DE2842835C2 - Dialysemembranhohlfadenkette - Google Patents
DialysemembranhohlfadenketteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Dialysemembran aus Cellulose, die aus Cuoxamlösungen regeneriert wurde,
in Form eines Hohlfadens, mit durchgehendem Hohlraum.
Aus der Dt-PS 7 36 321 ist ein Hohlfaden aus regenerierter Cellulose, die -ms Cuoxamlösungen
regeneriert wurde, mit ekiem durchgehendem Hohlraum bekannt.
Aus der US-PS 32 28 877 ist es bekannt, daß die nach
der genannten DE-PS 7 36 321 hergestellten Hohlfaden als Dialysemembran und als Membran zur umgekehrten
Osmose geeignet sind.
Aus der US-PS 38 88 771 sind Hohlfäden aus Cellulose, die aus Cuoxamlösungen regeneriert wurden,
bekannt, die eine definierte Membranstruktur aufweisen und entlang der gesamten Achse der Faser eine
gleichmäßige Wandstärke und einen genau kreisförmigen Querschnitt aufweisen. Außerdem sind die Hohlfaden
hoch verstreckt und weisen eine hohe Zugfestigkeit auf. Bei derartig hoch verstreckten Hohlfäden aus
Cellulose, die aus Cuoxamlösungen regeneriert wurden, findet man als Maß für die Orientierung eine
Doppelbrechung Δη von 0,03. Obwohl die durch Verstreckung erzielbare höhere Festigkeit sicherlich
wünschenswert wäie, ist sie für die Quellbarkeit der
Membran und damit für die Wirksamkeit bei der Dialyse von großem Nachteil.
Bei der Dialyse, beispielsweise bei der Hämodialyse, ist es vorteilhaft, daß Dialysemembranen, in Form von
Hohlfasern, zu Bündeln zusammengefaßt sind. Die feinen Hohlfasern bilden Bündel, in denen die
Hohlfasern sich leicht verlagern können und neigen dann bei der Zahl von etlichen Tausend Hohlfasern mit
einer Fäserdichte von etwa 500 bis 1000 je cm2 leicht
dazu, sich auf ihrer ganzen Länge fest aneinander zu schmiegen, ähnlich dem Glasplatteneffekt zweier
planparalleler Platten.
Durch dieses Aneinanderhaften ist der Zugang der Dialysatflüssigkeit zu den Zwischenräumen zwischen
den Hohlfasern erschwert und die Fläche an denen die Hohlfasern aneinanderhaften bleiben für den Stoffaustausch
ungenutzt, wodurch die Effektivität des Hohlfadenmoduls verringert wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, eine Dialysemembran aus Cellulose, die aus Cuoxamlösungen
regeneriert wurde, in Form von Hohlfäden mit durchgehendem Hohlraum so zu gestalten, daß die
Hohlfaden sich in ihrer Lage zueinander nicht verlagern können, konstante Anströmungsbedingungen für das
ίο Dialysat erreicht werden und das Aneinanderheften von
Hohlfaden weitgehend verhindert wird.
Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Dialysemembran, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie aus zwei
oder mehreren gemeinsam ersponnenen Hohlfäden, die parallel zu den Fadenachsen miteinander verbunden
sind, besteht
Derartige Dialysemembranen lassen sich gut handhaben, wenn die Hohlfaden durch einen Steg miteinander
verbunden sind. Jedoch besteht bei sehr großen Stegbreiten die Gefahr eines Auseinanderreißens der
Dialysemembran durch mechanische Beanspruchungen.
Deshalb beträgt die Stegbreite vorzugsweise den 1- bis 3fachen der Hohlfaserwandstärke.
Unter der Stegbreite soll der Abstand zweier benachbarter Hohlfaden an der Verbindungsstelle
verstanden werden, der über die jeweilige Wandstärke hinausgeht.
ErfindungsgemäOe Dialysemembranen, die aus einer großen Zahl gemeinsam ersponnener und parallel zu
den Fadenachsen miteinander verbundener Hohlfäden bestehen, gestatten den Bau rechteckiger Dialysatoren,
in denen die üialysemembranen, ähnlich wie bei
Schlauch- und/oder Flachmembranen in parallelen, definierten Schichten angeordnet sind und das Dialysat
durch die gebildeten Spalte fließt, deren Spaltbreite sehr genau eingehalten werden kann.
