DE2845536B1 - Verfahren zum gleichmaessigen Echtfaerben von filzfrei ausgeruesteter Wolle mit Metallkomplexfarbstoffen - Google Patents

Verfahren zum gleichmaessigen Echtfaerben von filzfrei ausgeruesteter Wolle mit Metallkomplexfarbstoffen

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Description

Wollfasern, die einem »filzfrei«-Ausrüstungs-Prozeß unterzogen worden sind — solche Wolle wird im allgemeinen als »Superwash« ausgerüstete Wolle bezeichnet — kann man bisher gleichmäßig in tiefen Tönen sowie mit befriedigenden Naßechtheitseigenschaften nur mit Reaktivfarbstoffen färben. Aufgrund 4'5 seiner speziellen Vorbehandlung hält ein derartiger textiler Artikel den bei nicht ausgerüsteter Wolle nicht verlangten und auch nicht möglichen, härteren Beanspruchungen einer mehrmaligen Wäsche bei 60° C unter Mitverwendung perborathaltiger Haushaltswaschmittel stand, ohne zu verfilzen, und muß demzufolge auch entsprechend farbecht sein. Solche beispielsweise mit einem Überzug aus Kunststoffen wie einem Polyimin- oder Polyacrylharz versehene Wollfasern (vgl, u. a. Melliand Textilberichte 9/1971, Seite 1100 oder Journal of the Society of Dyers and Colourists, Vol. 88, Nr. 3/1972, Seiten 93-100) verhalten sich aber färberisch völlig anders als eine mit den erwähnten Harzen nicht umhüllte Wollfaser. Diese unterschiedliche Eigenschaft ist darauf zurückzuführen, daß durch die filzfrei-Ausrüstung neue affine Gruppen für die salzartige oder reaktive Bindung von Farbstoffen gebildet werden. Der auf die Faser aufgebrachte Film der Ausrüstung erhöht deutlich die Farbstoffaffinität, so daß das Ziel, gute Faser- und Flächenegalität der Färbungen zu erreichen, immer die Ausarbeitung eines besonderen Färbeverfahrens sowie die Auswahl geeigneter Hilfsmittel und färberisch optimal brauchbarer Farbstoffe voraussetzt.
Dieses Erfordernis ist umso zwingender, als die üblichen Antifilzausrüstungen oder das Filzen herabsetzenden Behandlungen der Wolle wiederum die bei Polyamidfasern in charakteristischer Weise auftretenden materialbedingten Affinitätsunterschiede verstärken.
Werden jedoch für diesen Zweck die üblicherweise für die Erstellung von tiefen Nuancen sonst bewährten Metallkomplexfarbstoffe eingesetzt, dann reichen nach allgemeiner Ansicht bei den auf dieser ganz speziellen Wollfaser resultierenden Färbungen die Gebrauchsechtheiten keinesfalls aus. Besonders bei Schwarz-, Marineblau- oder Dunkelbraun-Tönen zeigen sich nach den obligatorischen Spezifikationen für Superwash-Maschenwaren und Handstrickgarn des Internationalen Woll-Sekretariats, Abtlg. IWS Marke AG, im Falle von IWS-TM 174 (Prüfmethode für alkalische Schweißechtheit) und von IWS-TM 193 (Prüfmethode für Waschechtheit in dieser Hinsicht vollkommen unzureichende Ergebnisse. Zum Unterschied davon sind mit dieser Farbstoffklasse auf normaler, d. h. nicht filzfrei ausgerüsteter Wolle — wie seit langem bekannt — sehr gute Echtheitseigenschaften zu erzielen.
