DE2851010C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Ureteralganz- oder Teil
prothese aus einer röhrenförmigen Einrichtung mit einem
Harnleiterende und einem Blasenende, die aus einem nach
giebigen, plastischen Material besteht.
Bekannt ist (deutsches Gebrauchsmuster 75 34 483) eine Ureteral
prothese, die aus einer röhrenförmigen Einrichtung
aus Siliconkautschuk besteht und hat an ihrem Harnleiter
ende einen Diffusor und an ihrem blasenseitigen Ende eine
Krümmung. Die diffusorartige Ausbildung ist am blasen
seitigen Ende angeordnet. Die Krümmung erfolgt im wesent
lichen aus anatomischen Gründen, sie folgt der Anatomie
der Blase.
Im übrigen sind schon eine gewisse Anzahl von Ureteral
prothesen beschrieben worden. Ihre Verwirklichung hängt von
einer gewissen Anzahl von während ihrer Benützung auftretenden
Schwierigkeiten ab. Diese sind die folgenden:
- - die Notwendigkeit, die Prothese an die verschieden großen Empfänger anzupassen, bringt Gefahren hinsichtlich einer Deformation und einer folglichen Stauung sowie Gefahren, daß sie wandert, mit sich: Ureteralprothesen müssen dieses Problem also soweit wie möglich lösen;
- - das Einsetzen des vorhandenen Ureteralprothesen führt oft zu bleibenden Hydronephrosen, die die Folgen der persistenten Stase oder Stauung darstellen;
- - das Einsetzen der vorhandenen Ureteralprothesen führt oft zu Urinärinfektionen und Lithiasen, welche diese Infektionen verkomplizieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Ureteralganz-
oder Teilprothesen so weiterzubilden, daß sie
den gewünschten Peristaltismus zur Er
leichterung des Urinflusses aufweist, um so die Implantation
mit Hilfe einfacher chirurgischer Techniken möglich zu machen,
aber auf einen voluminösen und/oder komplizierten Steuer
mechanismus zu verzichten.
Erreicht wird dies erfindungsgemäß bei einer Ureteralganz-
oder Teilprothese der eingangs genannten Art
dadurch, daß die röhrenförmige Einrichtung zwischen dem
Harnleiterende und dem Blasenende wenigstens eine Deformation
aufweist und mit einer die Rückströmung behindernden Ver
engung am blasenseitigen Ende ausgestattet ist.
Zweckmäßig ist die Deformation durch eine Krümmung wenig
stens an einer Stelle gebildet. Die Prothese ist mit dem
es umgebenden Gewebe kompatibel. Das Ventil wirkt mit der
Deformation zusammen, um das Volumen der Prothese unter der
Wirkung physiologischer Bewegung des Organismus zu variieren
und so den gewünschten Pumpeffekt zu erzeugen. Die
vorgesehene Krümmung kann einen Winkel von weniger als
90° gegenüber der Vertikalen haben, d. h. der allgemeinen
Einpflanzrichtung der Prothesen. Zweckmäßig hat die De
formation die Gestalt eines einfachen oder mehrfachen V.
Diese können seitlich nebeneinander oder zu beiden Seiten
der vertikalen Achse der Prothese angeordnet sein.
Diese Deformation kann auch die Gestalt einer
geschlossenen Schleife in Form einer kreisförmigen Schleife
oder eines Polygons mit abgerundeten Winkeln aufweisen.
Vorzugsweise hat die (permanente) Perforation die Gestalt
einer röhrenförmigen Membran mit zusammengefaltetem Ende,
deren besondere Gestalt in Fig. 8
dargestellt ist. Bei sämtlichen Deformationen kann das
Volumen der Prothese unter der Wirkung physiologischer
Bewegungen des Aufnehmerorgans variieren. Ein zweites die
Rückströmung verhinderndes in den Weg der röhrenförmigen
Einrichtung vor der Deformation eingebautes Ventil kann
vorgesehen sein.
Zweckmäßig weist ihr in den Ureteralstumpf oder in das
Nierenbecken eingepflanztes Ende, das blasenseitigen Ende
gegenüberliegt, eine abgerundete Kante auf.
