DE2848601C2 - Dialysemembranhohlfaden mit stabilisierter Wanddicke - Google Patents
Dialysemembranhohlfaden mit stabilisierter WanddickeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Dialysemembran aus Cellulose, die aus Cuoxamlösungen regeneriert wurde,
in Form eines Hohlfadens mit durchgehendem Hohlraum.
Aus der DE-PS 7 36 321 ist ein Hohlfaden aus regenerierter Cellulose, die aus Cuoxamlösungen
regeneriert wurde, mit einem durchgehenden Hohlraum bekannt.
Aus der US-PS 32 28 877 ist es bekannt, daß die nach der genannten DE-PS 7 36 321 hergestellten Hohlfäden
als Dialysemembranen und als Membranen zur umgekehrten Osmose geeignet sind.
Aus der US-PS 38 88 771 sind Hohlfäden aus
Cellulose, die aus Cuoxamlösungen regeneriert wurde, bekannt, die eine definierte Membranstruktur aufweisen
und entlang der gesamten Achse der Faser eine gleichmäßige Wandstärke und einen genau kreisförmigen Querschnitt aufweisen.
Die Effektivität einer Dialysemembran hängt unter anderem bei der Hämodialyse von dem Verhältnis
Austauschfläche zum Volumen und von der Konzentrationsdifferenz zwischen den Membranwandseiten ab.
über möglichst dünne Membranen zu verfugen. Der
gesetzt, weil die notwendige Stabilität bei geringen
zur Flachlegung neigen.
ίο Dialysemembran aus Cellulose, die aus Cuoxamlösungen regeneriert wurde, in Form eines Hohlfadens mit
durchgehendem Hohlraum so zu gestalten, daß bei ausreichender Stabilität und gleicher Cellulosemenge im
Hohlfadenquerschnitt die Clearance für Stoffwechsel
metabolite gesteigert werden kann.
Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Hohlfadendialysemembran der eingangs genannten Art, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß der Fadenquerschnitt senkrecht zur Fadenachse so ausgebildet ist, daß die Wand der
Hohlfaser längs ihres Umfangs mindestens einmal kontinuierlich bis zu einer Maximaldicke zunimmt und
bis zu einer Minimaldicke abnimmt
Überraschend war es festzustellen, daß die erfindungsgemäßen Hohlfäden gegenüber Hohlfäden nach
dem Stande der Technik bei unveränderter Austauschfläche und Cellulosemenge im Hohlfadenquerschnitt
lediglich durch die erfindungsgemäße Verteilung der Cellulosemassen über den Querschnitt eine deutlich
erhöhte Clearance für Stoffwechselmetabolite ergaben.
Die dickeren Stellen der Hohlfadenmembran ergeben ein stabilisierendes Gerüst für die dünneren Membranteile, ohne auf deren Permeabilität verzichten zu
müssen.
Das Lumen kann vielgestaltig geformt sein, beispiels
weise kreisförmig, elliptisch, dreieckig, viereckig oder
auch vieleckig, wobei die Ecken herstellungsbedingt mehr oder weniger abgerundet sind. In Ausgestaltung
der Erfindung weisen bei mehrfacher Zu- und Abnahme der Wanddicke die Bereiche mit Maximaldicke bzw. mit
Minimaldicke jeweils etwa gleiche Abstände auf dem Umfang auf. Insbesondere erhält man dadurch hervorragend stabilisierte Hohlfaden bei drei-, vier- und
vieleckigen Lumenausbildungen. Die entstehenden Querschnittsformen können symmetrisch oder asymme
trisch ausgebildet sein.
Für die Ausbildung einer guten Stabilisierung ist es besonders vorteilhaft, daß alle Bereiche mit Maximaldicke bzw. mit Minimaldicke untereinander gleich dick
sind.
so Bei der Hämodialyse werden besonders gern Hohlfäden mit kreisförmigen Querschnitten eingesetzt.
