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BESCHREIBUNG
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Die Erfindung betrifft magnetische Speichermedien und insbesondere
ein Bindemittel für diese.
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Im allgemeinen werden bei der Herstellung von Magnetbändern ein ferromagnetisches
Pulver, ein Bindemittel und je nach Bedarf verschiedene Mitttel miteinander vermischt,
um ein magnetisches Anstrich- bzw. überzugsmittel zu bilden, und anschließend wird
ein nicht magnetisches Substrat mit dem hergestellten magnetischen überzugsmittel
überzogen. Als Bindemittel wird ein Harz aus der Gruppe von hoch-molekularem Polybutadien
mit einem Molekulargewicht von beispielsweise 100 000, ein Butadien-Acrylnitril-Copolymeres
oder Butadien-Styrol-Copolymeres, vermischt mit anderen Harzen, verwendet. Das Harz
aus der Gruppe von hochmolekularem Polybutadien bewirkt eine Verbesserung der Verschleiß-
bzw.
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Abriebfestigkeit des Magnetbandes sowie seiner Flexibilität bei niedriger
Temperatur.
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Jedoch weist ein derartiges Bindemittel folgende Nachteile auf: 1.
Da es in organischen Lösungsmitteln nicht ausreichend löslich ist, kann das magnetische
Pulver darin nicht in zufriedenstellender Weise dispergiert werden.
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2. Da nur geringe Möglichkeiten zur Quervernetzung durch chemische
Bindung vorliegen, werden die Eigenschaften, insbesondere der Elastizitätmodul des
Magnetbandes bei hoher Temperatur und hoher Feuchtigkeit verschlechtert. Das Magnetband
kann an einer Führungstrommel haften, beispielsweise in einem Video-Bandaufzeichnungsgerät,
was zur Verschlechterung der Laufeigenschaften des Bandes führt. Dies wird sehr
problematisch für Vorrichtungen, in denen das Magnetband unter unterschiedlichen
Umweltsbedingungen eingesetzt wird.
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Ein Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung eines magnetischen Speichermediums,
durch das die vorstehend beschriebenen Nachteile üblicher magnetischer Speichermedien
ausgeschaltet werden.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung eines magnetischen
Speichermediums mit überlegener Verschleißfestigkeit.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung liegt in der Bereitstellung eines
magnetischen Speichermediums, in dem das Magnetpulver gleichmäßig dispergiert ist.
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Ein anderes Ziel der Erfindung liegt in der Bereitstellung eines magnetischen
Speichermediums, dessen Laufeigenschaften bei hoher Temperatur und hoher Feuchtigkeit
verbessert sind.
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Erfindungsgemäß werden magnetische Speichermedien bereitgestellt,
die ein nicht magnetisches Substrat und eine darauf gebildete magnetische Schicht
enthalten. Die magnetische Schicht umfaßt eine fein verteilte ferromagnetische Substanz,
die in einem harzartigen Bindemittel dispergiert ist. Das harzartige Bindemittel
besteht aus a) einer Bindemittelkomponente, die ein Butadien enthaltendes Harz mit
einem mittleren Molekulargewicht von 1 000 - 10 000 enthält, das aus der Gruppe
von Butadienhomopolymeren und Copolymeren des Butadiens mit Acrylnitril und/oder
Styrol, die mindestens 60 Gew.-% Butadien enthalten, gewählt ist, wobei das Butadien
enthaltende Harz im Durchschnitt über 1,5 funktionelle endständige Gruppen pro Molekül
aufweist, die mit Isocyanatgruppen reagieren können und b) einer Polyisocyanatverbindung,
die im Durchschnitt nicht unter 2 Isocyanatgruppen pro Molekül enthält, wobei die
Polyisocyanatverbindung in einer Menge von 5 - 50 Gew.-Teilen,
bezogen
auf 100 Gew.-Teile der Bindemittelkomponente, vorhanden ist.
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Aus der folgenden Beschreibung sind weitere Vorteile und Merkmale
der Erfindung ersichtlich.