Nach einer geeigneten Ausbildung dieser Ausführungsform
endet der mit abgerundeten Rändern versehene obere Endteil
der Ureteralprothese nach der Erfindung schräg, konusartig,
napfartig etc. oder umfaßt ein oder mehrere Ausnehmungen
am Ende der seitlichen Wandung oder auch seitliche Öffnungen,
ebenfalls mit abgerundetem Rand, die benachbart diesem Ende
mit abgerundetem Rand ausgespart sind. Allgemein ist das Ende
der zur Einpflanzung in den Ureteralstumpf bestimmten Prothese
so ausgestaltet, daß der Urinfluß selbst in dem Fall möglich
ist, daß das Ende des Rohres gegen ein Hindernis trifft,
welches ohne die besondere vorgesehene Formgebung das obere
Ende des Rohresw zusetzen würde.
Die Ureteralganz- oder Teilprothesen nach der Erfindung
werden durch geeignete Einrichtungen hergestellt, die in
der Lage sind, wenigstens an ihrer Innenfläche einen voll
kommenen prothetischen Oberflächenzustand herzustellen. Ins
besondere geschieht dies mit Hilfe des Verfahrens, das in
der französischen Patentschrift 77 07 091
beschrieben ist oder nach dem Verfahren, das in der
französischen Patentschrift 71 04 613 beschrieben ist.
Beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung sollen nun
mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert
werden. Es zeigen die
Fig. 1 bis 8 Schnitte durch die Längsachse ver
schiedener Ausführungsformen von Ureteral
prothesen nach der Erfindung und die
Fig. 9 bis 15 im Axialschnitt in größerer Darstellung
verschiedene Ausführungsformen des Endes
von Ureteralprothesen nach der Erfindung,
die dazu bestimmt sind, in den Ureteral
stumpf oder in das Nieren
becken eingepflanzt zu werden.
Die Ureteralganz- oder Teilprothese weist einen
röhrenförmigen Aufbau, eine permanente Deformation
und benachbart zur Deformation an ihren abgelegenen Enden Ringe 2 und 3 auf.
Darüber hinaus sind diese
Prothesen in an sich bekannter Weise mit einem Bund 4
benach
bart ihrem blasenseitigen Ende versehen, um die Anastomose
dieser Prothesen zur Blase zu ermöglichen, wobei dieser Bund
entweder parallel zur Achse der Prothese oder schräg zu dieser
Achse angeordnet sein kann.
Die Ureteralprothesen sind mit einen die
Rückströmung verhindernden Verengung 5 versehen.
Die permanente der Ureteralprothese ver
liehene Deformation können die unterschiedlichste Form haben,
insbesondere
- - die gekrümmte Form 1, dargestellt in Fig. 1;
- - V-Gestalt 6, dargestellt in Fig. 2;
- - eine Form mit zwei V's 7 und 8 zu beiden Seiten der Achse des Rohres 9, dargestellt in Fig. 3;
- - W-Gestalt 10, dargestellt in Fig. 4;
- - mit zwei Krümmungen 11 und 12 versehene Gestalt, dargestellt in Fig. 5;
- - Gestalt einer kreisförmigen Schleife 13, dargestellt in Fig. 6 oder einen anderen in sich selbst geschlossenen Auf bau 14, wie in Fig. 7 gezeigt;
- - oder auch die Form einer Membran, dargestellt in Fig. 8.
Es soll unterstrichen werden, daß der besondere Aufbau der
Ureteralprothesen mit einer Deformation
und mit einer die Rückströmung verhindernden Verengung
es ermöglicht, daß diese Prothesen eine Pumpfunktion übernehmen
und das Volumen der Prothese unter der Wirkung physiologischer
Bewegungen des Aufnehmerorganismus der Prothese, insbesondere
Atembewegungen, seitliche Bewegungen des Körpers beim Gehen
bezogen auf die Wirbelsäule und gegebenenfalls Bewegungen
der Eingeweide des Unterleibs variieren lassen.
