- 6 Albert Bahr, Am Stockfeld 69, D-6680 Neunkirchen-Kohlhof
Bandfilterpresse zum Entwässern von Schlamm und ähnlichen Substanzen,
insbesondere von in Abwasserkläranlagen anfallendem Schlamm.
Die Erfindung betrifft eine Bandfilterpresse zum Entwässern von Schlamm und ähnlichen Substanzen, insbesondere von in Abwasserkläranlagen
anfallendem Schlamm, mit umlaufenden Filterbändern, die den Schlamm zwischen sich aufnehmen und zwischen denen der
Schlamm unter Druck entwässert wird.
Bandfilterpressen dieser Ar:. sind grundsätzlich bekannt, urües
gibt viele verschiedene Konstruktionen hinsichtlich der Möglichkeit der Führung der den Schlamm zwischen sich enthaltenden
Filterbänder und hinsichtlich der Erzeugung des Druckes. Ferner ist bekannt, den Schlamm zwischen den Filterbändern durch S-förmig
hin- und herverlaufende Druckstrecken auch Walkbewegungen auszusetzen, welche die Freigabe von Wasser aus dem Schlamm
unterstützen sollen.
Ein Nachteil bekannter Bandfilterpressen besteht darin, daß zwischen den druckerzeugenden Elementen, sei es, daß es sich
via Druckrollen oder Keilriemenbatterien handelt, und den Filterbändern
erhebliche Reibungen auftreten, so daß der Druck,der ausgeübt werden kann, hierdurch begrenzt ist. Ferner ist es
aufgrund der zwischen den beteiligten Filterbändern auftretenden Relativbewegungen und Verschiebungen kaum möglich, den den
Schlamm aufnehmenden Raum seitlich abzudichten, da die genaue Lage der Filterbänder zueinander während des Umlaufes durch die
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Presse nicht festlegbar ist. Darüberhinaus sind vergleichsweise auf v/endige Konstruktionen erforderlich, um den Gradlauf der
Filterbänder durch die gesamte Presse zu gewährleisten, bei denen es sich beispielsweise um die bekannten Steuerungen aus
der Fördertechnik handelt. Ein weiterer wesentlicher Nachteil
cias
bekannter Bandfilterpressen besteht darin, daß sich/aus den
Filterbändern auf der Rückseite austretende Wasser vor den Druckrollen stauen kann und von dem Schlamm wieder aufgenommen
wird, sobald dieser die Druckrollen passiert hat.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese dem Stand der Technik anhaftenden Nachteile bei einer Bandfilterpresse der
oben genannten Art zu vermeiden.
Ausgehend von einer Bandfilterpresse der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe im wesentlichen dadurch gelöst, daß
mindestens ein Tragband vergleichsweise hoher Seitensteifigkeit vorgesehen ist, welches mit dem darauf angeordneten Filterband
umläuft, daß das Tragband eine Vielzahl oben offsner Kanäle aufweist
und daß an den das Tragband mit dem Filterband tragenden Stütz- und Umlenkrollen seitliche Führungen für die Bänder vorgesehen
sind.
Durch die Erfindung wird insbesondere der Vorteil erzielt, daß zwischen den Filterbändern und den Tragbändern keinerM Relativbewegungen
auftreten, so daß die eingangs geschilderten Nachteile vermieden werden und insbesondere auch stark schleifende
oder aggressive Medien gepreßt werden können. In den Entwässerungsstrecken werden die Tragbänder niemals von den Filterbändern
getrennt. Aufgrund der vergleida sweise hohen Seitensteifigkeit
der Tragbänder läßt sich der Gradlauf der Bänder auf relativ einfachste Weise lösen. Die Rückseite der Tragbänder bildet
gleichzeitig eine absolut glatte Fläche für den Angriff der Druckrollen, wobei das herausgepreßte Wasser niemals zu dieser
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Fläche gelangt und die eingangs erwähnten nachteiligen Wirkungen
nicht auftreten.
Eine bevorzugte Ausführungsform nach der Erfindung kann dadurch geschaffen v/erden, daß die Führurigseinrichtungen als Spurkränze
im _Beräch der Rollenenden ausgebildet sind. Dies ist möglich,
da einfache Sprukränze genügen, um das Tragband mit dem darauf unverrückbar festliegenden Filterband wegen der hohen Seitensteif igkeit immer gerade und in der Rollenmitte laufen zu
Bei einer bevorzugten Ausführungsform nach der Erfindung sind die Spurkränze ale Gummiringe auf den Rollenenden ausgebildet.
