunktanbauvorrichtung
für einen Schlepper gemäß der eingangs erwähnten Art so zu gestalten, daß die Fahr-
und Lenksicherheit des Schleppers insbesondere bei schneller Transportfahrt beträchtlich erhöht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß am Oberlenker und am Unterlenker jeweils ein
Schwingungstilger vorgesehen ist, wobei beide Schwin-
gungstilger auf die Resonanzen der Nick- und Hubschwingungen mit der Masse des Anbaugerätes als eine
gemeinsame Tilgermasse wirken.
Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Dreipunktanbauvorrichtung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Durch die Verwendung eines Peder-Dämpfer-Elementes
und Anbau als Schwingungstilger läßt sich die Fahr- bzw. Lenksicherheit von ungefederten Fahrzeugen,
insbesondere von ungefederten Schleppe, ti mit Vorderradlenkung, mit geringem konstruktiven Aufwand
und niedrigen Kosten wesentlich verbessern. Insbesondere in der Landtechnik erweist sich die Möglichkeit
der Ankopplung von Heckanbaugeräten an der Dreipunktanbauvorrichtung für Schlepper durch die is
Verwendung eines Feder-Dämpfer-Elementes als Unter- und/oder Oberlenker und dessen Auslegung als Tilgersystem
als kostensparend, da für die Realisierung des Schwingungstilgers keinerlei konstruktive Änderungen
am Schlepper und Heckanbaugerät erforderlich sind. Es hat lediglich ein Austausch des bisherigen Oberlenkers
bzw. ein Einbau in die vorhandene Hydraulik des Unterlenkers zu erfolgen. So ist es auf einfache Weise möglich,
für eine dritte Funktion des vorhandenen Hubzylinders des Unterlenkers zu sorgen, der normalerweise für
ein Heben und Senken der Heckanbaugeräte vorgesehen ist sowie in Verbindung mit der Pflugregelhydraulik
als Stellzylinder dient Durch einen Zusatzanbau aus einem Hydraulikspeicher als Federelement, einer Drossel
als Dämpferelement sowie 2/2- und 4/4-Wegeventilen erhält der Hubkolben in Verbindung mit der Heckanbaumasse
als Tilgermasse die zusätzliche Funktion als Schwingungstilger. Entsprechendes gilt z. B. für einen
Radlader, bei dem durch die Verwendung eines Feder-Dämpfer-Elementes, das an den beiden vorhandenen
Hubzylindern des Hubgestänges angeordnet ist, in Verbindung mit dem Gewicht der Schaufel und dem Hubgestänge
als Schwingungstilger die starken Nickschwingungen, insbesondere bei schneller Transportfahrt, wesentlich
reduzierbar sind.
Ein Vergleich der benötigten Bauelemente eines herkömmlichen Stellzylinders als Oberlenker, als Unterlenker
bzw. als Hubzylinder kann mit denen des gemäß der erfindungsgemäßen Dreipunktanbauvorrichtung verwendeten
Schwingungstilgers als gering angesehen werden.
Praktische Versuche haben ergeben, daß ein Abheben der Vorderachse bei Transportfahnen eines die erfindungsgemäße
Dreipunktanbauvorrichtung mit angekoppeltem schwerem Gerät aufweisenden Schleppers
nicht mehr auftritt.
Weiterhin konnten die Radlastschwankungen im Mittel auf 45% gesenkt und für die dynamischen Beanspruchungen
der Koppelbauteüe von Schlepper und Anbaugerät im Mittel eine Senkung von 75% erreicht werden.
Ferner ließen sich Aufbaubeschleunigungen an der Hinterachse, die kennzeichnend für die Schwingungsbeanspruchung
des Fahrzeugführers sind, im Mittel um 30% reduzieren.
Der Schwingungstilger, der im Prinzip ein Resonanzsystem darstellt, das den Nickschwingungen der Fahrzeugvorderachse
sowie den Hub- und Wankschwingungen entgegenwirkt, wobei die Heckanbaumasse und/
oder Frontanbaumasse als Tilgermasse wirkt, kann im allgemeinen nur wirksam werden, wenn die angeregten
Schwingungen des Fahrzeug-Gerätesystems lediglich eine Hauptfrequenzkomponente enthalten oder im Falle
der Fahrzeugschwingung aus einem schmalen Frequenzband mit schwach gedämphen Einzelresonanzfrequenzen
bestehen.
