DE2843567C2 - Herstellung von Hefe auf Äthanol - Google Patents
Herstellung von Hefe auf ÄthanolInfo
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Description
Die Erfindung betrifft das im Ansprach angegebene Verfahren.
Aufgrund der Vermehrungsgeschwindigkeit der Mikroorganismen
und ihrer hohen Proteingehalte ist die Herstellung mikrobischer Biomassen ein sehr rasches
Verfahren zur Herstellung von Proteinen.
Für die Herstellung von Biomassen wurden bisher Abfälle aus Kohlenliydratmaterialien, wie Zuckermelassen
oder Sulfitablaugen der Papierfabriken, verwertet.
In letzter Zeit wurden aufgrund der guten Verfügbarkeit und des niedrigen Preises von Erdöl Verfahren zur
Herstellung von Biomassen vervollkommt, die als Substrat sowohl rohe Erdölfraktionen als auch Mischungen
von hochgereinigten η-Paraffinen verwendeten.
Die Verwendung derartiger Erdölsubstrate bringt jedoch aufgrund ihrer Unlöslichkeit in Wasser, der
großen Sauerstoffmengen, die für die Assimilation durch die Mikroorganismen erforderlich sind, und der
großen Wärmeentwicklung während der Fermentation Schwierigkeiten technologischer Natur mit sich.
Zusätzlich erhöhten sich dabei die Produktionskosten der Biomassen aufgrund der Notwendigkeit, das
Substrat sorgfältig zu reinigen und/oder die so gebildete Biomasse sorgfältig zu waschen, um mögliche schädliche
Erdölrückstände hieraus zu entfernen.
Diese Schwierigkeiten werden ein für alle Mal beseitigt, wenn die Herstellung der Biomassen unter
Verwendung niedriger Alkohole, wie Methanol und Äthanol, als Substrate durchgeführt wird.
Tatsächlich macht ihre vollständige Löslichkeit in Wasser, ihre Flüchtigkeit und die Tatsache, daß sie in
einem hohen Reinheitsgrad verfügbar sind, es möglich, eine Biomasse zu erhalten, die frei ist von unerwünschten
Rückständen. Ihre Mischbarkeit mit Wasser verhindert Mischprobleme wie diejenigen, die bei
Erdölfraktionen beobachtet werden, wohingegen die Tatsache, daQ sie in ihrem Molekül Sauerstoff enthalten,
die Sauerstoffmenge, die für die Assimilation durch sie erforderlich ist, herabsetzt.
Hieraus ergibt sich der Vorteil, daß die Bildung von
Biomassen mit einer verminderten Wärmeentwicklung verbunden ist. derart, daß auch gleichzeitig die Kosten
für eine Kühlung herabgesetzt sind.
Äthanol wird von einer großen Anzahl Mikroorganismen
verwertet und wäre für dir Herstellung von Biomassen das ideale Substrat, jedoch ist es ziemlich
teuer.
Die Verwendung von Äthanol /ur Bildung von Biomassen könnte konkurrenzfähig werden, wenn die
Verteile, die sie ermöglicht, derart sind, daß die Nachteile höherer Kosten im Vergleich zu denjenigen
anderer Substrate aufgewogen werden.
> Es soll vorab festgestellt werden, daß Äthanol ein Bestandteil der menschlichen Ernährung ist. So bestehen bezüglich der möglichen Anwesenheit von Rückständen des Äthanols in der gezüchteten Biomasse keine Probleme.
> Es soll vorab festgestellt werden, daß Äthanol ein Bestandteil der menschlichen Ernährung ist. So bestehen bezüglich der möglichen Anwesenheit von Rückständen des Äthanols in der gezüchteten Biomasse keine Probleme.
ίο Der erfindungsgemäß verwendete Hefestamm wurde
au.s einem Präparat isoliert, das seit langem als wesentlicher Bestandteil bei der Herstellung eines
herkömmlichen Nahrungsmittels verwendet wird, von dem es keine gelegentliche Verunreinigung darstellt, so
ι ϊ daß irgendeine Toxizität oder ein pathogener Charakter
des Stammes selbst unter der Annahme einer direkten Verwendung durch den Menschen ausgeschlossen
werden kann.
M dem Buch: J. Lodder ed. The Yeast: A texonomic study
(1970) empfohlenen Klassifikation als Candida valida
identifiziert
Auf Seite 106 dieses Buches heißt es, daß Candida valida als die unvollendete Form vot<
Pichia membranaefaciens angesehen werden kann.
