DE2849986C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein wärmeschmelzbares Tonerpulver
für die Entwicklung latenter elektrostatischer Bilder
mit feinzerteilten Tonerteilchen, enthaltend ein isolierendes,
thermoplastisches Harz, das zum größten Teil
bis vollständig aus mit einem monofunktionellen Reagenz
modifizierten Epoxyharz besteht, und einem färbenden Material,
sowie dessen Verwendung.
Das Tonerpulver eignet sich für Zwei-Komponenten-Entwickler,
die ein derartiges Tonerpulver im Gemisch mit
einem Träger enthalten, sowie für Ein-Komponenten-Entwickler,
die aus einem derartigen Tonerpulver aufgebaut
sind.
Sowohl Zwei-Komponenten- als auch Ein-Komponenten-Entwickler
aus einem Tonerpulver mit Tonerteilchen, die ein isolierendes
thermoplastisches Harz und ein Färbungsmaterial enthalten,
finden allgemeine Anwendung bei der Entwicklung von latenten
elektrostatischen Bildern. Diese Bilder werden beispielsweise
auf einem geeigneten Aufzeichnungsmaterial bei einem elektrographischen oder
elektrophotographischen Verfahren erhalten. Die latenten elektro
statischen Bilder können eine positive Polarität, wie beispielsweise
im Fall der elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien auf
der Basis von Selen, oder eine negative Polarität, wie beispielsweise
im Fall der elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien auf
der Basis von Zinkoxid und einer Anzahl organischer Photoleiter,
besitzen.
Beispiele für isolierende thermoplastische Harze, die zur
Anwendung in Tonerpulvern vorgeschlagen wurden, sind Polystyrol,
Copolymere des Styrols mit einem Acrylat und/oder
Methacrylat, Polyamide, Phenol-Formaldehydharze, Polyester
und zu geringerem Ausmaß Epoxyharze.
Das in schwarzen Tonerpulvern bei einem Zwei-Komponenten-
Entwickler aufzubringende Färbungsmaterial besteht üblicherweise
aus Ruß, während in den als Ein-Komponenten-Entwicklern
zu verwendenden schwarzen Tonerpulvern das Färbungsmaterial
im allgemeinen aus einem fein zerteilten magnetischen Material
beispielsweise Eisenpulver, Chromoxid oder Nickelferrit besteht.
In gefärbten Tonerpulvern, beispielsweise zur Anwendung
in Mehrfarbenwiedergabeverfahren, werden üblicherweise
organische Farbstoffe zu den thermoplastischen Harzen zugefügt.
Während der Entwicklung eines latenten elektrostatischen Bildes
wird ein Tonerpulver auf den geladenen Bildbereichen abgeschieden,
so daß sich ein sichtbares Bild ergibt. Ein-Komponenten-
Entwickler können zur Entwicklung von elektrostatischen
Bildern sowohl mit einer positiven Polarität als auch mit
einer negativen Polarität verwendet werden, ohne daß spezielle
Maßnahmen für diesen Zweck erforderlich sind. Im Fall der
Zwei-Komponenten-Entwickler muß der mit dem Tonerpulver zu
vermischende Träger in der Weise ausgewählt werden, daß das
Tonerpulver die gewünschte triboelektrische Aufladung erhält.
Beispiele für allgemein angewandte Träger sind Eisen-, Nickel-,
Metalloxid-, Glas-, Sand- oder Quarzteilchen der gewünschten
Größe. Die Teilchen können gewünschtenfalls mit einem Polymerüberzug
ausgestattet sein.
Negativ aufladbare Entwickler werden hauptsächlich für die
Entwicklung von elektrostatischen Bildern mit einer positiven
Polarität eingesetzt, und positiv aufladbare Entwickler werden
hauptsächlich zur Entwicklung von elektrostatischen Bildern
mit einer negativen Polarität eingesetzt. Während der Entwicklung
wird das Tonerpulver auf den geladenen latenten
Bildbereichen abgeschieden, so daß sich ein sichtbares Bild
einstellt.
Das entweder mittels eines Ein-Komponenten-Entwicklers oder
eines Zwei-Komponenten-Entwicklers ausgebildete Tonerbild
kann direkt auf der Oberfläche, worauf es abgeschieden ist,
fixiert werden, was beispielsweise der Fall bei der sogenannten
direkten Elektrophotographie ist. Bei der sogenannten
indirekten Elektrophotographie wird das Tonerbild auf ein
geeignetes Bildempfangsmaterial übertragen, worauf es anschließend
fixiert wird. Die Fixierung wird üblicherweise durch Anwendung
von Wärme, beispielsweise in einer sogenannten Strahlungs-
oder Blitzlampenschmelzeinrichtung oder in einer sogenannten
Kontaktschmelzeinrichtung, durchgeführt, worin das Tonerbild
in Kontakt mit einer erhitzten Oberfläche, wie z. B. einer
Walze und/oder einem Band, gebracht wird.
Außer den vorstehend aufgeführten Bestandteilen enthalten
die Tonerpulver häufig einen oder mehrere andere bekannte
Bestandteile, insbesondere Weichmacher und Ladungs
steuerstoffe.
Die Grunderfordernisse, die ein Tonerpulver für zufriedenstellende
Ergebnisse erfüllen muß, sind ausgeprägte Polarität,
gute Ladungseigenschaften wie ausreichende Aufladbarkeit,
einheitliche Ladungsverteilung, Ladungsstabilität,
und niedere Empfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit und Temperatur,
gute und reproduzierbare Schmelzeigenschaften,
thermische Stabilität und ein gutes Verhalten während längeren
Gebrauchs. Zur Einsparung von Schmelzenergie ist es
weiterhin sehr günstig, wenn die Temperatur, bei der das
Tonerpulver zu schmelzen beginnt, so nahe wie möglich oberhalb
der für dessen thermische Stabilität erforderlichen minimalen
Glasübergangstemperatur liegt, wobei diese Temperatur
im allgemeinen zwischen 45 und 80°C liegen sollte. Für
ein Tonerpulver für die Kontaktschmelzung ist es weiterhin
günstig, daß der Schmelzbereich so weit als möglich sein
sollte, vorzugsweise einige zehn °C. Dies dient
dazu, daß die Gefahr so weit als möglich verringert wird,
daß ein Teil des Tonerbildes auf die Schmelzwalze und
von dort zurück auf das Papier übertragen wird, was die
sogenannten Geisterbilder verursacht und eine Verschmutzung
der Schmelzwalzen verursacht. Die unterste Grenze des
Schmelzbereiches ist die niedrigste Temperatur, bei der
das Bild gerade ausreichend fixiert wird, und die obere Grenze
ist die Temperatur, bei der zum ersten Mal Geisterbilder
gebildet werden.