Die Erfindung wird nunmehr anhand der Zeichnungen im einzelnen erläutert, und zwar zeigt
F i g. 1 eine schematische Seitenansicht eines Schleppers mit einem Heckanbaugerät und einem Oberlenker
in Form eines hydraulischen Feder-Dämpfer-Elemcntes in Verbindung mit einem 2/2- und 4/4-Wegeventil,
F i g. 2 eine schematische Darstellung des hydraulischen Feder-Dämpfer-Elementes in Verbindung mit
dem 2/2- und 4/4-Wegeventil gemäß F i g. 1,
F i g. 3 eine Schnittansicht eines mechanisch arbeitenden Feder-Dämpfer-Elementes,
F i g. 4 eine schematische Seitenansicht eines Schleppers mit einem Heckanbaugerät, wobei der Hubzylinder
des Unterlenkers als hydraulisches Feder-Dämpfer-Element in Verbindung mit dem 2/2- und 4/4-Wegeventil
ausgebildet ist
F i g. 5 eine grafische Darstellung der spektralen Leistungsdichte
der dynamischen Radlasten an der Schlepper-Vorderachse mit und ohne Tilgersystem,
F i g. 6 eine grafische Darstellung der spektralen Leistungsdichte
der dynamischen Kräfte am Oberlenker mit und ohne Tilgersystem,
F i g. 7a und 7b grafische Darstellungen der Kräfte am Oberlenker während des Anfahrvorgangs, der Transportfahrt
und des Bremsvorgangs bei starrem Heckanbau bzw. bei Verwendung der Heckanbaumasse als Tilgersystem,
F i g. 8a und 8b grafische Darstellungen der Kräfte am Vorderrad während des Anfahrvorgangs, der Transportfahrt
und des Bremsvorgangs bei starrem Heckanbau bzw. bei Verwendung der Heckanbaumasse als Tilgersystem,
F i g. 9a und 9b grafische Darstellungen der Hinterachs-, Vorderachs- und Heckanbaubeschleunigung in
vertikaler Richtung während des Anfahrvorgangs, der Transportfahrt und des Bremsvorgangs bei starrem
Heckanbau und bei Verwendung der Heckanbaumasse als Tilgersystem und
Fig. 10 eine grafische Darstellung der Amplitudenverteilung
der Radlasten an der Schlepper-Vorderachse mit und ohne Tilgersystem.
F i g. 1 zeigt schematisch einen Schlepper 1 mit einem Anbaugerät 2, z. B. einem Anbaupflug, als Tilgermasse,
die über eine aus einem Unterlenker 3 und einem Oberlenker 4 gebildete Dreipunktanbauvorrichtung an den
Schlepper angekoppelt ist. Der Unterlenker 3 ist arn
Schlepper 1 an der Heckanbaumasse schwenkbar befestigt, wie durch die Doppelpfeile 12 bzw. 13 dargestellt
ist. Der Doppelpfeil 14 symbolisiert einen Hubkolben zum Auf- und Abschwenken des Unterlenkers 3. Am
Oberlenker 4 ist zwischen Schlepper 1 und Anbaugerät 2 ein Schwingungstilger in Form eines hydraulischen
Feder-Dämpfer-Elementes ausgebildet, der neben seiner Funktion als Tilger die Funktionen als starrer Oberlenker
und als längenveränderlicher Oberlenker erfüllen kann. Ein Zylinder 9 ist, wie der Doppelpfeil 15 zeigt,
an einem Ende am oberen Teil 5 des Anbaugerätes 2 schwenkbar gelagert und weist einen Kolben 11 auf, der
mit einer Kolbenstange 10 verbunden und, wie der Doppelpfeil 16 symbolisiert, in dem Zylinder 9 hin- und herbewegbar
ist. Das dem Kolben 11 gegenüberliegende Ende der Kolbenstange 10 ist, wie der Doppelpfeil 17
verdeutlicht, am Schlepper 1 schwenkbar gelagert. Wie insbesondere auch aus Fig. 2 hervorgeht, sind die beiderseits
des Kolbens 11 befindlichen Zylinderräume 18 und 19 an Hydrauükleitungen 21 und 20 aligeschlossen,
die an ein Schaltstellungen II0-3 aufweisendes 4/4-Wegeventil
8 anschließbar sind. An die Hydraulikleitung 20 ist zwischen dem Zylinderraum 18 und dem 4/4-Wegeventil
ein Hydraulikspeicher 22 über ein Drosselventil 23 und ein 2/2-Wegeventil 7 mit Schaltstellungen I0 u. 1
mittels einer Hydraulikleitung 24 angeschlossen. Das Hydrauliksystem ist über einen Rücklauf R mit einem