Aus Melliand Textilberichte 12/1968, Seiten 1444-1448, Textilveredlung 11/1976, Seiten 250-254 sowie aus den einschlägigen Musterkarten der Farbstoffhersteller ist darüber hinaus ebenso bekannt, beim Färben mit bestimmten Reaktivfarbstoffen, die für normale wie auch für filzfrei ausgerüstete Wollfasern geeignet sind, eine ammoniakalische Nachbehandlung der auf diese Weise erhaltenen Färbungen zur Verbesserung der Naßechtheitseigenschaften (reaktive Bindung) durchzuführen. Diese zur Entfernung von nicht vollständig an die Faser gebundenen Farbstoffanteilen bzw. zur Vervollständigung der reaktiven Bindung der Farbstoffe an die Faser vorgesehene Nachbehandlung durch Zugabe von Ammoniak zum Färbebad vor Ende der Färbezeit oder zur erschöpften Flotte erfolgt im allgemeinen während 15 Minuten bei 80° bis 100°C, bei genau definierten pH-Werten zwischen 7,5 und 8,5. Nun sind Ammoniak und Seife zwar für die Nachwäsche von Wolle seit langem gebräuchlich, jedoch hat man Ammoniak erst in den letzten Jahren ausschließlich zur Naßechtheitsverbesserung bei Reaktivfarbstoffen angewandt. Analoge Maßnahmen mit gleicher Zielsetzung unter Zuhilfenahme von alkalisch reagierenden Verbindungen bei Siedetemperatur der Flotte bzw. wenig unterhalb davon wurden auch schon für Färbungen auf nicht-filzfrei ausgerüsteter Wolle mit nichtreaktiven, sulfonierten Kupferphthalocyaninen gemäß DE-PS 12 58 821 ins Auge gefaßt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nunmehr darin, den Einsatz von Metallkomplexfarbstoffen auf mit Polyimin- oder Polyacrylharzen filzfrei ausgerüsteten Wollfasern zu ermöglichen. Damit sollen vor allem dunkle Farbtöne mit dieser Farbstoffklasse in den vom IWS geforderten Naßechtheiten im Ausziehprozeß erzeugt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man die bereits filzfrei ausgerüstete Wolle aus schwach saurem Medium mit einer wäßrigen Lösung einer 1 :2-Metallkomplexverbindung eines nicht-faserreaktiven Azofarbstoffes, welcher eine oder zwei Sulfonsäure- bzw. Sulfonatgruppe(n) im Molekül aufweist, bei Temperaturen von 100° bis 106° C nach der Ausziehmethode färbt und die so erhaltenen Färbungen nach Beendigung der eigentlichen Färbeoperation 10 bis 30 Minuten mit einer verdünnten wäßrigen Lösung
ORIGINAL INSPECTED
von Ammoniak bei Temperaturen von 40° bis 600C nachbehandelt.
Das Verfahren entsprechend der vorliegenden Erfindung wird entweder einbadig oder auch zweibadig durchgeführt. Nachdem man die Ausziehfärbephase mit den sulfogruppenhaltigen Metallkomplexfarbstoffen unter den auch beim Färben von normaler Wolle üblichen Bedingungen bei Kochtemperatur oder im HT-Bereich zwischen 103° und 1060C vorgenommen hat, erfolgt — in der Regel ohne Zwischentrocknung — die Nachbehandlung entweder im erschöpften Färbebad, mithin ohne Flottenwechsel, oder es wird ein frisches Nachbehandlungsbad angesetzt. Dispergiermittel können, brauchen jedoch nicht zwingend diesem Nachbehandlungsbad zugefügt werden. Die angewendete Menge an Ammoniak schwankt zwischen 0,1 und 3 cm3/\, vorzugsweise werden 0,5 bis 2 cm3/l Ammoniak (25%ig) zugegeben. Dadurch wird ein schwach alkalisches Milieu im Verlauf des zuletzt erläuterten Verfahrensschrittes eingestellt. Anschließend an diese Nachbehandlung wird die gefärbte Ware gespült und zum Schluß abgesäuert.
