DE2843930B2 - Verschlußdeckel mit Mittelstift zum Verschließen eines künstlichen Darmausgangs - Google Patents

Verschlußdeckel mit Mittelstift zum Verschließen eines künstlichen Darmausgangs

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Description

30
Die Erfindung betrifft einen Verschlußdeckel mit Mittelstift zum Verschließen eines künstlichen Darmausgangs.
Es ist bekannt (DE-PS 23 63 563 und 24 47 682), zum Verschließen eines künstlichen Darmausgangs einen Verschlußdeckel mit einem steifen Mittelstift zu verwenden, welcher der Zentrierung des Verschlußdekkels dient Dieser Verschlußdeckel schafft zwar einerseits einen dichten Abschluß des künstlichen Darmausgangs, verursacht aber andererseits, daß sich im Darminnenraum die Blähungsgase bilden und keinen Auslaß finden. Es ist daher nicht zu vermeiden, daß sich die Blähgase von Zeit zu Zeit mit oder ohne Geräusch- und Geruchsentwicklung einen Weg ins Freie schaffen oder aber man muß dies willentlich durch kurzzeitiges öffnen des Verschlußdeckels selber besorgen. Es hat sich ferner gezeigt, daß die Verwendung der bekannten Verschlußdeckel mit einem starren Stift einheitlicher so Größe und Form nicht problemlos ist. Wenn der künstliche Darmausgang zu eng ist, kommt es an diesem steifen Stift zu Druckstellen, welche später zu Ulceration und Sekundärinfektion führen.
Ebenso ergeben sich bei dem steifen Stift Beschwerden, wenn der Patient eine liegende, eine sitzende oder eine stehende Position einnimmt Ferner ist nicht immer gewährleistet, daß der künstliche Darmausgang rechtwinklig zur Bauchdecke eingenäht ist. Ein schief eingenähter Darmausgang ist jedoch für einen rechtwinklig in der Bauchdecke stehenden steifen Stift nicht geeignet.
Eine durch die Offenlegungsschrift 26 34 642 bekanntgewordene Vorrichtung ermöglicht wegen offener Durchbrechungen im Verschlußdeckel, die sich alsbald verstopfen, nur eine unkontrollierbare und sehr rasch beendete DarmraumentlUftung, die zudem auch iiuüh iiiii ciilcr Vci SChiVlütZüfig de» VeräCniüuucCkccS einhergeht, da dieser wegen eines fehlenden Mittelstifts und einer das Stoma abdichtenden unteren Deckelhälfte nicht saubergehalten wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verschlußdeckel der eingangs erwähnten Art den Hauptnachteil der fehlenden Entlüftung des Darmraumes zu beseitigen und gleichzeitig dafür Sorge zu tragen, daß ein Verschlußdeckel mit einem zentrierenden Mittelstift zur Verfugung steht der eine einfach und sauber durchführbare kontrollierbare Darmraumentlüftung erlaubt die vollkommen geräusch- und geruchsfrei vonstatten geht Es soll also die Fähigkeit der natürlichen Schließmuskelapparatur nachgeahmt werden, selbsttätig den festen Darminhalt zurückzuhalten und den gasförmigen hiervon abzutrennen und ins Freie austreten zu lassen.
Gelöst wird diese Aufgabe nach der Erfindung dadurch, daß der Verschlußdeckel aus zwei ineinander verschraubbaren, gemeinsam einen Hohlraum umschließenden Deckelhälften besteht, daß in dem Hohlraum ein an sich bekannter geruchsvernichtender Filter untergebracht ist, daß die körperseitige Deckelhälfte Durchbrechungen aufweist und daß die körperseitige Deckelhälfte den Mittelstift trägt der allseits schwenkbar ausgebildet ist
Das eine Ende des Mittelstifts kann mittels eines Schrrubsiiftes und einer kalottenförmigen Kappe in einer Gelenkpfanne der körperseitigen Deckelhälfte drehbar gelagert sein.
Zweckmäßig läuft der Mittelstift zum freien Ende hin konisch aus.
Nachfolgend wird anhand der Zeichnung eine Ausführungsform der Erfindung näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 den Verschlußdeckel im Querschnitt, etwa in natürlicher Größe, und
F i g. 2 den Gegenstand nach F i g. 1 mit den Einzelteilen vor dem Zusammenbau derselben.
Der Verschlußdeckel 3 ist zweiteilig aufgebaut und umfaßt die hohlen Deckelhälften 4 und 5, die mittels Innengewinde 22 und Außengewinde 12 miteinander verschraubbar sind und dadurch einen Hohlraum 20 schaffen.
Die beiden Deckelhälften 4 und S besitzen je einen gegeneinandergerichteten Rand 11 und 10 mit zugehörigem Innengewinde 22 und Außengewinde 12 und die Durchbrechungen 5a. In dem durch die beiden Deckelhälften auf diese Weise umschlossenen Hohlraum 20 kann ein Aktivkohlefilter 6 untergebracht sein, der je nach Bedarf nach Abschrauben der oberen Deckelhälfte 4 ersetzt werden kann, so daß es nicht mehr nötig ist, beim Filteraustausch den gesamten Verschlußdeckel einschließlich Mittelstift herauszuziehen. Die sich ständig im Darmraum bildenden Gase dringen durch die Durchbrechungen 5a der körperseitigen Deckelhälfte 5 in den Deckelhohlraum 20 und verlassen diesen ebenso kontinuierlich geräuschfrei und geruchsarm über das etwas aufgedrehte gelockerte Gewinde 2, 22. Hierdurch wird eine geräuschfreie und geruchsarme Entlüftung des Darmraumes erzielt.
In den Hohlraum 20 hinein wölbt sich die Gelenkpfanne der körperseitigen Deckelhälfte 5, in welcher ein Ende des Mittelstifts 7 mittels des Schraubstiftes 8 drehbar befestigt ist, wobei der Schraubkopf die Durchbrechung 15 einer kalottenförmigen Kappe 9 durchgreift. Der allseits schwenkbare Mittelstift 7 kann somit in allen Richtungen so weit verschwenkt werden, bis der Schaft des-Scnraubstiftes S am Rand i4 der
Durchbrechung 13 der Gelenkpfanne der unteren Deckelhälfte 5 anschlägt
Der besagte Hohlraum 20 in dem hohl ausgebildeten Verschlußdeckel 3 schafft aber auch eine sehr gute Möglichkeit und Voraussetzung dafür, in diesem Hohlraum unterschiedlich starke Magnetringe unterzubringen, die die unterschiedliche Dicke der Bauchdekken der Paüenten berücksichtigt Selbstverständlich kann in diesem Falle der Mittelstift 7 auch mit einem Verstärkungsmagnet 17 ausgestattet sein, der in Wechselwirkung zu einem unterhalb der Bauchdecke 1 implantierten Magnetring 16 steht Im allgemeinen dürfte es aber ausreichen, den oben beschriebenen Verschlußdeckel ohne Verwendung von Magneten beispielsweise mit Hilfe von Gurten oder Klebebändern in seiner Verschlußstellung zu halten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