In einzelnen kann die Erfindung dadurch v/eitergebildet werden, daß die Kanäle in den Trar^ändern parallel zueinander und querverlaufend
ausgebildet sind, wobei ein Winkel kleiner oder größer 90° und insbesondere ein Winkel von 45° besonders bevorzugt
ist.
£ei einer vorteilhaften Weiterbildung nach der Erfindung ist
eine Schwerkraft-Vorentwässerungsstufe in Form einer Schlammkarjner
vorgesehen, deren Boden durch das Tragband mit dem daraufliegenden Filterband gebildet ist,
Eine Weiterbildung diener Ausführungsform ist dadurch möglich,
daß der Boden der Schlaminkammer vom Schlammeinlaß zum Schlammauslaß
ansteigend ausgebildet ist, und daß in der Schlammkammer Filterkörper ganz oder teilweise in den Schlamm untergetaucht
angeordnet sind und aus der Schlammkammer herausführende FiI-tratauslässe
aufweisen.
In vorteilhafter Weise sind die Filterkörper als Filtertrommeln mit mirdestens einem Filtratauslaß in der Seitenwandung
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der Schlammkammer ausgebildet.
Die Filterkörper können innen oder außen umlaufende Reinigungsvorrichtungen
aufweisen, wobei innen umlaufende Bürsten bevorzugt sind.
Alternativ hierzu ist es möglich, die Filterkörper drehangetrieben
auszubilden, wobei eine gemeinsame Drehrichtung in Richtung des Schlainmauslasses bevorzugt ist. Bei dieser Ausführungsform
können ortsfeste Reinigungseinrichtungen innen oder außen an den Filterkörpern vorgesehen sein, wobei in vorteilhafter Weise
Bürsten aus Nylon od. ähnlichen Materialien zum Einsatz kommen. Bei der Verwendung von Bürsten wird der besondere Vorteil erzielt,
daß diese periodisch durch die Öffnungen in dem Filtermaterial mit den Borsten hindurchgreifen und die anhaftenden
Schlammpartikel lösen, so daß eine gesonderte Reinigung der Filterkörper entfallen kann, und wodurch ferner die Abgabe von
Filtrat durch das Filtermaterial hindurch begünstigt wird.
Eine Weiterbildung der genannten Ausführungsform der Reinigungseinrichtungen
besteht darin, daß in den Filterkörpern im Gegensinne umlaufende Bürsten vorgesehen sind.
in Vorteilhaft ist es ferner, daß der Boden der Schlammkammer/eine
Vorentwässerungsstrecke übergeht, wobei in der Vorentxtfässerungcstrecke
ein weiteres umlaufendes Band oben auf den Schlamm aufläuft.
Dieses Band weist bevorzugt flexible Querwände auf, die an Filterband des Bodens der Schlammkammer anliegen können und
gemeinsam mit dem zusätzlichen Band und den Seitenwänden der Schlammkammer in Richtung des Auslasses laufende Kammern bilden.
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Im einzelnen kann die Erfindung dadurch eine vorteilhafte Ausgestaltung
erfahren, daß ein weiteres umlaufendes Tragband mit einem v/eiteren Filterband vorgesehen ist, welches mit der
ersten Kombination aus Tragband und Filterband mindestens eine keilförmige Druckstrecke bildet. Vorteilhaft ist es hierbei,
zwei derartige Druckstrecken übereinander anzuordnen.
Bevorzugt ist es, den Druckstrecken ein Gefälle zu geben, wobei aus baulichen Gründen ein gleichgerichtetes Gefälle bevorzugt
ist, und wobei der Boden der Schlammkammer ebenfalls dieses Gefälle aufweist.
Die Druckstreik en können alternativ gradlinig oder ein- oder
mehrfach um eine Trommel vergleichsweise großen Durchmessers geführt ausgebildet sein. Hierbei werden die Druckstrecken
sämtlich dadurch gebildet, daß die Führungsrollen des jeweils obenliegenden Tragbandes ludervorgespannt als Druckrollen ausgebildet
sind.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung nach der Erfindung sind seitliche Auffangeinrichtungen für das durch die Kanäle oberhalb
und unterhalb des Schlammkuchens abgeführte Filtrat vorgesehen.