Die Quelle, aus der die dort beschriebenen Stämme von C valida (Seite 1068) und P. membranaefaciens
(Seiten 505-506) isoliert worden sind, gibt einen Hinweis, daß diese beiden Spezies in üblicher Weise
verwendeten Nahrungsmitteln und Getränken weit verbreitet sind, was wiederum die Annahme bestätigt,
daß der vorliegende Stamm selbst bei einer direkten Aufnahme durch den Menschen zu Toxizitätsproblemen
Anlaß gibt
Zu diesen Vorteilen toxikologischer Art besitzt der erfindungsgemäß eingesetzte Stamm erhebliche Vorteile
technologischer Natur. In der Tat ist er durch eine hohe Vermehrungsgeschwindigkeit (Verdopplungszeit
I Std. 6 Min.), eine gute Äthanoltoleranz, eine hohe Wachstumstemperatur (bis zu 4I°C) und vor allem eine
sehr hohe Ausbeute in bezug auf Äthanol (bis zu 80%) gekennzeichnet, wobei sämtliche dieser Faktoren
merklich zu einer hohen Produktivität und somit zu der wirtschaftlichen Vorteilhaftigkeit des erfindungsgemä-
4$ Ben Verfahrens der Hefeherstellung aus Äthanol im
Vergleich zu anderen Herstellungsmethoden von im Handel erhältlichen Biomassen beitragen.
Der erfindungsgemäß eingesetzte Stamm wurde an der Hinterlegungsstelle für Kulturen vom ARS(Agricul-
so tural Research Service des US-Departments of
Agriculture, Peoria, III.) hinterlegt, wo er die Hinterlegungsbezeichnunt;
NRRL-Y 11119 erhielt.
Dieser Stamm kann sowohl in diskontinuierlichen als auch in kontinuierlichen Kulturen kultiviert werden,
jedoch werden seine Eigenschaften besser bei einer kontinuierlichen Kultur ausgenutzt.
In der Praxis umfaßt das Verfahren also das Impfen eines Kulturmediums, das die essentiellen Elemente (N,
P, K, Mg, Fe, Ca, Zn), die Wachstumsfaktoren (Hefeextrakt und Biotin), mineralische Spurenelemente
und Äthanol als Kohlenstoff- und Energiequelle enthält, mit dem Stamm NRRL-Y 11119. Die Brühe wird bei
einer Temperatur zwischen 30 und 41°C, zweckmäßig zwischen 37 und 4O0C, inkubiert, wobei der pH zwischen
fv, 2,5 und 6,5, zweckmäßig zwischen 4 und 5, aufrechterhalten
wird und eine kontinuierliche Sauerstoffzufuhr, /.. B. in Form von Luft, erfolgt.
zugeführten Nährstoffe vermehrt haben, werden durch Sedimentation oder nitrieren gesammelt, mit Wasser
gewaschen und in der Wärme getrocknet.
Die so erhaltene Biomasse kann als solche als proteinischer Zusatz zu Nahrungsmitteln und Viehfutter
verwendet werden oder es können hieraus wertvolle Produkte, wie Proteine, Aminosäuren, Nucleinsäuren
und andere für die Verwendung in Nahrungsmittelformulierungen extrahiert werden.
Für den Test verwendet man 220-l-Gefäße die 12 I des
folgenden Kulturmediums enthalten:
KH2PO4
NaH2PO4 · H2O 0,5
(NH4J2SO4 5,0
NH4CI 5,0
ZnSO4 - 7 H2O 4,0
CaCl2 4,0
Die Lösung der Spur2nelemente besitzt die folgende Zusammensetzung:
IO
H3BO3 | 500 mg |
CuSO4 5 H2O | 200 mg |
KJ | 10 |
MnSO4 · 7 H2O | 500 |
CoCI2 - 6 IUO | 10 |
MoO3 | 10 |
H2O bei pH 2 (durch HCI) | Il |
15
20 Die das Medium mit einem pH von 5,5 enthaltenden Gefäße wurden 30 Min. bei 1I6°C sterilisiert und mit
5% VoIVVoI. der zuvor hergestellten Kultur des Stamms
NRRL-Y 11119, die 29 g Biomasse/l enthielt, geimpft Zu den Gefäßen gab man 2% bzw. 4% VoiyVol.
Äthanol, inkubierte bei 39° C und 800 UpM, wobei die Luftzufuhr fortschreitend von 0,30 auf 0,75 VoL/Vol. pro
Min. erhöht wurde. Der pH wurde mit KOH bei einem Wert von 4,5 unter Kontrolle gehalten.
Die Biomasse, die gebildet wurde, wenn das vorhandene Äthanol vollständig aufgebraucht worden
war, ist zusammen mit den anderen Daten nachstehend tabellarisch angegeben.
25
Inkubationszeit Stdn.
