DE2845241A1 - Harmonisch abgleichbarer saitenhalter fuer musikinstrumente - Google Patents
Harmonisch abgleichbarer saitenhalter fuer musikinstrumenteInfo
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Description
6632
PATENTANWÄLTE
BRAUNSCHWEIG MÜNCHEN
Dr. Thomastik und Mitarbeiter OHG Diehlgasse 27, A-1050 Wien
"Harmonisch abgleichbarer Saitenhalter für Musikinstrumente"
Die Erfindung betrifft einen harmonisch abgleichbaren Saitenhalter
für Musikinstrumente, insbesondere mit Feinstimmeinrichtung, die beispielsweise aus einem zweiarmigen Winkelhebel pro Saite
besteht, wobei an einem Hebelende eine Saite eingehängt ist und an dem anderen Hebelende eine Stellschraube zur Feinstimmung
durch Verdrehen des Winkelhebels im Sinne eines Spannens oder Entspannens der Saite angreift.
Bei Saiteninstrumenten mit Steg wird durch das Spiel im Zuge der
Schwingungsableitung an den Resonanzkörper auch der Steg selbst
erregt. Dieser teilt seine Schwingungen auch an den Einhängeteil jeder Saite mit; es schwingt also auch der Saitenhalter selbst,
da er gespannt montiert ist, in massengedämpfter Form mit dem Integral aller Einhängeteilsaitenerregungen.
Aus der schwingenden Gesamtanordnung ergibt sich durch die Qua-
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litätsdifferenz der mechanischen Ankopplung ein Phasenschub und
in Summe somit ein physikalisches Geräusch, welches der Summe der verschiedenen phasenverschobenen Frequenzen unterschiedlicher
Amplitude entspricht.
Diese Schwingungen bilden nach dem Prinzip der physikalischen Rückwirkung (Energieerhaltungssatz) durch Ankopplung eigene
Interferenzen und Resonanzen aus, die zu Auslöschungen und zu Störspitzen im Hör- und somit Störbereich führen.
Die Praxis hat gezeigt, daß durch Abgleich der Einhängeteilsaiten auf harmonische Teiltöne, die Interferenzen und Resonanzen stark
zurückgehen bzw. die Auslöschungen und Störspitzen praktisch unter den Hörpegel (Störabstand) sinken.
Der Saitenhalter eines Musikinstrumentes wird in der Regel mittels
eines Einhängedrahtes am Knopf des Instrumentes, der einen
Fixpunkt darstellt, angehängt. Die Länge des Einhängedrahtes
bestimmt wohl das Längenverhältnis der Mensur zur Einhängeteilsaitenlänge
(oberer Sattel-Steg: Steg-Einhängepunkt), es besteht jedoch keine Verstellmöglichkeit. Insbesondere ist eine individuelle
Längeneinstellung der einzelnen Saiten unabhängig voneinander nicht möglich. . [
Die Erfindung zielt darauf ab, eine optimale Anpassung der Längenverhältnisse zu ermöglichen, um so ein harmonisches Verhältnis
der Töne aus Mensur und Einhängeteilsaite zu erreichen.
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Dies wird bei dem harmonisch abgleichbaren Saitenhalter der eingangs
genannten Art dadurch erreicht, daß die Feinstimmeinrichtung auf einem Träger vorgesehen ist, der wie bekannt in Längsrichtung
der Saite in einer Gleitbahn verschiebbar bzw. versetzbar auf dem Saitenhalter angeordnet ist. Durch ein Versetzen des
Trägers im Bereich von einigen Millimetern bis zu einigen Zentimetern ist die Saitenlänge zwischen Einhängepunkt und Steg veränderbar.
Es können die Längenverhältnisse so abgestimmt werden, daß sich eine Optimierung der Harmonie ergibt. Da weiter bei
einzel handgefertigten Saiten im Anspinnbereich die Kontinuität von Querschnitt zu Gewicht pro Längeneinheit aus fertigungstechnischen
Gründen nicht gegeben sein kann, bzw. auch bei Maschinensaiten Fertigungstoleranzen unvermeidbar sind, jedoch meist vier
oder mehrere Saiten mit nur einem Saitenhalter abgeglichen werden müssen, ist dies nur dann exakt möglich, wenn zusätzlich die
über den Weg einer üblichen Feinstiiraneinrichtung hinausgehende
Verstellmöglichkeit pro Saite gemäß der Erfindung besteht. Die Abstimmung der Längenverhältnisse erfolgt individuell und führt
zu harmonischen Verhältnissen der Töne aus gespielter Saite, Einhängeteilsaite und Nachbareinhängesaiten.