Die Ureteralprothesen nach der Erfindung umfassen im übrigen
eine Ausbildung an ihrem in den Ureterstumpf oder in das
Nierenbecken einzupflanzenden Ende, wobei die Ausbildung
dazu bestimmt ist, den normalen Urinausfluß in die Ureteral
prothese selbst für den Fall zu ermöglichen, daß das obere
Ende des nachgiebigen Rohres, aus dem die Prothese nach der
Erfindung hergestellt ist, gegen ein Hindernis trifft, insbe
sondere gegen eine Organwand und vor allem gegen die Wand
des Nierenbeckens.
Das Ende der röhrenförmigen Einrichtung 9 der Ureteralprothese, das dem blasen
seitigen und die die Rückströmung verhindernde Verengung tragenden
Ende gegenüberliegt, ist derart gestaltet, daß es einen abge
rundeten Rand 16 aufweist, durch den jede Verletzung des um
gebenden Gewebes verhindert wird.
Außer der abgerundeten Form seiner oberen Kante, wobei jede
Scharfkantigkeit ausgeschlossen ist, umfaßt das obere Ende
der Prothese nach der Erfindung noch andere Merkmale, die das
Ausströmen von Urin selbst für den Fall eines Zusammendrückens
dieses Endes gegen ein Hindernis, insbesondere gegen eine Organ
wand, ermöglichen.
Die Ausbildungen, die ein solches Ausströmen in sämtlichen
Fällen ermöglichen, sind von verschiedenster Art; nur das
gesetzte Ziel muß erreicht werden; die Fig. 10 bis 15
zeigen verschiedene Ausführungen für solche Anordnungen;
äquivalente Anordnungen im Rahmen der Erfindung sind natürlich
möglich.
Insbesondere kann das obere Ende 16 der die Ureteralprothese
nach der Erfindung bildenden röhrenförmigen Einrichtung 9 schräg zugeschnitten
17 (siehe Fig. 10) oder konisch 18 (Fig. 11) oder in Form
eines Ausschnitts 19 (Fig. 12), in Form einer Ausnehmung 20
(Fig. 13), in Schalenform 21 (Fig. 14) oder in anderen äqui
valenten Formen enden. Nach einer anderen Ausführungsform,
bei der ein normales Fließen des Urins in der röhrenförmigen Einrichtung 9, selbst
im Fall eines Zusammendrückens von deren Ende 16
gegen ein Hindernis möglich ist, kann man die röhrenförmige Einrichtung 9, be
nachbart dem Ende 16, mit ein oder mehreren seitlichen
Öffnungen 22 (siehe Fig. 15) versehen, die die
gleiche Rolle wie die in den Fig. 10 bis 14 darge
stellten Anordnungen erfüllen. Selbstverständlich können
diese seitlichen Öffnungen gegebenenfalls in ein und der
gleichen Ebene angeordnet sein.
Die Kanten nach den verschiedenen in den Fig. 10 bis
15 dargestellten Ausführungsformen haben vorteilshaft einen abgerundeten
Rand, um jede Verletzung der umgebenden Gewebe zu verhindern.
Die Ureteralganz- oder Teilprothesen nach der Erfindung
sind aus einem plastischen oder nachgiebigen Material hergestellt, das kompatibel mit
den Geweben des Organismus und gegen Urin beständig ist,
beispielsweise ein Silikon, ein Polyurethan,
das wenigstens auf seiner Innenfläche einen vollkommenen
Oberflächenzustand aufweist.
Dieser vollkommene Oberflächenzustand wird ihm bei seiner
Herstellung durch an sich bekannte Verfahren verliehen, ins
besondere nach dem Verfahren der französischen Patentschrift
(ANVAR) 77 07 091 oder nach
dem Verfahren der französischen Patentschrift (RHONE-POULENC)
71 04 613.
Die permanente Deformation wird den Ureteralganz- oder Teil
prothesen nach der Erfindung während ihrer Herstellung nach
einem der obengenannten Verfahren oder nach einem anderen
geeigneten Verfahren verliehen.