10 15 Patentansprache:
1. Verschlußdeckel mit Mittelstift zum Verschließen eines künstlichen Darmausgangs, dadurch gekennzeichnet,
— daß der Verschlußdeckel (3) aus zwei ineinander verschraubbaren, gemeinsam einen Hohlraum (20) umschließenden Deckelhälften (4, 5) besteht,
— daß in dem Hohlraum (20) ein an sich bekannter geruchsvernichtender Filter (6) untergebracht ist,
— daß die körperseitige Deckelhälfte (5) Durchbrechungen (5a) aufweist und
— daß die körperseitige Deckelhälfte (5) den Mittelstift (7) trägt, der allseits schwenkbar ausgebildet ist
2. Verschlußdeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Ende des Mittelstifts (7) mittels eines Schraubstifts (8) und einer kartenförmigen Kappe (9) in einer Gelenkpfanne der körperseitigen Deckelhälfte (5) drehbar gelagert ist
3. Verschlußdeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittelstift (7) zum freien Ende hin konisch ausläuft
DE19782843930 1978-10-09 1978-10-09 Verschlußdeckel mit Mittelstift zum Verbinden eines künstlichen Darmausgangs Expired DE2843930C3 (de)

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DE2843930A1 DE2843930A1 (de) 1980-07-17
DE2843930B2 true DE2843930B2 (de) 1980-11-06
DE2843930C3 DE2843930C3 (de) 1981-07-02

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0223329A1 (de) * 1985-07-26 1987-05-27 Johnson & Johnson Products Inc. Ventil kontinent für Ostomie

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US5125917A (en) * 1991-01-04 1992-06-30 William Whealin Ostomy appliances

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DE7325894U (de) * 1977-09-22 Schenk, Wolfgang, Dr.Med., 6200 Wiesbaden Vorrichtung zum zeitweiligen Verschließen des Kunstafters
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