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Kinderdreirad
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Die Erfindung betrifft ein Kinderdreirad mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruches 1.
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Bei bekannten Kinderdreirädern ist oben an das die beiden Schenkel
der Lagergabel für die Vorderradachse miteinander verbindende Querhaupt die Schwenklagerachse
angesetzt. Mit dieser Schwenklagerachse ist die Vorderradgabel in einem am vorderen
Ende des Sitzteiles angeordneten Lagerauge gelagert. Auf das nach oben über das
Lagerauge hinausstehende Ende der Schwenkachse ist der Lenker des Kinderdreirades
fest aufgesetzt.
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Wenn das Kinderdreirad aus Raumersparnisgründen in seine wesentlichen
Einzelteile zerlegt vom Hersteller an den Händler geliefert wird, so obliegt dem
Verkaufspersonal des Händlers oder dem Kunden die Aufgabe, das Kinderdreirad aus
seinen wesentlichen Einzelteilen - nämlich aus Sitzteil, Gabel mit Vorderrad und
Lenker - zusammenzubauen. Dies erfordert eine Reihe von Handreichungen, die vom
Händler oder Kunden als lästig empfunden werden und zu deren Durchführung das Vorhandensein
von Handwerkszeug und einer gewissen Handfertigkeit erforderlich ist.
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Darüber hinaus ist es oftmals erwünscht, noch nach Ingebrauchnahme
des Kinderdreirades beim Kunden dieses z.B. in einem Kofferraum eines Automobils
zu befördern.
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Dann macht sich wiederum störend bemerkbar, wenn zur Zerlegung in
seine wesentlichen Einzelteile, d.h. zu einer Rücküberführung in einen raumsparenden
Zustand komplizierte, die Zuhilfenahme von Handwerkzeug erfordernde Handreichungen
notwendig sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kinderdreirad der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß seine beiden wesentlichen Bestandteile, nämlich
Lenkerteil und Sitzteil ohne Zuhilfenahme von Werkzeug schnell und sicher miteinander
verbunden und im Bedarfsfalle wieder voneinander gelöst werden können. Diese Aufgabe
wird durch das Kennzeichen des Anspruches 1 gelöst. Die Lösung hat den weiteren
Vorteil, daß bei einer Lösung der Verbindung zwischen Sitz- und Lenkerteil nicht
die Lösung besonderer Verbindungsteile erforderlich ist, die leicht verlorengehen
können und damit die Wiederherstellung einer sicheren Verbindung gefährden.
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Durch das Kennzeichen des Anspruches 2 ist eine besonders einfache
Herstellung einer Federsperre möglich.
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Durch das Kennzeichen des Anspruches 3 ist gewährleistet, daß bei
einem Zusammenfügen von Sitzteil und Lenkerteil zu ihrer Gebrauchsstellung die Blattfeder
selbsttätig in eine die Montage nicht behindernde Inaktivstellung zurückgedrückt
wird, wobei der nicht mit der Blattfeder verbundene Tragvorsprung an der Blattfeder
entlanggleitet.
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Sobald dieser Tragvorsprung jedoch seine Montageendstellung gegenüber
dem mit der Blattfeder verbundenen Tragvorsprung
erreicht hat und
der Achsstummel voll im Lagerauge einliegt, schnellt das dadurch wieder freigegebene
Wirkende der Blattfeder in seine Aktivstellung vor, in der der nicht mit der Blatt
feder verbundene Tragvorsprung zwischen der Blattfeder und den anderen Tragvorsprung
im wesentlichen in Axialrichtung unverschiebbar, d.h.
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praktisch arretiert einliegt.
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Durch das Kennzeichen des Anspruches 4 wird bei gleichzeitig statisch
verbesserter Ausgestaltung der Lagerung zwischen Sitz- und Lenkerteil das einzige
Bewegungsteil, nämlich die Federsperre, gewissermaßen gekapselt und somit nach außen
abgeschirmt untergebracht.
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Das Kennzeichen des Anspruches 5 erleichtert die Montage dadurch,
daß beide Achsstummel nicht zeitgleich miteinander sondern nacheinander in die ihnen
zugeordneten Lageraugen eingeführt werden.
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Durch das Kennzeichen des Anspruches 6 wird eine rationelle Ausbildung
der beiden Tragvorsprünge des Sitzteiles geschaffen. Der weiterhin vorliegende Schwenkbegrenzungsanschlag
ermöglicht es, den Schwenkbereich des Lenkerteiles so zu begrenzen, daß das Kind
bei einem Lenkeinschlag sich seine Finger nicht zwischen ausladenden Teilen von
Sitz- und Lenkerteil klemmen kann.