Die Querschnittsfläche von jedem der durchgehenden Hohlräume der erfindungsgemäßen Dialysemembran
kann 0,6 · 10-J bis 0,8 mm2 und die Wandstärke 1
bis ΙΟΟμπι, zweckmäßig 5 bis 50 um betragen. Bei
diesen Abmessungen lassen sich ausreichende Austauschflächen auf relativ kleinem Raum verwirklichen.
Obwohl beispielsweise 3 untereinander verbundene Hohlfäden gemäß der Erfindung in ihrer Dialysewirkung
keineswegs beeinträchtigt sind, sollen die erfindungsgemäßen Dialysemembranen bei 4 oder mehreren
gemeinsam ersponnener und parallel zu den Fadenachsen miteinander verbundener Hohlfäden vorzugsweise
so gestaltet werden, daß die Hohlfäden in einer Reihe angeordnet sind, um eine Beeinträchtigung der Diaiysewirksamkeit
zu vermeiden.
Um die Austauschfläche im Verhältnis zum Blutvolumen zu vergrößern, weicht in einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung der innere Hohlraumquerschnitt von der Kreisform ab. Er kann beispielsweise
elliptisch, nierenförmig oder abgeflacht gestaltet sein. Abgesehen davon, daß bei gleichem Blutvolumen bei
solchen Dialysemembranen die Austauschfläche erheblich vergrößert ist und damit schon aus diesem Grunde
die Effektivität des Metabolitaustausches wesentlich verbessert wurde, ergibt sich aufgrund der geringeren
Blutfilmdicke in einer derartigen Diaiysemembran eine weitere Verbesserung in der Wirksamkeit bei der
Dialyse.
Hergestellt werden die erfindungsgemäßen Hohlfäden durch Koagulation einer aus einer Hohlfadendüse
extrudierten Cellulose-Cuoxamlösung in verdünnte Natronlauge, wobei die Spinnlösung zur möglichst
weitgehenden Vermeidung der Verstreckung und Orientierung unmittelbar nach Verlassen der Spinndüse
in das Koagulationsbad geleitet wird. Zur Ausbildung des durchgehenden Hohlraumes wird durch die zentrale
Bohrung in bekannter Weise eine hohlraumbildende Flüssigkeit geleitet, beispielsweise Halogenkohlenwasserstoffe,
Kohlenwasserstoffe und Ester, wobei Isopropylmyristat sich als vorteilhaft erwiesen hat. Es hat sich
aber auch gezeigt, daß Wasser und wäßrige Lösungen, beispielsweise Lösungen von Carboxymethylccllulosesalzen
hervorragend als hohlraumbildende Flüssigkeiten geeignet sind.
Die Ausbildung der erfindungsgemäßen Hohlfadenform wird durch Verwendung einer Hohlfadcndüse mit
entsprechend angeordneten Spinnschlitzen und zentralen Bohrungen für die Zuführung der hohJraumbildenden
Flüssigkeit erreicht.
In den Fig. 1 bis 5 sind Querschnitte verschiedener
Ausfühningsformen der erfindungsgemäßen Dialysemembran
dargestellt. 1 ist die aus Cellulose, die aus Cuoxamlösung regeneriert wurde, bestehende Membranwand
der Hohlfaser 2.
Fig. 1 zeigt den Querschnitt einer aus iiwei
kreisförmigen, durch einen Steg verbundener Hohlfäden bestehenden Dialysemembran.
Fig.2 zeigt den Querschnitt einer aus zwei Hohlfäden bestehenden Dialysemembran, die durch
einen gemeinsamen Abschnitt der Wand miteinander verbunden sind, mit von der Kreisform abweichenden
Hohlraumquerschnitten.
F i g. 3 zeigt den Querschnitt einer aus drei Hohlfaden
bestehenden Dialysemembran mit kreisförmigen Hohlraumquerschnitten.
Fig.4 zeigt eine Dialysemembran aus einer Vielzahl
in einer Reihe angeordneter und durch Stege miteinander verbundener kreisförmiger Hohlfaden.
F i g. 5 zeigt eine ähnliche aus eine. Vielzahl in einer Reihe angeordneter, mit Stegen verbundener Hohlfaden
bestehende Dialysemembran mit elliptischen Hohlraumquerschnitt.
