DE2850069C2 - Target für Spallationsneutronenquellen - Google Patents
Target für SpallationsneutronenquellenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Targetanordnung für Spallationsneutronenquellen, bei der kontinuierlich
Targetmaterial am Auftreffpunkt des Protonenstrahls vorbeigeführt wird.
Mit der jüngsten Entwicklung der Beschleunigungstechnik für hohe Protonenströme (im mA-Bereich)
wurde es grundsätzlich möglich, eine Spallation (Kerrverdampfung) schwerer Elemente durch energiereiche Protonen (ca. 1 GeV) zum Bau von Neutronenquellen einzusetzen, die in ihrem thermischen Neutronenfluß einem Hochflußreaktor äquivalent sind oder
diesen noch übertreffen. Dabei ergeben sich gegenüber einem Reaktor grundsätzliche Vorteile, wie zum
Beispiel der Verzicht auf spaltbares Material, wesentlich reduzierte Erzeugung radioaktiver Edelgase und ein
erheblich geringeres .Gefährdungspotential für die Umwelt, da keine kritische Anordnung existiert.
Derartige Spallations-Neutronenquellen könnten in Zukunft Forschungsreaktoren weitgehend ersetzen und
auch als Vorstufe für elektrische Brütanlagen eine hohe
Bedeutung gewinnen, wenn das Problem der Wärmeabfuhr aus dem Target befriedigend gelöst werden kann.
Die in einem Spallationstarget anfallenden hohen Wärmedichten von etwa 10 MW/1, die eine Aufheizrate
des Materials von 104 K/s und mehr bewirken, bereiten
erhebliche Schwierigkeiten.
Leistungsfähige Spallationsquellen wurden bisher noch nicht gebaut Als Vorstufen anzusehende gepulste
Neutronenquellen verwenden wassergekühlte stationä-
re Targetanordnungen mit Leistungsdichten von einigen kW/I im zeitlichen Mittel (J. M. Carpenter, Nuc. Inst
Met 145(1977)91-112).
Nach einem Projektvorschlag von 1966 [Bartholomew G. A. und Tunnicliffe P. R. »The AECL-Study for
an intense neutron generator, Chalk River, AECL-2600
(W66)] soll der Protonenstrahl vertikal in ein strömendes Target aus flüssigem Blei-Wismut-Eutektikum
eingeschossen werden, das mit hoher Geschwindigkeit (ca. 5 m/s) in einem das Target und einem Wärmetau-
scher enthaltenden Kreislauf umgepumpt wird. Dabei
muß eine große Menge flüssigen radioaktiven Metalls (einige Tonnen) in Umlauf gehalten werden. Dieses
Konzept wurde bislang für die einzig mögliche Lösung des Problems gehalten. Eine derartige Anlage hat
jedoch folgende Nachteile:
— Der Protonenstrahl von 1 GeV Energl-e und einigen
Milliampere Stromstärke muß, um ein stationäres Einschußfenster zu vermeiden {das nach kurzer
Zeit zerstört würde) in vertikale Richtung umgelenkt werden. D:es ist schwer realisierbar und mit
hohem Aufwand verbunden.
— Der Flüssigmetallkreislauf ist auf die Verwendung des Pb-Bi-Eutektikums angewiesen. Dadurch wird
bei der Spallation das langlebige, flüchtige und giftige Quecksilberisotop 194-Hg und durch Neutroneneinfang im Wismut das besonders unangenehme, weil «-aktive und flüchtige Polonium
erzeugt Beides könnte bei Einsatz von hoch
schmelzenden Schwermeiallen, »ie W oder Ta
vermieden werden.
— Zur Erzeugung besonder hoher Neutronenflüsse ist es unter Umständen wünschenswert, die durch
schnelle Neutronen spaltbaren Materialien Th oder
U-238 einzusetzen. Diese können wegen ihres
hohen Schmelzpunktes ebenfalls nur in festem Zustand verwendet werden.
— Der Flüssigmetallkreislauf ist technisch sehr aufwendig, mit hohen Kosten verbunden und
wegen der großen gespeicherten Wärmemenge im Falle eines Bruchs der stark belasteten Rohrleitungen gefährlich.