Eine solche Art von Nachbehandlung der erfindungsgemäßen Färbungen mit sulfogruppenhaltigen Metallkomplexfarbstoffen war nun aber keineswegs naheliegend Sie ist vielmehr bei Verwendung von derartigen Farbstoffen für normale, nicht filzfrei ausgerüstete Wolle in der Praxis bisher nie durchgeführt worden. Einmal haben damit erstellte Färbungen auf normaler Wolle von vornherein so gute Naßechtheitseigenschaften aufgewiesen, daß keinerlei nachträgliche Maßnahmen zu deren Verbesserung erforderlich schienen. Das hat sich allerdings mit dem zunehmenden Einsatz von filzfrei ausgerüsteter Wolle geändert, denn der in diesem Fall auf den Wollfasern aufliegende Polyimin- oder Polyacrylharz-Film beeinflußt die besagten Naßechtheitseigenschaften grundlegend. Deswegen können die in Musterkarten für Färbungen auf normaler Wolle zugesicherten Echtheitswerte auf filzfrei ausgerüstete Wolle nicht übertragen werden. Zum anderen erbringt eine Ammoniaknachbehandlung von Färbungen mit diesen Metallkomplexfarbstoffen auf normalen Wollfasern keinerlei Verbesserung der zuvor erwähnten Echtheitseigenschaften. Im Gegenteil, durch die Ammoniaknachbehandlung wird hier der Farbton sogar noch etwas aufgehellt, so daß eher eine Verschlechterung der resultierenden Färbungen zu verzeichnen ist.
Der die Güte einer Färbung auf filzfrei ausgerüsteter Wolle steigernde Effekt der ammoniakalischen Nachbehandlung wirkt sich beim Einsatz von sulfogruppenhaltigen Metallkomplexfarbstoffen noch viel stärker aus, als im Falle der Verwendung von Reaktivfarbstoffen. Die Verbesserung der Naßechtheitseigenschaften nach der vorliegenden Erfindung ist in dieser Höhe ausgesprochen überraschend und nicht vorhersehbar gewesen: In Abhängigkeit von Nuance und Farbtiefe kann dieser Qualitätsgewinn bei mittleren Farbtönen eineinhalb bis zwei Echtheitsnoten, bei Marineblau und Schwarz bis zu dreieinhalb Noten ausmachen. Damit wird das vom IWS geforderte Niveau für die Naßechtheiten durchweg erreicht, in manchen Fällen sogar überschritten.
Es trifft zu, daß eine ammoniakalische Nachbehandlung von Wollfärbungen schon vom Stand der Technik erwähnt wird, indessen hat man diesen Vorgang dort stets in der Hitze bei Kochtemperatur oder nur wenig unterhalb davon durchgeführt. Es ist nunmehr außerordentlich überraschend, daß das jetzt beanspruchte Verfahren eine solche Nachbehandlung bei Temperaturen zwischen 40° und 600C, also unter für Wollfasern sehr schonenden Bedingungen zuläßt und daß der damit erzielbare Effekt trotzdem diese enormen Verbesserungen bestimmter Naßechtheitseigenschaften bewirkt
Durch die Anwendung von sulfogruppenhaltigen, also sehr leicht wasserlöslichen Metallkomplexfarbstoffen wird die Farbstoffpalette nicht nur breiter, sondern es ist auch einfacher, tiefe Farbtöne zu erzeugen. Besondere Vorteile ergeben sich bei dem neuen Verfahren dadurch,
K) daß z. B. Dunkelblau-, Marineblau-, Schwarzbraun-, Anthrazit- und Schwarz-Nuancen nicht mehr mit Reaktivfarbstoffen gefärbt werden müssen. Da diese Metallkomplexfarbstoffe viel farbstärker sind, als die für diesen Zweck ehedem eingesetzten metallfreien Reaktivfarbstoffe, werden auch geringere Mengen an Farbstoff benötigt Das Verfahren wird dadurch wirtschaftlicher und vor allem sicherer, denn es befindet sich weniger Farbstoff in der Flotte. Die Färbeflotte ist bei diesem Verfahren aufgrund des reduzierten Farbstoffverbrauchs insbesondere im Falle von tiefen Tönen viel schwächer belastet als bei den bisher üblichen Färbeprozessen mit Reaktivfarbstoffen.
