DE2853548A1

DE2853548A1 - Verfahren und vorrichtung zum abgestimmten anheben der fuehrungsschlitten einer aufwickelrolle beim achslosen aufwickeln von warenbahnen

Info

Publication number: DE2853548A1
Application number: DE19782853548
Authority: DE
Inventors: Nichtnennung Beantragt
Original assignee: Jagenberg Werke AG
Current assignee: Jagenberg AG
Priority date: 1978-12-12
Filing date: 1978-12-12
Publication date: 1980-06-19
Also published as: IT7927941A0; JPS5598044A; FI62509C; GB2044227A; IT1126527B; FI793875A; GB2044227B; DE2853548C2; FI62509B; US4266736A; FR2443989B3; FR2443989A1

Description

Anmelder: Jagenberg-Werke AG, Himmelgeister Str. 107, 4000 Düsseldorf

Verfahren und Vorrichtung zum abgestimmten Anheben der Führungsschlitten einer Aufwickelrolle beim achslosen Aufwickeln von Warenbahnen

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum abgestimmten Anheben der Führungsschlitten, mit denen eine Aufwickelrolle über in ihre Hülse eingesteckte Achsstümpfe vertikal verschiebbar geführt ist, beim achslosen Aufwickeln von Bahnen, wobei auf der Aufwickelrolle achsparallel eine Druckwalze aufliegt.

Beim achslosen Aufwickeln von Warenbahnen aus Papier, Textilien oder Kunststoff liegt die zu bewickelnde Rolle auf zwei Tragwalzen, von denen mindestens eine zur Drehung angetrieben ist. Nachdem der Anfang der aufzuwickelnden Bahn an der Aufwickelrollenhülse befestigt ist, wird die oder werden die Tragwalzen in Umdrehung versetzt unter Mitnahme der achsparallel auf ihrem Umfang aufliegenden Aufwickelrolle. Zur Beeinflussung der Wickelhärte liegt auf dem Außenumfang der Aufwickelrolle achsparallel zu dieser eine Druckwalze, die das gleichmäßige Bewickeln 'der Aufwickelrolle zur Vermeidung von Faltenbildungen sicherstellt.

- 4 32 323

030025/0326

Um ein Wandern der Aufwickelrolle in Axialrichtung zu verhindern und ein lagegenaues Bewickeln der Aufwickelrolle zu erreichen, sind seitliche Führungen vorgesehen, in denen Führungsschlitten, die über in die Hülse hineingesteckte Achsstumpfe mit der Aufwickelrolle verbunden sind, in vertikaler Richtung verfahrbar oder verschiebbar sind.

Mit zunehmender Bewickelung hebt sich die Achse der Aufwickelrolle, wobei es insbesondere bei Rollen, die viel schmaler als die Nennarbeitsbreite der Wickelmaschine sind, zum Klemmen der Führungsschlitten kommt, weil der Hebelarm (Abstand zwischen Führungsschlitten und Stirnseite der Aufwickelrolle) groß ist und durch Kippen der Achsstumpfe Selbsthemmung zwischen Führung und Führungsschlitten entsteht.

Um diesen Schwierigkeiten zu begegnen, ist es bekannt, die Führungsschlitten der Aufwickelrolle durch einen eigenen Antrieb, etwa Pneumatik- oder Hydraulikzylinder nachzufahren. Diese Lösung ist jedoch in konstruktiver und kostenmäßiger Hinsicht sehr aufwendig. Außerdem kommt es dennoch vor, daß die Führungsschlitten sich verklemmen, weil die bekannten Antriebe nach den ihnen eigentümlichen Bewegungsgesetzen verlaufen und nicht nach dem Bewegungsgesetz der sich hebenden Aufwickelrolle. Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein einfaches und preiswertes Verfahren zu schaffen, bei welchem sich die Führungsschlitten trotz des komplizierten Bewegungsgesetzes der sich hebenden Aufwickelrolle nicht verklemmen.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Verfahren vorgeschlagen, welches ein abgestimmtes Anheben

030025/0326

der Führungsschlitten ermöglicht, in/dem die Bewegung der Führungsschlitten von der der Druckwalze derart abgenommen wird, daß bei Aufwärtsbewegung der Druckwalze die Führungsschlitten in einem dem jeweiligen Bewicklungsgrad der Aufwickelrolle entsprechenden Maß nachgeführt werden.

