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Elektronische Diebstahlsicherung für Kraftfahrzeuge
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Die Erfindung betrifft eine elektronische Diebstahlsicherung für Kraftfahrzeuge
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Elektronische Diebstahlsicherungen in Kraftfahrzeugen sollen möglichst
bequem zu handhaben sein, dem Kraftfahrer dabei nicht gesonderte Gedankenarbeit
für die Schärfung und Entschärfung abverlangen und möglichst sicher Fehlalarme durch
Bedienungsfehler ausschließen. Ein besonders Problem, diese Bedingungen zu erfüllen,
liegt in der Sicherung des Kofferraums.
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In einer bekannten Scharfschalteinrichtung für eine elektronische
Dir stahlsicherung müssen zur Schärfung die Fahrer-, Beifahrertür und das Kofferraumschloß
abgeschlossen sein. Wenn in dieser Reihenschaltung von Schloßkontakten vergessen
wurde auch nur ein Schloß abzusperren, was insbesondere beim Kofferraumschloß leicht
der Fall sein kann, dessen Sperrzustand im Fahrgastraum nicht ersichtlich ist, ist
die gesamte Anlage nicht scharfgeschaltet und damit die Diebstahlsicherungsanlage
wirkungslos.
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In einer anderen bekannten Scharfschalteinrichtung sind die Fahrer-
und Beifahrertür sowie das Kofferraumschloß mit einem Tastschalter ausgerüstet.
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Durch Auf- oder Abschließen eines der drei Schlösser wird die Diebstahlwarnanlage
aus- oder eingeschaltet. Wenn bei dieser Schaltung aus Unachtsamkeit von einer befugten
Person I z. B. nach dem Schärfen an der Fahrertüri zum Entladen der noch unverschlossene
Kofferraum geöffnet wird, wird Fehlalarm ausgelöst. Das Problem häufig ausgelöster
Fehlalarme bei Dieb stahlsicherungsanlagen für Kraftfahrzeuge liegt nicht so sehr
darin, daß der Fahrer erschrickt oder sich seine Umgebung belästigt fühlt, sondern
daß die Umgebung ausgelöste Alarme nicht mehr registriert bzw. von vornherein als
Fehlalarme eingestuft und somit Fahrzeugdiebstähle trotz ablaufender Alarmanlage
möglich werden. Eine weitere Eigenheit dieser Schaltung ist, daß beim Aufschließen
des Koffer'raums zum Be- oder Entladen, z.
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B. während eines Einkaufsbummels, die gesamte Alarmaniage entschärft
wird und auch bleibt, wenn vergessen wird den Kofferraum erneut abzuschließen.
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In einer weiteren bekannten Scharfschalteinrichtung wird die Scharfschaltung
nur vom Fehrertürschloß aus vorgenommen. Das hat zur Folge1 daß zur Entschärfung
der Diebstahlsicherungsanlage immer die Fahrertür zuerst aufgeschlossen werden muß,
d. h. daß bei versehentlichem Aufschließen des Kofferraums vor der Fahrertür Fehlalarm
ausgelöst wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Sicherung beweglicher Bauteile am
Kraftfahrzeug, insbesondere des Kofferraumslin einer Diebstahlsicherung für
Kraftfahrzeuge
so zu gestalten, daß die Diebstahlsicherungsanlage bequem und sicher zu bedienen
ist und Fehlalarme durch Fehlbedienungen weitgehend ausgeschlossen sind.
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Die Aufgabe der Erfindung wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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In der erfindungsgemäßen Schaltung wird der Schloßkontakt des Kofferraumschlosses
nicht der Schärfeinrichtung zugeordnet, sondern bildet zusammen mit dem Uberwachungskontakt
des Kofferraums eine UND-Schaltung, die parallel zu den anderen Überwachungskontakten
in der Diebstahlsicherungsanlage liegt. Dadurch wird erreicht, daß der Kofferraum
z. B. zum Be- oder Entladen bei geschärfter übriger Diebstahlsicherungsanlage aufgesperrt
und geöffnet werden kann. Fehlalarme durch unsachgemäße Handhabung der Kofferraumsicherung
können nicht mehr entstehen, da bei aufgesperrtem Kofferraumschloß die Kofferraumschleife
unterbrochen ist. Nur bei gewaltsamem Öffnen des Kofferraums, ohne das Kofferraumschloß
aufzusperren, wird Alarm ausgelöst.