Für die Erfindung ist auszugehen von der DE-OS 25 52 842,
welche ein Tonerpulver, das ein Epoxyharz als Bindemittel
enthalten kann und bei dem die reaktionsfähigen Epoxydgruppen
mit einer monofunktionellen Carbonsäure oder einem
Phenol inaktiviert sein können, beschreibt. Gemäß der
Lehre dieser Literaturstelle wird ein Ladungssteuerstoff
wie Nigrosin in dem Epoxyharz als Bindemittel gelöst
unter Zusatz einer die Löslichkeit fördernden Substanz
wie Diphenyl-o-phthalat oder Diphenyl-m-phthalat.
In der DE-OS 25 52 842 wird also die Lehre gegeben, daß
eine Vernetzung des Epoxyharzes unbedingt vermieden werden
muß, wobei insbesondere die Angabe beachtet werden
muß, daß Epoxyharze, die endständige Epoxygruppen tragen,
nicht mit Farbstoffen kombiniert werden können, die eine
Vernetzung des Epoxyharzes unter den Bedingungen der Herstellung
und/oder des Gebrauchs der Tonerpulver verursachen.
Demgegenüber besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
darin, ein Tonerpulver zu schaffen, das unter den
Gebrauchs- und Lagerungsbedingungen stabil ist, d. h. ein
Bindemittel enthält, das eine Glasübergangstemperatur
von mindestens 45°C aufweist und so nahe als möglich oberhalb
der für die thermische Stabilität erforderlichen minimalen
Glasübergangstemperatur zu schmelzen beginnt, und
weiterhin einen möglichst weiten Schmelzbereich von vorzugsweise
einigen zehn °C besitzt.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein wärmeschmelzbares
Tonerpulver für die Entwicklung latenter elektrostatischer
Bilder mit feinzerteilten Tonerteilchen, enthaltend ein
isolierendes, thermoplastisches Harz, das zum größten Teil
bis vollständig aus mit einem monofunktionellen Reagenz
modifizierten Epoxyharz besteht, und einem färbenden Material,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß das modifizierte Epoxyharz
besteht aus einem Derivat eines oder mehrerer Epoxyharze,
von denen mindestens 50% der Gesamtzahl der anfänglichen
Epoxygruppen teilweise, jedoch mindestens zu
5% durch chemische Umsetzung mit einer einwertigen Carbonsäure,
einem einwertigen Phenol oder Diarylsulfonamid
und teilweise durch Umsetzung mit den Hydroxylgruppen des
Epoxyharzes oder der Epoxyharze blockiert wurden (Komponente 1),
und daß das Tonerpulver eine Schmelzviskosität
bei 140°C zwischen 2 und 200 000 s · Pa und eine
Glasübergangstemperatur zwischen 45°C und 85°C besitzt.
Vorzugsweise enthält das Tonerpulver in den Tonerteilchen
ein Phenoxyharz (Komponente 2), das mit dem modifizierten
Epoxyharz vernetzt sein kann.
Im Gegensatz zur Lehre der DE-OS 25 52 842 wird diese
Aufgabe der Erfindung gelöst durch die Verwendung eines
modifizierten Epoxyharzes, welches ein Derivat eines
oder mehrerer Epoxyharze ist, von denen mindestens
50% der Gesamtzahl der anfänglichen Epoxidgruppen teilweise,
jedoch mindestens zu 5% durch Umsetzung mit einer
einwertigen Carbonsäure, einem einwertigen Phenol
oder Diarylsulfonamid und teilweise durch Umsetzung mit
den Hydroxylgruppen des Epoxyharzes oder der Epoxyharze
und ggf. durch Umsetzung mit einem bi- oder polyfunktionellen
Epoxyhärter blockiert wurden.
Die teilweise Umsetzung des Epoxyharzes oder der Epoxyharze
wird so durchgeführt, daß das Tonerpulver eine
Schmelzviskosität bei 140°C zwischen 2 und 200 000 s · Pa
und eine Glasübergangstemperatur zwischen 45 und 85°C
aufweist. Dazu müssen die Epoxidgruppen meistens zu 5
bis 50% durch intermolekulare Reaktion und ggf. durch
Reaktion mit einem Epoxyhärter blockiert werden.
Damit das Erfordernis, daß das Tonerpulver gemäß der Erfindung
unter normalen Bedingungen der Lagerung und des
Gebrauchs stabil ist, erfüllt wird, müssen mindestens
50% der Gesamtzahl der Epoxygruppen im Ausgangsepoxyharz
oder der Epoxyharze blockiert sein, wie vorstehend
angegeben. Welcher Prozentsatz der Gesamtzahl der Epoxygruppen
in den Ausgangsepoxygruppen blockiert sein muß,
um die gewünschte Stabilität zu erzielen, hängt von der
Reaktionsfähigkeit des Ausgangsepoxyharzes ab. Je höher die
Reaktivität des Ausgangsepoxyharzes oder der Ausgangsepoxyharze
ist, d. h. je niedriger die sogenannte Epoxy-Molar-
Masse des Ausgangsepoxyharzes oder der Ausgangsepoxyharze
ist, desto höher muß der Prozentsatz an blockierten Epoxygruppen
zur Erzielung eines stabilen Tonerpulvers sein. Unter
"Epoxy-Molar-Masse" wird die Masse an Harz in Gramm bezeichnet,
die 1 g-Äquivalent an Epoxy enthält (siehe Seite 4
bis 14 von "Handbook of Epoxy Resins", Lee and Neville,
McGrawhill Book Company, 1967). Zur Abkürzung wird nachfolgend
die Epoxy-Molar-Masse als E.M.M. bezeichnet. Vorzugsweise
sind die Epoxygruppen des Ausgangsepoxyharzes oder
der Ausgangsepoxyharze zu solchem Ausmaß blockiert, daß der
Wert E.M.M. der Gesamtmasse der Komponenten (1) und (2) in
dem Tonerpulver gemäß der Erfindung mindestens 8000 beträgt.
