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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf Inkontinenzpräventionsvorrichtungen
und insbesondere auf eine Inkontinenzpräventionsvorrichtung mit nicht
konzentrischen Rückhaltestrukturen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Viele
Erwachsene leiden an Harninkontinenz, wobei Harninkontinenz bei
Frauen häufiger
ist als bei Männern.
Das häufigere
Auftreten bei Frauen liegt hauptsächlich in der Schlaffheit der
Blasenstützstrukturen
infolge von Schwangerschaft und Alter begründet. Zwar ist in manchen Fällen eine
operative Korrektur möglich,
doch die Operation ist invasiv, kostspielig und gefährlich.
Harnröhrenvorrichtungen zur
Inkontinenzprävention
wie z.B. Katheter, Tampons und andere ähnliche Vorrichtungen sind
meist eine bessere Lösung,
sind aber in der Anwendung eventuell umständlich, können bei der Darmentleerung
herausfallen und sind typischerweise in der Herstellung relativ
teuer.
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Im
Handel ist eine große
Vielzahl an Inkontinenzpräventionsvorrichtungen
erhältlich,
z.B. Katheter mit einem Lumen, durch das der Urin fließt, Katheter
mit Ventil, Tampons, die den Urinfluss bis zur Herausnahme des Tampons
verhindern, und zylindrische Stützen,
gegen die der Schließmuskel
die Harnröhre
verschließt
und so den Urinfluss verhindert. Foley-Katheter stellen eine Art
gemeinhin verwendeter Katheter dar. Foley-Katheter sind im Wesentlichen längliche
Schläuche,
die in die Harnröhre
geschoben werden, so dass der Urin durch das zentrale Lumen abfließt. In der
Nähe des
distalen Endes des Schlauches dient ein aufblasbarer Ballon als
Rückhaltestruktur.
Ist der Ballon aufgeblasen, hält
er den Katheter an Ort und Stelle. Das proximale Ende eines Foley-Katheters
besitzt typischerweise zwei Ports: einen Drainage-Port, durch den
das Urin aus der Blase fließt,
und einen Ballonaufblas-Port zum Aufblasen und Evakuieren des Ballons.
Der Drainage-Port stellt eine permanente Öffnung zwischen der Blase und
der äußeren Umgebung
dar. Da die Blase kontinuierlich geleert wird, ruht die Wölbung der
Blase stets auf der Katheterspitze über dem Rückhalteballon, was zu Kompression,
Reizung und Erosion des Gewebes sowie anderen Gewebeproblemen führt. Daher
besteht Bedarf an einer Rückhaltestruktur,
die nicht in die Blase ragt und nicht mit dem Blasengewölbe in Kontakt
steht.
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Tampons
blockieren den Urinfluss vollständig.
Daher müssen
Tampons typischerweise zum Urinieren herausgenommen werden. Nach
der Entnahme ist der alte Tampon nicht mehr steril, so dass ein neuer,
steriler Tampon in die Harnröhre
eingesetzt werden muss. Die Rückhaltestrukturen
der Tampons sind typischerweise mühsam zu bedienen und für das Gewebe
traumatisch. Daher kann eine falsche Anwendung zu Reizungen und
Infektionen bis hin zu einer Gewebetraumatisierung führen. Weiterhin
sind die Rückhaltevorrichtungen
der Tampons typischerweise mit Flüssigkeit gefüllt und
daher relativ komplex in der Handhabung. Daher besteht Bedarf an
einer Inkontinenzpräventionsvorrichtung,
die nicht traumatisch und einfach einzusetzen bzw. zu entnehmen
ist und darüber
hinaus die Herstellungskosten reduziert.
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Weiterhin
besitzen einige Harnröhreninkontinenzvorrichtungen
Rückhaltestrukturen
mit offener Schleife oder Pigtail. Diese Vorrichtungen können bei Anspannen
des Bauches, z.B. wenn der Patient bei der Darmentleerung Pressbewegungen
nach unten ausübt,
aufgrund eines Phänomens,
das als Blasenhalssenkung bezeichnet wird und häufig bei inkontinenten weiblichen
Patienten auftritt, herausgedrückt werden.
Bei Blasenhalssenkung erstreckt sich der Blasenhals nach unten in
zumindest einen Teil der Harnröhre.