Da zwischen den Filterbändern keine Relativbewegung auftritt,
ist es bevorzugt, eine seitliche Abdichtung vorzusehen.
Diese seitliche Abdichtung kann als zwei gesondert umlaufende, elastisch verformbare Dichtstreifen ausgebildet sein, welche
zwischen den Filterbändern festgepresst werden. Andererseits ist es auch möglich, diese seitliche Abdichtung duch auf den
Filterbändern befestigte Dichtungsstreifen zu bilden, wobei die Dichtungsstreifen ebenfalls elastisch verformbar sind und
bevorzugt derart ausgebildet sind, daß sie bei gegenüberliegen-
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den Filterbändern ineinander eingreifen und gemeinsam die Abdichtung
bilden.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die Kanäle der Tragbänder derart gerichtet, daß sie sich in den Druckstrekken
kreuzen.
Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindxmg sind in v/eiteren
Unteransprüchen gekennzeichnet und ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, in der die Erfindung anhand von in den
Zeichnungen beispielhaft veranschaulichten Ausführungsformen
näher erläutert wird. Es wird an dieser Stelle darauf hingewiesen,
daß nicht sämtliche für die Erfindung kennzeichnenden Merkmale Eingang in die Unteransprüche gefunden haben, so daß
eine große Anzahl von Merkmalen, die später Gegenstand von Unteransprüchen bilden könnten, in der Beschreibung bzw. den
Zeichnungen enthalten sind.
In den Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 eine stark schematische seitliche Schnittansicht einer ersten Ausführungsform nach der Erfindung;
Fig. 2 eine Schnittansicht längs der Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 eine Fig. 1 entsprechende Schnittansicht einer zweiten Ausführungsform nach der Erfindung;
Fig. 4 Einzelheiten der verwendeten Trag- und Filterbänder in
der Schnittansicht;
Fig. 5 die Tragbänder gemäß Fig. 4 in der Draufsicht;
B'ig. 6 das durch Übereinanderlagerung der Tragbänder entstehen-
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de Küster in Draufsicht;
Fig. 7 eine Fig. 1 entsprechende Schnittansicht einer sehr einfachen v/eiteren Ausführungsform nach der Erfindung;
Fig. 8 eine weitere Ausführungsform nach der Erfindung in einer Fig. 1 entsprechenden Ansicht;
Fig. 9 eine abgewandelte Ausführungsform nach der Erfindung in
einer Ansicht entsprechend Fig. 1;
Fig. 10 Einzelheiten einer möglichen seitlichen Abdichtung;
Fig. 11 eine gegenüber Fig. 10 abgewandelte Ausführungsform;
und
Fig. 12 eine weitere mögliche Form der seitlichen Abdichtung.
Die in Fig. 1 veranschaulichte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zeigt eine Bandfilterpresse mit einer dazugehörigen Schwerkraft-Vorentwässerungsstufe, wie sie auch bei
den Ausführungsformen gemäß Fig. 3 und 7 und in geringfügig abgewandelter Form bei den Ausführungsformen gemäß Fig. 8 und
vorgesehei ist.
Die Vor entwässerung s stufe 1 besteht aus einer Schlainmkammer 2
mit einem Schlammeinlaß 3, welcher unterhalb des Schlaminspiegels U liegt und daher den Schlamm besonders schonend in die Schlamm-Kammer
2 einführt. In der Schlammkammer 2 sind eine Reihe von Filterkörpern 5 ganz oder teilweise in dem Schlamm untergetaucht
angeordnet, bei denen es sich um trommeiförmige Körbe aus Filtermaterial handelt. Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich,
können die Filterkörper 5 drehangetrieben sein, indem sie auf einer Achse 6 seitlich in den Gehäusewandungen 7 der Schlamm-
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kammer 2 gelagert sind und einen nicht dargestellten, abgeleiteten
Antrieb aufweisen. Jeder der Filterkörper weist zumindest einen auf einer Seite aus der Seitenv/andung 7 der Schic ".akunsmer
herausführenden Filtratauslaß 8 auf, aus welchem das von allen Sei ten aus dem Schlamm in der Schlammkammer 2 eindringende
Filtrat seitlich herausgeführt wird und mit einer seitlichen Auffangrinne 9 abgeführt werden kann.
