DE2242234C3 - Verfahren zur Erzeugung von Neutronen-Impulsausbrüchen und Brennstoffelement zu seiner Durchführung - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung von Neutronen-Impulsausbrüchen und Brennstoffelement zu seiner DurchführungInfo
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Description
Der Antrieb zur Verstellung des Kernbrennstoffs in dem Führungskanal wird dabei in Form von Erregerwicklungen
ausgeführt, die ein elektromagnetisches Feld erzeugen und sich in unmittelbarer Nähe von dem
Führungskanal und längs dieses Kanals in einer solchen Reihenfolge befinden, daß die Aufhängung. Beschleunigung
und Abbremsung des Kernbrennstoffs gewährleistet werden.
Dank dieser Ausführung befindet sich der Kernbrennstoff nur im Zeitpunkt uer Erzeugung des Impuls- ι ο
ausbruchs im Neutronenmoderator, die Kernspaltungswärme wird außerhalb des Behälters mit dem Neutronenmoderator
abgeführt, und letzterer wird bedeutend weniger erwärmt Das ermöglicht die Regelung der
Moderatortemperatur und die Erhaltung von thermalisierten Neutronenfeldern sowie infolge des fehlenden
negativen Temperaturkoeffizienien die Erhaltung von hohen Neutronenströmen in einem Impuls.
Die vorliegende Erfindung stellt eine Weiterentwicklung des obenerwähnten Verfahrens dar, und ihr liegt
die Aufgabe zugrunde, eine weitere Verringerung der Erwärmung des Neutronenmodei-ators ohne Einführung
von irgendwelchen lokalen. Kühlmitteln zu erreichen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß durch An-Ordnung einer Zwischenschicht zwischen dem Kernbrennstoff
und der äußeren Hülse der Brennstoffelemente aus einem Material mit niedriger Wärmeleitfähigkeit
die Wärmeabfuhr vom Kernbrennstoff zu den Umfangsabschnitten der Elemente beim Durchgang
der Brennstoffelemente durch die Neutronenmoclerator-Zone
um ein solches Zeitintervall verzögert wird, daß erst nach Austritt des Elements aus der Neutronenmoderator-Zone
eine wirksame Wärmeabfuhr einsetzt und der weitere Ausgleich der Temperaturen des
Brennstoffs und der Umfangsabschnitt des Elements erfolgt.
Ein Brennstoffelement zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist gekennzeichnet durch
eine Patrone, die ihren Abmessungen und der Form nach zur Bewegung in einem Führungskanal geeignet
ist. wobei in dem Element das Herzstück aus Kernbrennstoff von einer Zwischenschicht aus wärmebeständigem
Material mit niedriger Wärmeleitfähigkeit umgeben ist, die ihrerseits in einer Neutronen schwach
absorbierenden mechanisch festen äußeren Hülse eingeschlossen ist, wobei das wärmebeständige Material
der Zwischenschicht für eine solche Verzögerung der Wärmeabfuhr bemessen ist, daß ein thermischer Bruch
des Materials der äußeren Hülse bei Durchgang des Elements durch den Spaltraum verhindert wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen im einzelnen
gekennzeichnet.
In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels veranschaulicht; es zeigt
F i g. 1 das Gesamtschema eines Kernreaktors zur Erzeugung von NeutronenimpuWausbrüchen und
F i g. 2 ein einzelnes Brennstoffelement für den gleichen
Zweck.
Der dargestellte Kernreaktor für die Erzeugung von Neutronenimpulsausbrüchen enthält einen Kernbrennstoff
(Uran), der in einem Brennstoffelement 1 eingeschlossen ist, und eine Zone 2 mit einem Neutronen- ''5
moderator, der zusammen mit dem Kernbrennstoff zu dem Zeitpunkt der Erzeugung des Neutronenimpulsausbruehs
den Spaltraum bildet
Das Brennstoffelement 1 befindet sich vor (Stellung A) und nach (Stellung ß) der Erzeugung des Neutronenimpulsausbruchs
außerhalb der Zone 2 mit dem Neutronenmoderator. Die Zone 2 wird gebildet durch
ein zylinderförmiges Metallgefäß, und als Neutronenmoderator wird flüssiges Deuterium verwendet.