Für einige handelsüblich leicht zugängliche Epoxyharze ergibt
die folgende Tabelle einen Überblick über ihren durch
schnittlichen E.M.M.-Wert und über den Prozentsatz ihrer
Epoxygruppen, der blockiert werden muß, um den E.M.M.-Wert
auf einen bestimmten höheren Wert zu bringen.
Aus der vorstehenden Tabelle ist ersichtlich, daß aus Epoxyharz
1009 lediglich etwas mehr als 50% der Epoxygruppen blockiert
werden müssen, um ein Harz mit einem E.M.M.-Wert von
rund 8000 zu erhalten, während bei Harzen von niedrigerem
Molekulargewicht im allgemeinen mindestens etwa 87,5%
der Epoxygruppen für diesen Zweck blockiert werden müssen.
Es ist zu bemerken, daß im Fall der niedrig-molekularen
Epoxyharze eine Zunahme des E.M.M.-Wertes um einige Tausend
tatsächlich nur wenigen Prozent Zunahme an blockierten Epoxygruppen
entspricht. Es ist deshalb selbstverständlich, daß
das Erfordernis, daß der E.M.M.-Wert der Gesamtmasse der
Komponenten (1) und (2) in dem Tonerpulver mindestens 8000
beträgt, in weniger engem Sinn zu interpretieren ist, je
niedriger das Molekulargewicht des Ausgangsharzes ist. Obwohl
die Empfindlichkeit des E.M.M.-Wertes als Maßstab für
die in dem thermoplastischen Harzbestandteil verbliebene
Reaktionsfähigkeit offensichtlich mit einem abnehmenden
Molekulargewicht des als Ausgangsmaterial eingesetzten Epoxyharzes
abnimmt, so wird doch angenommen, daß der E.M.M.-Wert
immer noch der beste gegenwärtig für diesen Zweck verfügbare
Maßstab ist.
Die in den Tonerpulvern gemäß der Erfindung eingesetzten
modifizierten Epoxyharze können in wirtschaftlichster Weise
aus Epoxyharzen hergestellt werden, die im Handel erhältlich
sind. Auch ein Gemisch derartiger Harze kann eingesetzt werden.
Unter "Epoxyharzen" werden in diesem Zusammenhang Kondensations
produkte eines Polyphenols, insbesondere 4,4′-Isopropyliden-
diphenol, mit einem Halogenhydrin, insbesondere
1-Chlor-2,3-epoxypropan, verstanden. Bekanntlich haben die
handelsüblichen Epoxyharze im allgemeinen einen E.M.M.-Wert
von niedriger als 4000.
Beispiele für Epoxyharze, die als Ausgangsmaterial bei der
Herstellung der modifizierten Epoxyharze zur Anwendung in
den Tonerpulvern gemäß der Erfindung verwendet werden können,
sind Epoxyharz 1001 (Schmelzpunkt 60-70°C, E.M.M. 450-500,
beide Werte nach Angaben des Herstellers), Epoxyharz 1004
(Schmelzpunkt 90-100°C, E.M.M. 850-940), Epoxyharz
1006 (Schmelzpunkt 115-125°C, E.M.M. 1550-1900),
Epoxyharz 1007 (Schmelzpunkt 120-130°C, E.M.M. 1700-2050)
und Epoxyharz 1009 (Schmelzpunkt 140-155°C, E.M.M. 2300-3400).
Gemische von zwei oder mehr Epoxyharzen können gleichfalls
eingesetzt werden. Für bestimmte Anwendungen kann es
vorteilhaft sein, ein flüssiges Epoxyharz als Ausgangsmaterial
einzusetzen, wie nachfolgend erläutert werden wird.
Welches Blockierverfahren oder welche Kombination von Verfahren,
die vorstehend aufgeführt worden sind, gewählt wird,
steht in Verbindung zu dem Weg, auf dem das Tonerpulver fixiert
werden soll. Im Rahmen der Erfindung wurde festgelegt,
daß, falls das Tonerpulver gemäß der Erfindung zum
Schmelzen durch Bestrahlung verwendet werden soll, die Viskosität
des Tonerpulvers, bestimmt bei 140°C, vorteilhafterweise
zwischen 2 und 1000 s · Pa und seine Glasübergangstemperatur
(anschließend mit Tg bezeichnet) zwischen 45 und
65°C liegen sollte. Zur Anwendung in einer Kontaktschmelz
vorrichtung sollte seine Viskosität bei 140°C vorzugsweise
zwischen 200 und 200 000 s · Pa und der Tg-Wert zwischen 45
und 80°C liegen.
Die Blockierung mittels einer einwertigen Carbonsäure, eines
einwertigen Phenols oder eines Diarylsulfonamids ergibt die
gewünschte Erhöhung des E.M.M.-Wertes des Ausgangsepoxyharzes
ohne eine wesentliche Erhöhung von dessen Molekulargewicht
und Viskosität. Dieses Blockierungsverfahren sollte
deswegen überwiegend sein, falls eine modifizierte Epoxyharzfraktion
für ein Tonerpulver, das in einer Strahlungsschmelzvorrichtung
verwendet werden soll, hergestellt werden soll.
Die vorstehend für die Viskosität und den Wert Tg aufgeführten
Parameter für ein durch Strahlung zu fixierendes Tonerpulver
stimmen vorzugsweise mit denjenigen überein, wie sie
allgemein erhalten werden, falls mindestens 50% und vor
zugsweise mindestens 70% der anfänglichen Epoxygruppen
des modifizierten Epoxyharzes oder des Gemisches der Epoxyharze
durch chemische Umsetzung mit einer einwertigen
Carbonsäure, einem einwertigen Phenol oder Diarylsulfonamid
blockiert wurden und lediglich ein kleinerer Teil, beispielsweise
5 bis 10% durch intermolekulare Reaktion und vorzugsweise
nicht durch einen Epoxyhärter blockiert wurde.