Im Inneren des Filterkörpers 8 ist eine Reinigungsvorrichtung vorgesehen, welche bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 anstelle
der äußeren Abstreifer 10 an den Filterkörpern oder zusätzlich zur Anwendung gelangen kann. 3ei der dargestellten Ausführungsform
handelt es sich hierbei um über die Gesamtbreite des Filterkörpers reichende Bürsten aus Nylon oder eineir. ähnlichen
geeigneten Material, clei&i Borsten bei der Relativbewegung
des Filtermaterials 11, aus welchem der Filterkörper hauptsächlich besteht, zu den Bürsten 12 durch die öffnungen in dem
Filtermaterial hindurchgreifen und anhaftende Schlamnipartikelehen
immer wieder abstossen. Gleichzeitig wird durch diese Belegung die Abgabe des Filtrates in das Innere des Filterkörpera
6 unterstützt.
Bei nicht dargestellten, abgewandelten Aus.vührungsformerL kann
die Anordnung dieser Merkmale auch derart getroffen v/erders, α?:.ί:
die Filterkörper stillstehend mit seitlichen Auslässen aus der Schlammkammer 2 versehen sind und daß die Bürsten innen umlaufend
mit der Achse 6 drehbar sind. I/erner ist es auch möglich, sowohl
die Bürsten umlaufend auszubilden, als auch die Filterkörper drehend anzutreiben, wobei die Drehrichtung entgegengesetzt
zueinander gewählt wird und die Drehgeschwindi^kcitor. getrennt
steuerbar sind.
Die in der Schlammkammer 2 angeordnete Anzahl von Filterkörpern 5 v/eist im Falle ein -s drehenden Antriebes eine gemeinsame üreh-
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richtung auf, die bevorzugt in Richtung eines Auslasses 13 der Schlammkammer 2 liegt.
Der Boden 14 der Schlammkammer 2 ist durch ein Filterband 15 gebildet, welches auf einem Tragband 16 liegend umläuft und
gleichzeitig bildet die Kombination aus Filterband 15 und Tragband 16 eines der umlaufenden Filterbänder der Bandfilterpresse.
Der Boden 14 der Schlammkammer 2 ist mit einem von dem Schlammeinlaß
3 nach oben ansteigenden Gefälle versehen, in welchem das Tragband 16 mit dem Filterband 15 auf Stützrollen 17, die
auf der Rückseite des Tragbandes 16 laufen, von unten nach oben die Schlammkammer 2 durchläuft.
In der dem Auslaß 13 der Schlammkammer 2 näherliegenden Hälfte
der Schlammkammer läuft ein weiteres Band 18 von oben auf den Schlamm auf, wobei es sich um ein Förderband aus Gummi od. dgl.
handelt, welches mit flexiblen Querwänden 19 bestückt ist, wobei die Umlaufgeschwindigkeit des Bandes 18 gleich der Umlaufgeschwindigkeit
der Bänder 15 und 16 ist.
Wie veranschaulicht nehmen die Querwände den Schlamm in Kammern mit, welche durch das Band 18, das Filterband 15, zwei Querwände
19 und die Seitenwandungen 7 der Schlammkamnier gebildet sind. Hierbei kann bereits auf den Schlamm ein Druck ausgeübt
werden, da sich die flexiblen Querwände 19 umlegen können und da, wie veranschaulicht, der Zwischenraum zwischen dem Band 19
•and dem Filterband 15 keilförmig gestaltet ist.
Am Auslaß 13 wird der Schlamm dann durch Umlaufen der Kombination der Eänder 15 und 16 um eine Umlenkrolle 20 auf ein
zweites Filterband 21 übergeben, welches ebenfalls zusammen mit einem dazugehörigen Tragband 22 umläuft.
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Im folgenden soll nun zunächst unter Bezugnahme auf/die Figuren
4 bis 6 und 10 bis 12 auf die besondere erfindungsgemäße Bauart von Filterbändern und Tragbändern Bezug genommen v/erden.