Rückhaltestrukturen
mit offener Schleife sinken wahrscheinlich in den sich nach unten
erstreckenden Teil ab, so dass sie in der Harnröhre steckenbleiben können und
diese quasi geradlinig machen, wenn der Blasenhals seine Originalform
wieder annimmt. Die falsch positionierte Vorrichtung funktioniert
nicht mehr richtig und die quasi geradlinige Blasenrückhaltestruktur
kann die Vorrichtung nicht mehr an der richtigen Stelle halten,
die dem Patienten die spätere
Entnahme der Vorrichtung erlaubt. Daher besteht Bedarf an einer
Inkontinenzpräventionsvorrichtung
mit einer Rückhaltestruktur,
die ihre korrekte Position im Blasenhals ungeachtet der darauf wirkenden
physikalischen Kräfte
beibehält
und sich nach momentaner Blasenhalssenkung wieder erholen kann.
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Darüber hinaus
muss das proximale Ende bei typischen Inkontinenzpräventionsvorrichtungen zumindest
bis zu einem gewissen Grad von der Harnröhre hervorstehen. Das proximale
Ende bewirkt häufig
eine Streuung der Urintröpfchen
beim Urinieren, die unzweckmäßig und
unhygienisch ist. Daher besteht Bedarf an einem Katheter, der einen
gerichteten Urinstrahl erlaubt.
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Die
vorliegende Erfindung erfüllt
diesen Bedarf und stellt weitere Verbesserungen und Vorteile bereit,
die der Fachmann bei Durchsicht der nachfolgenden Beschreibung und
Figuren erkennt.
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Das
US-Patent Nr. 4,932,938 offenbart einen Katheter mit einem vom Patienten
gesteuerten Inkontinenzteil, das mit einem Flüssigkeitsdrainageelement kombiniert
werden kann, welches eine kontinuierliche Blasenentleerung in ein
Flüssigkeitssammelelement
ermöglicht.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Inkontinenzpräventionsvorrichtung
mit einem distalen Ende und einem proximalen Ende bereitgestellt,
die Folgendes umfasst: einen Schaft mit einem Lumen, das zur Aufnahme
eines Führungsstabes
ausgebildet ist, wobei das Lumen koextensiv mit dem Schaft ist,
und einer Rückhaltestruktur,
wobei die Rückhaltestruktur
als geschlossene Schleife ausgebildet ist, die nicht konzentrisch
um eine Längsachse
des Schafts angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass sich das
Lumen vom proximalen Ende der Vorrichtung zu einem Punkt erstreckt,
der unmittelbar proximal zum distalen Ende der Vorrichtung liegt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin eine Inkontinenzpräventionsvorrichtung
bereit, die einfach und kostengünstig
in der Konstruktion und einfach im Gebrauch ist. Die erfindungsgemäße Inkontinenzpräventionsvorrichtung
besitzt einen Schaft und eine Rückhaltestruktur.
Die Rückhaltestruktur
ist als geschlossene Schleife ausgebildet, die nicht konzentrisch
um eine Längsachse
des Schafts angeordnet ist. Die geschlossene Schleife der Rückhaltestruktur
hält die
Inkontinenzpräventionsvorrichtung im
Blasenhals. Die nicht konzentrische Ausrichtung der Rückhaltestruktur
ist der Grund für
die Asymmetrie der Blase. Die Rückhaltestruktur
kann weiterhin einen Vorsprung besitzen, der von der Rückhaltestruktur
vorsteht. Der Vorsprung kann von einem Mittelpunkt der geschlossenen
Schleife hervorstehen. Der Schaft kann weiterhin ein Lumen aufweisen,
das zur Aufnahme eines Führungsstabes
ausgebildet ist. Das Lumen ist typischerweise koextensiv mit dem Schaft
und im Wesentlichen koextensiv mit der Rückhaltestruktur. Darüber hinaus
kann das Lumen koextensiv mit dem Vorsprung sein. Die Vorrichtung
kann auch eine auf seiner äußeren Fläche angeordnete Hydrogelbeschichtung
aufweisen. Der Schaft kann eine Orientierungsmarkierung an seinem
proximalen Ende aufweisen. Das proximate Ende des Schafts kann auch
einen abgeschrägten
Rand besitzen, der das Versprühen
des Urins beim Urinieren verhindert. Ein Segment der Rückhaltestruktur
kann darüber
hinaus einen Hohlraum definieren, der einen anderen Teil der Rückhaltestruktur
aufnimmt, um den Durchmesser für
das Einsetzen weiter zu reduzieren. Zum Einsetzen wird die Rückhaltestruktur
im Wesentlichen geradlinig gemacht. Um die Rückhaltestruktur im Wesentlichen