Hier lassen sich in bevorzugter Weise Dialysehohlfäden realisieren, die so gestaltet sind, daß die Wanddicke des
Hohlfadens so zu- und abnimmt, daß Fadenumfang und
Hohlraumumfang im wesentlichen kreisförmig vorliegen und die Mittelpunkte dieser beiden Kreise einen
Abstand voneinander aufweisen. Der Abstand der Mittelpunkte entspricht 20 bis 80% der Radiendifferenz
beider Kreise, vorzugsweise 40 bis 60%.
Bei den bekannten Dialysehohlfäden, insbesondere bei solchen, deren Querschnittsform als kreisförmig
bezeichnet wird, läßt sich die Wanddicke nur dann reduzieren, wenn auch der Durchmesser des Hohlfadens
entsprechend verringert wird. Oberhalb eines Verhält
nisses von Hohlraumdurchmesser zu Wanddicke von
etwa 10, insbesondere ab einem Verhältnis von 25, ist der Hohlfaden instabil und neigt dazu, sich flachzulegen,
was bei der Hämodialyse zur Störung des Blutdurchflus-
sesführt
In Ausgestaltung der Erfindung beträgt das Verhältnis
von Hohlraumdurchmesser zur Minimaldicke der Wand 25 bis 80, vorzugsweise 40 bis 60. Die
Minimaldicke der erfindungsgemäßen Hohlfaden beträgt in bevorzugter Weise 3 bis 9 um. Das Verhältnis
von Maximaldicke zu Minimaldicke der Hohlfadenwand beträgt in bevorzugter Ausführungsform der Erfindung
2 bis 6.
In den F i g. 1 bis 3 sind erfindungsgemäße Dialysehohlfäden dargestellt, wobei darauf hingewiesen wird,
daß die Maßverhältnisse bewußt übertrieben gezeichnet wurden, um die wesentlichen Merkmale der Erfindung
zu verdeutlichen.
F i g. 1 zeigt einen Hohlfaden mit kreisförmigem Hohlraum und kreisförmigem Fadenquerschnitt. Die
Mittelpunkte beider Kreise sind im Abstand voneinander angeordnet, so daß deutlich sichtbar ein Bereich von
meximaler Wanddicke kontinuierlich in einen Bereich minimaler Wanddicke übergeht 1 ist die aur regenerierter
Cellulose bestehende Hohlfadenwand, während 2 den Hohlraum darstellt
F i g. 2 zeigt einen Hohlfaden mit dreieckigem Lumen,
wobei die Ecken abgerundet sind. Maximaldicken und Minimaldicken sind in etwa gleichen Abständen
voneinander angeordnet, wobei alle drei Bereiche mit Maximaldicke bzw. mit Minimaldicke untereinander
gleich dick sind. Auch hier ist 1 die aus regenerierter Cellulose bestehende Hohlfadenwand, während 2 den
Hohlraum darstellt
F i g. 3 zeigt den Querschnitt eines erfindungsgemäßen Dialysemembranhohlfadens mit viereckigem Lumen,
bei dem die Wanddicke des Hohlfadens längs ihres Umfangs zweimal kontinuierlich bis zu einer Maximaldicke
zunimmt und dann zweimal bis zu einer Minimaldicke abnimmt Die Maximaldicke ist an dem
Punkt erreicht, an dem die kontinuierliche Zunahme in eine kontinuierliche Abnahme übergeht Die Minimaldicke
ist bei dieser Membran nicht nur auf einen Punkt begrenzt, sondern bleibt in einem Bereich minimaler
Wanddicke konstant Auch hier ist 1 die aus regenerierter Cellulose bestehende Hohlfadenwand,
während 2 den Hohlraum darstellt
Erfindungsgemäß lassen sich eine Vielzahl von Querschnittsformen für erfindungsgemäße Dialysemembranhohlfäden
darstellen. In den F i g. 1 bis 3 sind nur einige typische Formen dargestellt Beispielsweise
werden auch entsprechende Querschnitte, deren Lumen Fünfecke oder Videcke bilden, durch Bereiche maximaler
Wanddicke so stabilisiert, daß ein beachtlicher Anteil der Austauschfläche mit deutlich geringerer Wandstärke
gestaltet werden kann und eine Verbesserung der Effektivität der Membran bei der Hämodialyse mit sich
bringt Analog wie in F i g. 3 gezeigt wird, kann auch der Punkt maximaler Wanddicke zu einem Bereich konstanter
maximaler Wanddicke ausgedehnt sein. Die Bereiche konstanter Wanddicken sollen dabei im
Höchstfalle weniger als die Hälfte des Umfangs betragen.
