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Ir Seenotrettungsdrachen§'
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Die Erfindu-ng betrifft einen Drachen, insbesondere einen Seenotrettungsdrachen
mit gasgefüllten Kammern an seinen beiden Vorderkanten.
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Drachen der vorstehend genannten Art sind in den verschiedensten Ausführungsformen
bekannt. Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, derartige Drachen für Seenotrettungszwecke
zu verwenden, insbesondere als Ortungshilfen für im Wasser befindliche Rettungsinseln
oder Boote.
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Die bekannten Drachen weisen den Nachteil auf, daß sie für den speziellen
Anwendungszweck als Seenotrettungsdrachen nicht sehr gut geeignet sind. Die bekannten
Konstruktionen besitzen starre Versteifungselemente, die im Seenotfall entweder
zusammengebaut werden müssen oder von vornherein in dem Drachen vorgesehen sind
und dann einen vergleichsweise großen Stauraum nötig machen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Drachen der bekannten
Art so auszubilden, daß er im Nichtbenutzungszustand einen sehr geringen Platzbedarf
hat, daß er ferner nach dem Aufblasen eine Form einnimmt, die sicherstellt, daß
der angreifende Seewind unverzüglich zum Aufsteigen des Drachens führt und der schließlich
gut sichtbar sein soll.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß der eingangs erwähnte
Drachen eine viereckige Grundform aufweist und zwei sich kreuzende, schlauchartige
Gaskammerbereiche sich entlang der diagonalen Verbindungsgeraden jeweils zweier
Eckpunkte erstrecken.
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Es hat sich als besonders zweckmäßig erwiesen, daß die beiden sich
kreuzenden Gaskammer bereiche voneinander getrennt ausgebildet sind und daß der
in Längsrichtung verlaufende Gaskammerbereich auf der Drachenunterseite den quer
verlaufenden Gaskammer bereich übergreift.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform bildet der in Längsrichtung
verlaufende Gaskammerbereich den Kiel des in der Frontansicht etwa V-förmigen Drachens.
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Nach einem.weiteren Merkmal der Erfindung sind die an den Vorderkanten
angeordneten Gaskammerbereiche an ihren hinteren Enden mittels des quer verlaufenden
Gaskammerbereichs verbunden. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, daß die Gaskammerbereiche
durch Schläuche gebildet sind, die von mindestens einer Kunststoffolie oder von
mindestens einem mit Kunststoff beschichteten Gewebe umkleidet sind, welche bzw.
welches auch die Bespannung des Drachens bildet.
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Der erfindungsgemäßeDrachen ist so ausgebildet, daß er nach dem Aufblasen
der Gaskammern auch bei nur sehr geringen Windstärken sofort von der Wasseroberfläche
aufsteigt. Bei absoluter Windstille ist es möglich, die Gaskammern mit
einem
Gas zu füllen, das leichter ist als Luft. In nahezu allen denkbaren Fällen ist diese
Befüllung mit einem Auftriebsgas jedoch nicht erforderlich, weil allein die Form
und Ausbildung des Rettungsdrachens sein Aufsteigen von der Wasseroberfläche sicherstellt.
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Durch die sich kreuzenden Gaskammern, von denen eine die andere übergreift,
erhält der Rettungsdrachen seine V-förmige Form, die anders nur mit Hilfe-eines
aufwendigen starren Gerüstes und den diesem Gerüst anhaftenden Nachteilen erzielbar
wäre. Die Ausbildung der Gaskammern durch beispielsweise eingenähte oder eingeschweißte
Gas schläuche hat sich zur Vereinfachung der Herstellung als besonders zweckmäßig
erwiesen. Außerdem können hierdurch die Gaskammern ohne großen Aufwand völlig gasdicht
ausgebildet werden. Die aufgeblasenen Schläuche vermitteln dem Drachen eine solch
hohe mechanische Festigkeit, daß er auch den stärksten Windbelastungen sicher standhält.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung weisen die Kunststoffolie
oder das mit Kunststoff beschichtete Gewebe eine metallisierte Oberfläche auf. Diese
metallisierte Oberfläche besteht zweckmäßigerweise aus einer Aluminiumbeschichtung.
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Die metallische Oberfläche stellt bei einem Drachen der erfindungsgemäßen
Grundform sicher, daß dieser Drachen Radarstrahlen reflektiert. Ein derartiger Seenotrettungsdrachen
kann also schnell und zielsicher auf Radarschirmen von Seenotrettungsflugzeugen
oder Schiffen ausgemacht werden.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung weist der Drachen drei in
einem gemeinsamen Angriffspunkt für eine Zugleine zusammenlaufende Halteleinen auf,
die mit ihren anderen Enden jeweils entlang-der Längsmittellinie am Drachen befestigt
sind.
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Dabei hat es sich als zweckmäßig erwiesen, daß die vordere der drei
Halteleinen elastisch ausgebildet ist. Die elastische Ausbildung der vorderen Halteleine
hat zur Folge, daß sich der erfindungsgemäße Drachen bei unterschiedlichen Windgeschwindigkeiten
jeweils automatisch in eine stabile Lage einstellt. Bei hohen Windgeschwindigkeiten
ist es für eine stabile Lage erforderlich, daß der Drachen steiler angestellt ist,
als bei niedrigen Geschwindigkeiten. Diese Einstellung wird bei dem erfindungsgemäßen
Drachen automatisch bewirkt.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung liegt der Befestigungspunkt
der mittleren Halteleine am Drachen im Zentrum der angreifenden Windkräfte. Diese
Anordnung hat zur Folge, daß der Drachen - anders bei einer Anordnung außerhalb
des Windzentrums -um seine "Hochachse" drehen kann und dies pulsierend tut.