Auf diese Weise wird ein Verkanten bzw. Verklemmen der Führungsschlitten in den Führungen vermieden.

An der an der Aufwickelrolle liegenden Druckwalze ist üblicherweise, wie auch die US-PS 3 373 952 zeigt, ein Seil oder eine Kette befestigt, welche über Umlenkrollen geführt und durch eine Kraftquelle, nämlich ein Gegengewicht, eine Pneumatik- oder Hydraulikanordnung unter Spannung gehalten wird. Mit zunehmender Bewicklung der Aufwickelrolle hebt sich die auf ihr liegende Druckwalze an und das mit ihr verbundene Seil oder eine Kette bewegt sich unter dem Einfluß der sie spannenden Kraftquelle mit.

Eine lineare Abhängigkeit zwischen der Aufwärtsbewegung der Druckwalze und der Aufwärtsbewegung der Aufwickelrolle besteht nicht, weil zu Beginn der Bewicklung, wenn der Durchmesser der Rolle noch klein ist, sich die Achse der Aufwickelrolle schneller hebt als gegen Ende des Wickelvorgangs, wenn der Rollendurchmesser groß ist. Auch wird während eines Wickelvorgangs die Achse der Druckwalze etwa um den doppelten Betrag angehoben wie die Achse der Aufwickelrolle. Es wird daher bei einer Vorrichtung zur Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgeschlagen, daß die Umlenkrolle, über die das mit der

Ö30025/0326

Druckwalze verbundene Seil geführt ist, mit einer Kurvenscheibe verbunden ist, über die die mit ihrem einen Ende an den Führungsschlitten, mit denen in die Hülse der Aufwickelrolle eingesteckte Achsstümpfe verbunden sind, und mit ihrem anderen Ende an einer Stelle der Kurvenscheibe befestigten Seile geführt sind, wobei mindestens das an der Druckwalze befestigte Seil durch eine Kraftquelle in fortlaufend gespanntem Zustand gehalten ist.

Bevorzugt wird es, daß die Seile durch getrennte Kraftquellen fortlaufend in gespanntem Zustand gehalten sind. Ferner soll vorteilhafter Weise die Umlenkrolle über eine Kupplung mit der Kurvenscheibe verbunden sein. Dies ermöglicht es, die Kurvenscheibe von der Umlenkrolle zu trennen, um die Führungen und die Druckwalze getrennt verfahren zu können, insbesondere beim Einlegen einer neuen zu bewickelnden Aufwickelrolle oder bei irgendwelchen Störungen.

Anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels soll die Erfindung näher erläutert werden.

Fig. 1 zeigt schematisch die Wickelmaschine in Seitenansicht und

Fig. 2 die gekuppelte Verbindung der Umlenkrolle mit der Kurvenscheibe in Vorderansicht.

Fig. 3 zeigt die Schlittenführung der Aufwickelrolle in Vorderansicht.

Die Aufwickelrolle 1 liegt achsparallel auf zwei Tragwalzen 2, von denen mindestens eine zur Drehung angetrieben sein muß. Bei Drehung der Tragwalzen 2 wird die

030025/0326

Aufwickelrolle 1 ebenfalls in Umdrehung versetzt und bewickelt sich mit einer Warenbahn 3.

Auf der Aufwickelrolle 1 liegt zur Beeinflussung der Wickelhärte eine zu dieser achsparallele Druckwalze 4. Um den Andruck, der Druckwalze 4 an der Aufwickelrolle 1 beeinflussen zu können, sind an den Achsen der Druck-r walze 4 Seile 5 oder Ketten befestigt, die über Umlenkrollen 6 und 7 geführt und mit ihrem anderen Ende an schematisch angedeuteten Kraftquellen 8 befestigt sind, die die Seile 5 ständig in gespanntem Zustand halten.