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Die beigefügte Figur 1 stellt ein Diagramm für die Beziehung zwischen
dem Gehalt (Gew.-%) an reaktivem Polybutadien mit niedrigem Molekulargewicht in
einem Bindemittel und der relativen Verschleißmenge der magnetischen Schicht auf
dem Magnetband dar und die beigefügte Figur 2 stellt die schematische Ansicht einer
Meßvorrichtung dar, die zur Messung der Verschleißmenge bzw.
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Abriebmenge der magnetischen Schicht des Magnetbandes verwendet wird.
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Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung beschrieben.
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Polybutadien oder seine Copolymeren, die für die Erfindung verwendet
werden, weisen eine reaktive funktionelle Gruppe auf, wie eine Carboxylgruppe (-COOH),
eine Aminogruppe (-NH2) oder eine Hydroxylgruppe (-OH). Diese funktionellen Gruppen
reagieren mit der Isocyanatgruppe in Polyisocyanatverbindungen, unter Bildung chemischer
Bindungen (Quervernetzung).
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Beispiele für Polybutadien oder seine Copolymeren, die vorwiegend
Polybutadien enthalten und die erfindungsgemäß verwendbar sind, die ein geringes
Molekulargewicht aufweisen und flüssig sind, sind im folgenden aufgeführt: Hycar
CTB 2000 x 162 (Handelsprodukt der Ube Industries Ltd.) Funktionelle Endgruppe:
-COOH Anzahl der funktionellen Gruppen: etwa 1,9 pro Molekül (Durchschnitt)
Mittleres
Molekulargewicht: etwa 4 000 (100 % Butadien) Hycar CTBN 1300 x 15 (Handelsprodukt
der vorstehenden Firma) Funktionelle Endgruppe: -COOH Anzahl der funktionellen Gruppen:
etwa 1,9 pro Molekül (Durchschnitt) Mittleres Molekulargewicht: etwa 3 400 (90 %
Butadien -10 % Acrylnitril) Hycar CTBN 1300 x 8 (Handelsprodukt der vorstehenden
Firma) Funktionelle Endgruppe: -COOH Anzahl der funktionellen Gruppen: etwa 1,9
pro Molekül (Durchschnitt) Mittleres Molekulargewicht: etwa 3 400 (82 % Butadien
-18 % Acrylnitril) Hycar CTBNX 1300 x 9 (Handelsprodukt der vorstehenden Firma)
Funktionelle Endgruppe: -COOH Anzahl der funktionellen Gruppen: etwa 2,4 pro Molekül
(Durchschnitt) Mittleres Molekulargewicht: etwa 3 400 (82 % Butadien -18 % Acrylnitril)
Hycar CTBN 1300 x 13 (Handelsprodukt der vorstehenden Firma) Funktionelle Endgruppe:
-COOH Anzahl der funktionellen Gruppen: etwa 1,9 pro Molekül (Durchschnitt) Mittleres
Molekulargewicht: etwa 3 400 (73 % Butadien -27 % Acrylnitril) Hycar ATBN 1300 x
16 (Handelsprodukt der vorstehenden Firma) Funktionelle Endgruppe: -NH2 Anzahl der
funktionellen Gruppen: etwa 1,9 pro Molekül (Durchschnitt) Mittleres Molekulargewicht:
etwa 3 400 (82 % Butadien -18 % Acrylnitril)
Nisso-PB-GQ-1000 (Handelsprodukt
Nippon Soda Co., Ltd.) Funktionelle Endgruppe: -OH Anzahl der funktionellen Gruppen:
über etwa 2,0 pro Molekül (Durchschnitt) Mittleres Molekulargewicht: etwa 1 300
(100 % Butadien) Nisso-PB-GQ-2000 (Handelsprodukt der vorstehenden Firma) Funktionelle
Endgruppe: -OH Anzahl der funktionellen Gruppen: über etwa 2,0 pro Molekül (Durchschnitt)
