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Verfahren zur Montage eines freitragenden
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Bogenleh-rgerstes für Brücken mit großen Spannweiten Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Montage eines freitragenden Lehrgerüstes für Brücken
mit großen Spannweiten, bestehend aus mehreren Bindern, welche aus Bretterbündelgurten,die
mittels Druck- und Zugstreben zusammengespannt sind, gefertigt sind und die mittels
Quer- und Diagonalverbänden zu einem räumlichen Lehrgerüst verbunden sind, wobei
jeder Binder aus mindestens drei gesondert abgebundenen Binderteilen besteht.
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Es ist bekannt, für die Herstellung von weitgespannten Bogenbrücken
freitragende Lehrgerüste zu verwenden, die aus mehreren Bindern bestehen. Die Binder
sind aus Bretterbündelgurten gefertigt, die mittels Druckstreben und Zugstreben
zusammengespannt sind und die mittels Quer- und Diagonalverbänden zu einem räumlichen
Lehrgerüst verbunden
sind. Weiters besteht jeder Binder aus mindestens
drei gesondert abgebundenen Binderteilen. Die einzelnen Binder werden in Teilen
am Boden zusammengebaut und mittels Kränen in ihre Einbaulage gebracht.
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Bei kleineren Spannweiten werden die einzelnen Binder, entsprechend
der Tragfähigkeit des verwendeten Kranes, in ihrer ganzen Länge - eventuell auch
mehrgeschoßig -in einem Stück in ihre Einbaulage gebracht. Bei mittleren Spannweiten
werden die Binder in zwei Abschnitte unterteilt, die miteinander im Scheitel verbunden
werden.
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Diese Art der Montage ist jedoch bei Brücken mit großen Spannweiten,
z.B. mit Spannweiten über 120 m, wenn das Gewicht der beiden Binderteile die Tragfähigkeit
des zur Verfügung stehenden Kranes übersteigt, nicht mehr anwendbar.
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Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, ein in solchen Fällen
anwendbares Verfahren zur Montage von Lehrgerüsten mit großen Spannweiten zu schaffen.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß von jedem Binder zuerst die an den
Kämpern aufsitzenden untersten Binderteile mittels eines Kran in ihre Lage eingebracht,
gelenkig mit dem Kämpfer verbunden, mittels einer Aufhängung in dieser
Lage
festgehalten werden und die nebeineinander liegenden untersten Teile aller Binder
zu einer räumlichen Fachwerkseinheit verbunden werden, daß dann die anschließenden
Teile der einzelnen Binder in gleicher Weise eingebracht und mittels einer Aufhängung
in der Lage festgehalten werden, ihrerseits auf den vorgesehenen Gelenkspunkt aufgesetzt
sowie gelenkig verbunden und mit den anderen Binderteilen zu einer weiteren räumlichen
Fachwerkseinheit verbunden werden und so weiter bis zum Einsetzen der Scheitelstücke
der einzelnen Binder und deren Verbindung zur letzten räumlichen Fachwerkseinheit
und daß anschließend die gelenkartigen Verbindungen zwischen den einzelnen Binderteilen
durch Einbauen von Laschen sowie ergänzenden Druck- und Zugstreben zu starren Verbindungen
umgebaut und die Aufhängungen abmontiert werden.
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Zum Aufhängen und Festhalten der Fachwerkseinheiten, die die Baustelle
überbrücken, werden vorzugsweise von Seilen getragene, flaschenzugartige Vorrichtungen
herangezogen.
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Um das Verständnis dieses Montageverfahrens zu erleichtern, wird nachstehend
anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel erläutert. Es zeigen: Fig. 1 ein Montageschema
eines Lehrgerüstes im Aufriß, Fig. 2 die Verbindungsstelle zweier Binderteile des
Lehrgerüstes im Aufriß im unfertigen Zustand und
Fig. 3 die gleiche
Verbindungsstelle im fertig montierten Zustand.
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Das Lehrgerüst besteht aus mindestens zwei parallel nebeneinander
und im Abstand voneinander liegenden Bindern 1 der in Fig. 3 dargestellten Art,
von denen jeder aus einer Mehrzahl von übereinander angeordneten Gurten 2, die durch
Druckstreben 3, welche sich auf Doppelkeile 4 stützen, voneinander distanziert und
durch Zugstangen 5 mit Spannschlössern 6 zusammengespannt sind, gebildet ist. Die
Gurten 2 bestehen aus Bündeln von übereinander geschichteten Brettern. Auf die Doppelkeile
4 sind ein U-Profil aufweisende Stahlschuhe 7 aufgesetzt, an denen die Zugstangen
5, die die Bretterbündel durchsetzen, angreifen.