Die Aussagen der Hersteller von Ureteralprothesen ohne die
Rückströmung verhinderndes Ventil, die nicht mit "Peristal
tismus" behaftet sind und die besagen, daß das Nierenbecken
der Niere und der unmittelbar oberhalb der Prothese befind
liche Ureterstumpf sich physiologisch entleeren, ohne daß
es notwendig wäre, den "Peristaltismus" der Prothese durch
Anordnung eines die Rückströmung verhindernden Ventils sicher
zustellen, wurden durch Versuche der Anmelderin nicht bestätigt:
diese zeigen vielmehr, daß das Verschwinden des "Peristaltismus" der Prothesen nach dem Stand der Technik ein ernstes Hindernis für den Urinfluß ist und somit Stauung und Urinär infektionen begünstigt.
diese zeigen vielmehr, daß das Verschwinden des "Peristaltismus" der Prothesen nach dem Stand der Technik ein ernstes Hindernis für den Urinfluß ist und somit Stauung und Urinär infektionen begünstigt.
Im Gegensatz hierzu sorgt der besondere Aufbau der Ureteral
prothesen nach der Erfindung, der eine die Rückströmung ver
hindernde an sich bekannte am blasenseitigen Ende angeordnete
permanente Verformung der Prothese nach der Er
findung zuordnet, für Volumenänderungen dieser Prothesen, welche
durch die physiologischen Bewegungen des Organismus hervorge
rufen werden und verleiht den Prothesen nach der Erfindung einen
ihnen eigenen "Peristaltismus", der ein normales Fliessen des
Urins über diese Prothesen sicherstellt, was mit den Prothesen
nach dem Stand der Technik ohne die Kombination von Einrich
tungen nach der Erfindung nicht möglich ist. Der den Ureteral
prothesen nach der Erfindung verliehene "Peristaltismus" be
günstigt das Strömungsphänomen des Urins zur Blase aufgrund des
Pumpeffekts, den er bestimmt, beachtlich. Die neuartigen
Ureteralprothesen nach der Erfindung zeitigen im übrigen außer
dem Pumpeffekt, den sie ausüben und der bestimmend ist,
andere Vorteile und insbesondere den, daß aufgrund ihrer Nach
giebigkeit eine leichte Anpassung der Prothese an verschieden
große Empfänger möglich ist. Darüber hinaus ermöglicht es die
Ausbildung der Prothesen gemäß nach der Erfindung ihnen einen
geringen Querschnittsdurchmesser unter 3 mm zu verleihen, was
zur Folge hat, daß die Lineargeschwindigkeit des Urinflusses
erhöht wird und die Anastomose an Uretern kleinen Kalibers
erleichtert wird.
Claims (7)
1. Ureteralganz- oder Teilprothese aus einer röhrenförmigen
Einrichtung (9) mit einem Harnleiterende und einem Blasen
ende, die aus einem nachgiebigen, plastischen
Material besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Ein
richtung (9) zwischen dem Harnleiterende () und dem
Blasenende () wenigstens eine Deformation (1, 6, 7-8,
10, 11-12, 13, 14, 15) aufweist und mit einer die Rück
strömung behindernden Verengung (5) am blasenseitigen Ende
ausgestattet ist.
2. Ureteralprothese nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Deformation durch eine Krümmung (1)
wenigstens an einer Stelle gebildet ist.
3. Ureteralprothese nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Deformation die Gestalt eines einfachen
oder mehrfachen V (6, 7-8, 10) aufweist.
4. Ureteralprothese nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei der Deformation in mehrfacher V-Gestalt
(7-8, 10) die Deformation auf der gleichen Seite oder
zu beiden Seiten der Prothesenachse angeordnet sind.
5. Ureteralprothese nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Deformation die Gestalt einer ge
schlossenen Schleife in Form einer kreisförmigen Schleife
(13) oder eines Polygons mit abgerundeten Winkeln (14)
aufweist.
6. Ureteralprothese nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Deformation die Gestalt einer
röhrenförmigen Membran (15) mit zusammengefaltetem Ende
aufweist.
7. Ureteralprothese nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß in den Verlauf der röhren
förmigen Einrichtung (9) eine weitere Verengung vor der
Deformation vorgesehen ist.
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