Mittleres Molekulargewicht: etwa 2 000 (100 % Butadien) Nisso-PB-GQ-3000 (Handelsprodukt
der vorstehenden Firma) Funktionelle Endgruppe: -OH Anzahl der funktionellen Gruppen:
über etwa 2,0 pro Molekül (Durchschnitt) Mittleres Molekulargewicht: etwa 3 000
(100 % Butadien) Nisso-PB-G-1000 (Handelsprodukt der vorstehenden Firma) Funktionelle
Endgruppe: -OH Anzahl der funktionellen Gruppen: etwa 2,0 pro Molekül (Durchschnitt)
Mittleres Molekulargewicht: etwa 1 300 (100 % Butadien) Nisso-PG-G-2000 (Handelsprodukt
der vorstehenden Firma) Funktionelle Endgruppe: -OH Anzahl der funktionellen Gruppen:
etwa 2,0 pro Molekül (Durchschnitt) Mittleres Molekulargewicht: etwa 2 000 (100
% Butadien) R-45-HT (Handelsprodukt der Idemitsu Petrochemical Co.) Funktionelle
Endgruppe: -OH Anzahl der funktionellen Gruppen: etwa 2,3 pro Molekül (Durchschnitt)
Mittleres Molekulargewicht: etwa 2 600 (100 % Butadien)
CS-15 (Handelsprodukt
der Idemitsu Petrochemical Co.) Funktionelle Endgruppe: -OH Anzahl der funktionellen
Gruppen: etwa 2,7 pro Molekül (Durchschnitt) Mittleres Molekulargewicht: etwa 2
600 (75 % Butadien -25%Styrol) CN-15 (Handelsprodukt der Idemitsu Petrochemical
Co.) Funktionelle Endgruppe: -OH Anzahl der funktionellen Gruppen: etwa 2,7 pro
Molekül (Durchschnitt) Mittleres Molekulargewicht: etwa 2 600 (85 % Butadien -15
% Acrylnitril).
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Für die Erfindung sollte das mittlere Molekulargewicht von Polybutadien
oder seinem Copolymeren einen niedrigen Wert von 1 000 - 10 000 einnehmen. Vorzugsweise
liegt das mittlere Molekulargewicht von Polybutadien oder seinem Copolymeren bei
1 000 - 5 000. Liegt es unter 1 000, so ist der magnetische Film, der einen Teil
des magnetischen Speichermediums bildet, brüchig, und seine Flexibilität bei geringer
Temperatur wird verschlechtert. Liegt es über 10 000, so ist die Verträglichkeit
von Polybutadien oder seinem Copolymeren mit anderen Harzen oder seine Löslichkeit
in organischen Lösungsmitteln verschlechtert.
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Für die Erfindung sollte der Gehalt an Polybutadien oder seinem Copolymeren
über 10 Gew.-% der gesamten Bindemittelkomponente ohne Polyisocyanatverbindung betragen.
Bevorzugt liegt er bei über 50 Gew.-% der gesamten Bindemittelkomponente ohnePolyisocyanatverbindung.
wie in der Figur 1 dargestellt, ist, wenn der Gehalt an reaktivem Polybutadien mit
niedrigem Molekulargewicht unter 10 Gew.-% der gesamten Bindemittelkomponente ohne
Polyisocyanatverbindung beträgt, die Bindemittelkomponente zur Härtung geeignet,
und die Abriebfestigkeit des überzogenen Films wird verschlechtert.
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Die Anzahl der endständigen funktionellen Gruppen in dem Polybutadien
oder seinen Copolymeren sollte erfindungsgemäß im Durchschnitt über 1,5 pro Molekül
betragen. Vorzugsweise liegt sie im Durchschnitt bei 1,5 - 4,0 pro Molekül. Liegt
sie im Durchschnitt unter 1,5 pro Molekül, so erhält man eine geringe Quervernetzung
mit dem Polyisocyanat, und es wird schwierig, einen günstigen Elastizitätsmodul
zu erzielen.