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Zwecks Montage von große Spannweiten überbrückenden Lehrgerüsten werden
die Binder in eine Mehrzahl von Binderteilen unterteilt. In Fig. 1 ist eine in vier
Fachwerkseinheiten lOa bis lOd, die durch nebeneinander angeordnete Binderteile
gebildet sind, unterteilte Hälfte eines Lehrgerüstes dargestellt, bei deren Montage
wie folgt vorgegangen wird: Die einzelnen Binderteile werden am Boden neben,vor
oder hinter der Einbaustelle montiert, wofür zwei Brettergurten
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miteinander starr verbunden werden. Mittels eines nicht dargestellten Kranes werden
die untersten Binderteile der mindestens zwei nebeneinanderliegenden Binder auf
den Kämpfer 11 abgesetzt und mittels eines Montage-Tragseiles 12a und einer daran
montierten flaschenzugartigen Haltevorrichtung 13a in die richtige Stellung gebracht
sowie in dieser festgehalten. Hierauf werden sie miteinander durch Querverbände
zur Fachwerkseinheit lOa verbunden, die am Kämpfer 11 um eine horizontale Querachse
14a gelenkig gelagert wird.
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Dieser Vorgang erfolgt an beiden Enden des Lehrgerüstes in gleicher
Weise. Dann werden die Binderteile der anschließenden Fachwerkseinheit lOb mittels
eines weiteren Tragseiles 12b und einer weiteren Flaschenzugvorrichtung 13b in Stellung
gebracht, werden diese Binderteile zur Fachwerkseinheit lOb verbunden und wird die
gelenkige Verbindung 14b mit der Fachwerkseinheit lOa hergestellt.
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Ganz analog werden dann anschließend die Fachwerkseinheiten lOc und
lOd mittels Tragseilen 12c und 12d bzw.
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mittels Flaschenzugvorrichtungen 13c und 13d unter Einschaltung von
Gelenken 14c und 14d montiert und werden die Fachwerkseinheiten lOd im Scheitelpunkt
15 miteinander
verbunden. Hierauf werden die gelenkigen Verbindungen
durch feste Verbindungen ersetzt und werden gegebenenfalls weitere Geschoße aufgezimmert,
worauf das Lehrgerüst verwendungsbereit ist. Die Verbindungsgelenke 14a und 14d
brauchen dabei nur eine begrenzte Verschwenkung um die betreffende horizontale Querachse
zuzulassen.
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Aus den Fig. 2 und 3 ist ersichtlich, wie beispielsweise eine solche
begrenzt gelenkige Verbindung von aneinandergereihten Bindern mit drei Brettergurten
2 und hierauf deren Ersatz durch eine starre Verbindung erfolgt. Die oberen Gurten
werden erst zu einem späteren Zeitpunkt aufgezimmert. Die mittleren Gurten werden
mittels oben und unten angebrachter Stahllaschen 16 miteinander derart verbunden,
daß sie ein Gelenk bilden. Die unteren Gurten werden zunächst durch eine untere
Bretterlasche 17 lose geführt, wobei zwischen den einander gegenüberliegenden Enden
der Gurten ein Zwischenraum 18 verbleibt. Entsprechende Verbindungen werden bei
allen Bindern der aneinandergereihten Fachwerkseinheiten und auch zwischen der ersten
Fachwerkseinheit lOa und dem Kämpfer 11 hergestellt.
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Schließlich werden die gelenkigen Verbindungen durch eine starre Verbindung
ersetzt und werden die einzelnen Binder bzw. Fachwerkseinheiten durch Aufzimmern
der obersten Gurten, durch Montage von oberen und unteren Bretterlaschen 17 und
17'
an den unteren Gurten, ferner durch Verbindung der oberen und unteren Gurten durch
schräge Druckstreben 3' und Zugstangen 5' mit Spannschlössern 6' miteinander starr
verbunden.
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Schließlich werden die einzelnen Binder an den Kupplungsstellen durch
Ergänzung der horizontalen und radialen Querverbände (Windverbände) miteinander
verbunden und in dieser Weise biegesteif und selbsttragend gemacht. Hierauf können
die Tragseile 12a bis 12d und die flaschenzugartigen Vorrichtungen 13a und 13d abmontiert
werden und ist das Lehrgerüst, allenfalls nach Aufzimmerung von weiteren Geschoßen,
zur Aufnahme der Lasten des Stahlbetonbogens bereit.
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