— Eine Rückhaltung der Reaktionsprodukte ist in der Flüssigkeit nicht gewährleistet.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Targetanordnung zu entwickeln, die ein hohes Maß an Flexibilität in
der Wahl des Targetmaterials gewährleistet und bei der das Target als Festkörper zum Einsatz kommt, wodurch
die Reaktionsprodukte weitgehend zurückgehalten werden. Angestrebt wird ferner ein gegenüber dem
Flüssigmetallkreislauf geringerer technischer Aufwand und eine Anordnung, die einen horizontalen Einschuß
des Protonenstrahls erlaubt.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Targetanordnung der eingangs genannten Art im
wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise das Targetmaterial am Umfang eines
rotierenden, innen gekühlten Rades angeordnet und von gekrümmter. Kanälen für den Kühlmittelumlauf derart
durchsetzt ist, daß einheitliche Wärme weglänge η im dazwischenliegenden Targetmaterial bestehen und der
auf den Radumfang auftreffende Protonenstrahl im Verlaufe der Radbewegung beständig auf Targettnate·
rial in praktisch gleichbleibender Stärke trifft
Ein innen gekühltes Drehtarget ist zwar bereits aus der US-PS 40 90 086 bekannt, bei dem das Targetmaterial {Tritiumverbindung) als dünne Schicht auf den
konircnen Außenflächen eines kühlmitteldurchflossenen, rotierenden Hohltorus* angeordnet ist. Diese
Anordnung ist jedoch für einen Dauerbetrieb von Spallationsneutronenquellen mit hoher Leistung unge-
10
Gemäß einer bevon'miien Ausiuhrnngsform der
Erfindung wird das Tnrgetrnateriai von evolventenfCrmigen KühlmittelkanäJen durchzogen, die für die
Kühlmittelzufuhr entgegengesetzt zur Rotationsrichhing des Rades gekrümmt sind und in den Spalt
zwischen Fenster und Targetmaterial münden. Die Rückführung des Kühlmittels kann über entgegengesetzt gekrümmte, evolventenförmige Kühlkanäle im
Targetmaterial erfolgen oder aber längs der umhüllenden Mantelfläche.
Zu diesem Zweck kann das eigentliche ringförmige Target mit gekrümmten, insbesondere evolventenförmigen Nuten versehen oder aus Segmenten zusammenge-
eignet Ahnlich ungeeignet sind auch Anordnungen von 15 setzt sein, zwischen denen entsprechende Kanäle
Neutronenqutllen mit Tritiumtargets in Form von freigelassen sind. Die Segmente können für eine
rotierenden dünnen Scheiben oder Zylindern, die von einfache Montage auf dem Rad mit einem Fuß versehen
Wasser gekühlt werden, wie sie aus dem DE-GM sein. Die Anordnung des Targetmaterials mit insbeson-78 05 181 oder der FR-Patentanmeldung No 76 07 919 dere evolventenförmig gekrümmten Nuten oder Kanä-(Publ. Nr. 23 44 935) bekannt sind. Von diesen 20 len hat den Vorteil, daß innerhalb des dazwischenliegenbekannten Anordnungen unterscheidet sich die vorlie- den Targetmaterials immer ein gleicher Wärmeweg für
die Ableitung der vom eindringenden Protonenstrahl erzeugten Wärme vorhanden ist
dung lokaler Uberhitzungen und veränderlicher Be- 25 Wärmeabfuhrbedingungen angepaßte) Segementbreite
triebsbereitschaft getroffen werden. von etya 1 bis 2 cm angesehen. Die dazwischen
angeordneten Kanäle haben etwa eine Breite von 1 bis 2 mm. Diese Zusammensetzung des Targets aus
gekrümmten, insbesondere evolvertenförmigen Seg-WeIIe des Rades, insbesondere über den oberhalb des 30 menten oder (zwischen Nuten gebildeten) »Pseudo-Seg-Rades befindlichen Wellenteil (unter gleichzeitiger menten« hat im übrigen den Vorteil daß über die
Kühlung der Wellenlager). Das Radinnere wird durch
einen umhüllenden Mantel gegen das umgebende
Vakuum im Bereich des Beschleunigerkanals abgeschirmt Dieser äußere Mantel wirkt im Bereich seiner 35
allgemein zylindrischen Fläche als Eintrittsfenster für
gende Spallationsneutronenquelle durch eine Unterteilung des Targetmaterials zur Volumenkühlung desselben, wobei die genannten Vorkehrungen zu.- Vermei-
Vorzugsweise erfolgt die Innenkühlung des Rades durch Zu- und Abführung des Kühlmittels, das
vorzugsweise durch Wasser gebildet wird, über die
den Protonenstrahl und besteht daher in diesem Bereich insbesondere aus einem Metall mit geringer Massenzahl, wie Al. Zr oder Ti. Dieses Fenster wird von dem
über die Radwelle zutretenden Kühlmittel, welches das am Radumfang vorgesehene Targetmaterial durchsetzt
unmittelbar gekühlt
Fenster und Targetmaterial sind insbesondere auswechselbar konzipiert. Das allgemein ringförmige
Gesamtdicke des Targetmaterials reichende Kühlkanäle vorgesehen werden können, ohne daß der Protonenstrahl im Verlauf der Radbewegung auf praktisch
targetmaterialfreie Bereiche trifft
Um ein Aufbiegen der Segemente durch die Zentrifugalkraft zu vermeiden, könnten für hohe
Drehzahlen flächenhaft Bleche auf der Ober- und Unterseite der Segmente mit diesen verbunden werden.