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Erfindungsgemäß werden Polybutadien oder seine Copolymeren, beispielsweise
Butadien-Acrylnitril-Copolymere oder Butadien-Styrol-Copolymere verwendet. Vorzugsweise
jedoch liegt der Gehalt an copolymerisierbarem Monomerem, wie Acrylnitril oder Styrol,
in dem gesamten Copolymeren mit Butadien unter 40 Gew.-%. Darüber hinaus können
sowohl Polybutadien als auch sein Copolymeres erfindungsgemäß zusammen verwendet
werden.
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Erfindungsgemäß kann Polybutadien mit geringem Molekulargewicht mit
anderen Harzen unter Bildung der Bindemittelkomponente vermischt werden. Beispiele
für die Harze mit geringem Molekulargewicht, die zusammen mit dem Polybutadien zur
Bildung der Bindemittelkomponente verwendet werden können, sind Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymere
mit ggf. Vinylålkohol, thermoplastische Polyurethanharze, Harze mit Polybutadiengruppen
mit hohem Molekulargewicht tButadien-Acrylnitril-Copolymere oder Butadien-Styrol-Copolymere)
und Phenolharze.
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Beispiele für die erfindungsgemäß verwendbaren Polyisocyanatverbindungen
sind 2,4-Tolylendiisocyanat, 2,6-Tolylendiisocyanat, p-Phenylendiisocyanat, Polymethylenpolyphenylisocyanat,
Diphenylmethandiisocyanat, m-Phenylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat, Butylen-1,4-diisocyanat,
Octamethylendiisocyanat, 3,3'-Dimethoxy-4,4'-biphenylen-diisocyanat, 1 ,18-Octadecamethylendiisocyanat,
Polymethylendiisocyanat, Benzoltriisocyanat, Naphthalin-2,4-diisocyanat, 3,3' -Dimethyl-
4,4'-biphenylen-diisocyanat,
1-Methoxyphenylen-2 ,4-diisocyanat, Diphenylen-4,4'-diisocyanat, 4,4"-Diisocyanatdiphenyläther,
Naphthalin-1 ,5-diisocyanat, Diisocyanatdicyclohexylmethan, p-Xyloldiisocyanat,
m-Xyloldiisocyanat, Diphenylen-diisocyanat bzw. Diphenylen-diisocyanat-hydrid, Diphenylmethan-diisocyanat
bzw. Diphenylmethan-diisocyanathydrid, Toluol-2,4,6-triisocyanat, 3-Methyl-4,6,4'-triisocyanat-diphenylmethan,
2,4,4' -Triisocyanat-diphenyl, 2,4,4' -Triisocyanat-diphenyläther, langkettige Kohlenwasserstoffe
mit -NCO-Endgruppe bzw.-Endgruppen, substituierte Kohlenwasserstoffe mit -NCO-Endgruppe
bzw. -Endgruppen und Prepolymere, die reaktives Polyisocyanat oder -NCO-Endgruppen
enthalten.
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Vorzugsweise liegt der Gehalt an Polyisocyanatverbindung bei 5 - 50
Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile der gesamten Bindemittelkomponente einschl. Polybutadien
oder seiner Copolymeren. Liegt er unter 5 Teilen, so ist die Quervernetzung gering,
und das Bindemittel ist schwierig zu härten. Liegt er über 50 Teilen, so wird die
Quervernetzung zu stark, und der überzogene Film ist ziemlich brüchig.
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Der bevorzugte Bereich für das Verhältnis der Anzahl der quervernetzenden
funktionellen Gruppen pro Molekül Butadien oder seine Copolymeren zur Anzahl der
-NCO-Gruppen pro Molekül Polyisocyanatverbindung liegt bei 1 - 3, d. h.
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Anzahl der quervernetzenden funktionell Gruppen Anzahl der -NCO-Gruppen
liegt vorzugsweise im Bereich von 1 - 3.
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Erfindungsgemäß kann ein sog. Kettenverlängerungsmittel oder Kettenstreckmittel
zusammen mit dem reaktiven Polybutadien mit geringem Molekulargewicht und dem Polyisocyanat
verwendet werden. Als Kettenverlängerungsmittel kann ein Polyol (ein Polyhydroxyalkohol)
mit niedrigem Molekulargewicht
von unter 500 verwendet werden.