In dem Metallgefäß mit dem Neutronenmodenitor
sind drei vertikale durchgehende Führungskanäle 3 in Form von Röhren für das Brennstoffelement 1 vorgesehen,
die beiderseits der Zone 2 heraustreten und aus paramagnetischem Material, im vorliegenden Fall aus
Titan, hergestellt sind.
Je ein Brennstoffelement 1 ist in jedem dieser Kanäle 3 untergebracht und kann mit Hilfe des entsprechenden
Mittels in jedem Kanal in Längsrichtung verstellt werden. Im hier behandelten Ausführungsbeispiel sind als
Mittel zur Verstellung des Brennstoffelements 1 in den Kanäle 3 Erregerwicklungen 4 bis 7 vorgesehen, die in
unmittelbarer Nähe der Kanäle 3 und längs dieser Kanäle in einer solchen Reihenfolge angeordnet sind, daß
die gleichstromgespeisten Erregerwicklungen 4 die Aufhängung des Brennstoffelementes 1, die wechselsiromgespeisten
Wicklungen 5 die Beschleunigung und die ebenfalls mit Wechselstrom gespeisten Wicklungen
6 und 7 die Abbremsung gewährleisten.
Der Kernreaktor enthält auch eine Kühleinrichtung 8 zum Abkühlen des Brennstoffelements 1, die in bezug
auf das Metallgefäß mit dem Neutronenmoderator derai t angeordnet ist. daß das Brennstoffelement 1 in diesen
nach der Erzeugung des Neutronenimpulsausbruchs gelangt. In der vorliegenden Ausführung besitzt
die Kühleinrichtung 8 ein zylindrisches Metallgefäß, in dem ein Kühlmittel zirkuliert und das in Richtung der
Bewegung des Brennstoffelements 1 hinter dem Metallgefäß mit dem Neutronenmoderator angeordnet ist.
In dem hier behandelten Kernreaktor gibt es in der Kühleinrichtung 8 zum Anheben und Eintauchen des
Brennstoffelementes 1 Erregerwicklungen 9, die mit Wechselstrom gespeist werden, und durch je eine Feder
10 abgefederte Stangen 11.
Die Führungskanäle 3 sind von oben und von unten jeweils mit Kappen 12 und 13 verschlossen und in
einem Abstand voneinander angeordnet, der durch physikalische Parameter des Kernbrennstoffs und des
Neutronenmoderators bestimmt wird. In Abhängigkeit von diesen Parametern kann die Anzahl der Kanäle
verschieden sein. Die Kanäle sind in gleichem Abstand voneinander angeordnet.
Das Brennstoffelement 1 ist folgendermaßen aufgebaut:
Eingehüllt in eine Zwischenschicht 21 aus einem Material mit hoher Wärmebeständigkeit und niedriger
Wärmeleitfähigkeit wie porösem Graphit ist ein Stab aus Kernbrennstoff 14 in einer Hülse 15 untergebracht,
die aus einem Material mit hoher mechanischer Festigkeit und geringem Neutronenabsorptionswert, z. B. Beryllium
oder Zirkaloy, gefertigt ist. In der Hülse 15 sind Pfropfen 16 aus einem Material mit guten Reflexionseigenschaften
(Beryllium, Graphit) vorgesehen. Die Hülse 15 hat einen Kopfabschnitt 17 (das ist der Zugteil des
Brennstoffelementes 1), der aus einem Stahlzylinder 18 und einer Kupferhülle 19 besteht. An der Hülse 15 sind
Gleiibunde 20 aus Phosphorbronze angebracht.
Zum Neutronenimpulsausbruch kommt es im Kernreaktor vom Durchschußtyp bei der Bewegung des
Kernbrennstoffs durch den Spaltraum des Reaktors.
Um eine vorgegebene Impulsdauer zu erhalten, wird das Brennstoffelement 1 von dem Wanderfeld in den
Kanälen 3 des Reaktors mit Hilfe vom dessen elektromagnetischem
Teil (Erregerwicklungen 4 bis 7) auf die vorgegebenen Geschwindigkeiten beschleunigt. Passiert
das Brennstoffelement 1 den Spaltraum, kommt es im Brennstoffstab 14 zur nuklearen Kettenreaktion.