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Bei vielen Fahrzeugtypen ist es zur bequemeren Handhabung möglich
das Kofferraumschloß bereits bei geöffnetem Kofferraumdeckel abzusperren. Mit den
Merkmalen des Anspruchs 2 wird erreicht, daß dabei die Alarmanlage nicht anspricht,
sondern erst i einem Diebstahl bei abgesperrtem Kofferraumschloß der Kofferraumdeckel
von seiner geschlossenen in die geöffnete Stellung gebracht wird.
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Mit den Merkmalen des Anspruchs 3 wird ein Fehlalarm verhindert, wenn
der offene Kofferraumdeckel bei bereits versperrten Kofferraumschloß nach unten
klappt und dabei den Kofferraumaberwachungskontakt betätigt und wieder zurückklappt,
ohne in das Schloß einzurasten. Alarm erfolgt erst, wenn der Deckel länger als eine
eingestellte Zeitverzögerung (ca.
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10 sec) geschlossen bzw. der Kofferraumkontakt betätigt war und bei
versperrtem Schloß dann geöffnet wird Wird der Deckel jedoch innerhalb der eingestellten
Zeitverzögerung wieder geöffnet1erfolgt keine Alarmgabe und die Zeitverzögerungsschaltung
und damit die Alarmauslösung wird rückgesetzt .
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Anhand von Zeichnungen wird die Erfindung in weiteren Einzelheiten
beispielhaft erläutert.
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Fig. 1 zeigt das Blockschaltbild einer Alarmanlage.
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Fig. 2 zeigt die praktische Ausführung einer Schaltung für eine Kofferraums
Icherung.
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Gemäß Figur 1 ist ein Kontakt 1 mit dem Türschloß der Fahrertür betätigbar,
bzw. ein Kontakt 2 mit dem Türschloß der Beifahrertür betätigbar, und liegt in den
Leitungen zu einer Schärfeinheit 4 und einer Entschärfeinheit 6.
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Der Schärfeinheit 4 nachgeschaltet ist ein Zeitverzögerungsglied 8,
dessen Ausgang mit einem UND-Glied 10 verbunden ist. Einem zweiten Eingang des UNI9Gliedes
10 ist ein ODER-Gatter 12 vorgeschaltet, in dessen Eingangsleitungen ein Motorhaubenkontakt
14, Türkontakte 16, 18, 20, 22 und eine
Einrichtung 24 zur Kofferraumabsicherung
angeordnet sind. Dem Ausgang des UND-Gliedes -10 nachgeschaltet ist ein Alarmgeber
bestehend aus einer Schalteinheit 26, einem Zeitglied 28, einem Pulsierer 30, einem
Hupenrelais 32, und einer Hupe 34. Parallel zum Alarmgeber liegt ein Relais 36 zur
Unterbrechung der Zündspannung.
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Die Entschärfeinheit 6 ist mit einer Steuereinrichtung 38 zum Abstellen
des Alarms verbunden.
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Die Einrichtung 24 zur Kofferraumabsicherung besteht aus dem Kofferraumkontakt
40, der im geschlossenen Zustand des Kofferraumdeckels unS im geöffneten Zustand
des Kofferraumdeckels geschlossen ist, dem Schloß kontakt 42 der bei versperrtem
Kofferraumschloß geschlossen ist und bei offenem Kofferraumschloß geöffnet ist,
einem Zeitverzögerungsglied 44 und zwei UND-Gliedern 46 und 48. Ein Eingang des
UND-Gliedes 48 ist mit dem Ausgang des UND-Gliedes 46 verbunden und in einer zweiten
Eingangsleitung des UND-Gliedes 48 liegt der Kofferraumkontakt 40. In einer Verzweigung
zwischen Kofferraumkontakt 40 und Eingang des UND-Gliedes 48 liegt das Zeitverzögerungsglied
44, dessen Ausgang mit einem Eingang des UND-Gliedes 46 verbunden ist. In eine Leitung
zum zweiten Eingang des UND-Gliedes 46 ist der Schloßkontakt 42 angeordnet.
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Die beschriebene Schaltung hat folgende Wirkung:
a)
Schärfen der Alarmanlage Beim Abschließen einer der Vordertüren wird Kontakt 1 bzw.
