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Motorhacke
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Zum Auflockern des Bodens und zum Entfernen von Unkraut sind neben
Handhacken auch motorbetriebene Hacken bekanntgeworden, die mit zumindest zwei gegensinnig
umlaufend angetriebenen Messern arbeiten. Bei einer solchen bekannten Motorhacke
sitzen die Messer auf in Führungsrichtung der Hacke hintereinander liegenden horizontalen
Ausgangswellen eines Verteilergetriebes, das über ein die Antriebswelle aufnehmendes,
in etwa beinlanges Schutzrohr mit einem als Haltegriff ausgebildeten Antriebsmotor
verbunden ist. Dieser Antriebsmotor kann beispielsweise ein auf das Schutzrohr aufgeklemmter
Handbohrmaschinenmotor sein.
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Die Messer laufen innerhalb eines an das Verteilergehause befestigten
Schutzgehäuses mit seitlichen Wangen um.
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Die kufenförmig ausgebildeten unteren Kanten der seitlichen Wangen
bilden Führungsflächen zum Führen des Geräts über den Erdboden, wobei die relative
Höhenlage der Kufen mit Bezug zu den Messern die Eintauchtiefe der Messer in den
Erdboden festlegt.
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Die Messer können zwei- oder vierflügelig ausgebildet sein und werden
über das untersetzende Verteilergetriebe mit einer Drehzahl von ca 300 Umdrehungen/Min.
angetrieben.
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Indem die beiden Ausgangswellen beidseitig aus dem Gehause des Verteilergetriebes
herausgeführt und sie entsprechend lang ausgebildet werden, können jeweils mehrere
Messer nebineinander auf ihnen befestigt werden, um somit die Arbeitsbreite der
Motorhacke zu vergrößern.
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An der beschriebenen Motorhacke ist in erster Linie nachteilig, daß
mit ihr kein Querarbeiten sondern nur ein Lingsarbelten, d.h. in einer Richtung
von und zu der Bedienungsperson möglich ist. Damit ist insbesondere das Auflokkern
des Bodens oder das Ausjäten zwischen den Pflanzen von Kulturen erschwert, wo ein
häufiger Richtungswechsel bei der Führung der Hacke erforderlich ist. Auch das Bearbeiten
größerer Bodenflächen ist mühsam, es sei denn man benutzt ein Gerät mit einer ganzen
Batterie von nebeneinander auf den Ausgangswellen des Verteilergetriebes angeordneten
Messern.Ein solches Gerät hätte aber einen ziemlich hohen Kraftbedarf und zudem
wAre es zum Bearbeiten kleinerer Flächen ziemlich unhandlich. Weiterhin ist an der
bekannten Motorhacke nachteilig, daß sie bei nassem Boden leicht verklebt und daß
sich Steine zwischen die gegensinnig umlaufenden Messer einklemmen können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine leichte und handliche
Motorhacke zu schaffen, die nicht nur nach einer bevorzugten Richtung, sondern auch
kreuzweise über den zu bearbeitenden Erdboden geführt werden kann, so daß sie
bei
unterschiedlichen Bodengegebenheiten einsetzbar ist.
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Zudem soll sie ein rasches und sauberes Arbeiten ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit einer Motorhacke nach
Anspruch 1 gelöst.
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Gemäß der Erfindung sind die Messer nicht wie bei der bekannten Motorhacke
mit horizontalen Achsen hintereinander liegend sondern mit Bezug zur Hauptführungsrichtung
der Hacke nebeneinanderliegend angeordnet, wobei die Hauptführungsrichtung der Hacke
zur Bedienungsperson hin weist. Die Messerwellen stehen dabei senkrecht zu einer
Achse quer zu dieser Hauptführungsrichtung , und sie schließen mit dieser Hauptführungsrichtung
einen spitzen Winkel von vorteilhaft 600 ein.
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Aufgrund dieser Anordnung der Messer wird bewirkt, daß sich die Messer
beim Herführen der Hacke zur Bedienungsperson schraubenartig durch den Erdboden
wühlen und dabei den Erdboden über die gesamte Breite der nebeneinanderliegenden
Messer auflockern. Die Messer, die mit sehr hoher Drehzahl umlaufen, nämlich vorteilhaft
mit der Antriebsmotordrehzahl von 1.800 Umdrehungen/Min. zerhSxeln dabei in ihren
Bereich gelangende Unkrautpflanzen so gründlich, daß ein nachträgliu' ches Entfernen
des Unkrauts entfallen kann und zudem das Unkraut gleichzeitig al RMulchen" (Gründünger)
verwendet werden kann.
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Die Eintauchtiefe der Messer in den Erdboden wird durch den Uberstand
der Messer über die Ebene des unteren Öffnungsrandes der die Messer umgebenden Schutzhaube
bestimmt, auf welchem Öffnungsrand die Motorhacke über den Erdboden geführt wird.
Diese Eintauchtiefe beträgt vorteilhaft etwa 30mm.