Die monofunktionellen Carbonsäuren, Phenole oder Diarylsulfonamide,
die im Rahmen der Erfindung zu verwenden sind,
umfassen außer den Carboxyl- bzw. Hydroxyl- bzw. Sulfonamidgruppen
keine weiteren Substituenten, die mit den Epoxygruppen
des Ausgangsharzes während der Blockierstufe bei den
auftretenden Reaktionsbedingungen reagieren können.
Als Carbonsäuren können sowohl aliphatische als auch aromatische
Carbonsäuren für die Blockierungsstufe verwendet werden.
Brauchbare aliphatische Carbonsäuren sind beispielsweise Heptansäure,
Nonansäure, Dodecansäure und Isododecansäure, Hexadecansäure
und Octadecansäure. Gleichfalls werden gute Ergebnisse
erhalten mit aromatischen Carbonsäuren und solchen,
die mit einer oder mehreren Alkyl-, Aralkyl-, Cycloalkyl-,
Aryl-, Alkylaryl-, Alkoxy- oder Aryloxygruppen substituiert
sind und die praktisch unter den Blockierungsreaktions
bedingungen nicht flüchtig sind. Beispiele derartiger aromatischer
Carbonsäuren sind Benzoesäure und substituierte Benzoesäure
wie 2,4-Dimethylbenzoesäure, 4-(α,α-Dimethylbenzyl)-
benzoesäure, 4-Phenylbenzoesäure und 4-Ethoxybenzoesäure. Weiterhin
seien Perfluorcarbonsäuren wie beispielsweise Perfluorbuttersäure,
Perfluoroctansäure und Perfluordecansäure aufgeführt.
Als aus der Gruppe der für die Blockierung besonders brauchbaren
Phenole seien Phenole aufgeführt, die mit einer oder
mehreren Alkyl-, Aralkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Alkylaryl-,
Alkoxy- oder Aryloxygruppen substituiert sind und die praktisch
unter den Blockierungsreaktionsbedingungen nicht flüchtig sind.
Beispiele derartiger Phenole sind 4-n-Butylphenol, 4-n-Pentylphenol,
2,3,4,6-Tetramethylphenol, 2,3,5,6-Tetramethylphenol,
4-(α,α-Dimethyl)benzylphenol, 4-Cyclohexylphenol, 3-Methoxyphenol,
4-Methoxyphenol und 4-Ethoxyphenol.
Beispiele für brauchbare Diarylsulfonamide sind Benzolsulfonanilid
oder dessen Derivate, beispielsweise solche,
wobei einer oder die beiden Benzolringe einen oder mehrere
niedere Alkyl- oder Alkoxygruppen tragen.
Von den vorstehend aufgeführten Verbindungen werden Benzoesäure,
substituierte Benzoesäure, 4-(α,α-Dimethyl)benzylphenol
und p-Toluolsulfonanilid als besonders brauchbar
bevorzugt.
Um mit den vorstehend aufgeführten Parametern für Viskosität und
Tg übereinzustimmen, die für ein Tonerpulver zur Verwendung
bei der Kontaktschmelzung bevorzugt werden, muß das modifizierte
Epoxyharz eine Fraktion von niedrigem Molekulargewicht
mit einem Molekulargewicht von niedriger als 4000 und eine
Fraktion von hohem Molekulargewicht, die gegebenenfalls
vernetzt sein kann, mit einem Molekulargewicht von mehr
als 4000, vorzugsweise mehr als 10 000, besitzen.
Ein modifiziertes Epoxyharz, welches eine Fraktion von
niedrigem Molekulargewicht und eine von hohem Molekulargewicht
enthält, kann beispielsweise durch Blockierung der
Epoxygruppen eines handelsüblichen Epoxyharzes oder eines
Gemisches von Epoxyharzen zu mindestens 5% und vorzugsweise
10 bis 35% in Abhängigkeit von dem Ausgangsepoxyharz
durch chemische Umsetzung mit einer monofunktionellen Carbonsäure,
einem derartigen Phenol oder Diarylsulfonamid, während
die verbliebenen Epoxygruppen bis zu einer Gesamtzahl von
mindestens 50% durch intermolekulare Reaktion mit den alkoholischen
Hydroxylgruppen des Harzes selbst blockiert werden,
erhalten werden. Das erst aufgeführte Blockierungsverfahren
ergibt die Fraktion von niedrigerem Molekulargewicht und das
letzt aufgeführte diejenige mit höherem Molekulargewicht.
Die beiden aufgeführten Arten der Blockierungsverfahren können
gleichzeitig oder aufeinanderfolgend durchgeführt werden.
Im zweiten Fall wird eine höhere Viskosität und ein höherer
Schmelzbereich erhalten, jedoch bleibt der Tg-Wert praktisch
der gleiche als wenn die beiden Verfahren gleichzeitig ausge
führt werden.
Die gewünschte Fraktion von hohem Molekulargewicht kann
jedoch auch durch Umsetzung eines Teiles der Epoxygruppen
des Ausgangsharzes (oder der Ausgangsharze) mit einem
bi- oder polyfunktionellen Epoxyhärter erhalten werden,
wodurch lineare oder vernetzte Strukturen erhalten werden
können. In diesem Fall können weiterhin die Reaktionsverfahren
gleichzeitig oder aufeinanderfolgend durchgeführt
werden. Der geeignetste Epoxyhärter scheint 4,4′-Isopropyliden
diphenol zu sein.
Eine dritte Möglichkeit, um die hochmolekulare Fraktion
zu erhalten, besteht in ihrer Herstellung in einem getrennten
Verfahren oder in ihrem Kauf als Handelsprodukt. Anschließend
kann sie mit der in einer der vorstehend beschriebenen Weisen
hergestellten Fraktion von niedrigem Molekulargewicht vermischt
werden. Falls 4,4′-Isopropylidendiphenol zur Herstellung
der Fraktion von hohem Molekulargewicht verwendet wurde,
wird das erhaltene Produkt üblicherweise als Phenoxyharz
bezeichnet. Diese besitzen Molekularstrukturen, die praktisch
linear sind und haben ein Molekulargewicht zwischen 10 000
und 80 000. Ein Beispiel eines handelsüblichen Phenoxyharzes
ist Phenoxyharz 0717 (Molekulargewicht 30 000).
