DE2853279A1 - Ausbau von untertage liegenden raeumen - Google Patents
Ausbau von untertage liegenden raeumenInfo
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Description
Essen, 06.12.1978
Ausbau von Untertags liegenden Räumen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausbau von Untsrtage
liegenden Räumen, wie Tunneln, Stollen und Schächten.
Derartige Räume werden üblicherweise mit einer Tragschicht
aus Beton versehen. Vor der Tragschicht befindet sich eine Wasserabdichtung. Die Wasserabdichtung erfolgt mit einer
zwischen der Tragschicht und dem Gebirge angeordneten Folie.
Ein derartiger Ausbau uird häufig an den Stellen eingebracht,
an denen Wasser zusitzt oder ωο mit zusitzendem Wasser gerechnet
werden muB. Die Folie hat dann die Aufgabe, das Wasser abzuleiten, wobei es in der Regel genügt, wenn das an der
Firste und an den Stoßen zusitzende Wasser auf die Sohle und dort in die in der Regel mitgenommene Wasserseite abgeleitet
wird. Zu diesem Zweck wird die zumeist dünne und aus Kunststoff
bestehende Folie gegen eine Beschädigung bzw. Zerstörung durch das drückende Wasser und Gebirgsbewegungen geschützt.
Der notwendige Schutz erfolgt in der Regel mit Hijfe von
Beton. Der Beton wird zunächst auf den GebirgsstoO eufgespritzt.
Auf diese Betonschicht wird die Folie vor Verlegen der eigentlichen Tragschicht aufgebracht, welche der· Ausbauuiderstand
erzeugen soll. Diese Tragschicht besteht zumeist ebenfalls aus Beton, wobei auch hier das Betonspritzverfahren zur Anwendung
gelangt.
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Die Verwendung von Spritzbeton ist eine sehr aufwendige Technik. Das gil.t insbesondere für die Ausfüllung von Hohlräumen
mit Spritzbeton, der gleichzeitig als Rücklage für die Abdichtung dienen soll. Üblicherweise entstehen durch
Aussprengen des Gesteins häufig größere Hohlräume als erwünscht, die mit dem Spritzbeton verfüllt werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den baulichen
Aufwand für den Ausbau, insbesondere die notwendige Spritzbetonmenge zu verringern. Das wird nach der Erfindung durch
Einbringen eines Form- und Stützkörpers erreicht, auf den im klüftigen Gebirge unter Offenlassung der Klüfte eine
Betonschicht aufgebracht wird. Dabei geht die Erfindung von de-i Gedanken aus, die Standfestigkeit der Gebirgsformationen,
z.B. von Kalkgebirgen, zu nutzen. Die Verwendung des Form- und Stützkörpers erlaubt es, auf jeden vorläufigen
Ausbau zu verzichten.
Das schließt eine Hinterfüllung oder Hintermörtelung aus
Sicherheitsgründen nicht aus. Nach der Erfindung erfolgt diese Hinterfüllung bzw. Hintermörtelung des Ausbaus dann
aber punktuell an Klüften mit einer Kluftweite von mehr als 0,75 m. Für darunterliegender Kluftwsite kann bei ansonstsn
standfestem Gebirge auf sichernde Maßnahmen verzichtet werden. Punktuelle Hintermörtelung und Hinterfüllung heißt zumindest
teilweise Ausfüllung der Klüfte unter teilweiser Berührung mit dem Ausbau.
Klüftige Gebirge sind in der Regel sehr naß. Nach der Erfindung wird dem durch Auflegen einer Abdichtungshaut auf
die entstandene Ausmauerung Rechnung getragen. Die die Ausmauerung bildende Betonschicht besitzt nach Aufbringen
pump- und rüttelfähigen"Betons eine ideale glatte Oberfläche
für die Dichtungshaut. Wahlweise wird auf die Dichtungsbahn dann eine weitere Betonschicht zwecks Herstellung
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einer mehrschichtigen Ausmauerung aufgebracht. Die glatten
Betonflächen geben der Abdichtungshaut eine hohe Beanspruchbarkeit
bei Gebirgsbewegungen, da diese unterseitig nicht durch ungleichmäßige Erhebungen des Betons eingeklemmt uir d
und auf diese Weise Material aus einem sehr großen Umgebungsbereich einer Belastung durch Dehnung nachgeben kann.
