DE284395C

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Publication number: DE284395C
Application number: DENDAT284395D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Oberflächenverbrennung.

Es ist bekannt, daß man die Verbrennung von Gasen unterhalb des Entzündungspunktes dadurch sehr beschleunigen kann, daß man das brennbare Gasgemisch über heiße Oberflächen leitet. Man erzielt beim Durchleiten solcher brennbarer Gasgemische durch feste poröse Körper eine außerordentlich hohe Ausnutzung des Heizwertes, weil man beinahe mit der theoretisch nötigen Menge Sauerstoff

ίο auskommt und anderseits die Wärmestrahlung des festen Körpers gegenüber der Wärmeleitung eine außerordentlich hohe ist. Bei der Übertragung dieser Beobachtung in die Praxis zeigte sich der Übelstand, daß die erforderliehen feuerfesten porösen Körper nach kurzer Zeit Sinterungserscheinungen aufwiesen, wodurch sich ihre Porenweite änderte und infolgedessen die ganze Apparatur unbrauchbar wurde, indem bei den doch immerhin ziemlieh dichten Körpern bei geringerer Änderung der Porenweite sehr große Druckänderungen für die zu verwendenden Gase eingeführt werden müßten. Einer der wesentlichsten Vorteile des Verfahrens der flammenlosen Oberflächenverbrennung beruht aber gerade darauf, daß die Einstellung der Gasmengen und damit diejenige von bestimmten möglichst hohen Temperaturen eine außerordentlich feine ist.

Die bisher für diese Zwecke verwendeten Stoffe zeigten, wie bemerkt, nicht genügende Widerstandsfähigkeit bei hohen Temperaturen. Es wurde nun in dem mehr oder weniger reinen Zirkonoxyd ein geeigneter Stoff gefunden, der einerseits genügend widerstandsfähig gegen hohe Temperaturen ist und anderseits sich ohne Schwierigkeiten in beliebiger Weise und zu großer Festigkeit formen läßt. Die hohe Feuerfestigkeit des Zirkonoxyds ist bekannt. Hier kommt auch nur die Verwendung des Zirkonoxyds zur Herstellung der gleichzeitig Feuerfestigkeit und Porosität verbindenden Apparate zum Durchleiten der brennbaren Gasgemische in Frage, weil hierdurch eine wissenschaftliche Beobachtung, die man bisher mit geringem Erfolge praktisch brauchbar zu machen versucht hat, erst wirklich allgemein verwendungsfähig wird.

Man hat schon versucht, Magnesia für den gleichen Zweck zu verwenden, doch zeigte es sich, daß' die Formlinge aus Magnesia keine hinreichende Festigkeit besaßen und allmählich abbröckelten. Demgegenüber unterscheidet sich das Zirkonoxyd vorteilhaft von der Magnesia, indem die Formstücke aus Zirkonoxyd bzw. zirkonoxydhaltigen Massen eine sehr erhebliche Festigkeit besitzen und gleichzeitig von hoher Porosität sind. Man kann auch für den gleichen Zwetilr-Thorium- und Berylliumoxyd verwenden, die sich gleich günstig wie Zirkonoxyd verhalten, vorläufig kommen sie aber aus praktischen Gründen ihres hohen Preises wegen nicht in Betracht.

Das Wesen der Erfindung besteht also darin, die für die Ausführung der flammenlos^ Oberflächenverbrennung benötigten porösen Massen aus Zirkonoxyd oder zirkonoxydhaltigen Stof^-

fen herzustellen. Man kann die benötigten Formstücke entweder durch Pressen oder Gießen formen, je nachdem eine größere Feuerfestigkeit und geringere Porosität oder eine geringere Feuerfestigkeit und größere Porosität erforderlich ist. Beim Gießen der Zirkonoxydmassen verwendet man zweckmäßig ein Bindemittel; das restlos beim darauffolgenden Brennen verschwindet, wodurch die Porosität der ..Masse bedeutend erhöht wird. Ebenso hat sich ein Gehalt der Formmasse an Titanoxyd zur Veränderung der Porosität der feuerfesten Apparateteile als zweckmäßig erwiesen.

Claims

Patent-Anspruch:

Die Anwendung von Zirkonoxd mit oder ohne Beimengung von Titanoxyd zur Herstellung der für die flammenlose Oberflächenverbrennung benötigten" porösen und gleichzeitig feuerfesten Massen.

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