Die Erhöhung des Molekulargewichtes des Ausgangsepoxyharzes
durch einen Epoxyhärter ist im allgemeinen weit höher und
wird weit rascher als die durch intermolekulare Reaktion
erhaltene Erhöhung erreicht. Falls ein Epoxyhärter zur Erzielung
von hohem Molekulargewicht verwendet wird, sollten mindestens
40 bis 75% der Gesamtzahl der anfänglichen
Epoxygruppen des modifizierten Epoxyharzes oder der modifizierten
Epoxyharze zur Hauptsache durch die chemische Umsetzung
mit einer monofunktionellen Carbonsäure, einem derartigen
Phenol oder Diarylsulfonamid blockiert sein und lediglich
zum geringeren Teil durch eine intermolekulare Reaktion
und zu höchstens 25 bis 60% durch Reaktion mit einem Epoxyhärter.
Das Tonerpulver gemäß der Erfindung kann unter Anwendung
sämtlicher auf dem Fachgebiet für diesen Zweck bekannter
Verfahren hergestellt werden, beispielsweise durch Verknetung,
Extrudierung oder nach dem Heißschmelzverfahren. Nach den
ersten beiden Verfahren werden das Harz, Färbungsmaterial
und gegebenenfalls andere Bestandteile, wie z. B. Ladungs
steuerstoffe, miteinander allgemein bei Temperaturen zwischen
90 bis 160°C vermischt. Beim Heißschmelzverfahren wird
die Vermischung üblicherweise bei Temperaturen von etwa 200°C
durchgeführt. Nach der Abkühlung wird die erhaltene Masse
zu Teilchen der gewünschten Größen, die üblicherweise zwischen
2 und 50 µm liegen, gemahlen. Es ist auch möglich, die gewünschten
Teilchengrößen durch Versprühen der heißen Schmelze
in ein kühleres Medium zu erhalten.
Von den drei vorstehend aufgeführten Herstellungsverfahren
erwiesen sich das Heißschmelz- und das Knetverfahren als die
geeignetsten zur Herstellung des Tonerpulvers gemäß der Erfindung.
Die in dieser Weise hergestellten Tonerpulver erwiesen
sich als höchst zufriedenstellend und reproduzierbar, insbesondere
im Hinblick auf die wesentlichsten Eigenschaften,
insbesondere Ladungsverhalten, Stabilität und Schmelzbarkeit.
Dies kann unter anderem auf die Tatsache zurückgeführt werden,
daß bei diesen Verfahren die Temperaturen und Reaktionszeit
am leichtesten gesteuert werden können. Ferner wurde gefunden,
daß diese beiden Verfahren am geeignetsten zur Ausführung der
Blockierungsreaktionen der Epoxygruppen des Ausgangsharzes
sind, um das gewünschte modifizierte Epoxyharz während der
Herstellung des Tonerpulvers selbst zu erhalten. Dies hat
eine Anzahl von Vorteilen gegenüber der getrennten Herstellung
des modifizierten Harzes.
Bevorzugt wird das Tonerpulver gemäß der Erfindung dadurch
hergestellt, indem das Ausgangsepoxyharz oder das Ausgangsgemisch
der Epoxyharze in geschmolzener Form bei Temperaturen
zwischen 150 und 250°C mit dem Färbungsmaterial und möglicherweise
anderen Bestandteilen wie z. B. Ladungssteuerstoffe,
Weichmachern oder Strömungsverbesserungsmitteln
vermischt wird, die vorstehend abgehandelte Blockierungsreaktion
bzw. Blockierungsreaktionen während des Mischarbeitsganges
ausgeführt werden. Während dieses Mischarbeitsganges
laufen die Blockierungsreaktionen leicht und ohne Schwierigkeiten
bis zur Endstufe ab. Falls bei der Blockierungsreaktion
ein Diarylsulfonamid verwendet wird, werden die Epoxygruppen
des Ausgangsharzes vorzugsweise durch dieses Amid blockiert,
und üblicherweise wird nur eine mäßige Blockierung durch intermolekulare
Reaktion mit den alkoholischen Hydroxylgruppen des
Harzes selbst auftreten. Falls eine einwertige Carbonsäure
oder ein derartiges Phenol bei der Blockierungsreaktion verwendet
wird, kann es günstig sein, Katalysatoren anzuwenden,
um ein Überhandnehmen der intermolekularen Reaktion zu verhindern,
da sonst ziemlich wertlose Tonerpulver mit einem viel
zu hohen Schmelzpunkt erhalten werden könnten. Geeignete Katalysatoren
für diesen Zweck finden sich unter den quaternären
Ammoniumverbindungen. Der geeignetste Katalysator scheint
Tetramethylammoniumchlorid zu sein.
Die zur Herstellung der Tonerpulver erforderlichen Färbungs
materialien außer Ruß scheinen häufig nicht ausreichend löslich
in zahlreichen der zur Herstellung der Tonerpulver angewandten
Harzen zu sein. Eine gute Löslichkeit ist jedoch besonders
günstig, falls transparente Tonerpulver hergestellt werden
sollen, die für zahlreiche Mehrfarbkopierverfahren erforderlich
sind. Es läßt sich als zusätzlicher Vorteil der Tonerpulver
gemäß der Erfindung betrachten, daß zahlreiche
Farbstoffe darin ausreichend löslich zu sein scheinen.
Zur Herstellung eines Entwicklers vom Zwei-Komponenten-Typ
wird das Tonerpulver gemäß der Erfindung entweder unmittelbar
nach seiner Herstellung oder in einer späteren Stufe mit
den gewünschten Trägerteilchen vermischt. Falls der Entwickler
für die Magnetbürstenentwicklung verwendet werden
soll, werden Eisenteilchen, die mit einem Oberflächenüberzug
ausgestattet sein können, als Träger verwendet. Die gewünschten
Teilchengrößen der Träger sind den Fachleuten geläufig.
Im allgemeinen liegen sie zwischen 50 und 150 µm. In Abhängigkeit
von den Teilchengrößen der beiden Komponenten enthält
der Zwei-Komponenten-Entwickler üblicherweise 1 bis 8 Gew.-%
an Tonerteilchen.
Die Tonerpulver gemäß der Erfindung erhalten im allgemeinen
eine ausreichende negative Ladung im Gemisch mit üblichen
Trägern wie z. B. Eisenpulvern und überzogenem Eisenoxidpulver.