Jeder Achsstumpf 9, der in die Hülse 1' der Aufwickelrolle 1 ragt, ist an in Führungen vertikal verschiebbar angeordneten Führungsschlitten 10 befestigt. An jedem Führungsschlitten 10 ist ein Seil 11 oder eine Kette angelenkt, die über eine Umlenkrolle 12 und eine Kurvenscheibe 13 geführt und an letzterer an der Stelle 14 befestigt sind. Durch ein gewichtsbelastetes Seil 15, das über einer mit der Kurvenscheibe 13 verbundenen Trommel 16 geführt ist, wird das Seil 11 ständig unter Spannung gehalten.

Die Umlenkrolle 7 ist zweckmäßigerweise über eine Kupplung 17 mit der Kurvenscheibe 13 verbunden. Die Kupplung 17 ermöglicht nach ihrem Lösen eine getrennte Aufoder Abwärtsbewegung der Druckwalze 4 und der Führungsschlitten 10, während sie in der Arbeitsstellung im eingekuppelten Zustand eine feste Verbindung zwischen der Umlenkrolle 7 und der Kurvenscheibe 13 herstellt, so daß die Seile 11 bei Bewegung der Seile 5 in durch die Ausbildung der Kurvenscheibe 13 vorgegebenem Maß nachgeführt werden. Dieses Maß ist eine Funktion der Aufwärtsbewegung

030025/0326

der Achse der Aufwickelrolle 10 in Abhängigkeit von der Aufwärtsbewegung der Achse der Druckwalze 4.

930025/0326

L e e r s e

it

Claims

COHAUSZ & FLORACK

PATENTAN WALTSBÜRO

SCHUMANNSTR. 97 · D-4000 DÜSSELDORF

Telefon: (0211) 683346 Telex: 08586513 cop d

PATENTANWÄLTE:
Dipl.-Ing. W. COHAUSZ · Dipl.-Ing. R. KNAUF ■ Dr.-Ing., Dipl-Wirtsch.-Ing. A. GERBER · Dipl.-Ing. H. B. COHAUSZ

Ansprüche:

M^ Verfahren zum abgestimmten Anheben der Führungsschlitten, mit denen eine Aufwickelrolle über in ihre Hülse eingesteckte Achsstümpfe vertikal verschiebbar geführt ist, beim achslosen Aufwickeln von Bahnen, wobei auf der Aufwickelrolle achsparallel eine Druckwalze aufliegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung der Führungsschlitten (10) von der der Druckwalze (4) derart abgenommen wird, daß bei Aufwärtsbewegung der Druckwalze (4) die Führungsschlitten (10) in einem dem jeweiligen Bewicklungsgrad der Aufwickelrolle (1) entsprechenden Maße nachgeführt werden.
2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkrolle (7) , über die das mit der Druckwalze (4) verbundene Seil (5) geführt ist, mit einer Kurvenscheibe (13) verbunden ist, über die die mit ihrem einen Ende an den Führungsschlitten (10), mit denen in die Hülse (1') der Aufwickelrolle (1) eingesteckte Achsstumpfe.(9) verbunden sind, und mit ihrem anderen Ende an der Stelle (14) der Kurvenscheibe (13) befestigten Seile (11) geführt sind, wobei mindestens das an der Druckwalze (4) befestigte Seil (5) durch eine Kraftquelle (8) in fortlaufend gespanntem Zustand gehalten ist.

32 323

W/Ka - 2 -

030025/0326
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Seile (5; 11) durch getrennte Kraftquellen fortlaufend in gespanntem Zustand gehalten sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkrolle (7) über eine Kupplung (17) mit der Kurvenscheibe (13) verbunden ist.

G30025/Ü326