Darüber hinaus hat man nicht erwarten können, daß die erfindungsgemäßen Ausziehfärbungen mit sulfogruppenhaltigen Metallkomplexfarbstoffen keine Hilfsmittelzusätze mehr benötigen. Die Art der verwendeten Farbstoffe gestattet es, auf die sonst beim Färben von Wolle meistens benutzten Egalisiermittel zu verzichten. Man erhält trotzdem sehr gleichmäßige Färbungen.
jo Ebenso müssen Retardiermittel, die das Aufziehen der Farbstoffe bremsen, beim neuen Verfahren nicht angewendet werden. Unter den gegebenen Bedingungen ist die Färbeflotte viel stabiler und der ganze Färbeprozeß läßt sich leichter handhaben. Damit wird aber auch die Abwasserbelastung viel geringer zumal sulfogruppenhaltige Metallkomplexfarbstoffe — im Gegensatz zu den an dieser Stelle bislang benutzten Reaktivfarbstoffen — die Färbebäder mehr oder weniger vollständig ausziehen. Demzufolge muß praktisch kein Anteil von ursprünglich eingesetztem, bei der Ausziehoperation jedoch nicht verbrauchten Farbstoff mit der Restflotte abgelassen werden, wodurch das beanspruchte Verfahren allgemein angewendet werden kann.
Als Farbstoffe werden beim vorliegenden Verfahren 1 :2-MetaIlkompIexverbindungen von nicht-faserreaktiven Azofarbstoffen, insbesondere Monoazofarbstoffen, verwendet, d.h. Komplexe, in denen 2 Moleküle eines Azofarbstoffes oder je 1 Molekül zweier voneinander verschiedener Azofarbstoffe komplex an ein Metallatom gebunden sind. Der Komplex kann z. B. einen Disazofarbstoff und einen Monoazofarbstoff oder vorzugsweise zwei gleiche oder verschiedene Monoazofarbstoffmoleküle enthalten. Diese Farbstoffe weisen eine bis maximal zwei Sulfonsäuren — SO3H) bzw. Sulfonatgruppen ( —SOjMe) pro Molekül auf, welche beliebig über den Komplex verteilt sein können, bevorzugt aber an aromatische Reste des Chromophors gebunden sind. Als metallkomplexbildende Gruppen enthalten diese Azofarbstoffe vorzugsweise o,o'-Dihydroxyazogruppierungen oder o-Hydroxy-o'-carboxyazogruppierungen. Es sind aber auch andere komplexbildende Gruppen, wie o-Hydroxy-o'-carboxymethoxygruppierungen oder o-Hydroxy-o'-aminoazogruppierungen möglich. Als komplexgebundenes Metallatom in diesen Farbstoffen kommt Chrom, Kobalt, Kupfer oder Nickel in Frage. Farbstoffe der genannten Kategorie sind hinlänglich bekannt und werden im Colour Index, 3.
Auflage 1971 unter dem Begriff »Acid Dyes« aufgeführt. Es können auch Mischungen dieser Metallkomplexfarbstoffe eingesetzt werden.
Es ist prinzipiell auch möglich, beim erfindungsgemäßen Färbeverfahren 1:2-MetalIkomplexfarbstoffe einzusetzen, in denen die erwähnten Sulfonsäure- bzw. Sulfonatgruppen teilweise gegen Carbonsäure-(-COOH) bzw. Carbonatgruppen (-COOMe) ausgetauscht sind, welche an der Komplexbildung nicht teilhaben und die daher als wasserlöslichmachende Gruppierung angesehen werden müssen.
Nach dem neuen Verfahren können mit Polyimin- oder Polyacrylharzen ausgerüstete Garne und Kammzüge bzw. alle aus solchen Wollfasern hergestellten Textilien gefärbt werden. Das Verfahren eignet sich auch zum Färben des auf der zuvor genannten Basis ausgerüsteten Wollanteils von Fasermischungen.