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Die Schutzhaube hat mehrere Funktionen. Erstens bildet, wie gesagt,
ihr unterer Öffnungsrand eine Führungsfläche, auf der die Lacke längs dem Erdboden
geführt wird. Zweitens verhindert sie, wie ihr Name sagt, daß durch die umlaufenden
Messer aufgeworfenes Erdreich oder Steine unkontrolliert weit durch die Gegend geschleudert
werden. Drittens glättet sie
mit ihre. hinteren hochgezogenen Randabschnitt
das durch die Messer aufgeworfene Erdreich, so daß nach Uberfahren des Erdbodens
mit der Motorhacke der Erdboden nicht nur gelockert ist, sondern er auch gepflegt
aussieht.
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Die Drehrichtung der Messer ist so gewählt, daß sich ihre in den
Erdboden eintauchenden Teile von innen nach außen bewegen. Damit ist weitgehend
ausgeschlossen, daß Steine zwischen den beiden Messern eingeklemmt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter
Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht
der Motorhacke gemäß der Erfindung und Fig. 2 eine Ansicht der Motorhacke in Richtung
A der Fig.1.
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In einem in Richtung F auf dem Erdboden zu führenden Schutzgehäuse
1 weist die erfindungsgemäße Motorhacke zwei gegensinnig umlaufend antreibbare Messer
2 und 3 auf, die mit Bezug zur Führungsrichtung F nebeneinander angeordnet sind.
Diese Messer sitzen auf den Ausgangswellen 4 bzw. 5 eines Verteilergetriebes 6,
das seinerseits mit einer Schräge von ca 300 zur Ebene des unteren Öffnungsrandes
7 der Schutzhaube 1 in einer oberen Öffnung dieser Schutzhaube befestigt ist. Dieses
Verteilergetriebe 6, das ein Kettengetriebe mit einem Ubersetzungsverhältnis von
1:1 ist, hat in der Richtung der Ansicht A eine dreieckförmige Gestalt, wobei die
Ausgangs-oder Messerwellen 4,5 im Bereich der Basisseite 8 des Getriebes münden,
die mit Bezug zur Führungsrichtung F vorne liegt. Die Messerwellen 4,5 liegen dabei
innerhalb der vorderen Hälfte der Schutzhaube 1 und sie enden vor der Ebene des
Öffnungsrandes 7, während die Messer 2,3 selbst ca 30mm über diese Ebene vorragen,
so daß sie im Betrieb auf diese Tiefe in den zu lockernden Erdboden eingreifen.
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Die Messer 2,3 laufen in der in Fig. 2 durch Pfeile angedeuteten
Richtung um, d.h. die in den Erdboden eingreifenden Teile der Messer bewegen sich
von innen nach außen.
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Damit ist sichergestellt, daß sich keine Steine zwischen
den
vorteilhaft vierflügeligen Messern einklemmen können.
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Das durch die Messer nach außen geschleuderte Erdreich wird durch
den seitlichen Rand der Schutzhaube aufgefangen.
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Damit keine mitgeschleuderten Steine die Schutzhaube durchschlagen
können, ist diese zweckmäßig aus Stahlblech gefertigt.
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Die Schutzhaube 1 besitzt gemäß Fig. 2 einen im wesentlichen kreisförmigen
Öffnungsrand 7. Der in Führungsrichtung der Hacke vordere Randabschnitt 9 ist bügel
artig zurückgebogen, um das Führen der Hacke über den Erdboden zu erleicH-tern.
Der hintere Halbkreisabschnitt 10 des Öffnungsrandes 7 ist im wesentlichen gleichbleibend
ca 20 - 40mm hochgezogen, so daß das aufgelockerte Erdreich ungehindert austreten
kann und es gleichzeitig geglättet wird.
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Als Antrieb der Messer 2,3 dient ein Antriebsmotor 11, wie er o B.für
Handbohrmaschinen Verwendung findet. Dieser als Haltegriff ausgebildete Antriebsmotor
11 ist auf das obere Ende eines in etwa beinlangen Schutzrohrs 12 geklemmt, dessen
unteres Ende auf der Oberseite des Verteilergetriebes 6 im Bereich von dessen Spitze
13 anschließt. Das Schutzrohr 12 nimmt in sich die Antriebswelle 14 auf.
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Für normale Böden genügt eine Antriebsleistung des Motors 11 von
ca 400 Watt.
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Zum Arbeiten wird die Motorhacke mit der einen Hand am Antriebsmotor
11 und mit der anderen Hand am Schutzrohr 12 ergriffen und dann bei laufenden Messern
auf dem Boden gleitend zu sich her bewegt. Dann wird das Gerät kurz angehoben, in'größerer
Entfernung abgesetzt und wieder zu sich hergeführt usw.. Neben diesem zu sich Herführen
kann die Hacke zum Umfahren von Nutzpflanzen auch quer geführt werden.
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Mit der erfindungsgemäßen Motorhacke läßt sich die Arbeitsleistung
gegenüber einem Arbeiten mit Handhacke vervielfachen. Trotz dieser gesteigerten
Arbeitsleistung ist man mit dieser Motorhacke ähnlich variabel wie mit einer Handhacke.
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Eine bevorzugte Arbeitsbreite der Motorhacke beträgt 250mm. Die Länge
des Geräts beträgt ca 1 bis 1, 20m.