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Das Kennzeichen des Anspruches 7 begünstigt eine rationell zu fertigende
Ausbildung der Tragvorsprünge des Lenkerteiles.
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Durch das Kennzeichen des Anspruches 9 ist eine fertigungstechnisch
leicht herstellbare und statisch sichere Halterung für das Stützteil geschaffen,
wobei der vorerwähnte
Schwenkbegrenzungsanschlag das Einklemmen
einer Kinderhand zwischen einer Lenkerstrebe und dem Sitzteil verhindert. Bei weiterem
Hinzutreten des Merkmales des Kennzeichens des Anspruches 11 wird die Abschirmung
der Anordnung der Blattfeder nach außen noch verbessert.
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Der Gegenstand der Erfindung wird anhand der Figuren näher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Teildarstellung des Lenkerteiles im Bereich
der Lagerung für das Sitzteil, Fig. 2 eine Darstellung des vorderen Endes des Sitzteiles
in einer Montageausgangsstellung gegenüber dem Lenkerteil gemäß Fig. 1, Fig. 3 eine
Seiten-Teilansicht von Lenkerteil und Sitzteil im Bereich ihrer Schwenklagerung
in einer Montageausgangsstellung, d.h. in voneinander gelöster Stellung, Fig. 4
eine Draufsicht entsprechend Pfeil IV in Fig. 3 auf das Lager zwischen Sitz- und
Lenkerteil in miteinander verbundener Stellung.
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Die beiden im wesentlichen vertikal und parallel zueinander verlaufenden
Lenkerstreben 1 des insgesamt mit 2 bezeichneten Lenkerteiles bilden die Lenkgabel
für das nicht dargestellte Vorderrad des Kinderdreirades. Zwischen den beiden Lenkerstreben
1 ist ein U-förmiges Stützteil 3 befestigt. Das Stützteil 3 ist mit den Lenkerstreben
1 verschweißt. Die beiden U-Schenkel des Stützteiles 3 bilden zwei mit Abstand übereinanderliegende
Tragvorsprünge 4,5, die in Richtung nach hinten, d.h. in Richtung auf das Sitzteil
6 vorstehen. Das Stützteil 3 ist aus Stahlblech gestanzt und gebogen. Beide
Tragvorsprünge
4,5 sind mit einem Lagerauge 7,8 versehen.
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Die Achsen 9 der Lageraugen 7,8 fluchten miteinander.
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Sie verlaufen im wesentlichen vertikal, d.h. etwa parallel zu den
Lenkerstreben 1. Die Lageraugen 7,8 sind durch Kunststoffbuchsen 10 ausgekleidet.
An der Unterseite des Tragvorsprunges 5 ist das das Vorderrad (nicht dargestellt)
abdeckende Schutzblech 11 befestigt.
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An der Vorderseite des Sitzteiles 6 bzw. am vorderen, dem Lenkerteil
2 zugewandten Ende der das Sitzteil 6 im wesentlichen bildenden Rahmenstreben 12
ist ein U-förmiges Aufsattelteil 13 durch Verschweißen befestigt. Das Aufsattelteil
13 ist wie das Stützteil 3 des Lenkerteiles 2 aus Stahlblech ausgestanzt und gebogen.
Die beiden U-Schenkel des Aufsattelteiles liegen im selben Abstand wie die Tragvorsprünge
4,5 des Stützteiles 3 übereinander und stehen in Richtung auf das Lenkerteil 2 vor.
Sie bilden jeweils einen Tragvorsprung 14 bzw. 15. Die Tragvorsprünge 14,15 tragen
an ihrer Unterseite Achsstummel 16,17. Die Achsen 18 der Achsstummel 16,17 fluchten
miteinander und verlaufen parallel zur Achse 9 der Lageraugen 7,8 des Lenkerteiles
2. Der obere Achsstummel 16 ist etwas länger als der untere Achsstummel 17. Zur
Verbindung des Sitzteiles 6 mit dem Lenkerteil 2 werden die beiden Achsstummel 16,17
in die Lageraugen 7,8 des Stützteiles 3 von oben her etwa im Verlauf der Pfeilrichtung
22 eingeführt. Durch die unterschiedliche Länge der Achsstummel 16,17 erfolgt zunächst
die Einführung des oberen Achsstummels 16 und sodann die des unteren Achsstummels
17. Dadurch wird das "Einfädeln" der Achsstummel 16,17 in die Lageraugen 7,8 erleichtert.
In Montageendstellung liegt das Sitz teil 6 mit den Tragvorsprüngen 14,15 seines
Aufsattelteiles 3 auf den über die
Tragvorsprünge 4,5 nach oben
hinausstehenden Kragen 19 der Kunststoffbuchsen 10 auf, mit denen die Lageraugen
7,8 der Tragvorsprünge 4,5 des Stützteiles 3 ausgekleidet sind.