Vorzugsweise ist das Rad horizontal angeordnet und sein an der Peripherie vorgesehenes Targetmaterial
bewegt sich so senkrecht zu einem in allgemein horizontaler Richtung auftreffenden Protonenstrahl.
Der Raddurchmesser liegt insbesondere bei e^wa 2,5 m.
eigentliche Target kann aus einzelnen Ringsegmenten 45 Mit Rotationsgeschwindigkeiten in der Gegend von
zusammen?esetzt sein. etwa 1 Hz kann man so erreichen, daß die Wärme durch
der Druck im Bereich des Rads voraussichtlicn um von größenordnungsmäßig 100 K erfolgt Bei einer
einige Größenordnungen über dem im Protonentunnel so Protonenenergie von etwa 1 GEV beträgt zum Beispiel
erforderlichen Druck liegen wird, sind einige Drossel- die dafür erforderlk.-he Umfangsgeschwindigkeit rund
stellen vorgesehen, zwischen denen differentiell ge- 2 m/s pro MW der im Target umgesetzten Energie. Daj
pumpt werden kann. Targetmaterial, das im üorigen durch ein Kühlmittel -
enthaltenen Kühlkanäle lassen sich eine Vielzahl von 55 während des restlichen Umlaufs seine Ausgangsterr.pe-
die
Aspekten, wie mechanische und thermische Belastung. Austauschbarkeit. Kühlmittelströrnung und anderes
mehr zu beurteilen sein werden. Der einfachste Fall eines vollen Rings, der nur außen vom Kühlmittel
umströmt wird, ist zwar prinzipiell realisierbar, führt aber wegen der großen Wärmeleitungsstrecken von
etwa 3 cm bei einem 6 cm hohen Target zu Temperaturen um 800°C im Targetinneren. Diese sind selbst bei
Nachfolgend wird die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die
angefügten Zeichnungen näher beschrieben, es zeigen schematisch
F i g. 2a bis 2c dessen Anordnung in einer Spallationsneutronenquelle.
hochschmelzenden Targetmaterialien nicht wünschens- 65 Ordnung li·* wesentlichen durch ein umhülltes Rad J au?
wert wegen der entslehenden mechanischen Spannun- einer Radwelle 2 gebildet, über die Kühlmittel in der in
gen. Es wird daher eine geteilte Anordnung vorgesehen, Fig. Ib skizzierten Weise zur Radscheibe und zum
die auch vom Standpunkt der Demontage in einer Targetring zubeziehungsweise von dort abgeführt wird.
Der äußere Mantel des Rades bildet an seiner allgemein zylindrischen Fläche ein Fenster 3 für den
Protonenstrahl 4. Dieses Fenster kann abgeschweißt oder angeschraubt sein, wobei die im oberen Teil der
Fig. la gezeigte Variante einen erleichterten Fensterwechsel
gestattet. Das Targetmaterial 5 ist längs des Radumfanges verteilt und wird insbesondere von
nutenförmigen Kühlkanälen durchsetzt, wie es im Schnitt A-A von Fig. la angedeutet ist, oder durch
gekrümmte Segmente gebildet, wie es mehr im einzelnen in F i g. 1 b gezeigt wird.