geradlinig zu machen, kann ein Führungsstab
in das Lumen der Vorrichtung eingeführt werden. Sobald die Vorrichtung
geradlinig ist, wird sie in die Harnröhre eingeführt, so dass die Rückhaltevorrichtung
in der Blase platziert wird. Sobald sich die Rückhaltestruktur in der Blase
befindet, formt sie sich erneut zu einer Schleife. Anschließend wird
die Rückhaltevorrichtung
neben den Blasenhals positioniert, wobei die nicht konzentrisch
angeordnete Rückhaltestruktur
wie zuvor bestimmt ausgerichtet ist.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine perspektivische Ansicht eines Harnröhrenkatheters, die eine erste
Ausführungsform
des Rückhaltemechanismus
darstellt;
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2 ist
eine Ansicht des linken Endes des Harnröhrenkatheters von 1;
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3 ist
eine perspektivische Ansicht eines Harnröhrenkatheters, die eine zweite
Ausführungsform
des Rückhaltemechanismus
darstellt;
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5A ist
eine Seitenansicht eines Führungsstabes;
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5B ist
eine Seitenansicht des Harnröhrenkatheters
von 1 mit einem teilweise in die Harnröhrenmessvorrichtung
eingesetzten Führungsstab;
und
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5C ist
eine Seitenansicht des Harnröhrenkatheters
von 1 mit einem vollständig in die Harnröhrenmessvorrichtung
eingesetzten Führungsstab.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung kann bei einer Vielzahl von Vorrichtungen
angewandt werden, die in der Harnröhre gehalten werden sollen.
Die Erfindung wird beispielhaft im Zusammenhang mit einer Inkontinenzvorrichtung
für die
weibliche Harnröhre
beschrieben. Die beigefügten
Ansprüche
sollen nicht auf ein spezielles, in dieser Spezifikation beschriebenes
Beispiel oder eine spezielle, in dieser Spezifikation beschriebene
Ausführungsform
beschränkt
sein. Der Fachmann geht davon aus, dass die vorliegende Erfindung
auch für
verwandte medizinische Anwendungszwecke, z.B., jedoch nicht ausschließlich Inkontinenzpräventionsvorrichtungen,
Vorrichtungen zur Entlastung von Harnröhrenverengungen, Drainagevorrichtungen
oder andere ähnliche
Vorrichtungen, die ein Rückhalten
in einem Lumen erfordern, anwendbar ist. Weiterhin werden die Positionsnummern
in den nachfolgend beschriebenen Zeichnungen bei identischen Elementen,
die in mehr als einer Figur vorkommen, im Allgemeinen wiederholt.
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1 stellt
eine Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Inkontinenzpräventionsvorrichtung 10 dar.
Die Vorrichtung 10 besitzt einen Schaft 12, eine
Rückhaltestruktur 14 sowie
eine proximale Rückhaltestruktur 15.
Die Vorrichtung 10 kann weiterhin ein in 2 dargestelltes
Lumen 18 aufweisen. Zwar besitzt die Vorrichtung 10 typischerweise einen
kreisförmigen
Querschnitt, doch es können auch
andere Formen (z.B. oval), die eine verschließende Kontraktion des Schließmuskels
gegen die äußere Fläche des
Katheters erlauben, verwendet werden. Die Vorrichtung 10 besteht
typischerweise aus einem biegsamen, biokompatiblen Material wie Silikon,
Silikongummi, Polyurethan, Polyethylen, Polyimid, PTFE, ETFE oder
anderen, dem Fachmann bekannten Materialien oder Materialkombinationen. Typischerweise
besitzt das verwendete Material eine Härteprüfer-Shore-Härte von etwa 30 bis 95 Shore-A.
Darüber
hinaus kann die Vorrichtung 10 für eine einfachere Einführung und
geringere Reizung mit einem gleitfähigen Material wie z.B. einem
Hydrogel beschichtet sein.
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Der
Schaft 12 ist typischerweise als halbsteifer Bereich der
Vorrichtung 10 ausgebildet und weist typischerweise eine
für die
Platzierung in der Harnröhre
geeignete Form auf. Der Schaft 12 ist weiterhin so ausgebildet,
dass seine Steife ausreicht, dass sich die Schließmuskeln
gegen ihn zusammenziehen und der Urinfluss aus der Blase im Wesentlichen
gestoppt wird. Der Schaft 12 kann auch eine in den 5B und 5C dargestellte
und nachfolgend diskutierte Orientierungsmarkierung 38 aufweisen.