Der Verlust an Neutronen über die Kanäle 3 im oberen und unteren Teil des Spaltraums wird während der
Bildung des Impulses praktisch durch die reflektierenden Pfropfen 16 aufgehoben, die bei der Erzeugung des
Impulses die Öffnungen des Kanals 3 am Eingang und am Ausgang des Spaltraums versperren.
Ein Verlust von Neutronen infolge Absorption durch das Material des Zugteils ist ebenfalls ausgeschlossen,
da sich bei der Erzeugung des Impulses der Zugteil außerhalb des Spaltraums befindet.
Nach der Abkühlung des Brennstoffelements 1 auf die vorgegebene Temperatur ist der Reaktor zu
nächsten Zyklus, d. h- zur Erzeugung des nächsten Nei tronenimpulsausbruchs, bereit.
Der dargestellte Kernreaktor zur Erzeugung vo Neutronenimpulsausbrüchen bietet die Möglichkei
Moderatoren bei verschiedenen Temperaturen i einem sehr weiten Bereich vcjn sehr niedrigen Helium
temperaluren bis zu sehr hohen zu haben. In diesen Reaktor fehlt darüber hinaus faktisch der Neutronen
Untergrund. Diese Besonderheiten können bei Untersu chungen effektiv ausgenutzt werden, die mit Neutronei
zusammenhängen, die bei verschiedenen Energier thermalisiert werden, sowie für die Lösung von Aufga
ben, die ein maximales Verhältnis der Neutronen im Impuls zum Neutronenuntergrund erfordern.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
i1** "Λ
Claims (7)
1. Verfahren zur Erzeugung von Neutronenimpulsausbrüchen durch kurzzeitiges Vereinigen des
Kernbrennstoffes, der in Brennstoffelementen enthalten ist, mit dem Neutronenmoderator des Reaktorkerns,
wobei die Brennstoffelemente in Führungsrohren von außerhalb der Neutronenmoderator-Zone
durch dieselbe geschossen werden, dadurch den Impulsausbruch erzeugen und erst danach
gekühlt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß durch Anordnung einer Zwischenschicht (21) zwischen dem Kernbrennstoff (14) und der äußeren Hülse (15) der Brennstoffelemente
(1) aus einem Material mit niedriger Wärmeleitfähigkeit die Wärmeabfuhr vom Kernbrennstoff zu
den Umfangsabschnitten der Elemente (1) beim Durchgang der Brennstoffelemente (1) durch die
Neutronenmoderator-Zone (2) um ein solches Zeit-Intervall verzögert wird, daß erst nach Austritt des
Elements (I) aus der Neutronenmoderator-Zone (2) eine wirksame Wärmeabfuhr einsetzt und der weitere
Ausgleich der Temperaturen des Brennstoffs (14) und der Umfangsabschnitte des Elements (1)
erfolgt.
2. Brennstoffelement zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
eine Patrone, die ihren Abmessungen und der Form nach zur Bewegung in einem Führungskanal (3) geeignet
ist. wobei in dem Element das Herzstück aus Kernbrennstoff (14) von einer Zwischenschicht (21)
aus wärmebeständigem Material mit niedriger Wärmeleitfähigkeit umgeben ist. die :hrerseits in einer
Neutronen schwach absorbierenden mechanisch festen äußeren Hülse (15) eingeschlossen ist, wobei
das wärmebeständige Material der Zwischenschicht (21) für eine solche Verzögerung der Wärmeabfuhr
bemessen ist. daß ein thermischer Bruch des Materials der äußeren Hülse (15) bei Durchgang des EIemems
(1) durch den Spaltraum verhindert wird.
3. Element nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die wärmebeständige Zwischenschicht
(21) aus porösem Graphit ausgeführt ist und an den Stirnflächen des Kernbrennstoffs in Richtung seiner
Längsachse in der Patrone Pfropfen (16) aus Material mit hoher Neutronenreflexion angeordnet sind.
4. Element nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Pfropfen (16) aus Beryllium gefertigt
sind.
5. Element nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Hülse (15) ein Zylinder
aus einer Zirkonlegierung ist.
6. Element nach Anspruch 2 oder 3 dadurch gekennzeichnet, daß der Kopfabschnitt (17) des EIemems
(der Patrone) aus einem Material besteht, an dem ein elektromagnetisches Wanderfeld für die
Bewegung der Patrone in dem Führungskanal (3) anzugreifen vermag.