Beispiele für Polyole sind Diole, wie Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol,
Propylenglykol oder Butylenglykol; Triole wie T;imethylolpropan, Trimethyloläthan,
Hexantriol oder Glyzerin; ein Hexaol wie Sorbit; und N,N-Di-(2-hydroxypropyl)-anilin.
Bezogen auf 100 Gew. -Teile der Bindemittelkomponente können weniger als 10 Gew.-Teile
Kettenverlängerungsmittel vorliegen.
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Erfindungsgemäß werden Polybutadien oder sein Copolymeres und Polyisocyanat
miteinander vermischt und sind in einem magnetischen Überzugsmittel enthalten. Beispielsweise
wird ein nicht magnetisches Substrat mit dem magnetischen Uberzugsmittel in bekannter
bzw. üblicher Weise überzogen. Das überzogene, nicht magnetische Substrat wird anschließend
getrocknet, wodurch man ein Magnetband erhält. Beispiele für das ferromagnetische
Pulver, das in dem magnetischen Überzugsmittel verwendet werden kann, sind t-Fe2o3,
ein Mischkristall von -Fe203 und -Fe304, t-Fe203 versetzt mit Kobalt, Fe304 versetzt
mit Kobalt, Chromdioxid, Bariumferrit, verschiedene ferromagnetische Legierungspulver
wie Fe-Co, Co-Ni, Fe-Co-Ni, Fe-Co-B, Fe-Co-Cr-B, Mn-Bi, Mn-Al und Fe-Co-V, Eisennitrid
usw. Ein Gemisch von zwei oder mehreren Arten der vorstehend beschriebenen ferromagnetischen
Pulver kann für das magnetische Uberzugsmittel verwendet werden.
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Beispiele für Gleitmittel, die für das magnetische Anstrichmittel
oder die magnetische Schicht auf dem Magnetband verwendbar sind, sind höhere Fettsäuren
mit 8 - 18 Kohlenstoffatomen, wie Ölsäure, Linolsäure, Rizinolsäure, Stearinsäure,
Laurinsäure, Palmitinsäure, Caprylsäure, Myristylsäure, Elaidinsäure oder Stearolsäure,
Ester der vorstehend beschriebenen Fettsäuren, wie Äthylstearat, Polyäthylenoxid,
Reaktionsprodukte von Polyäthylenoxid1 Siliconöl, Olivenöl, Lecithin, Graphit, Kohle,
Molybdändisulfid, Bornitrid, Wolframdisulfid, Polyfluoräthylenpulver, Polyäthylenpulver
und ein Gemisch von zwei oder mehreren davon. Beispiele für Verstärkungsmaterialien,
die für die magnetische Schicht ver-
wendbar sind, sind Aluminiumoxid,
Chromoxid, Siliciumoxid bzw. Siliciumdioxid und ein Gemisch von zwei oder mehreren
davon. Kohlenstoffruß bzw. Ruß kann als antistatisches Mittel für das magnetische
Überzugsmittel verwendet werden.
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Darüber hinaus kann Lezithin als Dispergiermittel für das magnetische
Überzugsmittel verwendet werden.
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Zur Herstellung des magnetischen Überzugsmittels wird ein organisches
Lösungsmittel verwendet. Beispiele für verwendbare organische Lösungsmittel sind
Ketone, wie Aceton, Methyläthylketon, Methylisobutylketon und Cyclohexanon; Alkohole
wie Methanol, Äthanol, Propanol und Butanol; Ester wie Methylacetat, Äthylacetat,
Butylacetat, Äthyllactat, Glykolacetat und Monoäthyläther; Glykoläther wie Äthylenglykoldimethyläther,
Äthylenglykol-monoäthyläther und Dioxan; aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol,
Toluol und Xylol; aliphatische Kohlenwasserstoffe wie Hexan und Heptan; Nitropropan
und ein Gemisch von zwei oder mehreren davon.