Als Form- und Stützkörper dient in weiterer Ausbildung der •Erfindung eine Schalung, die der Ideallinie des erwünschten
lichten Querschnittes für den ausgesprengten Hohlraum möglichst nahe kommt. Diese Schalung ist so geschaffen, daß sio
den Pump- und Rütteldruck beim Aufbringen des Betons aufnimmt. Sie ist mit besonderem Vorteil wasserdurchlässig.
Dadurch hält sie zwar den Beton zurück, läßt aber auf der anderen Seite Wasser durch, so daß sich das Schwinden
des Betons auf ein Mindestmaß reduziert.
Nach der Erfindung ist in erster Linie ein stabiles, zum
Zurückhalten von Beton beschichtetes Drahtgitter vorgesehen. Die Beschichtung kann auf dem Drahtgitter lose aufliegen
oder fest mit dem Drahtgitter verbunden sein. Ferner kann das Drahtgitter in der Beschichtung eingebettet sein, d.h.
beidseitig beschichtet sein. Zur Herstellung der gewünschten üJasserdurchlässigkeit dient als Beschichtung insbesondere
Vlies. Das Vlies ist als Faservlies ausgebildet. Als Beschichtung
kann auch ein Gewebe dienen.
Das Gewebe bzw. das Vlies leitet anfallendes Wasser am Drahtgitter
entlang in die Sohldränage. Eine hinter der Vliesschicht bzw. hinter dem Gitter angeordnete Abdichtungshaut
schützt den Innenraum zugleich vor durchtretendem Uasser und stellt einer! ausschließlichen Uasserfluß in die Sohldränage
sicher.
Das Drahtgitter besitzt wahlweise in sich eine solche Steifigkeit,
daß es ohne besondere Maßnahmen seine gewünschte
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Form während des Ausbaus beibehält. Dabei bewirkt die der
Ideallinie des erwünschten lichten 'Querschnittes für den
ausgesprengten Hohlraum möglichst nahekommende Drahtgitterform in der Praxis eine vielfache Abstützung des Draht-"
gitters am Gebirge. Dieses Abstützung trägt wesentlich zur
Steifigkeit des Drahtgitters bei. Zusätzlich ist eine Befestigung des Drahtgitters mittels geeigneter Dübel oder
Anker an Felsvorsprüngen vorgesehen. Das erlaubt die Verwen dung relativ dünner Drahtgitter und trägt zur weiteren Verringerung
des baulichen Aufwandes bei·
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßan Tunnel oder Streckenausbau
im Ausschnitt}
Fig. 2 eine Einzelheit des Ausbaus nach Fig. 1.
Mit 1 ist eine mit einer Aussprengung versehene Gebirgsformation
aus Kalkstein bezeichnet. Die Gebirgsformation 1 besitzt Klüfte 2 und Felsvorsprünge 3.
In dem durch Aussprengung entstandenen Tunnel bzw. Schacht befindet sich ein Drahtgitter oder Drahtnetz 4. Das Drahtgitter
4 ist entweder einstückig oder aus Drahtmatten zusammengesetzt. Das Zusammensetzen aus Drahtmatten geschieht
durch Verbindung der Matten an den Stoßstellen. Eine bevorzugte Verbindung erfolgt durch Verflechtung bzw. mit Draht.
Das Drahtgitter 4 besitzt eine Form, die der gewünschten Ideallinie der Aussprengung möglichst nahekommt. Dabei
liegt das Drahtgitter 4 an den Felsvorsprüngen 3 an, so daß es dort eine Abstützung erfährt. Außerdem ist das
Drahtgitter 4 dort mit geeigneten, bei 5 strichpunktiert
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dargestellten Dübeln oder Ankern in den Felsvorsprüngen befestigt. Die Dübel 5 geben dem Drahtgitter zusätzlichen
Halt.
Das Drahtgitter ist beidseitig beschichtet. Es liegt zwischen
Schichten 6 aus Glasfasern oder Kunststoffasern. Die Beschichtung
erfolgt durch Auflegen von Bahnen oder Einweben des Drahtgitters in die Fasern bzw« Beflocken des Drahtgitters.
An der Innenseite des mit Faservlies beschichteten Drahtgitters
ist eine Dichtungsbahn 7 aus Kunststoff vorgesehen. Die Dichtungsbahn 7 ist vorzugsweise mit dem Vlies fest verbunden.