Gewünschtenfalls kann irgendeiner der bekannten Ladungssteuerstoffe
für negative Ladung auf dem Fachgebiet zugesetzt
werden, um eine höhere negative Ladung zu erhalten. Der
geeignetste negativ arbeitende Ladungssteuerstoff besitzt als
aktiven Bestandteil 4,4′-Isopropylidenphenolpropylenoxidfumarat,
Säurezahl 10-20.
Falls positiv aufladbare Tonerpulver erforderlich sind, können
die Tonerpulver gemäß der Erfindung mit einem Ladungssteuerstoff
für positive Ladung vermischt werden, wie es in der
GB-PS 15 50 555 und der NL-OS 77 11 623 beschrieben ist.
Diese beiden Arten von positiv aufladbaren Pulvern auf der
Basis modifizierter Epoxyharze sind im Rahmen der Erfindung
verwendbar.
Es ist jedoch möglich, Zwei-Komponenten-Entwickler herzustellen,
worin die Tonerpulver gemäß der Erfindung eine Ladung
von positiver Polarität annehmen, ohne daß ein Ladungssteuerstoff
in das Tonerpulver selbst einverleibt werden muß. Dies
kann durch Anwendung eines geeigneten Trägers bewirkt werden.
Derartige Träger können in verschiedenen Weisen erhalten werden,
wie sie in den GB-PS 12 51 752, 13 89 744, 14 38 973,
13 42 748 und 13 73 000 angegeben sind.
Falls das Tonerpulver gemäß der Erfindung als solches, d. h.
als Ein-Komponenten-Entwickler, verwendet werden soll, sollte
vorzugsweise ein magnetisierbares Material in das Harz als
Färbungsmaterial einverleibt werden, damit das Pulver nach
dem sogenannten Magnetbürstenentwicklungssystem aufgebracht
werden kann, da dieses System am geeignetsten für die Auftragung
von Ein-Komponenten-Entwicklern erscheint. Allgemein
sind 10 bis 50 Gew.-% magnetisierbares Material für
diesen Zweck erforderlich.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur
weiteren Erläuterung der Erfindung.
In einer Heizschmelzvorrichtung wurden bei einer Temperatur
von 150°C eine Menge von 164 g 4-α,α-Dimethylbenzylphenol,
526 g Epoxyharz 1001, 0,3 g Tetramethylammoniumchlorid und
60 g Ruß vermischt. Unter Homogenisierung wurde die Temperatur
auf 200°C erhöht und dort während 60 min gehalten. Die
Blockierungsreaktion des Epoxyharzes wurde an dieser Stelle
beendet, und die Fraktion mit niedrigerem Molekulargewicht
des Toners war fertig. Dann wurden 250 g des Phenoxyharzes
07-17 als Fraktion von höherem Molekulargewicht zugesetzt
und das Gemisch während weiterer 150 min homogenisiert.
Nach der Abkühlung auf Raumtemperatur wurde das Gemisch gemahlen
und klassifiziert. Die Teilchengrößenverteilung des
erhaltenen Tonerpulvers betrug 6 bis 30 µm, seine spezifische
Fläche betrug 0,42 µm-1.
Die Glasübergangstemperatur (Tg), bestimmt mit einem thermischen
Analysator betrug 58°C. Die Epoxymolekularmasse
(E.M.M.) betrug 9100, während der Rückstand des
einwertigen Phenols weniger als 0,1% betrug. Die Schmelzviskosität
bei 140°C, gemessen in einem mechanischen Kegel-
und Platten-Spektrometer, betrug 210 s · Pa.
Drei Teile dieses Toners wurden mit 97 Teilen oxidiertem
Eisenpulver vermischt. Dieser Entwickler wurde unter Rühren
in eine Entwicklereinheit eingebracht. Der Toner nahm
eine Ladung von -19 µC/g an. Der Entwickler wurde zur Entwicklung
eines positiv geladenen latenten Bildes auf einem
elektrophotograpischen Aufzeichnungsmaterial vom Selentyp verwendet.
Das Bild wurde elektrisch auf Normalpapier übertragen und mittels Wärme
geschmolzen. Eine gute Kopie wurde erhalten. Große schwarze Flächen auf
dem Originaldokument konnten mit einer hohen und gleichmäßigen
Dichte auf der Kopie ohne den sogenannten Kanteneffekt
kopiert werden.
Der Toner konnte in einem Wärmekontaktschmelzgerät für Testzwecke
bei Temperaturen zwischen 68 und 114°C (Schmelzbereichsbreite
46°C) fixiert werden. Das Testschmelzgerät wurde
bei einer Kontaktzeit von 1,3 sec zwischen der Heizwalze
und einem A4-Kopierbogen betätigt.
Ein im Handel erhältlicher negativ aufladbarer Toner auf der
Basis eines α-Methylstyrol-Butylacrylat-Copolymeren wurde
unter genau den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 getestet.
Die Glasübergangstemperatur (Tg) dieses Toners betrug
55°C. Der Toner konnte auf Normalpapier bei Temperaturen
zwischen 88 und 131°C, d. h. einer Schmelzbereichsbreite
von 43°C fixiert werden. Der Abstand von Tg bis zur unteren
Grenze des Schmelzbereiches dieses Toners ist somit beträchtlich
größer im Vergleich zu dem Toner von Beispiel 1.
Das Verfahren nach Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch nun
mit den Bestandteilen 350 g Epoxyharz 1001, 88 g 4-α,α-Dimethyl
benzylphenol und zusätzlich 0,1 g Tetramethylammoniumchlorid
als Katalysator. Nach 45 min wurde ein zweiter Teil
von 0,1 g Katalysator zugesetzt. Nach einer Umsetzung von
90 min war die Fraktion von niedrigerem Molekulargewicht
fertig. Die Restmenge an 4-α,α-Dimethylbenzylphenol betrug
weniger als 0,1%, und der E.M.M.-Wert betrug 4470,
was anzeigt, daß etwa 88% der Epoxygruppen blockiert waren.