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Beispiele für Materialien für das nicht magnetische Substrat des magnetischen
Speichermediums gemäß der Erfindung sind Polyester wie Polyäthylenterephthalat,
Polyolefine wie Polypropylen, Cellulosederivate wie Cellulosetriacetat und Cellulosediacetat,
Polycarbonate, Polyvinylchlorid, Polyimid, Metalle wie Aluminium und Kupfer und
Papier.
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Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuferung der Erfindung.
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Beispiel 1 Es wurde eine magnetische Zusammensetzung mit den folgenden
Bestandteilen hergestellt:
ferromagnetisches Gamma-Ferrioxid 400
400 Gew.-Teile reaktives Polybutadien mit niedrigem Molekulargewicht (Nisso-Pb-GQ-3000)
100 Gew.-Teile Ruß 10 Gew.-Teile Lezithin 5 Gew.-Teile Squalen 5 Gew.-Teile Lösungsmittel
800 Gew. -Teile (400 Gew.-Teile Methyläthylketon und 400 Gew.-Teile Toluol) 20 PHR
(Gew.-Teile pro 100 Gew.-Teile Harz) Polymethylenpolyphenylisocyanat als Polyisocyanatverbindung
("PAPI", Handelsprodukt der Kasei UpJohn Co.), enthaltend 31,5 Gew.-% -NCO, wurden
in die vorstehend angegebene Zusammensetzung eingefügt. Das resultierende Gemisch
wurde 30 Minuten gerührt. Das so erhaltene magnetische Anstrichmittel bzw. Überzugsmittel
wurde unter Erzielung einer Dicke von 5m auf ein nicht magnetisches Substrat, beispielsweise
einen Polyesterfilm, mittels einer üblichen Tiefdruck-Auftragevorrichtung aufgetragen
und anschließend getrocknet. Man erhielt das als "Beispiel 1" bezeichnete Magnetband.
Anstelle des verwendeten PAPI" konnte "Coronat L", ein Handelsprodukt der Nippon
Polyurethane Co., als Polyisocyanatverbindung in die vorstehende Zusammensetzung
gefügt werden.
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Vergleichsversuch 1 In die magnetischen Zusammensetzung des Beispiels
1 wurde anstelle des Polybutadiens mit niedrigem Molekulargewicht (Nisso-PB-GQ-3000)
ein Butadien-Acrylnitril-Copolymeres mit hohem Molekulargewicht ("Hycar-1432", Handelsprodukt
der B.
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F. Goodrich Chemical Company, 76 % Butadien - 24 % Acrylnitril mit
einem mittleren Molekulargewicht von über 300 000) gefügt. Man erhielt das als Vergleichsversuch
1" bezeichnete
Magnetband in der gleichen Weise wie im Beispiel
1.
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Vergleichsversuch 2 In der magnetischen Zusammensetzung des Beispiels
1 wurde anstelle des Polybutadiens mit niedrigem Molekulargewicht (Nisso-PB-GQ-3000)
ein Gemisch von "Vinylite VAGH" (Handelsprodukt der Union Carbide Corporation, 91
% Vinylchlorid -3 % Vinylacetat - 6 % Vinylalkoholcopolymeres) und "Hycar-1432"
(Mischverhältnis = 50 : 50) verwendet. Man erhielt unter Anwendung der gleichen
Herstellungsweise wie im Beispiel 1 das als "Vergleichsversuch 2" bezeichnete Magnetband.
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Beispiel 2 In der magnetischen Zusammensetzung des Beispiels 1 wurden
anstelle von 100 Teilen Polybutadien mit niedrigem Molekulargewicht (Nisso-PB-GQ-3000)
50 Teile "Vinylite VAGH" und 50 Teile "Nisso-PB-GQ-3000"verwendet. Man erhielt nach
der Herstellungsweise des Beispiels 1 das als "Beispiel 2 bezeichnete Magnetband.