Die Orientierungsmarkierung kann entweder sichtbar, z.B. eine Linie
oder ein Punkt, oder fühlbar,
z.B. ein Spalt oder eine Vertiefung sein. Der Schaft 12 weist
typischerweise einen Durchmesser von etwa 8 French auf, was einer
geeigneten Größe für die Einführung in
die Harnröhre
einer erwachsenen Frau entspricht. Die Vorrichtung kann mit verschiedenen
anderen Durchmessern zwischen etwa 5 und 16 French passend für die unterschiedlichen
Harnröhrengrößen hergestellt werden.
Der Schaft besitzt typischerweise eine Länge von etwa 3,5 bis 4,5 Zentimeter,
was eine für
die Harnröhre
der meisten Frauen geeignete Katheterlänge darstellt. Das proximale
Ende weist eine proximale Rückhaltestruktur 15 auf.
Die proximale Rückhaltestruktur 15 dient
allgemein dazu, ein Heraufschieben der Inkontinenzpräventionsvorrichtung
in die Harnröhre
zu verhindern, und stellt einen Griff bereit, mit dem sich die Inkontinenzpräventionsvorrichtung
herausnehmen lässt.
Die proximale Rückhaltestruktur 15 ist
typischerweise so ausgebildet, dass sie mit dem der Harnröhrenöffnung benachbarten Vorhof
konform ist. Das proximale Ende des Schafts kann auch einen abgeschrägten Rand 16 aufweisen. Der
abgeschrägte
Rand 16 verhindert meist das Versprühen des Urins beim Urinieren.
Darüber
hinaus weist das proximale Ende typischerweise eine Struktur auf,
die verhindert, dass die Inkontinenzpräventionsvorrichtung die Harnröhre hinaufwandert.
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Die
Rückhaltestruktur 14 umfasst
eine geschlossene Schleife am distalen Endes des Schafts, die nicht
konzentrisch um den Schaft 12 herum angeordnet ist. Die
Rückhaltestruktur 14 kann
Teil des Schafts 12 oder ein separates, an dem Schaft 12 befestigtes
Element sein. 2 stellt eine Ansicht des proximalen
Endes von Vorrichtung 10 in 1 dar und
veranschaulicht eine Ausführungsform
der nicht konzentrischen Beziehung des Schafts 12 zu der Rückhaltestruktur 14.
Die Rückhaltestruktur 14 steht in
allgemein lateraler Richtung von dem Schaft vor und ist typischerweise
nicht konzentrisch um den Schaft 12 herum angeordnet. Die
Rückhaltestruktur 14 ist
typischerweise so geformt, dass sie am Boden der Harnblase und über dem
Blasenhals aufgenommen wird. Die Rückhaltestruktur 14 hält die Inkontinenzpräventionsvorrichtung
in ihrer Position, wenn sich der Blasenhals bei Bewegung des Patienten hebt
und senkt. Die Rückhaltestruktur
wird wahrscheinlich auf dieselbe Weise in der Blase gehalten wie
feuchte Wassermelonenkerne beim Zerdrücken zwischen Daumen und Zeigefinger
herausquellen. Daher wird die Rückhaltestruktur,
wenn sie unter den Blasenhals und in die Harnröhre gleitet, leicht in die Blase
zurückgeschoben,
wenn der Blasenhals und/oder die Harnröhre ihre ursprüngliche
Form wieder annehmen.
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Typischerweise
kann eine Vorrichtung mit der erfindungsgemäßen Rückhaltestruktur den Katheter
ungeachtet der typischerweise auftretenden Kräfte in Position halten. Die
Vorrichtung lässt
sich jedoch leicht herausnehmen, indem man am proximalen Ende mit
ausreichend Kraft zieht, so dass sich die Rückhaltestruktur zusammenfaltet.
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Die
Rückhaltestruktur
kann, wie in 2 dargestellt, im Wesentlichen
kreisförmig
sein oder verschiedene, vom Fachmann erkennbare Formen besitzen,
die sich für
das Halten der Vorrichtung 10 in der Harnröhre eignen.
Die Rückhaltestruktur
ist so ausgebildet, dass sie sich beim Einsetzen durch die Harnröhre zusammenfaltet
und nach dem Einsetzen in die Blase wieder ihre Form annimmt. Nach
dem Einsetzen ist die Rückhaltestruktur
ausreichend steif, um in der Harnblase zu verbleiben. Um ihre Form wiederzuerlangen,
kann die Rückhaltestruktur
einen Innendraht besitzen oder aus einem Material mit ausreichendem
Formgedächtnis
für die
Wiedererlangung der Schleifenkonfiguration bestehen.