Eine Fraktion von höherem Molekulargewicht wurde in einem
Mischer mit einem Z-Blatt durch Umsetzung von 455 g Epoxyharz
1009 (E.M.M. = 3000) mit 34 g 4,4′-Isopropylidendiphenol
hergestellt. Tetramethylammoniumchlorid wurde in katalytischen
Mengen von 0,2 g eingesetzt. Nach der Umsetzungszeit
von 2 Std. wurden die vorstehend hergestellte Fraktion von
niedrigerem Molekulargewicht und 73 g Ruß zugesetzt und
gründlich vermischt. Der Wert Tg betrug 67°C, der E.M.M.-
Wert betrug 10 900, die Schmelzviskosität bei 140°C betrug
1600 s · Pa.
Ein aus diesem Gemisch hergestelltes Tonerpulver zeigte ein
gleich gutes elektrostatisches Verhalten wie das von Beispiel 1.
Der Schmelzbereich lag von 82 bis 135°C (Breite 53°C).
Ein Toner von niedriger Viskosität wurde durch Vermischen und
Umsetzen von 601 g Epoxyharz 1001, 151 g 4-α,α-Dimethylbenzylphenol
und 0,3 g Tetramethylammoniumchlorid während 90 min
bei 150°C, Zugabe von 60 g Ruß und anschließend 188 g eines
4,4′-Isopropylidendiphenol-Propylidenoxid-Fumarat-Polyesters
mit einer Säurezahl von 15 hergestellt. Das Vermischen wurde
2 Std. fortgesetzt. Der Tg-Wert betrug 47°C, der E.M.M.-
Wert betrug 8500, die Schmelzviskosität bei 140°C betrug
7 s · Pa. Das Gemisch wurde gemahlen und klassifiziert. Das
erhaltene Tonerpulver konnte triboelektrisch mit negativer Polarität
gegen das oxidierte Eisenpulver von Beispiel 1 bis zu
einer Ladung von -27 µC/g aufgeladen werden.
Der Toner wurde sehr einfach auf Normalpapier in einer
Strahlungsheizvorrichtung fixiert.
Unter Anwendung des Verfahrens nach Beispiel 1 wurde ein
Toner aus 48,9 g Epoxyharz 1001 (E.M.M. = 495), 12,1 g Benzoesäure
als Modifizierungsmittel, 6 g Ruß und 33 g eines Phenoxyharzes
07-17 hergestellt. Ein thermisch stabiles Tonerpulver
wurde mit folgenden Eigenschaften erhalten: Schmelzviskosität
(140°C) = 600 s · Pa, Tg = 61°C, E.M.M. = 35 000.
Der Toner konnte negativ gegen ein handelsübliches Eisenträgerpulver
aufgeladen werden und konnte gut sowohl durch
Strahlung als auch durch Kontaktwärme fixiert werden.
Ein Gemisch aus 450 g Epoxyharz 1004 (E.M.M. = 900), 111,2 g
p-Toluolsulfonanilid als Modifizierungsmittel und 35,8 g Ruß
wurde während 3 Std. bei 200°C vermischt. Das Gemisch hatte
folgende Werte: Tg = 72°C, E.M.M. = 18 000, Schmelzviskosität
(140°C) = 85 s · Pa. Das erhaltene Tonerpulver war thermisch
stabil und konnte leicht durch Wärme auf Papier fixiert
werden.
In einem mit Rührer und Ölbaderhitzer ausgerüsteten Gefäß
wurde ein Gemisch aus
25,3 gEpoxyharz 828
21,7 g4-α,α-Dimethylbenzylphenol
0,5 gTetramethylammoniumchlorid und
6,0 gRuß
auf eine Temperatur von etwa 180°C erhitzt und diese Temperatur
wurde während 90 min aufrechterhalten. Das Reaktionsgemisch
hatte einen Wert E.M.M. von 3800, 88% der anfänglichen
Epoxygruppen hatten reagiert. Zu dem Reaktionsgemisch
wurden 46,5 g Epoxyharz 1009 (E.M.M. = 3150) zugesetzt
und das Gemisch während 90 min bei einer Temperatur
von 200°C gerührt.
Die Schmelze wurde abgezogen und auf Raumtemperatur abgekühlt.
Die feste Masse wurde in bekannter Weise gemahlen und gesiebt,
so daß ein Tonerpulver mit einer Teilchengröße zwischen 8 und
24 µm erhalten wurde.
Der Toner hatte einen Wert Tg von 51°C und einen Wert E.M.M.
von 4100. Von den anfänglichen Epoxygruppen (vorliegend in
den Ausgangsepikotmaterialien 828 und 1009) hatten etwa 82%
reagiert.
Die Anwendung eines flüssigen Epoxyharzes mit einem E.M.M.-
Wert von weniger als 500 und vorzugsweise weniger als 250
als Ausgangsepoxyharz zur Herstellung des modifizierten
Harzes, wie in diesem Beispiel gezeigt, hat den wesentlichen
Vorteil, daß ein Tonerpulver mit einem Tg-Wert von etwa 50°C
und einem Schmelzbereich beginnend geringfügig oberhalb der
Tg-Temperatur erhalten wird, ohne daß es notwendig ist, ein
Hilfsmittel wie N-Cyclohexyl-p-toluolsulfamid zuzusetzen,
wie es für diesen Zweck in der NL-OS 74 15 325
vorgeschlagen ist. Das Hilfsmittel hat den Nachteil, daß es
eine Neigung zur Auswanderung aus dem Tonerpulver unter Abscheidung
auf den Trägerteilchen und/oder den Schmelzwalzen
der Fixiervorrichtung zeigt. Es beeinflußt somit ungünstig
die Ladungseigenschaften des Tonerpulvers und die Dauerhaftigkeit
der Schmelzwalzen.
Bei Anwendung in einem elektrophotographischen Kopiergerät des mit einer
Kontaktschmelzvorrichtung mit durch Silikonkautschuk abgedeckten Walze,
die mit einer dünnen Schicht von Silikonöl ausgebildet sind,
ausgestattet war, konnte das vorstehende Tonerpulver ausgezeichnet
innerhalb einer wirksamen Kontaktzeit von 0,03 sec bei einer
Temperatur von 165°C der Kontaktwalze fixiert werden. Zur Fixierung
eines handelsüblichen Tonerpulvers auf der Basis eines Styrol-
Butylacrylat-Copolymeren in dem gleichen Zeitintervall muß die
Temperatur der Kontaktwalze 210°C sein, d. h. eine Temperatur,
die vom Gesichtspunkt der Wärmeverteilung nach außen und des
Energieverbrauchs weniger günstig ist.