Kontakt 2 tastend mit einer Leitung zur Schärfeinheit 4 verbunden. Dabei entsteht
ein Spannungs impuls; der zum Start des Zeitverzögerungsgliedes 8 herangezogen wird.
Das Zeitverzögerungsglied 8 hat eine Laufzeit von ca. 2 Minuten, bevor es an seinem
Ausgang ein Spannungssignal abgibt und hält. Die Schärfung der Alarmanlage wird
durch die Betätigung der Kontakte 1 oder 2 eingeleitet, kommt aber erst durch die
Verzögerung des Verzögerungsgliedes 8 nach ca 2 Minuten zur Wirkung, so daß innerhalb
dieser 2 Minuten alle noch im Fahrzeug verbliebenen Mitfahrer bequem aussteigen
können, ohne Alarm auszulösen.
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b) Alarmauslösung Wenn nach Ablauf der 2 Minutenfrist einer der Kontakte
14, 16, 18, 20, 22 geschlossen wird oder das UND-Glied 48 durchsteuert, schaltet
das ODER-Gatter 12, wodurch Spannung an den zweiten Eingang des UND-Gliedes 10 gelangt
und das UND-Glied 10 zur Schalteinheit 26 für die Alarmgabe durchschaltet. Die Schalteinheit
26 setzt das Zeitglied 28 in Gang, das die von der Hupe 34 getaktet akgegebenenpkustischen
Signale auf ca. 30 Sekunden begrenzt. Gleichzeitig fällt das Relais 36 -ab und öffnet
den Stromkreis für die Zündspannung
c) Entschärfen der Alarmanlage
Beim Aufschließen einer der beiden Vordertüren erhält Kontakt i oder Kontakt 2 kurzzeitig
Verbindung mit der Eingangsleitung der Entschärfeinheit 6. Der dabei erzeugte Impuls
setzt das Spannungssignal am Ausgang des Verzögerungsgliedes 8 zuruck und stellt
über die Steereinheit 3& einen noch laufenden Alarm sofort ab. Der mit dem Zeitglied
8 verbundene Eingang des UND-Glieds 10 wird somit spannungslos, so daß auch bei
Spannung am zweiten Eingang des UND-Glieds 10 dieses nicht durchsteuert und kein
Alarm beim Öffnen der Motorhaube der Türe und des Kofferraums und dabei schließenden
Kontakten 14, 16, 18, 20, 22 und Spannung am Ausgang des UND-Glieds 48 ausgelöst
wird.
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d) Wirkung der Kofferraumsicherung bei geschärfter übriger Alarmanlage.
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Bei unversperrtem Kofferraumschloß ist der Schloßkontakt 42 immer
geöffnet, das UND-Glied 46 erhält an seinem einen Eingang kein Spannungssignal und
kann damit nicht auf das UND-Glied 48 und dieses nicht auf das ODER-Glfed 12 durchschalten.
Der Kofferraum kann daher unabhängig von der Schärfung der übrigen Alarmanlage mit
dem Schlüssel geöffnet werden. Wird nun der Kofferraum versperrt, wird der Schloßkontakt
42 geschlossen und am entsprechenden Eingang des UND-Gliedes 46 liegt Spannung.
Der Kofferraum kann bei geschlossenem Kofferraumdeckel versperrt werden. Der dabei
offene Kofferraumkontakt 40 läßt das UND-Glied 48 nicht durchsteuern. Das Kofferraumschloß
kann jedoch auch ohne Alarms gabe bei noch offenem Kofferraumdeckel versperrt werden.
Dabei ist der
Kofferraumkontakt 40 zu. Das Zeitverzögerungsglied
44 gibt an seinem Ausgang erst Spannung ab, wenn der Kofferraumkontakt von seiner
geschlossenen Stellung (Kofferraumdeckel auf) in seine offene Stellung (Kofferraumdeckel
zu) gegangen ist. Eine Zeitverzögerung dieses Signals stellt sicher, daß beim Schließen
des Kofferraumdeckels bei bereits versperrtem Kofferraumschloß, der Kofferraumkontakt
40 sicher geöffnet ist, bevor das UND-Glied 46 durchsteuert, da sonst Alarm ausgelöst
wurde. Weiter wird durch die Zeitverzögerung erreicht, daß ein Herunterklappen des
Kofferraumdeckels mit bereits versperrtem Schloß, wobei der Kofferraumkontakt 4C
zwar kurz betätigt wird, der Deckel jedoch nicht ins Schloß einrastet und wieder
hochklappt, keinen Alarm auslöst. Alarm wird erst gegeben, wenn der Deckel länger
als die eingestellte Zeitverzögerung (ca. 10 sec) geschlossen, bzw. der Kofferraumkontakt
40 betätigt war und dann bei versperrtem Kofferraumschloß geöffnet wird.
