DE2849810A1 - Streumittel zur beseitigung oder verhinderung von schnee- und/oder eisglaette - Google Patents

Description

• Streumittel zur Beseitigung oder Verhinderung von
• Schnee- und/oder Eisglätte Die Erfindung betrifft ein Streumittel zur Beseitigung oder Verhinderung von Schnee- und/oder Eisglätte mit einem Gehalt an Harnstoff, Schleifmittel und einer weiteren Komponente.
• Als Auftau- und Streumittel zur Beseitigung von Schnee- und Eisglätte sind Gemische von Sand und Steinsalz oder einem ähnlichen Salz bekannt. Damit diese Auftaumittel wirksam werden können, muß jedoch eine ausreichend hohe Luftfeuchte vorhanden sein. Ein weiterer Nachteil ist, daß sie beim Einsetzen des Tauvorganges als Lauge abfließen, also ohne äede Langzeitwirkung sind. Darüber hinaus sind sie wegen ihrer korrosiven und ätzenden Wirkung wenig umweltverträglich.
• Gemäß der DE-AS 14 59 694 ist daher vorgeschlagen worden, anstelle von Salz Harnstoff nach der Imprägnierung von Bims einer Körnung von vorzugsweise bis 3 mm als Auftaumittel zu verwenden. Auf diese Weise soll eine langanhaltende Tauwirkung erzielt werden, da infolge der Verkohrsbelastung einer bestreuten Fläche durch die dabei eintretende Zerkleinerung des Bims immer wieder Harnstoff frei wird.
• Harnstoff als hochwertiges Stickstoff-Düngemittel ist zwar umweltfreundlich, seine Auftauleistung und seine Auftaugeschwindigkeit sind aber gering. Nachteilig ist ferner sein hoher Preis.
• Gemäß DE-AS 22 19 245 ist ein Auftau- und Streumittel zur Beseitigung von Schnee- und Eisglätte bekanntgeworden, das aus 50 Gewichtsprozent gekörntem Harnstoff und 49 Gewichtsprozent Schleifmittel etwa gleichgroßer Körnung sowie einem Gewichtsprozent eines Auftaubeschleunigers, bestehend aus einem Gemisch aus 75 % Äthylenglycol und 25 % eines handelsüblichen Netzmittels,besteht.
• Zwar wird durch den Auftaubeschleuniger die Auftaugeschwindigkeit des Harnstoffes, nicht jedoch die Auftauleistung erhöht. Auch wird die Handhabungs- und Lagerfähigkeit eines solchen Streumittels durch die Flüchtigkeit des Auftaubeschleunigers eingeschränkt, insbesondere aber hindert der hohe Preis seine allgemeine Anwendung.
• Aufgabe der Erfindung ist es, ein neues auftauendes Streumittel zu schaffen, das wohlfeil ist, eine hohe Auftauleistung und Auftaugeschwindigkeit sowie eine gute Langzeitwirkung besitzt.
• Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Streumittel der eingangs genannten Art, bei dem die weitere Komponente gemäß der Erfindung Kalziumchlorid ist.
• Ein solches Streumittel ist gemäß der Erfindung ein Gemenge aus 30 bis 60 % Kalziumchlorid, 34 bis 47 % Bimsstein mit 2 bis 7 mm Körnung und 3 bis 15 % Harnstoff mit 1 bis 2 mm Körnung.
• Besonders vorteilhaft ist das Streumittel, wenn es erfindungsgemäß aus einem Gemenge aus 46 % Kalziumchlorid, 49 % Bimsstein mit 3 mm Körnung und 5 % Harnstoff mit ca. 2 mm Körnung besteht.
• Der Harnstoffgehalt eines solchen Streumittels ist also gegenüber den bisher bekannten Streumitteln stark herabgesetzt, was sich auf den Preis außerordentlich günstig auswirkt. Auch wird eine aber düngung des das Schmelzwasser aufnehmenden Bodens mit Stickstoff vermieden. Der Anteil an Harnstoff macht Pflanzen widerstandsfähiger gegen Kalziumchlorid, welches einen wesentlich geringeren Chloranteil als Natriumchlorid aufweist. Die Umwelt wird also weit weniger belastet.
• Da Bims porös ist, dringen Luftfeuchtigkeit und Kalziumchlorid in den Bims ein, wo sie gespeichert und insbesondere bei trockener Luft langsam wieder abgegeben werden. Hierdurch wird ein vorteilhafter Langzeiteffekt erzielt sowie die Wirksamkeit des Streumittels bei geringer Luftfeuchtigkeit und tiefen Temperaturen günstig beeinflußt. Da Harnstoff unabhängig von Feuchtigkeit wirksam wird, wirkt er wie ein Starter. Die bei seinem Wirksamwerden entstehende Schmelzfeuchte genügt, um das Kalziumchlorid wirksam werden zu las-0 sen. Wie Versuche gezeigt haben, setzt bei Temperaturen bis -6°C die Auftauwirkung von Harnstoff sofort ein. Kalziumchlorid wirkt bei Temperaturen bis -500c. Das erfindungsgemäße Streumittel überstreicht also einen weiten Temperaturbereich, unabhängig von der herrschenden Luftfeuchtigkeit, Da die Korngröße von Bimsstein und Harnstoff annähernd gleich gewählt ist, bleibt das Gemisch auch während des Ausstreuens auf von Schnee- oder Eisglätte zu befreiende Flächen erhalten. Infolge der Scharfkantigkeit der Körner des Schleifmittels dringen diese relativ schnell in die Schnee- oder Eisschicht ein und vergrößern die dem Ionenaustausch dienenden Grenzflächen zwischen Schnee und Eis und dem Kalziumchlorid. Ferner verhindert Bims ein Zusammenbacken der Kalziumchlorid-Komponente. Das Streumittel läßt sich also lange lagern und leicht dosieren. Als Schleifmittel können anstelle von Bims auch andere Schleifmittel verwendet werden, wie beispielsweise gemahlene Steinkohlen-Schlacke.
• Ein weiterer Vorteil des auftauenden Streumittels ist darin zu sehen, daß seine Harnstoff-Teilchen eine Eisschicht nicht nur von der Oberfläche, sondern auch infolge Durchwanderung der in der Regel dünnen Eisschicht auch von unten, also von der die Eisschicht tragenden Bodenfläche her, auftauen.
• Versuche mit einem Streumittel aus beispielsweise 46 % Kalziumchlorid, 5 % gekörntem Harnstoff und 49 % gekörntem Bimsstein haben in einem Temperaturbereich von -1° bis -55°C gute Auftauleistungen gezeigt.

Claims (3)

1. PATENTANSPRLICHE 1. Streumittel zur Beseitigung oder Verhinderung von Schnee-und/oder Eisglätte mit einem Gehalt an Harnstoff, Schleifmittel und einer weiteren Komponente, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß die weitere Komponente Kalziumchlorid ist.
2. 2. Streumittel nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t , daß es ein Gemenge aus 30 bis 60 % Kalziumchlorid, 34 bis 47 % Bimsstein mit 2 bis 7 mm Körnung und 3 bis 15 % Harnstoff mit etwa gleichgroßer Körnung ist.
3. 3. Streumittel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß das Gemenge 46 % Kalziumchlorid, 49 % Bimsstein mit 3 mm Körnung und 5 % Harnstoff mit ca. 2 mm Körnung aufweist.