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Darüber hinaus
stellt 2 ein Lumen 18 dar, das sich durch das
proximale Ende von Schaft 12 erstreckt.
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3 stellt
eine alternative Ausführungsform der
Rückhaltestruktur
dar. In der Ausführungsform von 3 besitzt
die Rückhaltestruktur 14 einen
Vorsprung 22, der von der Schleife vorsteht. Zusätzlich kann,
wie nachfolgend näher
beschrieben, ein Segment 20 an dem Schaft 12 befestigt
sein und die Schleife bzw. den Vorsprung 22 bilden. Der
Vorsprung 22 formt eine kleinere Führungsspitze zum einfacheren
Einsetzen und trägt
dazu bei, dass die Inkontinenzpräventionsvorrichtung
beim Einsetzen auf einem Führungsstab
verbleibt. Um dies zu vereinfachen, besitzt der Vorsprung 22 typischerweise
ein Lumen, das mit dem Lumen 18 des Schafts 12 koextensiv
ist, das heißt,
das Lumen 18 erstreckt sich von einem proximalen Ende der
Inkontinenzpräventionsvorrichtung 10 zu
einem distalen Ende 26. Das Lumen erstreckt sich nicht
durch das distale Ende 26, sondern nur bis zu einem Punkt,
der unmittelbar proximal zum distalen Ende 26 liegt. Diese
Konfiguration verhindert den Urinfluss durch das Lumen. Ist die Rückhaltestruktur
ein Teil des Schafts, wird typischerweise ein Segment 21 bereitgestellt,
um die Schleife mit der Rückhaltestruktur 14 zu
vervollständigen.
Das Segment 21 ist typischerweise an einem Ende mit einer
ersten, dem distalen Ende 26 des Schafts 12 benachbarten
Stelle und am anderen Ende mit einer zweiten Stelle entlang des
Schafts näher
an seinem proximalen Ende befestigt, so dass eine Schleife entsteht.
Typischerweise werden die Länge
des Segments 21 und die Positionen für seine Befestigung so ausgewählt, dass
die Schleife eine geeignete Konfiguration zum Einsetzen in die Harnröhre und
die anschließende
Rückbildung
in eine Schleife in der Blase annehmen kann.
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Der
Schaft 12 und das Segment 21 können so ausgebildet sein, dass
sie beim Einsetzen als Einheit erscheinen, das heißt dass
die beiden Elemente beim Geradebiegen der Schleife als ein Element
erscheinen. Eine solche Konfiguration ist z.B. die im Querschnitt
in 4 dargestellte hufeisenförmige, einen Hohlraum 23 definierende
Konfiguration von Segment 21. Der Schaft 12 ist
so geformt, dass er in dem Hohlraum 23 aufgenommen wird.
Faltet sich die Schleife zusammen, nimmt der Hohlraum 23 den Schaft 12 auf
und die Rückhaltestruktur
erscheint als ein Element anstelle eines separaten Segments 21 und
Schaftes 12. Der eigentliche Umfang der Rückhaltestruktur
ist daher reduziert, was das Einsetzen physikalisch einfacher und
für den
Patienten weniger traumatisch macht. Darüber hinaus ist das schmalere Erscheinungsbild
für den
Patienten oft weniger einschüchternd.
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Schaft
und Rückhaltestruktur
können
aus einem einheitlichen Materials bestehen oder aus Schichten eines
Materials, das die gewünschten
Eigenschaften verleiht. Besteht die Struktur aus Schichten, kann
sie z.B. eine Innenschicht aus Polyurethan besitzen, die von einer
Außenschicht
aus Silikon oder anderen, die gewünschten Eigenschaften verleihenden
Kombinationen umgeben ist. Die Schichtstrukturen können z.B.
durch Einsetzen eines Polyurethanschlauches in eine Silikonmanschette gebildet
werden. Die Passung zwischen dem Polyurethanschlauch und der Silikonmanschette
ist dergestalt, dass ihr Kontakt das Verrutschen gegeneinander auf
ein Minimum reduziert. Um einen ausreichenden Kontakt herzustellen,
wird die Silikonmanschette typischerweise in einem geeigneten Lösungsmittel eingeweicht,
damit sie aufquillt. Dann wird der Polyurethanschlauch in die Manschette
eingesetzt. Bei Verdampfen des Lösungsmittels
zieht sich die Silikonmanschette gegen den Polyurethanschlauch zusammen.