nicht dargestellten Tank sowie über eine Druckleitung P mn einer nicht dargestellten Pumpe verbindbar. Bei
dem Hydraulikspeicher 22 handelt es sich vorzugsweise um einen Blasenspeicher mit einem Volumen von ungefähr
1 bis 2 1. Das hydraulische Feder-Dämpfer-Element kann in Verbindung mit den 2/2- und 4/4-Wegeventilen
7 und 8 die bereits erwähnten, folgenden Funktionen ausüben; wie aus F i g. 2 ablesbar ist:
Ii und H0 als Schwingungstilger
I0 und II2 als starres Koppelelement
I0 und II1 u. 3 als Stellzylinder zum
Heben und Senken
Aus F i g. 3 geht der Oberlenker 4 als mechanisch arbeitendes Feder-Dämpfer-Element hervor, wobei sich
eine Führungsstange 25 des Oberlenkers 4 in ein zylinderartiges Gehäuse 26 erstreckt, am äußeren Ende 27
z. B. am Fahrzeug ankoppelbar ist und am innen gelegenen Ende ein Gewinde 28 aufweist, das in ein Innengewinde
29 einer Verlängerung 30 eines sich im Gehäuse 26 axial erstreckenden Dämpfungszylinders 31 eines
herkömmlichen Kfz-Stoßdämpfers 32 eingreift Der Gewindeeingriff ermöglicht eine einstellbare Verschiebung
der Führungsstange 25 in Achsrichtung und damit eine Längenveränderung des Oberlenkers 4. Das Gehäuse 26
des Oberlenkers 4 ist über ein Gelenk 33 z. B. an dem Anbaugerät 2 ankoppelbar. In dem Gehäuse 26 ist eine
Druckfeder 34 vorgesehen, die sich, die Führungsstange 25 und den Dämpfungszylinder 31 umgebend, axial erstreckt
und die mit dem mechanischen Stoßdämpfer 32 unter Bildung des Schwingungstilgers in Wirkverbindung
steht Ein derartiges mechanisches Feder-Dämpfer-Element ist in entsprechender Weise in Verbindung
mit dem Unterlenker der Dreipunktanbauvorrichtung für den Schlepper einsetzbar.
Aus F i g. 4 geht die Ausbildung des Hubzylinders 35 des Unterlenkers 3 als hydraulisches Feder-Dämpfer-Element
in Verbindung mit den 2/2- und 4/4-Wegeventilen gemäß F i g. 1 hervor, wobei die Elemente des
Schwingungstilgers mit denen der F i g. 1 übereinstimmen und der Oberlenker 4 als mechanisch arbeitendes
Feder-Dämpfer-Element gemäß F i g. 3 ausgebildet sein kann.
Der Hubzylinder 35, der zusammen mit dem Hydraulikspeicher 22 und dem Drosselventil 23 in Verbindung
mit dem Anbaugerät 2 als Tilgermasse den Schwingungstilger bildet, erfüllt die Funktion Heben und Senken
des Anbaugerätes 2 über Gestänge 36 und den Unterlenker 3, in Verbindung mit der Pflugregelhydraulik
die Funktion als Stellzylinder und insbesondere hinsichtlich der Hub- und/oder Nickschwingungsanteile
des Fahrzeug-Gerätesystems die Funktion des Schwingungstilgers. Die Schaltfunktionen der 2/2- und 4/4-Wegeventile
entsprechen denen, wie sie im Zusammenhang mit F i g. 1 und 2 beschrieben sind.
Fig.5 zeigt die spektrale Leistungsdichte der dynamischen
Radlasten an der Vorderachse des Schleppers 1 mit und ohne Tilgersystem bei einer Fahrgeschwindigkeit
des Schleppers von v« 20 km/h auf einer asphaltierten Landstraße. Die Verringerung der statischen
Vorderachslast in Verbindung mit der Erhöhung des Massenträgheitsmomentes durch das starr angekoppelte
Anbaugerät bewirkt bei schnellerem Transport einen hohen Nickschwingungsanteil der dynamischen Radlasten
an der Vorderachse des Schleppers 1. Wie aus der grafischen Darstellung der F i g. 5 hervorgeht, bei der
to auf der Ordinate die spektrale Leistungsdichte Sx, in
10 ^- und auf der Abszisse die Achsfrequenz in Hz
Hz
ausgetragen sind, weist die dem Schlepper ohne Tilgersystem, d. h. bei starr angekoppeltem Anbaugerät, zugeordnete,
ausgezogene Kurve ungefähr bei einer Achsfrequenz von !/* Hz einen Maximalwert von annähernd
90 ig. auf.