Beispiel 1
Strickgarn aus Wolle, das mit einem Polyiminharz filzfrei ausgerüstet wurde, wird im Flottenverhältnis von 1 :20 wie folgt gefärbt:
Das 400C warme, wäßrige Färbebad wird mit 4% (bezogen auf das Gewicht der trockenen Ware) Ammoniumsulfat beschickt und der pH der Flotte wird mittels Essigsäure auf einen Wert von etwa 5 eingestellt. Nun wird mit dem Färbegut in das Bad eingegangen, worauf man die so angesetzte Flotte zusammen mit der Ware etwa 5 Minuten bei 4O0C vorlaufen läßt. Dann werden
2% (vom Warengewicht) des sulfogruppenhaltigen 1 -. 2-Chromkomplexfarbstoffes Acid Violet 90 mit der C. I.-Nr. 18 762,
in Wasser gelöst, dem Färbebad zugesetzt, man heizt dasselbe innerhalb von 45 Minuten zum Sieden und färbt das Fasermaterial 60 Minuten bei Kochtemperatur. Der eigentliche Färbeprozeß ist damit abgeschlossen.
Alle folgenden Arbeitsgänge sind zu den Nachbehandlungsoperationen zu rechnen:
a) in konventioneller Weise, wie auch für nichtausgerüstete Wolle sonst üblich:
Flotte samt Färbegut werden auf 700C abgekühlt, sodann wird die Flotte aus dem Färbebehälter abgelassen und das gefärbte Garn wird nun mit Wasser von 7O0C gespült. Schließlich spült man die so erhaltene Färbung durch allmählichen Zufluß von kaltem Wasser im Überlauf klar.
b) in erfindungsgemäßer Weise:
Flotte samt Färbegut werden auf 500C abgekühlt, man setzt dann diesem Bad ohne Flottenwechsel (etwa) 4% (vom Warengewicht) wäßriger Ammoniaklösung (25%ig) zu und behandelt das gefärbte Garn damit 30 Minuten bei 500C. Schließlich wird die so erhaltene Färbung warm und kalt mit Wasser gespült und fertiggestellt.
c) in erfindungsgemäßer Weise:
Flotte samt Färbegut werden auf 700C abgekühlt und die Flotte wird aus dem Färbebehälter abgelassen. Man spült das gefärbte Garn anschließend mit Wasser bei 700C, läßt dann kaltes Wasser zufließen bis eine Badtemperatur von 400C erreicht ist, setzt nun etwa 2% (vom Warengewicht) wäßriger Ammoniaklösung (25%ig) zu und behandelt die Ware damit 30 Minuten bei 400C. Schließlich wird die so erhaltene Färbung warm und kalt mit Wasser gespült und fertiggestellt.
Es resultiert beim obengenannten Färbeprozeß jeweils eine Bordofärbung von 1/1 Richttyptiefe auf den filzfrei ausgerüsteten Wollgarnen.
Die auf die gezeigte Weise (a, b, c) unterschiedlich nachbehandelten Färbungen werden dann Echtheitsprüfungen entsprechend den IWS-Normen unterzogen,
ίο wobei man Verbesserungen der Naßechtheitseigenschaften bei den mit Ammoniak nachbehandelten Färbungen (b) und (c) feststellt.
Es ist unverkennbar, daß die Nachbehandlungsoperation mit Ammoniak (b und c) die Naßechtheiten im Vergleich zu der in üblicher Weise nachbehandelten Färbung (a) erheblich verbessert hat, ohne daß Farbton oder Farbtiefe negativ beeinflußt wurden. Die Verbesserung der Naßechtheiten beträgt bis zu zwei Stufen des Graumaßstabes.
Eine Beeinträchtigung der Faserqualität bei der Ammoniakbehandlung unter den genannten Bedingungen konnte nicht beobachtet werden, da die Harzauflage die filzfrei ausgerüstete Wolle zusätzlich schützt.