Gemäß Fig. Ib wird das aus Segmenten 5' zusammengesetzte
Targetmaterial von Kanälen 6 durchsetzt, die vorzugsweise zwischen den Segmenten gebildet
werden. Das über die entgegengesetzt zur Rotationsrichtung des Rades gekrümmten Kühlkanäle zutretende
Kühlmittel gelangt unterstützt durch Fliehkraftwirkung in den Spalt 7 zwischen Target 5 und Fenster 3, das auf
diese Weise intensiv gekühlt wird. Die Rückführung des Kühlmittels erfolgt entweder durch entgegengesetzt
gekrümmte Kanäle innerhalb des Targets oder aber längs des Radmantels, !m unteren Teil der Fig. Ib ist
der Kühlmittelverlauf innerhalb der Radscheibe angedeutet. Diese kann, wie in Fig. la angedeutet ist, eine
(von Kühlmittelzufuhrkanälen durchsetzte) Tragstruk- a tür aufweisen oder weitgehend hohl sein, wobei die
jeweilige Ausführungsform von den bestehenden Stabilitätsforderungen bestimmt wird. Die in Fig. Ib
gezeigte flächenhafte Verbindung von Segmenten mit unterschiedlicher Kriimmungsrichtung hat den Vorteil,
daß ein Aufbiegen der Segmente weitgehend verhindert wird. Der gezeigte Schichtaufbau bietet ferner die
Möglichkeit, ein heterogenes Target vorzusehen, da die mittleren Segmente aus dem Material des Spallationstargets
und die äußeren aus einem neutronenmultiplizierenden Medium (zum Beispiel Be) gefertigt sein
könnten. Falls spaltbares Material zum Einsatz kommen sollte, könnte der Mittelteil aus U-238 (oder, wegen der
leichteren Bearbeitbarkeit, besseren Wärmeleitung und das Fehlens von Phasenübergängen: aus Thorium)
gefertigt werden und die äußeren (Be-) Segmente könnten mit einer etwa 1—2 mm dicken Schicht aus
20% angereichtertem Uran belegt werden, in dem die zurückströmenden thermischen Neutronen nahezu
völlig absorbiert und zur Spaltung ausgenutzt werden. Auch in diesem Fall könnten die äußeren Segmente aus
Be gefertigt sein, um die n-2n Prozesse bei Energien oberhalb 2 MeV zu nutzen und für die Spaltneutronen
eine gewisse Reflektorwirkung zu erzielen.
Die Anordnung eines solchen Targets mit senkrecht stehender Radach«: in einer Spallationsneutronenquelle
wird in den F i g. 2a bis 2c skizziert die den wesentlichen Aufbau einer solchen Quelle (2a) mit der Zuordnung von
Targetmaterial und Protonenstrahl beziehungsweise Strahlrohren in Aufsicht (26) sowie die Anordnung des
Drehtargets und dessen Lagerung im Moderatortank (2c) zeigen.
Wie man sieht, tritt der Protonenstrahl durch die Peripherie des Rades ein. Die im Target freigesetzten
Neutronen treten an der Ober- und Unterseite des Targets aus und in einen dort angeordneten Moderator
(zum Beispiel D2O) ein, wo sie thermalisiert werden. Die
Strahlrohre sind dann in je einer Ebene oberhalb und unterhalb des Targetrads angeordnet
Im einzelnen zeigt Fig.2a das Drehtarget 1 mit wasserführender Welle 2 sowie den Antriebsstator S
und Antriebsrotor 9, 10 und 11 sind ein loses und ein festes Wellenlager. Über Drehdurchführungen 12
erfolgt der Wasserzu- und -ablauf 13. Mit 14 ist der Lagerblock bezeichnet. Die Abschirmung umfaßt eine
obere bewegliche Abschirmung 15, eine untere bewegliche Abschirmung 16 sowie eine Abschirmung 17 in
Targethöhe. Ein vakuumdichtes Schleusentor 18 kann über nicht näher dargestellte Fahrschienen verschoben
werden.
Im Moderatortank 19 sind die Strahlrohre 20 sowie ein Rüssel 21 der Tieftemperaturbestrahlungsanlage
angeordnet. Ein Drehstopfen 22 ermöglicht eine Variation der Bestrahlungsposition bei Tieftemperaturbestrahlung.
Im oberen Bereich befinden sich die obere Abschirmung 23 des Moderatortanks 19, ein entfernbarer
Stopfen 24 sowie eine Abpumpleitung 25 zur Erzeugung von Hochvakuum. Eine Hochvakuumleitung
25' ist ebenfalls am Protonentunnel 26 vorgesehen. 27 ist ein Strahlrohr zum Einbringen einer kalten Neutronenquelle.
Der Wasserzu- und -ablauf 13 ist: in den Zeichnungen um 90° versetzt dargestellt.
Gegenüber einem Flüssigmetalltarget nach dem Stande der Technik zeigt das erfindungsgemäße, innen
gekühlte Drehtarget folgende Vorteile:
— Absolute Flexibilität in der Wahl des Targetmaterials. Dies erlaubt entweder:
die Nutzung der Kernspaltung zur Neutronenvervielff>chung(UoderThalsTarßetmaterial)
oder:
die Vermeidung von Transuranproduktion durch Einsatz von Pb oder Bi, die sich durch niedrigen
Absorptionsquerschnitt für thermische Neutronen auszeichnen, wobei aber die Erzeugung der
flüchtigen Schwermetalle Hg und Po in Kauf genommen wird oder:
den Einsatz von Ta oder W als Targetmaterialien, bei denen weder Transurane oder Hg und Po
gebildet werden, die allerdings einen etwas geringeren Neutronenfluß erwarten lassen.