Typischerweise ist nur der Schaft mit einer solchen Silikonmanschette
versehen.
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Bei
Anwendung des obigen Herstellungsverfahrens hält der Polyurethanschlauch
die Struktur zusammen, während
das Silikon eine geeignete Oberfläche darstellt, gegen die sich
der Schließmuskel
zusammenziehen kann. Darüber
hinaus kann die Rückhaltestruktur
Teil des Schafts oder unabhängig
vom Schaft geformt sein. Ist sie Teil des Schaftes, kann die Vorrichtung 10 aus
einem einzigen Schlauch gebildet und ihr distales Ende um den Schlauch
gewickelt und an ihm befestigt sein, so dass Schaft und Rückhaltestruktur
separat definiert sind. Ist die Rückhaltestruktur unabhängig geformt,
kann sie eine andere Form und andere physikalische Eigenschaften haben
als der Schaft.
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Das
Verfahren zur Anwendung einer erfindungsgemäßen Inkontinenzpräventionsvorrichtung lässt sich
am Besten mit Bezug auf die 5A, 5B und 5C verstehen.
Die Figuren veranschaulichen ein Verfahren zur Linearisierung der
in 1 dargestellten Vorrichtung 10 zum Einsetzen
in die Harnröhre. 5A stellt
das Einsetzinstrument 30 mit einem an einem Führungsstab 34 befestigten Griff 32 dar.
Der Griff 32 ist nicht erforderlich, wird jedoch typischerweise
zur besseren Steuerung der Katheters während des Einsetzens bereitgestellt.
Der Führungsstab 34 besteht
aus einem Material, typischerweise einem Metalldraht, der ausreichend
steif ist, um das Einsetzen des Katheters in die Harnröhre zu erleichtern.
Die Größe des Führungsstabes 34 ist typischerweise
dergestalt, dass er in das Lumen 18 der Vorrichtung 10 passt.
Beim Gebrauch wird der Führungsstab 34,
wie in 5B dargestellt, durch das Lumen 18 am
distalen Endes des Schafts in den Schaft 12 eingesetzt.
Der Führungsstab 34 wird durch
das Lumen 18 in den Schaft 12 hineingeschoben.
Sobald das distale Ende des Führungsstabes die
Rückhaltestruktur 14 erreicht,
nimmt die Rückhaltestruktur 14,
wie in 5C dargestellt, infolge der durch
den Führungsstab 34 ausgeübten Kräfte eine Konformation
an, die das Einsetzen durch die Harnröhre ermöglicht. An diesem Punkt wird
auf die Vorrichtung 10 typischerweise ein Gleitmittel aufgetragen.
Ist die Vorrichtung hydrogel-beschichtet, wird sie einfach durch
Anfeuchten des Materials gleitfähig gemacht.
Alternativ kann ein wasserlösliches
Gleitmittel wie K-Y Jelly oder ein anderes geeignetes Gleitmittel
auf die Katheteroberfläche
aufgetragen werden. In der dargestellten Ausführungsform wird der Führungsstab 34 typischerweise
soweit hineingeschoben, bis sich die Rückhaltestruktur 14 infolge
der Steifheit des Führungsstabes
und der Spannung, die zwischen der distalen Spitze des Führungsstabes 34 und
dem Punkt 36, an dem die Schleife den Schaft 12 berührt, entsteht,
von selbst zusammenfaltet. Daher wird der Harnröhrenkatheter 14 durch
Einführen
des Führungsstabes
im Wesentlichen geradlinig gemacht, so dass er in die Harnröhre eingesetzt
werden kann. Anschließend
wird die Rückhaltestruktur 14 in die
Harnröhre
eingesetzt. Nach der Positionierung der Rückhaltestruktur 14 der
Inkontinenzpräventionsvorrichtung 10 in
der Harnblase wird der Führungsstab
entfernt, so dass die Rückhaltestruktur 14 ihre ursprüngliche
Konfiguration wieder annehmen kann. Das proximale Ende der Vorrichtung 10 wird
nun ggf. so manipuliert, dass es die nicht konzentrisch ausgebildete,
an den Blasenhals des Patienten angrenzende Rückhaltestruktur 14 richtig
ausrichtet. Die Ausrichtung der Rückhaltestruktur 14 spiegelt
sich in der Orientierungsmarkierung 38 auf dem Schaft 12 wider.
Daher wird die Rückhaltestruktur 14 z.B.
bei ventraler Ausrichtung der Orientierungsmarkierung 38 in der
Blase des Patienten richtig ausgerichtet.