Biomasse
g/l
Ausbeute
g/100g
g/100g
2% VoL/Voi. = 16 g/I
4% Vol.A'oI. = 32 g/1
10 16 12,40
16^6
16^6
77,5
51,8
51,8
Zu einem Fermentator mit einem effektiven Fassungsvermögen von 631, der eine gut entwickelte
Kultur des Stamms NRRL-Y 11119 in dem nachstehend
angegebenen Kulturmedium enthielt:
35
KH2PO4 | 1,5 g pro I |
NaIi2PO4 · H2O | 03 |
(NH4J2SO4 | 10,0 |
NH4CI | 10,0 |
MgSO4 · 7 H2O | 03 |
FeSO4 · 7 H2O | 10,0 mg pro I |
CaCb | 10,0 mg pro I |
ZnSO4 · 7 H2O | 10,0 |
Lösung der Spurenelemente | |
(Beispiel 1) | 5,0 ml pro 1 |
Hefeextrakt | 03 g pro I |
Äthanol | 40 g pro I |
40
45
50
gab man kontinuierlich steriles Kulturmedium (pH 5,0, sterilisiert während 30 Min. bei 116°C ohne Äthanol, das
getrennt durch Filtrieren sterilisiert wurde) und entnahm gleichzeitig ein gleiches Volumen Kulturbrühe.
Man hielt den Fermentator bei einer Temperatur von 39*C. Er war mit 4 Wellenbrechern und 2 Turbinenroto·
ren ausgestattet, die sich mit 2800 UpM drehten. Der pH der Kulturbrühe wurde durch automatische Zugabe von eo
KOH bei 5,0 gehalten. Anstelle von KOH kann zur Kontrolle des pH Ammoniak verwendet werden, jedoch
kann die Eliminierung einer nicht unerheblichen Fraktion an Ammoniumsalzen bei der Formulierung des
Kulturmediums ausgeschaltet werden. 6r>
Die Schaumbildung wurde durch Zugabe eines Antischaummittels wie Polypropylenglykol kontrolliert.
Verhältnis des Flusses des eintretenden sterilen Mediums (identisch mit demjenigen der austretenden
Kulturbrühe) zu dem statischen Volumen der Kultur, 034 erreichte, betrug die Konzentration der Biomasse in
der austretenden Kulturbrühe 323 g/l, wwiiingegen die
Konzentration des Äthanols (verbliebenes) 20 ml/l betrug. Die Ausbeute der Umwandlung von Äthanol zur
Biomasse betrug 80,8% und der stündliche Ertrag 10,98 g/l. Die gewaschene und getrocknete Biomasse
besaß die folgende Zusammensetzung:
Asche | 530% |
Gesamtkohlenhydrate | 25,67% |
rohe Faser | 3,18% |
RNS | 530% |
DNS | 1,00% |
rohe Proteine | |
(Kjeldahl Nx 6,25) | 523% |
Proteine (Biuret) | 49,60% |
Gesamtlipide | 6,78% |
Fettsäuren | 530% |
Die prozentuale Verteilung der | Fettsäuren war wie |
folgt: | |
C14 | 2,81% |
C15 | 0,90% |
C16 | 14.45% |
C|6 : I | 5,15% |
C17 | 1.14% |
C, | 2,97% |
C18 :, | 23,15% |
C|8 2 | 21,26% |
andere
23,61%
4.56%
4.56%
Der Gehalt ar. Aminosäure!; in der trockenen Alanin 1.75
Biomasse(gje 100 gTrockenbestandteil) war wie folgt; Cystein nicht
bestimmt
Lysin 2,84 Valin 2,85
Histidin 0,83 5 Methionin 0,76
Arginin 1,87 Isoleucin 1.59
Asparaginsäure 2,90 Leucin 2,63
Threonin 1,72 Tyrosin 1.38
Serin 1,16 Phenylalanin 1.57
Glutaminsäure 5,09 io Tryptophan nicht
Prolin 1,08 bestimmt
Glycin Ul
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung einer mikrobiellen Biomasse durch aerobes Züchten einer Hefe bei einer Temperatur zwischen 30 und 41 "C in einem Kulturmedium, das die essentiellen Elemente, Wachstumsfaktoren, mineralische Spurenelemente und Äthanol als Kohlenstoff- und Energiequelle enthält, bei einem pH-Wert zwischen 23 und 63, Sammeln der gezüchteten Hefezellen durch Sedimentieren oder Filtrieren, Waschen der gesammelten Hefezellen mit Wasser und Trocknen derselben in der Wärme, dadurch gekennzeichnet, daß man als Hefe den Stamm Candida valida NRRL-Y II119 einsetzt
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