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Zur Lagesicherung des Sitz teiles 6 in Montageendstellung dient die
an der Innenseite des Querhauptes 20 des Stützteiles 3 angeordnete Blattfeder 21.
Sie ist zwischen den beiden Tragvorsprüngen 4,5 mit ihrem oberen Ende befestigt.
Die Längsachse der Blattfeder 21 verläuft in ihrem Befestigungsbereich etwa parallel
zu den Achsen 9 bzw. 18. Das untere Wirkende 23 der Blattfeder 21 ist von dem Querhaupt
20 weg leicht in Richtung auf die Achse 9 der Lageraugen 7,8 abgebogen. Es endet
in einem Abstand 24 oberhalb des Tragvorsprunges 5. Der Abstand ist so gewählt,
daß die Unterkante 25 des Wirkendes 23 in Montageendstellung zwischen Sitzteil 6
und Lenkerteil 2 mit nicht nennenswertem Abstand oberhalb des Tragvorsprunges 15
des Aufsattelteiles 13 liegt und somit das Aufsattelteil 13 bzw. das Sitzteil 6
des Dreirades in seiner Montagestellung hält.
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Es steht in dieser Stellung die Blattfeder 21 mit ihrem Wirkende 23
bzw. dessen Unterkante 25 einer Lösung des Sitzteiles 6 vom Lenkerteil 2 entgegen.
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Das Wirkende 23 der Blattfeder 21 behindert die Montage von Sitzteil
6 am Lenkerteil 2 nicht. Beim Einführen des Achsstummels 17 in das Lagerauge 7 drückt
der Tragvorsprung 15 mit seiner Vorderkante 26 das Wirkende 23 der Blattfeder 21
in Richtung auf das Querhaupt 20 des Stützteiles 3 federnd zurück. Das Wirkende
23 der Blattfeder 21 kommt von diesem Druck erst frei, wenn die Montageendstellung
erreicht ist. Dann schnellt es in seine
sperrende Normalstellung
(Fig. 3) zurück. Um eine Demontage zu ermöglichen, wird das einen spitzen, sich
in Vorstehrichtung nach unten schließenden Winkel 27 mit der Schwenkachse 9 bildende
Wirkende 23 von Hand in Richtung auf das Querhaupt 20 des Stützteiles 3 gedrückt,
so daß der Tragvorsprung 15 von der Beaufschlagung durch die Unterkante 25 des Wirkendes
23 der Blattfeder 21 freikommt und die Achsstummel 16,17 aus den Lageraugen 7,8
entgegen der Pfeilrichtung 22 herausgezogen werden können.
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Die in Richtung auf das Sitzteil 6 vorstehende Vorderkante 28 des
oberen Tragvorsprunges 4 des Stützteiles 3 ist beiderseits der Schwenkachse 9 nach
außen von dem Sitzteil 6 wegstrebend abgeschrägt (Schrägflächen 29) und bildet in
beiden Schwenkrichtungen einen gegenüber dem Querhaupt 30 des Aufsattelteiles 13
wirksamen Schwenkbegrenzungsanschlag. Der beiderseitige Schwenkausschlag ist durch
den Pfeil 31 gekennzeichnet. Der Schwenkanschlag zwischen der Vorderkante 28 und
dem Querhaupt 30 liegt nach oben abgedeckt unmittelbar unterhalb dem Tragvorsprung
14 des Aufsattelteiles 13 und stellt somit keine Klemmgefahr für eine Kinderhand
dar. Die Finger einer Kinderhand können dadurch nicht zwischen einer Lenkerstrebe
1 und dem Aufsattelteil 13 eingeklemmt werden, wenn der maximale Schwenkausschlag
nach der einen oder anderen Seite erreicht ist, weil immer noch ein ausreichender
Abstand zwischen diesen Teilen gewährleistet ist.
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Die Achsstummel 16,17 bzw. Lageraugen 7,8 können in kinematischer
Umkehrung auch an den anderen Tragvorsprüngen 4,5 bzw. 14,15 angeordnet sein.