Das geschieht durch Aufkaschieren bzw. Aufschweißen des Vlieses.
Drahtgitter 4, die Vlissschichten 6 und die Dichtungsbahn
7 dienen der Formgebung eines Betonausbaus. Die dazu vorgesehene Betonschicht wird aufgespritzt oder mit Hilfe einer
weiteren Schalung aufgebracht. Die Schalung ist dann innerhalb des Drahtgitters angeordnet und bestimmt die lichte
Bffnungsweifce des Schacht- bzw. Tunnelausbaus. Zwischen
nicht dargestellter Schalung und Drahtgitter 4 bzw. Dichtungsbahn 7 wird der Beton eingepumpt oder in anderer
Weise gefördert und in üblicher ü/eise durch Rütteln nachbehandelt.
Dabei hält das Drahtgitter 4 mit den Schichten 6 und der Dichtungsbahn 5 dem Rüttel- und Pumpdruck des
Betons ohne weiteres äand.
Nach Verfestigung des Betonausbaus verbleibt das Drahtgitter
4 mit den Vliesschichten 6 und der Dichtungsbahn 7 zwischen dem Betonausbau und der Gebirgsformation 1. Die
Abdichtungsbahn 7 schützt -den Betonausbau vor dem in
die Aussprengung fließenden 'Jasser. Dieses Wasser wird zur Tunnel- oder Schachtsohle in eine nicht dargestellte
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Sohldränage gelenkt. Dabei gewährleisten die offenen Klüfte 2 einen durcklossn Wasserabfluß, so daß die
Wasserbelastung gegenüber üblichen, mit dem Gebirge schließend abdichtenden Abdichtungsbahnen erheblich
geringer ist.
Klüfte 2 mit einer Kluftuieite, d.h. Breite und Höhe der
Öffnung v/on mehr als 0,75 m werden durch Hintsrmörtelung
verfüllt. Das geschieht durch Rohrstutzen, die endwsder bereits in das Drahtgitter 4 und dessen Bsschichtungan
sowie die Betonausbau eingeformt sind, oder durch Bohrungen, die nachträglich durch den Ausbau hindurch eingebracht
werden.
An den ausgefüllten Klüften 2 und an den anliegenden FeIs
i/orsprüngsn 3 stellen die Faserschichten 6 den vorteilhaften
Wasserabfluß zur Sohldränage sicher. Gleichzeitig schützen die Faserschichten 6 und das Drahtgitter 4 die
Abdichtungsbahn 7 bei einer Gebirgsbewegung vor einer Beschädigung
oder Zerstörung. Der Beschädigung und Zerstörung wirkt ferner die glatte Auflage der Dichtungsbahn 7
auf dem Betonausbau entgegen.
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Claims (11)
1. Verfahren zum Ausbau von Untertage liegenden ,Räumen, wie
Tunnel, Stollen, Schächte, dadurch gekennzeichnet, daß ein Form- und Stützkörper (4) eingebracht uird und eine Betonschicht
im klüftigen Gebirge (i) unter Offenlassung der
Klüfte (2) auf den Form- und Stützkörper (4) aufgebracht uird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine
Hintermörtelung bzu. Hinterfüllung von Klüften (2) mit
einer Kluftueite von mehr als 0,75 m.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Schalung (4,6,7).
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schalung (4, 6, 7) wasserdurchlässig ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine
vlies- und geu/ebebeschichtBtB Schalung ( 4, 6, 7).
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalung als Drahtgitter
(4) oder Drahtnetz ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren dar Ansprüche 3 bis 6, gekennzeichnet durch eine Befestigung der Schalung
(4, 6, 7).
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ORIGINAL INSPECTED
8. Vorrichtung nach.einem oder mehreren der Ansprüche 3
bis 7, gekennzeichnet durch eine Abstützung der Schalung (4, 6, 7) an Felsvorsprüngen (3).
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3
bis 8,-gekennzeichnet durch eine Dichtungsbahn (7) der Schalung (4, 6, 7).
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtungsbahn (7) mit der Vlies- oder Gewebeschicht (6) fest verbunden ist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3
bis 1o, gekennzeichnet durch einen mehrschichtigen Betonausbau mit zuischenliegenden Dichtungsbahnen.
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Legal Events
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8130 | Withdrawal |