Dieser bei einem Fahrzeug ohne Tilgersystem auftretende hohe Energiegehalt kann, wie die gestrichelte
Kurve zeigt, bei Verwendung der Dreipunktanbauvorrichtung auf Werte um 3 -JjS- bei gleicher Achsfrequenz
gesenkt werden. Die bei der Achsfrequenz im Bereich von 2,5 bis 3 Hz auftretenden weiteren Spitzenwerte
des Energieinhaltes von etwa 25 -g— bei Verwendung
des Tilgersystems für die Nickschwingungen sowie ohne Tilgersystem beruhen auf den Hubbewegungen an
der Vorderachse. Auch hier ist eine beträchtliche Reduzierung der dynamischen Kräfte bei Verwendung des
hydraulischen Feder-Dämpfer-Elementes gemäß F i g. 4
erzielbar.
Fig.6 gibt in entsprechender Weise die spektrale
Fig.6 gibt in entsprechender Weise die spektrale
Leistungsdichte der dynamischen Kräfte am Oberlenker mit und ohne Tilgersystem bei gleichen Fahrbahnbedingungen und gleicher Fahrgeschwindigkeit wie bei
F i g. 7 wieder, wobei ersichtlich ist, daß bei der Dreipunktanbauvorrichtung die dynamischen Beanspru-
chungen der Koppelteile im gleichen Ausmaß wie bei den Werten gemäß F i g. 7 zu senken sind. Testversuche
haben ergeben, daß die Radlastschwankungen im Mittel auf 45% gesenkt werden können und daß für die dynamischen
Beanspruchungen der Koppelteile wie festver-
bundenen Teile zwischen Dreipunktanbauvorrichtung und Anbaugerät im Mittel eine Senkung von 75% erzielbar
ist.
Aus den F i g. 7a und 7b gehen die am Oberlenker auftretenden Kräfte während des Anfahrvorganges, der
Transportfahrt und des Bremsvorgangs bei starrem Heckanbau bzw. bei Verwendung der Heckanbaumasse
als Tügersystem hervor, wobei das Fahrzeug bei Transportfahrt
mit einer Geschwindigkeit ν=20 km/h fuhr. Die am Oberlenker auftretende gesamte Kraft setzt sich
zusammen aus
Der ermittelte Wert der statischen Kraft beträgt
26 KN. Der die dynamische Kraft darstellende zeitliche Signalverlauf verdeutlicht insbesondere im Bereich
Transportfahrt sowie während des Bremsvorgangs die Verringerung der Kräfte am Oberlenker der Dreipunktanbauvorrichtung
für den Schlepper und damit die beträchtlich verringerte Verschleiß- und Bruchgefahr der
Dreipunktanbauvorrichtung.
F i g. 8a und 8b, die die Kräfte
F i g. 8a und 8b, die die Kräfte
I= /·\ .,al. ± /7NiAn.
und auf der Ordinate die relative Summenhäufigkeit en,-in
Prozenten aufgetragen sind. Fig. 10 macht deutlich, daß bei einer relativen Summenhäufigkeit von 24% die
gesamte Kraft am Vorderrad F/v^«- bei einer herkömmlichen
Dreipunktanbauvorrichtung für einen Schlepper ohne Tilgersystem gleich Null wird, d. h. ein Kontakt
zwischen Vorderrad und Fahrbahn besteht dann nicht mehr. Die der erfindungsgemäßen Dreipunktanbauvorrichtung
zugeordnete gestrichelte Kurve verdeutlicht, daß bei Verwendung des Tiigersystems die Gefahrenquelle
des Abhebens der Vorderräder ausgeschaltet und die Lenk- und Fahrsicherheit somit erhöht sind.
55 Hierzu 9 Blatt Zeichnungen
60
65
am Vorderrad während des Anfahrvorganges, der U
Transportfahrt und des Bremsvorganges bei gleichen '$■<
Versuchsbedingungen sowie starrem Heckanbau bzw. 5 |
bei Verwendung der Heckanbaumasse als Tilgersystem %
zeigen, verdeutlichen in entsprechender Weise die beim ?|
Schlepper beträchtlich erhöhte Fahr- und Lenksicherheit durch Reduzierung der am Vorderrad auftretenden
Kräfte, insbesondere bei Transportfahrt und beim Bremsvorgang.