Zur Einstellung ist es zweckmäßig, wenn der Träger eine Klemm-
bzw. Feststellschraube zur Lagefixierung enthält. In einer be- ; sonderen Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Gleitbahn j
wenigstens über einen Teil ihrer Kontaktfläche mit dem Träger i
eine Verzahnung und der Träger ein Einrastelement, beispiels- j weise einen Dorn bzw. Zähne zur formschlüssigen Lagefixierung
aufweisen. Durch die Verzahnung wird ein besserer Sitz als bei der kraftschlüssigen Lagefixierung erreicht. Es ist ferner auch
möglich, daß der Träger in einer Gleitbahn geführt ist und eine Einstellschraube in der Gleitbahn zur Begrenzung der Längsbewegung
des Trägers vorgesehen ist. Dadurch kann die Einstellung stufenlos erfolgen. Wenn der Träger auf einem Gewindebolzen
längsbeweglich angeordnet ist, dann kann eine Justierung in der Art einer Einstellspindel vorgenommen werden, auf der eine Mutter
läuft.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in den Zeichnungen dargestellt. Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf einen
Feinstimm-Saitenhalter, Pig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1 und Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III
in Fig. I, wobei nur in einer Gleitbahn ein Träger dargestellt
ist. Der Feinstimm-Saitenhalter 1 nach Fig. 1 weist vier parallele Gleitbahnen 2 auf, in welchen jeweils ein Träger 3 für die
Saiteneinhängung längsverschiebbar gelagert ist. Wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich ist, sind die Gleitbahnen im Querschnitt
abgesetzt ausgeführt, so daß sich eine exakte Längsführung für die Träger 3 ergibt. Zur Lagefixierung der Träger 3
sind jeweils Klemmschrauben 4 vorgesehen, welche zusammen mit dem Dorn 5 und der Verzahnung 6 eine ausreichende Sicherheit
gegen Verschieben bei Zug durch die Saiten gewährleisten. Dorn und Verzahnung 6 sind aus Gründen der Übersichtlichkeit nur in
Fig. 2 dargestellt. Die Einstellung der Träger 3 in den Gleitbahnen 2 kann über die gesamte Länge der Gleitbahn 2 erfolgen
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-τ-
(also im Millimeter- und Zentimeterbereich) und steht mit dem
Stimmen der Saite in keinem Zusammenhang. Vielmehr ist durch das !''ersetzen des Trägers 3 , auf der. der Einhängepunkt liegt,
das Längenverhältnis zwischen Mensur und Einhängeteil einer Saite beeinflußbar. Durch Abgleich kann das Instrument auf
Harmonie und optimale Tonqualität justiert werden.
In den Figuren ist zusätzlich noch eine Feinstimmeinrichtung auf jedem der Träger 3 vorgesehen. Diese besteht aus jeweils einem
zweiarmigen Winkelhebel 7> der auf dem Träger 3 drehbar gelagert ist (Fig. 2). Ein Hebelende ist als Gabel 8 ausgebildet, in welche
die Saite 9 (gestrichelt dargestellt) eingehängt wird. Am anderen Hebelarm liegt eine Einstellschraube 10 an, die durch
den Träger 3 hindurchgeschraubt ist. Wird die Einstellschraube 10 weiter eingeschraubt, dann wird der letztgenannte Hebelarm
weggedrückt und über das Hebelknie die Saite geringfügig gespannt. Es ist dadurch ein Feinstimmen im Bereich von hundertstel
Millimetern möglich.
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Claims (6)
- 6632PATENTANWÄLTE 9 β A u 9 A 1DR.-ING. R. DÖRING DIPL.-PHYS. DR. J. FRICKEBRAUNSCHWEIG MÜNCHENAnsprüchefly Harmonisch abgleichbarer Saitenhalter für Musikinstrumente mit Peinstimmeinrichtung, die beispielsweise aus einem zweiarmigen Winkelhebel pro Saite besteht, wobei an einem Hebelende eine Saite eingehängt ist und an dem anderen Hebelende eine Stellschraube zur Peinstimmung durch Verdrehen des Winkelhebels im Sinne eines Spannens oder Entspannens der Saite angreift, dadurch gekennzeichnet , daß die Peinstimmeinrichtung auf einem Träger (3) vorgesehen ist, der wie bekannt in Längsrichtung der Saite in einer Gleitbahn verschiebbar bzw. versetzbar auf dem Saitenhalter (1) angeordnet ist.
- 2. Saitenhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Träger (3) eine Klemm- bzw. Peststellschraube (4) zur Lagefixierung enthält.
- 3. Saitenhalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Gleitbahn (2) wenigstens über einen Teil ihrer insbesondere unteren oder seitlichen Kontaktfläche mit dem Träger (3) eine Verzahnung und der Träger (3) ein Einrastelement, beispielsweise einen Dorn (5) bzw. Zähne, zur formschlüssigen Lagefixierung aufweist.9 0 9 817/0823ORIGINAL INSPECTED
- 4. Saitenhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Träger (3) in einer Gleitbahn (2) geführt ist und eine Einstellschraube in der Gleitbahn zur Begrenzung der Längsbewegung des Trägers vorgesehen ist.
- 5. Saitenhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Träger (3) wie bekannt auf einem Gewindebolzen in Längsrichtung der Gleitbahn (2) einstellbar gelagert ist.
- 6. Saitenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitbahnen (2) längsschlitzförmig und im Querschnitt abgesetzt bzw. abgestuft ausgeführt sind (Fig. 3) und durch Anschlagleisten - den Saiten (9) zugewandt - eine Verengung aufweisen, wobei die Verzahnung im Saitenbereich unterhalb der Anschlagleisten vorgesehen sind.909817/08
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