Falls ein Tonerpulver gemäß der Erfindung Anwendung in einem
elektrophotographischen Kopiergerät von hohem Volumen, d. h. mit einer
Kopierleistung von mehr als 40 Kopien/min, finden soll, ist es
deshalb äußerst vorteilhaft, als Ausgangsmaterial ein flüssiges
Epoxyharz bei der Herstellung dieses Tonerpulvers einzusetzen.
Claims (18)
1. Wärmeschmelzbares Tonerpulver für die Entwicklung
latenter elektrostatischer Bilder mit feinzerteilten
Tonerteilchen, enthaltend ein isolierendes,
thermoplastisches Harz, das zum größten Teil bis
vollständig aus mit einem monofunktionellen Reagenz
modifizierten Epoxyharz besteht, und einen färbenden
Material, dadurch gekennzeichnet,
daß das modifizierte Epoxyharz besteht aus einem Derivat
eines oder mehrerer Epoxyharze, von denen mindestens
50% der Gesamtzahl der anfänglichen Epoxygruppen teilweise,
jedoch mindestens zu 5% durch chemische Umsetzung
mit einer einwertigen Carbonsäure, einem einwertigen
Phenol oder Diarylsulfonamid und teilweise
durch Umsetzung mit den Hydroxylgruppen des Epoxyharzes
oder der Epoxyharze blockiert wurden, und daß
das Tonerpulver eine Schmelzviskosität bei 140°C
zwischen 2 und 200 000 s · Pa und eine Glasübergangstemperatur
zwischen 45°C und 85°C besitzt.
2. Tonerpulver nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es in den Tonerteilchen
ein Phenoxyharz enthält, das mit dem modifizierten
Epoxyharz vernetzt sein kann.
3. Tonerpulver nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das modifizierte
Epoxyharz zu mindestens 20 Gew.-% aus einem Derivat
eines flüssigen Epoxyharzes mit einer Epoxy-Molekularmasse
von höchstens 500 besteht, dessen Epoxygruppen
zu 50 bis 95% durch chemische Umsetzung
mit einer einwertigen Carbonsäure, einem einwertigen
Phenol oder Diarylsulfonamid und zu 5 bis 50%
durch intermolekulare Reaktion blockiert wurden.
4. Tonerpulver nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die anfänglichen
Epoxygruppen durch Umsetzung mit einem bi- oder polyfunktionellen
Epoxyhärter blockiert wurden.
5. Tonerpulver nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein negativ arbeitender Ladungssteuerstoff
enthalten ist.
6. Tonerpulver nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Epoxygruppen des Epoxyharzes oder der Epoxyharze,
wovon sich das modifizierte Epoxyharz ableitet, in
solchem Ausmaß blockiert wurden, daß die gesamte Masse
aus modifiziertem Epoxyharz und Phenoxyharz eine Epoxy-
Molekularmasse von mindestens 8000 besitzt.
7. Tonerpulver nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine gegebenenfalls substituierte Benzoesäure in der
Blockierungsstufe verwendet wurde.
8. Tonerpulver nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß ein
mit einer oder mehreren Alkyl-, Aralkyl-, Cycloalkyl-,
Aryl-, Alkylaryl-, Alkoxy- oder Aryloxygruppen
substituiertes Phenol, welches unter den
Blockierungsreaktionsbedingungen nicht flüchtig
ist, verwendet wurde.
9. Tonerpulver nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
4-(α,α-Dimethylbenzyl)-phenol in der Blockierungsstufe
verwendet wurde.
10. Tonerpulver nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
p-Toluolsulfonanilid in der Blockierungsstufe verwendet
wurde.
11. Tonerpulver nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß als
Epoxyhärter 4,4′-Isopropyliden-diphenol verwendet
wurde.
12. Verwendung eines Tonerpulvers nach einem der Ansprüche
1 bis 11, dessen Viskosität, bestimmt bei
140°C zwischen 2 und 1000 s · Pa liegt und dessen Tg-
Wert zwischen 45 und 65°C liegt, zur Fixierung durch
Strahlungsschmelzung.
13. Verwendung nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens 50%
und vorzugsweise mindestens 70% der Epoxygruppen
des Ausgangsepoxyharzes oder der Ausgangsepoxyharze
durch chemische Umsetzung mit einer einwertigen Carbonsäure,
einem einwertigen Phenol oder Diarylsulfonamid
blockiert sind.
14. Verwendung eines Tonerpulvers nach einem der
Ansprüche 1 bis 11, dessen Viskosität, bestimmt bei
140°C, zwischen 200 und 200 000 s · Pa liegt und
dessen Tg-Wert zwischen 45 und 80°C liegt, zur Fixierung
durch Kontaktschmelzen.
15. Verwendung eines Tonerpulvers nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens 10 bis 35% der Epoxygruppen des Ausgangs
epoxyharzes oder der Ausgangsepoxyharze durch chemische
Umsetzung mit einer einwertigen Carbonsäure, einem
einwertigen Phenol oder einem Diarylsulfonamid
blockiert sind, während die restlichen Epoxygruppen
bis zu einer Gesamtmenge von mindestens 50% durch
intermolekulare Reaktion mit den alkoholischen Hydroxylgruppen
des Harzes selbst blockiert sind.
16. Verwendung eines Tonerpulvers nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
40 bis 75% der Gesamtzahl der anfänglichen Epoxygruppen
des Ausgangsepoxyharzes oder der Ausgangsepoxyharze
zum größeren Teil durch chemische Umsetzung
mit einer einwertigen Carbonsäure, einem einwertigen
Phenol oder Diarylsulfonamid und lediglich der kleinere
Teil durch intermolekulare Reaktion und 25 bis
60% durch Reaktion mit einem Epoxyhärter gehärtet sind.
17. Verwendung eines Tonerpulvers nach einem der Ansprüche
1 bis 11 im Gemisch mit einem zur Erzielung
einer triboelektrischen Ladung geeigneten Träger als
Zwei-Komponenten-Entwickler.
18. Verwendung eines Tonerpulvers nach einem der Ansprüche
1 bis 11, das ein feinzerteiltes magnetisierbares
Material enthält, als Ein-Komponenten-Entwickler.
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