Wie in der detaillierten Schnittansicht gemäß Fig. 4 gezeigt, bestehen die Tragbänder 16, 22 aus einem Kunststoff- oder
Gummiband vergleichsweise hoher Seitensteifigkeit, welches eine glatte Rückseite 23 bzw. 24 aufweist. Auf der den Filterbändern
15 bzw. 21 zugewandten Seite sind die Tragbänder 16, 22 mix
zu den Filterbändern 15, 21 offenen Kanälen 25, 26 versehen, welche durch Materialstreifen 27, 28 der Tragbänder voneinander
getrennt sind. Auf diesen Materialstreifen 27 bzw. 28 liegen die Filterbänder 15 bzw. 21 auf, welche zwischen sich
den Schlammkuchen 29 enthalten.
Wie Fig. 5 zeigt, sind die Kanäle 25 bzw. 26 zur Hauptachse
der Tragbänder 16, 21 schrägverlaufend ausgebildet, wobei ein Winkel von 45° bevorzugt ist, und derart angeordnet, daß sie
sich bei aufeinander zuweisenden Kanälen der Tragbänder 16, überkreuzen.
Fig. 6 zeigt diese Überschneidung der Kanäle 25, 26, woraus sich ergibt, daß die Stellen, an denen sich die Materialstreifen
27 mit den Materialstreifen 28 kreuzen, als Stützflächen 30 dienen, welche in Fig. 6 schwarz angelegt sind. Hierdurch
wird bei hohen Drücken vermieden, daß die Filterbänder 15, in die Kanäle 25, 26 hineingedrückt werden können, sollten diese
zufällig parallel zueinander angeordnet sein.
Wie ferner durch die Pfeile in Fig. 5 und Fig. 6 gezeigt, kann das auf der Rückseite der Filterbänder 21, 15 austretende FiI-trat
je nach gewählter Steigung der Entv/ässerungsstrecken beidseitig ungehindert ablaufen. Ergänzend sei hierzu bemerkt, daß
dies ebenfalls bei com obenliegenden Filterband 15 mit dem Trag-
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band 16 der Fall ist, da hier die Kanäle durch das Filterband 15 und den dahinterstehenden Schlammkuchen 29 absolut geschlossen
sind, da der Druck auf den Schlammkuchen 29 verhindert,
daß das Filtrat zurückläuft.
Aufgrund der vergleichsweise hohen Seitensteifigkeit der Tragbänder
16, 22 ist es nunmehr möglich, den Gradlauf der Bänder durch die gesamte Bandfilterpresse auf einfachste Art und Weise
zu gewährleisten, wie dies beispielhaft in den Fig. 10 und 11 gezeigt ist, nämlich daß sämtliche Stütz-, Druck- und Umlenkrollen
der Bandfilterpresse einfach an den Enden mit Spurkränzen 31, 32 versehen werden, welche ein Schieflaufen der Bänder
verhindern. Da die Filterbänder 15, 21 bezüglich der Tragbänder 16, 22 keinerlei Relativbewegungen durchmachen, ist hierdurch
der absolute Gradlauf der Filterbänder gewährleistet.
Aufgrund dieser Tatsache ist es nunmehr auch möglich, die durch gegenüberliegende Filterbänder und Tragbänder gebildeten Druckräume
mit geringem Aufwand seitlich abzudichten, wobei hierzu mögliche Formen der Abdichtung in den Fig. 10 bis 12 veranschaulicht
sind. V/ie gezeigt, kann die Abdichtung 33 auf beiden Seiten der Filterbänder durch an den Filterbändern 15, 21 befestigte
Dichtstreifen gebi Idet sein, die elastisch verformbar sind, so daß sie der durch zunehmenden Druck auf den
Schlammkuchen erfolgenden Veränderung des Abstandes zwischen den Filterbändern Rechnung tragen können. In Fig. 10 ist eine
derartige Ausführungsform veranschaulicht, wobei auf jedem der Filterbänder an beiden Seitenkanten je ein im Querschnitt dreiecksförmiger
Dichtungsstreifen 34 befestigt ist, und die Anordnung derart getroffen ist, daß diese zusammen eine Abdichtung
bilden, wobei ein .Hohlraum 35 in dem Dreiecksprofil eine
weitgehende elastische Verformung zuläßt.
In Fig. 11 ist eine Abwandlung dieser Art seitlicher Abdichtung
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33 gezeigt.