Von Wichtigkeit für die Fahr- und Lenksicherheit sowie für den Gesundheitsschutz des Fahrzeugführers
sind die an der Hinterachse, an der Vorderachse sowie am Heckanbau auftretenden vertikalen Beschleunigungen,
die entscheidenden Einfluß auf die Beschleunigung des Fahrersitzes sowie auf die Beanspruchung der Fahrzeugteile
haben. F i g. 9a und 9b zeigen die Hinterachs-, Vorderachs- und Anbaugerätebeschleunigung in vertikaler
Richtung z'v bzw. zH bzw. z'sHE während des Anfahrvorgangs,
der Transportfahrt und des Bremsvorganges bei starrem Heckanbau bzw. bei Verwendung
des Anbaugerätes als Tilgersystem bei gleichen Versuchsbedingungen wie bei den vorhergehenden Beispielen.
Auch hier wird die mit der Dreipunktanbauvorrichtung, insbesondere beim Transport und Bremsvorgang,
erzielte beträchtliche Verbesserung hinsichtlich der Belastung von Fahrzeugführer und Fahrzeugbauteilen
deutlich. Die Versuchsergebnisse zeigen, daß die Beschleunigungen des Aufbaus an der Hinterachse, die insbesondere
kennzeichnend für die Schwingungsbelastung des Fahrzeugführers sind, im Mittel um 30% beim
Schlepper reduzierbar sind.
Fig. 10 gibt schließlich die Amplitudenverteilung der
Radlasten an der Schlepper-Vorderachse mit und ohne Tilgersystem bei einer Fahrt des Schleppers mit einer
Geschwindigkeit von v=20 km/h auf einer Fahrbahnoberfläche aus Kopfsteinpflaster wieder, wobei auf der
Abszisse die Kräfte am Vorderrad
- Fs slai. ± F/~ldvn.
Claims (3)
- Patentansprüche:t. Dreipunktanbauvorrichtung für einen Schlepper mit einem Heck- und/oder Frontaiibaugerät, die einen Ober- und einen Unterlenker aufweist, wobei der Oberlenker längenveränderlich und/oder starr einstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß am Oberlenker (4) und am Unterlenker (3) jeweils ein Schwingungstilger vorgesehen ist, wobei beide Schwingungstilger auf die Resonanzen der Nick- und Hubschwingungen mit der Masse des Anbaugerätes (2) als eine gemeinsame Tilgermasse wirken.
- 2. Dreipunktanbauvorrichtung nach Anspruch t, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwingungstilger des Oberlenkers (4) als hydraulisches Feder-DAmpf-Element von einem Hydraulikspeicher (22) und einem diesem in Strömungsrichtung nachgeschalteten Drosselventil (6) gebildet und über 2/2- und 4/4-Wegeventile (7 und 8) mit dem Oberlenker (4), der aus einem Zylinder (9) und einem darin geführten, mit einer Kolbenstange (10) verbundenen Kolben (11) gebildet ist, derart in Verbindung zu bringen ist, daß das Feder-Dämpfer-Element in einer ersten, einer zweiten und einer dritten Stellung Ii und H0 bzw. I0 und Ho bzw. Io und Πι „„cn) der 2/2- und 4/4-Wegeventile (7 und 8) die Funktion als Schwingungstilger oder als starres Koppelelement oder als Stellzylinder zum Heben bzw. Senken erfüllt
- 3. Dreipunktanbauvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hubzylinder des Unterlenkers (3) mit einem dem hydraulischen Feder-Dämpfer-Element des Oberlenkers (4) identischen Feder-Dämpfer-Element in Wirkverbindung steht, wobei der Hubkolben des Hubzylinders in der ersten, zweiten und dritten Stellung der 2/2- und 4/4-Wegeventile (7 und 8) (h und H0 bzw. I0 und H2 bzw. Io und Hi und 3) die Funktion als Schwingungstilger von Hub- oder Nickschwingungen oder die Funktion als Stellzylinder zum Heben oder Senken des Heckanbaugerätes erfüllt.
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DE19782856583 DE2856583C2 (de) | 1978-12-22 | 1978-12-22 | Dreipunktanbauvorrichtung für einen Schlepper mit einem Heck- und/oder Frontanbaugerät |
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DE2856583A1 DE2856583A1 (de) | 1980-06-26 |
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