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Beispiel 3 In der magnetischen Zusammensetzung des Beispiels 1 wurde
anstelle von 100 Teilen Polybutadien mit niedrigem Molekulargewicht ("Nisso-PB-GQ-3000")
ein Gemisch von 30 Teilen eines thermoplastischen Polyurethanharzes ("Estane 5702",
Handelsprodukt der B. F. Goodrich Chemical Company) und 70 Teilen Nisso-PB-GQ-3000"
verwendet. Man erhielt nach der Herstellungsweise des Beispiels 1 ein Magnetband
mit der Bezeichnung Beispiel 3".
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Beispiel 4 In der magnetischen Zusammensetzung des Beispiels 1 wurde
anstelle von 100 Teilen Polybutadien mit niedrigem Molekulargewicht ("Nisso-PB-GQ-3000")
ein Gemisch von 50 Teilen Hycar CTBN" und 50 Teilen "VAGH" verwendet. Man erhielt
nach der Arbeitsweise des Beispiels 1 das als Beispiel 4" bezeichnete Magnetband.
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Beispiel 5 5 Teile N,N-Di-(2-hydroxypropyl)-anilin der folgenden Strukturformel
wurden ferner als Kettenverlängerungsmittel in die magnetische Zusammensetzung des
Beispiels 1 gefügt, um die Polyisocyanatkette zu verlängern:
In der gleichen Weise wie im Beispiel 1 wurde das als "Beispiel 5"bezeichnete Magnetband
hergestellt.
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Die verschiedenen Charakteristika der Beispiele 1 - 5 der vorstehend
beschriebenen Magnetbänder und der Vergleichsbeispiele 1 - 2 wurden gemessen; die
Ergebnisse sind in der Tabelle I zusammengestellt.
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T a b e l l e I Magnetische Charakteristika Magnetband Verbleibende
magnetische Rechteckigkeits- Abriebmenge Lauffähigkeit Flußdichte Br (Gauss) verhältnis
Rs (%) (mg) (Anzahl) Beispiel 1 1300 83 1,6 7100 Beispiel 2 1200 80 1,8 7100 Beispiel
3 1200 80 1,8 780 Beispiel 4 1250 80 1,9 780 Beispiel 5 1300 81 1,4 7100 Vergleichsversuch
1 900 77 1,8 0 Vergleichsversuch 1 1000 78 1,8 10
Wie aus der Tabelle
I ersichtlich, sind die Abriebfestigkeiten von Beispiel 1 - 5 gleich oder größer
als die der Vergleichsversuche 1 und 2. Dagegen sind die verbleibenden magnetischen
Flußdichten Br und Rechteckigkeitsverhältnisse "Rs" der Beispiele 1 - 5 im Vergleich
mit den Vergleichsversuchen 1 und 2 beträchtlich verbessert. Auch die Lauffähigkeiten
der Beispiele 1 - 5 liegen über denen der Vergleichsversuche 1 und 2. Diese Tatsachen
zeigen, daß das ferromagnetische Pulver in der magnetischen Schicht durch die Löslichkeit
des Bindemittels in den Beispielen 1 - 5 gleichmäßiger verteilt ist und daß der
Elastizitätsmodul der magnetischen Schicht unter hoher Temperatur und hoher Feuchtigkeit
durch die Quervernetzung des Bindemittels in den Beispielen 1 - 5 verbessert ist.
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Die Figur 1 zeigt die Mengen des Abriebs von Magnetbändern, die in
gleicher Weise, wie in Beispiel 1 hergestellt wurden, wobei jedoch das Mischverhältnis
von reaktivem Polybutadien mit niedrigem Molekulargewicht (Nisso-PB-GQ-3000) zu
Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymerem (vorstehend beschriebenes VAGH") geändert wurde.
Aus der Figur 1 ist ersichtlich, daß die Abriebfestigkeit mit zunehmendem Gehalt
an reaktivem Polybutadien mit niedrigem Molekulargewicht verbessert wird.