Bei der in Fig. 12 veranschaulichten Ausführungsform der seitlichen
Abdichtung handelt es sich um eine weitere Variante nach der Erfindung, indem hier die Abdichtung 33 auf beiden
Seiten durch zwischen die Filterbänder 15, 21 einführbare, kontinuierlich umlaufende Hohlkörper gebildet sind. Bevorzugt
ist hier eine Ausführungsform, bei der die Abdichtung 33 aus einem Schlauchkörper aus Gummi besteht, welcher einen kreisförmigen
Querschnitt in entspanntem Zustand aufweist, da diese Form den Vorteil bietet, daß hierdurch der Umlauf der seitlichen
Abdichtung 33 beiderseits der Presse besonders einfach durch Seilscheiben od. dgl. gestaltet werden kann.
Es wird nun wiederumgauf Fig. 1 Bezug genommen. Wie bereits erwähnt, wird der Schlamm 29 am Auslaß 13 der Schlammkammer 2
auf die zweite Kombination aus Filterband 21 und Tragband 22 übergeben und wird von hier bei 36 in einen ersten keilförmigen
Druckraum 37 gefördert, in welchem,im Querschnitt gesehen, die Verhältnisse von Fig. 4 vorliegen, das bedeutet, daß in
der ersten keilförmigen Druckstrecke 37 das hier unten laufende Tragband 22 mit dem daraufliegenden Filterband 21 auf Stützrollen
38 mit den oben erwähnten Spurkränzen gelagert ist, welche auf der glatten Rückseite des Tragbandes unter minimaler
Reibung laufen. Das obenliegende Tragband 16 mit dem daraufliegenden Filterband 15 wird durch ebenfalls auf der glatten Rückseite
dieses Tragbandes laufende, federvorgespannte Druckrollen 39, bei denen es sich auch um Keilriemenbatterien od. dgl.
handeln kann, mit Druck in Richtung des Filterbandes 21 beaufschlagt, wobei hier abweichend vom gesamten Stand der Technik
die Druckrollen 39 in sehr viel geringeren Abständen angeordnet werden können, da das aus dem Schlammkuchen ausgepreßte Filtrat
nicht auf die Rückseite der Tragbänder gelangt, sich daher auch nicht vor den Druck-Ollen stauen und nach Passieren derselben
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in den Schiammkuchen zurückkehren kann, sondern durch die Kanäle 25 zusammen mit dem Gefälle der ersten Druckstrecke 37
seitlich herausgeführt wird. Hieraus ergibt sich ein weiterer Vorteil nach der Erfindung, indem die nach dem Stand der Technik
unterhalb sämtlicher Entwässerungsstrecken vorgesehenen
großen Wasserkästen wegfallen können und durch einfache seitliche Rinnen ersetzt werden, welche das seitlich durch die
Kanäle 25, 26 herausgeführte Filtrat auffangen und abführen.
Ferner lassen sich bereits in dieser ersten Druckstrecke höhere Drücke verwenden, da die seitlichen Abdichtungen 33 verhindern,
daß der Schlamm selbst bei höheren Drücken seitlich aus den Raum zwischen den Filterbändern herausgedrückt wird.
An einer Umlenkrolle 40 läuft dann die aus den Tragbändern 16,
22 mit den Filterbändern 15, 21 und dem dazwischen enthaltenen Schlammkuchen bestehende Kombination in die zweite Druckstrecke
41 ein, in welcher die Verhältnisse genau umgekehrt zu den soeben beschriebenen sind, indem hier federvorgespannte Druckrollenbatterien
39 auf der glatten Rückseite des Tragbandes 22 laufen und die glatte Rückseite des Tragbandes 16 durch
Stützrollen 33 abgestützt ist. Die Art der Filtratabführung
und die erzielten Vorteile sind jedoch dieselben.
Mach Durchlaufen der zweiten Druckstrecke 41 wird der Sohlammkuchen
dann bei 42 abgeworfen und die Filterbänder kehren nach Durchlaufen von Wascheinrichtungsn 43, 44 zusammen mit den
Tragbändern zurück, wie in Fig. 1 veranschaulicht.