Hergestellt werden die erfindungsgemäßen Hohlfäden durch Koagulation einer aus einer Hohlfadendüse
extrudieren Cellulose-Cuoxamlösung in verdünnter Natronlauge, wobei die Spinnlösung unmittelbar nach
Verlassen der Spinndüse in das Koagulationsbad geleitet wird. Zur Ausbildung des durchgehenden
Hohlraums wird durch die zentrale Bohrung in bekannter Weise eine hohlraumbildende Flüssigkeit
geleitet, beispielsweise Halogenkohlenwasserstoffe, Kohlenwasserstoffe und Ester, wobei Isopropylmyristat
sich als vorteilhaft erwiesen hat Es hat sich aber auch gezeigt, daß Wasser und wäßrige Lösungen, beispielsweise
Lösungen von Carboxymethylcellulosesalzen, hervorragend als hohlraumbildende Flüssigkeiten geeignet
sind.
Die Ausbildung der erfindungsgemäßen Hohlfadenform wird durch Verwendung einer Hohlfadendüse mit
entsprechend angeordneten Spinnschlitzen und einer zentralen Bohrung für die Zuführung der hohlraumbildenden
Flüssigkeit erreicht So können erfindungsgemäße Hohlfaden mit dem in F i g. 1 dargestellten
Querschnitt mit einer Spinndüse mit einem exzentrischen Spinnschlitz und exzentrisch angeordneter
Bohrung für die Zuführung der hohlraumbildenden Flüssigkeit hergestellt werden. Für anders geformte
Querschnitte kann man Spinndüsen mit geeigneten Spinnschlitzen und Zentralbohrungsanordnungen herstellen,
die sich aufgrund des gewünschten Querschnitts ohne weiteres ergeben.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele näher erläutert
Beispiel 1
Herstellung einer erfindungsgemäßen Dialysemembran
Herstellung einer erfindungsgemäßen Dialysemembran
Aus einer Hohlfadendüse, wie sie oben für einen Querschnitt gemäß F i g. 1 beschrieben ist, wurde eine
Cuoxam-Cellulose-Lösung mit einer Cellulose-Konzentration von 8,9 Gew.-% ausgepreßt Durch die
Innenbohrung wurde als hohlraumbildende Flüssigkeit Isopropylmyristat gepreßt Die extrudierte Spinnlösung
trat unmittelbar nach Verlassen der Spinndüse in ein Fällbad ein, welches 135 g/l Natriumhydroxid, 6 g/l
Ammoniak und 4 g/l Kupfer enthielt Die Temperatur des Fällbades betrug 23° C. Nach der Umwandlung in
den Normanncellulosekomplex wurde der erhaltene Faden durch die üblichen Bäder zur Nachbehandlung
geführt Er wurde auf einem Trommeltrockner getrocknet und trocken auf eine Kreuzspule gewickelt.
Es wurden Hohlfäden mit exzentrischem Querschnitt erhalten, deren Querschnitt in F i g. 1 dargestellt ist Die
minimale Wanddicke betrug 6 μηπ, während die
maximale Wanddicke 26 μπι betrug. Der Innendurchmesser
des Hohlraums betrug 215 μπι.
Verwendung der erfindungsgemäßen
Dialysemembran zur Hämodialyse
Dialysemembran zur Hämodialyse
Aus diesen Hohlfaden mit exzentrischem Querschnitt wurden Hohlfadenbündel hergestellt, die in einen
Hohlfadentestdialysator eingebaut und unter Standardbedingungen geprüft wurden.