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Die Abriebmengen in der Figur 1 und der Tabelle I wurden in der in
der Figur 2 dargestellten Weise gemessen. Ein Läppband 1, Nr. 800, bezeichnet nach
JIS (Japanese Industrial Standards) R 6001 und JIS R 6253, wurde auf eine Walze
2 gewickelt. Das Magnetband 3, das für die Untersuchung auf eine Breite von 0,635
cm (1/4 inch) geschnitten wurde, an dessen einem Ende ein GewichtWvon 100 g (3,53
ounces) befestigt wurde, wurde um die Walze 2 gewickelt, um die das Läppband 1 gewickelt
war. Bei der Untersuchung wurde das Magnetband 3 100mal in einer Länge von 10 cm
(3,9 inches) hinrund hergeführt, und anschließend wurde die Gewichtsabnahme des
Magnetbandes 3 gemessen. Der Gewichtsverlust wurde als Abriebmenge bezeichnet (Menge
des abgeriebenen Pulvers). Die "Lauffähig-
keit" wurde bei einer
hohen Temperatur von 450C und einer hohen relativen Feuchtigkeit von 80 % untersucht.
Die Lauffähigkeit wird durch die Anzahl der Läufe des Magnetbandes dargestellt,
die möglich waren, ohne abnormale Geräuschentwicklung und Stagnation.
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In dem erfindungsgemäßen magnetischen Speichermedium ist,wie vorstehend
beschrieben, Polybutadien in dem Bindemittel enthalten. Dementsprechend ist das
magnetische Speichermedium hinsichtlich seiner Abriebfestigkeit und Flexibilität
bei geringer Temperatur überlegen. Da Polybutadien oder seine Copolymeren entsprechend
der Erfindung ein geringes Molekulargewicht aufweisen, ist seine Löslichkeit in
organischen Lösungsmitteln groß, so daß die Dispergierbarkeit des ferromagnetischen
Pulvers verbessert werden kann. Da darüber hinaus die funktionellen Gruppen des
Polybutadiens oder seiner Copolymeren mit den Isocyanatgruppen der Polyisocyanatverbindung
unter Bildung von Quervernetzungen reagieren, kann das magnetische Speichermedium
einen günstigen Elastizitätsmodul erhalten. Zur Verbesserung der Lauffähigkeit des
magnetischen Speichermediums kann die Haftung des Mediums oder Bandes an die Führungstrommel
in beispielsweise einem Video-Bandaufzeichnungsgerät unter hohen Temperaturen und
Feuchtigkeiten verringert werden.
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Es versteht sich, daß die vorstehenden Beispiele keine Einschränkung
darstellen sollen.
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Zusammenfassend betrifft die Erfindung ein Bindemittel für magnetische
Speichermedien, die aus einem nicht magnetischen Substrat mit einer darauf ausgebildeten
magnetischen Schicht bestehen. Die magnetische Schicht besteht aus einer fein verteilten
ferromagnetischen Substanz, die in dem harzartigen Bindemittel dispergiert ist.
Das Bindemittel besteht aus: einer Bindemittelkomponente, die ein Butadien enthaltendes
Harz mit einem mittleren Molekulargewicht von 1 000 - 10 000, ausgewählt aus der
Gruppe von Butadienhomopolymeren und von Copolymeren des Butadiens mit Acrylnitril
und/oder Styrol, die mindestens 60 Gew.-% Butadien enthalten, enthält, wobei das
Butadien enthaltende Harz im Durchschnitt mehr als 1,5 funktionelle Endgruppen pro
Molekül aufweist, die mit Isocyanatgruppen reagieren können; und einer Polyisocyanatverbindung
mit im Durchschnitt nicht unter 2 Isocyanatgruppen pro Molekül, wobei die Polyisocyanatverbindung
zu 5 - 50 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile der Bindemittelkomponente, vorliegt.
Die Verwendung dieses Bindemittels ermöglicht eine verbesserte Dispersion des ferromagnetischen
Pulvers, da das Harz mit niedrigem Molekulargewicht eine große Löslichkeit in organischen
Lösungsmitteln aufweist. Darüber hinaus bewirken die gebildeten Butadien-Isocyanat-Quervernetzungen
eine Verbesserung der Abriebfestigkeit und ermöglichen die Erzielung eines günstigen
Elastizitätsmoduls.
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L e e r s e i t e