Verwendet man bei der obigen Färbung anstelle des dort genannten Farbstoffes hier 3,3% (vom Warengewicht) des blauen sulfogruppenhaltigen 1 :2-Chromkomplexfarbstoffes Acid Blue 193 mit der C. I.-Nr. 15 707, dann erhält man bei ähnlichen Ergebnissen eine blaue Wollfärbung.
Beispiel 2
Man verfährt bei der Herstellung der Wollfärbung wie im Beispiel 1, färbt jedoch hier Wollkammzüge, die gemäß GB-PS 14 75 367 filzfrei ausgerüstet wurden, im Flottenverhältnis 1:15 als Wickelkörper auf einem dafür vorgesehenen Färbeapparat mit
2% (vom Warengewicht) der gelben, sulfogruppenhaltigen 1 :2-Kobaltkomplexverbindung des Farbstoffes der Formel
OH
Il
N=N-C-C-NH
HO CH3
OCH,
und behandelt die so gefärbten Kammzüge in gleicher Weise wie in Beispiel 1 gemäß (a), (b) und (c) nach.
Die in diesem Fall resultierenden gleichmäßigen Färbungen in einem etwas gedeckten Gelb von etwa 1/1 Richttyptiefe unterscheiden sich günstig in ihren Echtheitseigenschaften von einer solchen nicht nachbehandelten Färbung (a).
Die hier erzielte Verbesserung der Naßechtheitseigenschaften (b, c) ist ebenfalls erheblich, ohne daß dabei Farbton oder Farbtiefe beeinträchtigt wurden.
Beispiel 3
Man verfährt bei der Herstellung der Wollfärbung wie in Beispiel 1, färbt hier jedoch konfektionierte
Gewirke, die mit einem Polyacrylharz filzfrei ausgerüstet wurden, im Flottenverhältnis von 1:18 auf der Paddel-Färbemaschine mit
2% (vom Warengewicht) der braunen, sulfogruppenhaltigen 1 :2-Chromkomplexverbindung des Farbstoffes der Formel
HO3S
NO
und mit anschließender Nachbehandlung der gefärbten Ware gemäß (a),(b) und (c) wie in Beispiel 1. Es resultiert in diesen Fällen jeweils eine gleichmäßige Braunfärbung mittlerer Tiefe.
030 111/438

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum gleichmäßigen Echtfärben von mit einer Auflage aus einem Polyiminharz oder einem Polyacrylharz filzfrei ausgerüsteter Wolle mit sulfogruppenhaltigen Metallkomplexfarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man die bereits filzfrei ausgerüstete Wolle aus schwach saurem Medium mit einer wäßrigen Lösung einer 1 :2-Metallkomplexverbindung eines nicht-faserreaktiven Azofarbstoffes, welcher maximal zwei Sulfonsäure- bzw. Sulfonatgruppen im Molekül aufweist, bei Temperaturen von 100° bis 106° C nach der Ausziehmethode in Abwesenheit von speziellen Retardier- und Egalisierhilfsmitteln färbt und die so erhaltenen Färbungen nach Beendigung der eigentlichen Färbeoperation 10 bis 30 Minuten mit einer verdünnten wäßrigen Lösung von Ammoniak bei Temperaturen von 40° bis 60° C nachbehandelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man der Ammoniak-Lösung außerdem noch Dispergiermittel zusetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Nachbehandlung nach Erschöpfung der Färbeflotte im gleichen Bad durchführt.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man 1 :2-Metallkomplexfarbstoffe verwendet, in denen die dort im Molekül vorhandenen Sulfosäure- bzw. Sulfonatgruppen teilweise gegen Carbonsäure- bzw. Carbonatgruppen, welche nicht an der Komplexbildung teilhaben, ausgetauscht sind.
35
DE2845536A 1978-10-19 1978-10-19 Verfahren zum gleichmaessigen Echtfaerben von filzfrei ausgeruesteter Wolle mit Metallkomplexfarbstoffen Withdrawn DE2845536B1 (de)

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