Fig. 3 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform nach der Erfindung,
wobei die Abwandlung darin besteht, daß gegenüber der Ausführungsform gemäß Fig. 1 der Abwurf höher angeordnet ist
in dem die Kombination in der Querschnittsansicht gemäß Fig. 4 nach Verlassen der zweiter. Druckstrecke 41 um eine Umlenkrolle
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45 nach oben geführt wird und eine weitere kurze Druckstrecke
46 bis zum Abwurf 42 angeschlossen ist. Der Vorteil dieser
Ausführungsform liegt, abgesehen von der zusätzlichen Druckstrecke 46, in dem erhöhten Abwurf, indem hierbei der Schlammkuchen
direkt in Förderfahrzeuge gefüllt werden kann. Ferner bietet die Führung der Tragbänder 16, 22 mit den Filterbändern
15, 21 um die Umlenkrolle 45 zusammen mit den weiter oben vorgesehenen Umlenkrollen 47, 48 den Vorteil, daß durch die hier
erfolgenden Bewegungen des Schlammkuchens dieser sich leicht von den Filterbändern löst.
Die in Fig. 7 veranschaulichte Ausführungsform nach der Erfindung
stellt eine stark vereinfachte und entsprechend billige Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bandfilterpresse dar, indem
diese lediglich ein Filterband 15 mit einem Tragband 16 aufweist, welches im Prinzip gemäß der oberen Hälfte der Ausführungsform
gemäß Fig. 1 ausgebildet ist und indem lediglich ein geringer Druck auf den Schlamm durch das zusätzliche Band 18
mit den flexiblen Querbändern 19 ausgeübt wird. V/eitere Einzelheiten sind aus Fig. 7 offensichtlich.
Fig. 8 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Schlammkaininer 2
ein doppeltes entgegengesetztes Gefälle im Boden aufweist, wobei
einer der Filterkörper 5 der Schlammkammer 2 als UmIenkrolle
für die Kombination aus Tragband 16 mit Filterband 15
ausgebildet ist, indem der Filterkörper mit in Abständen zueinander
angeorndeten Gummiringen besetzt ist, die auf dem Filterband 15 laufen, so daß der Schlamm in der Schlammkammer 2 ungehindert
sein Filtrat durch das Filterband 15 auch an dieser stelle abgeben kann. 'Bei der in Fig. 8 veranschaulichten Ausführungsform
sind ferner die Druckstrecken 57 und 41 hintereinander angeordnet und v/eisen ein ebenfalls entgegengesetzt
gerichtetes Gefälle auf, wobei hier der zusätzliche Vorteil erreicht wird, daß \:iederum der Abwurf 42 etwas erhöht ange-
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ordnet ist.
Ein weiterer Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, daß sich eine wesentlich längere Vorentwässerungsstrecke bei gleicher
Bauhöhe ergibt.
Fig. 9 zeigt eine Ansicht einer Ausführungsform, bei die Druckstrecken
um eine Trommel 51 vergleichsweise großen Durchmessers herumgeführt sind, wobei die Druckrollenbatterien 39 der
Druckstrecke 41 gleichzeitig die Stützrollen der Druckstrecke 37 bilden, so daß hierdurch eine besonders kompakte Bauweise
erzielt wird. Hinsichtlich der Vorteile und Wirkungsweise ist diese Bauart gleichartig zu den vorher beschriebenen Ausführungsformen.
Bei sämtlichen Ausführung^formen werden die Reibungsprobleme
bei druckführenden Strecken durch die glatten Rückseiten üer Tragbänder 16, 22 vermieden, in den Druckstrecken die schnelle
und sichere Filtratabführung auch auf der Oberseite gewährleistet und ferner eine reibungsfreie Abdichtung der Räume
zwischen den Filterbändern möglich. Da sich das Filtrat nicht mehr vor den Druckrollen stauen kann, können die Druckrollen
wesentlich zahlreicher eingesetzt werden. Wegen des Fehlens von Relativbewegungen zwischen den Filterbändern kann jedes
aggressive Medium gepreßt werden.
Dem Fachmann sind über die beschriebenen Ausführungsformen hinaus weitere Abänderungen und Änderungen der gezeigten Konstruktionen
offensichtlich, ohne vom Grundgedanken der Erfindung abzuweichen.
Sämtliche der in der Beschreibung erwähnten und in den Zeichnungen
erkennbaren technischen Einzelheiten sind für die Erfindung von Bedeutung.
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