Die Testmethode ist beschrieben in »Evaluation of Hemodialysers and Dialysis Membranes«, Report of a
study group for the artificial kidney — chronic uremia program 1977; Elias Klein et al, US-Department of
Health Education and Welfare, Bethesda, Maryland 20014, Publication No. NIH 77-1294.
Verglichen wurden die nach Beispiel 1 hergestellten erfindungsgemäßen Dialysemembranen mit handelsüblichen
Dialysehohlfäden aus Cellulose, die aus Cuoxamlösungen regeneriert wurde. Der Innendurchmesser der
handelsüblichen Dialysehohlfäden betrug 215 μηι, die Wandstärke 16 μηι. Der Lösungsfluß betrug 200 ml/
min · m2, der Dialysatfluß 500 ml/min · m2. Die Ultrafiltrationsrate
betrug bei handelsüblichen Hohlfäden
2,8 ml/h · m2 · mm Hg, die Harnstoffclearance 140 ml/
min. Bei erfindungsgemäßen Dialysehohlfäden wurden ermittelt: Ultrafiltrationsrate 4,0 ml/h · m2 · mm Hg.
Harnstoffclearance 165 ml/min. Die Fäden sind formstabil und zeigen keinen Ansatz zur Flachlegung. Die
Querschnittsfäden der handelsüblichen und der erfindungsgemäßen Hohlfäden sind untereinander gleich.
Claims (8)
1. Dialysemembran aus Cellulose, die aus Cuoxamlösungen regeneriert wurde, in Form eines Hohlfadens mit durchgehendem Hohlraum, dadurch
gekennzeichnet, daß der Fadenquerschnitt senkrecht zur Fadenachse so ausgebildet ist, daß die
Wand der Hohlfaden längs ihres Umfangs mindestens einmal kontinuierlich bis zu einer Maximaldikke zunimmt und bis zu einer Minimaldicke abnimmt.
2. Dialysemembran aus Cellulose nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei mehrfacher Zu-
und Abnahme der Wanddicke die Bereiche mit Maximaldicke und die Bereiche mit Minimaldicke
jeweils etwa gleiche Abstände auf dem Umfang aufweisen.
3. Dialysemembran aus Cellulose nacn den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß
alle Bereiche mit Maximaldicke bzw. mit Minimaldicke untereinander gleich dick sind.
4. Dialysemembran aus Cellulose nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanddicke des
Hohlfadens so zu- und abnimmt, daß Fadenumfang und Hohlraumumfang im wesentlichen kreisförmig
vorliegen und die Mittelpunkte dieser beiden Kreise einen Abstand voneinander aufweisen.
5. Dialysemembran aus Cellulose nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der
Mittelpunkte 20 bis 80% der Radiendifferenz beider Kreise entspricht
6. Dialysemembran aus Cellulose nach den Ansprüchen 1 biso5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verhältnis von Hohlraumdurc.hmesser zur Minimaldicke der Wand 25 bis 80 beträgt
7. Dialysemembran aus Cellulose nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Minimaldicke 3 bis 9 μπι beträgt
8. Dialysemembran aus Cellulose nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verhältnis von Maximaldicke zu Minimaldicke 2 bis 6 beträgt.
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DE2848601A DE2848601C2 (de) | 1978-10-02 | 1978-11-09 | Dialysemembranhohlfaden mit stabilisierter Wanddicke |
DE7838339 | 1978-12-23 |
Publications (2)
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DE2848601C2 true DE2848601C2 (de) | 1990-09-13 |
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ID=27187734
Family Applications (1)
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JPS57199808A (en) * | 1981-06-01 | 1982-12-07 | Terumo Corp | Production of hollow fiber |
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---|---|---|---|---|
GB1566581A (en) * | 1975-12-29 | 1980-05-08 | Nippon Zeon Co | Hollow fibres and methods of manufacturing such fibres |
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1978
- 1978-11-09 DE DE2848601A patent/DE2848601C2/de not_active Expired
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DE2848601A1 (de) | 1980-05-22 |
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