7. Element nach jedem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an der äußeren Hülse
(15) der Patrone Gleitbunde (20) aus Phosphorbronze angebracht sind, die mit dem Führungskanal (3)
zusammenwirken.
65 Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zur Erzeugung von Neutronenimpulsausbrüchen durch kurzzeitiges Vereinigen des Kernbrennstoffes,
der in Brennstoffelementen enthalten ist, mit dem Neutronenmoderator
des Reaktorkerns, wobei die Brennstoffelemente in Führungsrohren von außerhalb der
Neutronenmoderator-Zone durch dieselbe geschossen werden, dadurch den Impulsausbruch erzeugen und
erst danach gekühlt werden sowie auf ein Brennstoffelement zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
Aus I. K u r t s c h a t ο w. S. F e i η b e r g et. al. »Impulsgraphitreaktor IGR« Verlag Atomenergie.
B. 17. Ausgabe 6, 1964, sind ein Verfahren und ein Kernreaktor bekannt, bei denen die Erzeugung von
Neutronenimpulsausbrüchen dadurch erreicht wird, daß die Absorptionsstäbe aus einer Aktivzone herausgefahren
werden, die aus einem Gemisch aus Neutronenmoderator und Kernbrennstoff besteht.
Aus der DT-AS 11 26 037 ist weiter ein Verfahren nebst zugehörigem Reaktor bekannt, bei dem eine geringe
Menge an Kernbrennstoff kurzzeitig mit einem Neutronenmoderator verbunden wird, der einen weitaus
größeren Anteil an Kernbrennstoff in inniger Beimischung enthält, wodurch dann durch eine kurzzeitige
ÜberbChreitung der kritischen Masse ein Neutronenimpulsausbruch erzeugt wird.
Der wesentliche Mangel dieser bekannten Verfahren und Einrichtungen zur Erzeugung von Neutronenimpulsausbrüchen
liegt darin, daß die Neutronen und die Kernspaltungswärme in ein und demselben Volumen
des Spaltraums im Kernreaktor erzeugt und abgegeben werden, was zu einer intensiven Erwärmung des Neutronenmoderators
führt und die Aufrechterhaltung der vorgegebenen Moderatortemperatur und somit die Erhaltung
von thermalisierten Neutronenfeldern unmöglich macht. Der negative Temperaturkoeffizient der
Reaktivität führt darüber hinaus zur Selbstlöschung.
Die Erfinderin hat deshalb bereits ein Verfahren zur Erzeugung von Neutronenimpulsausbrüchen durch
Vereinigung des Kernbrennstoffs mit dem Neutronenmoderator vorgeschlagen (DBP 21 03 013), bei dem der
Kernbrennstoff vor und nach dem Impulsausbruch außerhalb des Neutronenmoderators angeordnet wird
und die Vereinigung des Kernbrennstoffs mit dem Neutronenmoderator durch Durchschießung des Kernbrennstoffs
im Brennstoffelement über den Neutronenmoderator vorgenommen wird.
Es wurde angeregt, zur nochmaligen Verwendung des Kernbrennstoffs diesen nach der Erzeugung des
Impulsausbruchs zu kühlen.
Zur Durchführung dieses Verfahrens im Kernreaktor, der den Kernbrennstoff und einen Behälter mit
dem Moderator enthält, in dem der Impulsausbruch der Neutronen erzeugt wird, wird im Behälter mit dem
Moderator mindestens ein durchgängiger Führungskanal für das Brennstoffelement mit dem Kernbrennstoff
ausgeführt, das Brennstoffelement wird dabei in diesem Kanal derart angeordnet, daß es sich in diesem Kanal
mit Hilfe eines entsprechenden Antriebs in Längsrichtung verstellen läßt.
Zur intensiven Abkühlung des Kernbrennstoffs und zu seiner nochmaligen Verwendung wurde angeregt,
den Kernreaktor mit einem Mittel zur Abkühlung des Kernbrennstoffs zu versehen und dieses in bezug auf
den Behälter mit dem Neutronenmoderator derart anzuordnen, daß der Kernbrennstoff in diesen nur nach
der Erzeugung des Impulsausbruchs der Neutronen gelangt.
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DE2242234A1 DE2242234A1 (de) | 1973-06-20 |
DE2242234B2 DE2242234B2 (de) | 1976-01-02 |
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