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Das Pulsieren um die Hochachse hat den erwünschten Effekt, daß der
unruhige Drachen sowohl besser zu sehen, als auch besser von Radargeräten auszumachen
ist, als ein ruhigstehender Drachen.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung weist der Drachen auf seiner
Oberseite eine zusätzliche, zur Befüllung mit einem Auftriebsgas geeignete Gaskammer
auf. Diese zusätzliche Gaskammer wird dann mit Auftriebsgas befüllt, wenn der Rettungsdrachen
nicht nur Markierungszwecken dienen soll, sondern auch tragende Funktion ausüben
muß, beispielsweise einen Notsender tragen muß, der Seenotrufzeichen aussendet.
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Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand
der Zeichnung beschrieben. Es zeigen: Figur 1 eine Draufsicht von oben auf den Drachen
im aufgeblasenen Zustand, Figur 2 eine Ansicht auf die Unterseite des Drachens im
aufgeblasenen Zustand,
Figur 3 eine vorderansicht des Drachens,
Figur 4 eine perspektivische Unteransicht des Drachens, Figur 5 eine erste Seitenansicht
des Drachens bei geringen Windstärken, Figur 6 eine zweite Seitenansicht des Drachens
gemäß Figur 5 bei größerer Windstärke, Figur 7 eine Vorderansicht des Drachens mit
einer zusätzlichen Auftriebskammer auf der Drachenoberseite, Figur 8 eine Seitenansicht
des Drachens gemäß gemäß Fig. 7, Figur 9 einen Schnitt entlang IX - IX gemäß Fig.
2.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel besitzt der Drachen eine quadratische
Grundform. Statt der quadratischen kann der Drachen auch eine andere, beispielsweise
rechteckige oder rhombische Grundform aufweisen, er kann auch aus zwei Dreiecken
zusammengesetzt sein; wesentlich ist lediglich, daß er im Grundriß vier gegebenenfalls
abgerundete Ecken besitzt.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Ecken mit 1, 2, 3, 4
bezeichnet. Die Ecke 1 liegt dabei an der Frontseite des Drachens, während die Ecken
2 und 3 jeweils seitliche Ecken sind.
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Auf der Verbindungsgeraden zwischen der Ecke 1 und der Ecke 4 ist
der in Längsrichtung verlaufende Gaskammerbereich 5 angeordnet, der aus einem an
seinen Enden geschlossenen Schlauchstück besteht.
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An den beiden Vorderkanten sind die Gaskammerbereiche 6 und 7 angeordnet,die
mittels eines quer verlaufenden Gaskammerbereich 5 verbunden sind. Auch diese genannten
Gaskammerbereiche werden jeweils durch einen Schlauch
gebildet,
der an seinen Enden geschlossen ist.
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Der Gaskammerbereich 5 ist von drei Halteschlaufen 9, 10 u. 11 umgriffen,
an denen die Halteleinen 15, 14, 13 und 12 befestigt sind. Die Halteleinen laufen
an einem Punkt am Ende der Zugleine 16 zusammen. Die Halteleine 12 ist elastisch
ausgebildet, während alle anderen Halteleinen unelastisch sind.
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Die elastische Ausbildung der Halteleine 12 hat zur Folge, daß sie
innerhalb der durch die Sicherungsleine 13 gegebene Länge unterschiedlich weit ausziehbar
ist. So sind aus Figuren 5 und 6 unterschiedliche Auszugspositionen der Halteleine
12 ersichtlich. Bei relativ starkem Wind wird die Halteleine 12 völlig ausgezogen
und der Drachen besitzt dann die in Figur 6 dargestellte Form, während bei geringeren
Windstärken der Drachen die Form gemäß Figur 5 besitzt und dabei die Halteleine
12 kürzer ist. Die Arretierleine 13 hängt bei der Form des Drachens gemäß Figur
5 lose.
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Die Gaskammerbereiche werden durch die aus Figur 9 ersichtlichen Schläuche
17, 18 und 19 gebildet. Die Schläuche sind in vorzugsweise doppelwandiges Material
eingeschlagen, welches auch als Bespannung 20 dient. Die Schläuche sind innerhalb
der doppelwandigen Bespannung beispielsweise festgenäht oder festgeschweißt.
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Die Bespannung besteht aus einer Kunststoffolie oder einem kunststoffbeschichteten
Gewebe. Das Bespannungsmaterial besitzt eine metallisierte Obterfläche. Die Metallisierung
kann beispielsweise aus einer Aluminiumbeschichtung bestehen.
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Die metallisierte Oberfläche stellt sicher, daß die Oberfläche des
Drachens Radarstrahlen reflektiert.
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Der Befestigungspunkt der mittleren Halteleine 14 liegt im Zentrum
der angreifenden Windkräfte und zwar in der Verlängerung der Zugleine 16. Diese
Anordnung hat zur Folge, daß der Drachen um seine Hochachse hin und her wandert
und hierdurch besser erkennbar wird als ein stillstehender Drachen.
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In Figuren 7 und 8 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der ein
zusätzlicher Auftriebsbehälter bzw. eine zusätzliche Gaskammer 17 auf dem Drachen
angeordnet ist. Diese zusätzliche Gaskammer 17 dient zur Aufnahme von Auftriebsgas,
welches leichter ist als Luft.