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In Fig. 2 wird die praktische Ausführrg der Schaltung für eine erfindungsgemäße
Kofferraumsicherung in einem Aufbau mit NAND-Gattern gezeigt.
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Der Kofferraumkontakt 40 ist dabei im Gegensatz zum vorbeschriebenen
Blockschaltbild bei offenem Kofferraumdeckel auf und bei geschlossenem Kofferraumdeckel
zu, und der Schloßkontakt 42 ist bei unversperrtem Schloß zu und bei versperrtem
Schloß auf. Am Eingang der Zeitschaltung 44 liegt ein als Umkehrstufe geschaltetes
NAND-Gatter 50o Das Zeitglied 44 ist in einer bekannten Schaltung durch die Kapazität
eines Ladekondensators 52 bestimmt Das UND-Glied 46 ist durch die Eingänge eines
Nand-Gliedes 54 mit als Umkehrstufe
nachgeschaltetem NAND-Glied
56 realisiert Dem UND-Glied 48 entspricht das NAND-Glied 58.
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Bei versperrtem Kofferraumschloß ist der Schloßkontakt 42 offen und
L-Signal (Plus-Signal) liegt am entsprechenden Eingang des NAND-Gliedes 54.
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Wenn der Kofferraumdeckel von der offenen Stellung in die geschlossene
Stellung gebracht wurde und länger als 10 Sekunden geschlossen gehalten wurde, erscheint
am Ausgang des Zeitgliedes 44 ebenfalls Signal. Das NAND-Glied 54 schaltet somit
durch und über die Signalumkehrung im NAND-Glied 56 gibt das UND-Glied 46 Signal
an den einen Eingang des NAND-Glieds 58 ab. Im anderen Eingang des NA F Glieds 58
liegt der bei geschlossenem Kofferraumdeckel geschlossene Kofferraumkontakt 40 und
somit O-Signal (Masse-Signal) an. Am Ausgang des NAND-Glieds 58 erhält man daher
ein Signal, bei dem keine Alarmgabe erfolgt. Wird nun der Kofferraum gewaltsam geöffnet,
öffnet der Kofferraumkontakt 40 und L-Signal gelangt gemeinsam mit dem Signal aus
dem UND-Glied 46 an die Eingänge des NAND-<lieds 58, so daß an dessen Ausgang
O-Signal erscheint und Alarm ausgelöst wird. Bei nun geöffnetem KofferrauDkontakt
wird der Ladekondensator 52 schnell entladen (ca. 0,5 sec). Am Ausgang des Zeitgliedes
44 und damit auch am Ausgang des UND-Glies 46 liegt dann unabhängig von der Stellung
des Schloßkontaktes 42 Signal. Der alarmauslösende O-Signal-Impuls am Ausgang des
NAND-3liedes 58 wird daher wieder zu einem L-Signal.
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Wird von dieser Stellung ausgehend der Kofferraumdeckel wieder geschlossen,
wird auch an den zweiten Eingang des NAND-Glieds 58 O-Signal angelegt. Dabei bleibt
das L-Signal am Ausgang erhalten, auch wenn nach der Ladezeit
des
Zeitglieds vor ca. 10 Sekunden bei geöffnetem Schloßkontakt (Kofferraumschloß versperrt)
das Signal am Ausgang des UND-Glieds 46 zu L-Signal wird. Das NAND-Glied ist damit
wieder "scharfgeschaltet", so daß beim Öffnen des Kofferraumdeckels und damit des
Kofferraumkontaktes 40, ohne vorher das Kofferraumschloß auf zusperren, wieder kurzzeitig
ein alaramauslösender O-Signal-Impuls am Ausgang des NAND-Glieds 58 erzeugt wird.