Herstellung der erfindungsgemäßen Dialysemembran
Aus einer Hohlfadendüse für 24 miteinander verbundene Hoh'fäden, deren Spinnschli ze nebeneinander
angeordnet sind, wobei der Abstand von Spinnschlitz zu Spinnschlitz jeweils einem Drittel des Spinnschlitz
durchmesser entspricht, und die Spinnschlitze über Verbindungsschlitze, deren Breite 2Iy der Spinnschlitzbreite
entspricht, miteinander in Verbindung stehen, wurde eine Cuoxam-Celluloselösung mit 9,1 Gew-%
Cellulose zu Hohlfaden versponnen. Die Spinndüsen enthielten jeweils für jeden Hohlfaden Innenbohrungen,
durch die Isopropylmyristat als hohlraumbildende Flüssigkeit gepreßt wurde und die eine lichte Weite von
einem Viertel des Spinnschlitzdurchmessers hatten.
Das extrudierte Band aus 24 Hohlfäden, deren
Das extrudierte Band aus 24 Hohlfäden, deren
ίο Außenwände über durchlaufende Stege jeweils mit dem
Nachbarfaden verbunden und die in einer Reihe angeordnet waren, wurde in ein Fällbad geleitet,
welches 180 g/l Natriumhydroxid, 16 g/I Ammoniak und
4 g/l Kupfer enthielt. Hier wurde es in den Normanncellulosekomplex umgewandelt und in üblicher Weise über
Leitorgane durch die üblichen Wasch- und Nachbehandlungsbäder geführt, auf einem Trommeltrockner getrocknet
und auf einer Scheibenspule aufgewickelt. Das erhaltene Hohlfadenband war etwa 10 mm breit und
enthielt 24 Hohlfaden von 250 μπι Durchmesser mit
einer Wandstärke von 18 μίτι, die über Stege von 50 μιη
verbunden waren und deren Stärke Car Wandstärke von
18 μιη entsprach. Die Doppelbrechung betrug Δη = 0,013.
Verwendung der erfindungsgemäßen Dialysemembr?n zur Hämodialyse
Ein aus den erfindungsgemäßen Hohlfäden aufgebauter Testdialysator zeigte aufgrund der geometrischen
Ordnung, in der die Hohlfäden angeordnet sind, trotz der durch die Stege verminderten Austauschfläche eine
etwas gesteigerte Leistung gegenüber bekannten Dialysehohlfadenmembraneri, wie aus den nachfolgenden
Ergebnissen hervorgeht.
Verglichen wurden die nach Beispiel 1 hergestellten erfindungsgemäßen Dialysemembranen mit Hohlfadenmodulen,
die übliche Dialysehohlfäden aus Cellulose, die aus Cuoxamlösungen regeneriert war, enthielten, mit
einem Innendurchmesser von 250 μίτι und 18 μιη
Wandstärke. Der Lösungsfluß betrug 200 ml/min · m2, der Dialysatfluß 500 ml/min ■ m2.
Die Ultrafiltrationsrate betrug bei erfindungsgemä-Ben Dialysemembranen 2,6 ml/h m2 · mm Hg, die Harnstoffclearance
149 ml/min und die Vitamin B12-Clearance
27 ml/min. Demgegenüber wurden bei üblichen Dialysehohlfäden eine Ultrafiltrationsrate von 2,3 ml/
h m2 · mm Hg, eine Harnstoffclearance von 133 ml/min
und eine Vitamin B12-Clearance von 24 ml/min erzielt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Dialysemembran aus Cellulose, die aus Cuoxamlösungen
regeneriert wurde, in Form von Hohlfaden mit durchgehendem Hohlraum, dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus zwei oder mehreren gemeinsam ersponnenen Hohlfäden, die parallel zu
den Fadenachsen miteinander verbunden sind, besteht
2. Dialysemembran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlfaden durch einen Steg
miteinander verbunden sind.
3. Dialysemembran nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stegbreite dem 1-bis
3fachen der Hohlfadenwandstärke entspricht
4. Dialysemembran nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus vier oder
mehreren gemeinsam ersponnenen Hohlfaden, die parallel zu der Fadenachse in einer Reihe miteinander
verbunden sind, besteht
5. Dialys°membran nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der innere Hohlraumquerschnitt von der Kreisform abweicht und
elliptisch, nierenförmig oder abgeflacht gestaltet ist.
Priority Applications (9)
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