— Vermeidung eines Flüssigmetallkreislaufs und des damit verbundenen technischen Aufwands und
Gefährdungspotentials
— Vermeidung der Notwendigkeit eines vertikalen Protoneneinschusses, dessen praktische Realisierbarkeit
für Ströme von einigen mA in Frage gestellt ist. zumindest aber einen erheblichen technischen
und Kostenaufwand darstellt.
Das am Umfang des Rades angeordnete Targetmaterial nimmt etwa 1/4 des Radradius ein. Es ist, wie weiter
oben näher erläutert wurde vorzugsweise in Form von gekrümmten Targetsegmenten oder Pseudosegmenten
vorgesehen, was gpgenüber einem Targetring aus Vollmaterial folgende Vorteiie hat:
— Verminderung der thermischen Spannungen
— Optimierung der Kühlmittelströmung
— Vergrößerung der Kühlfläche
— Minimierung des Weges für Wärmeleitung
— Leichtere Montage und insbesondere Demontage im aktivierten Zustand.
Die Dicke der Segmente ist dem Anwendungsfall entsprechend auszulegen. Insbesondere weist das
Target einen »Schichtaufbau« aus Zu- und Abführungssegmenten auf, wie es im unteren Teil von Fig.ib
angedeutet ist Die Krümmung der Segmente im Abströmbereich ist dabei entgegengesetzt zu der im
Zuströmbereich. Der Antrieb erfolgt zum Beispiel durch einen Scheibenläufer-Motor.
Außer den gezeigten Varianten des Drehtargets mit Innenkühlung - inbesondere durch spaltförmige
Kanäle — sind selbstverständlich andere Ausführungsformen mit zweckmäßig verteilten Bohrungen (für den
Kühlmitteltransport) im Targetring realisierbar oder auch "ine Anordnung von Targetmaterial in Form von
Kugeln (gegebenenfalls mit zwei unterschiedlichen Durchmessern), die vom Kühlmittel umströmt werden.
Der Targetring kann auch durch (stationäres) Flüssigmetall gebildet werden, das durch kühlmitteldurchströmte
Rohre gekühlt werden kann.
Das vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Drehtarget für Spallationsquellen bietet gegenüber
festen Targets, die bereits im Einsatz oder im Bau sind, außerordentliche Vorteile. Insbesondere entfällt die
beim stationären Target zur Bewältigung der erheblichen Wärmedichte für notwendig gehaltene sehr
aufwendige Flüssigmetallkühlung.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Targetanordnung für Spallationsneutronenquellen. bei der kontinuierlich Targetmaterial am
Auftreffpunkt des Protonenstrahls vorbeigeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß in an
sich bekannter Weise das Targetmaterial am Umfang eines rotierenden, innen gekühlten Rades
(1) ringförmig angeordnet und von gekrümmten Kanälen (6) für den Kühlmittelumlauf derart
durchsetzt ist, daß einheitliche Wärmeweglängen im dazwischenliegenden Targetmaterial bestehen und
der auf den Radumfang auftreffende Protonenstrahl im Verlaufe der Radbewegung beständig auf
Targetmaterial in praktisch gleichbleibender Stärke trifft
2. Targetanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle (6) zwischen
gekrümmmten Targetmaterialsegmenten (5) gebildet sind
3. Targefenardnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle (6) im Targetmaterial (5) für die Kühlmittelzufuhr zur Rotationsrichtung entgegengesetzt gekrümmt sind.
4. Targetanordnung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch einen Doppelschicht-Targetaufbau
aus insbesondere evolventenfwmig gekrümmten
Segementen (5') mit zueinander entgegengesetztem Krümmungsverlauf in den beiden Schichten
(Fig. Ib).
5. Targetanordnung nach Anspruchs dadurch
gekennzeichnet, daß die Schichten aus unterschiedlichen Materialien bestehtn.
6. Targetanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet d t"ch eine Kühlmittelzu- und -abführung (13) über die Radwelle (2),
insbesondere über den oberhalb des Rades (1) befindlichen Radwellenteil.
7. Targetanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine horizontale Anordnung des rotierenden Rades (1).
8. Targetanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Raddurchmesser von etwa 2,5 m.
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