DE2843450C2 - - Google Patents
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L35/00—Compositions of homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a carboxyl radical, and containing at least one other carboxyl radical in the molecule, or of salts, anhydrides, esters, amides, imides or nitriles thereof; Compositions of derivatives of such polymers
- C08L35/06—Copolymers with vinyl aromatic monomers
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Description
Die Erfindung betrifft eine thermoplastische Formmasse, die in
inniger Mischung enthält:
- (a) ein Copolymer aus einer vinylaromatischen Verbindung und einem a, β-ungesättigten cyclischen Anhydrid und
- (b) ein die Schlagfestigkeit modifizierendes Mittel, welches im wesentlichen aus einem Pfropfpolymeren aus einer vinylaromatischen Verbindung und einem Diengummi allein oder in Kombination mit einem Acrylnitril besteht und
- (c) ein Polyphenylenätherharz.
Die Formmassen der vorliegenden Erfindung ergeben ausgeformte
Gegenstände mit guten mechanischen Gesamteigenschaften, beispielsweise
Schlagfestigkeit, Zugfestigkeit und Zugdehnung.
Vinylaromatische Harze, beispielsweise Polystyrol, haben sich
für thermoplastische Formmassen als brauchbar erwiesen. Vinylaromatische
Harze haben jedoch schlechte Wärmeverformungs- und
Schlagfestigkeitseigenschaften, und es sind daher Versuche unternommen
worden, um diese Eigenschaften zu verbessern.
Eine Lösung
bestand darin, die vinylaromatischen Harze durch Copolymerisieren
dieser Materialien mit α, β-ungesättigten cyclischen Anhydriden
zu modifizieren, um Copolymere, wie Poly-(styrol-maleinsäureanhydrid)
zu bilden. Obgleich dadurch Verbesserungen der Wärmebeständigkeit
und der Lösungsmittelbeständigkeit erhalten werden,
so sind doch die erhaltenen Copolymere etwas spröde und sie besitzen
keine gute Schlagbeständigkeit.
Es sind bereits verschiedenartige Versuche gemacht worden, um die
Schlagbeständigkeit von Copolymeren vinylaromatischer Harze und
α, β-ungesättigter cyclischer Anhydride zu verbessern. So wurden
diese Copolymeren beispielsweise mit Nitrilgummis vermischt.
Mischungen von Nitrilgummi und Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymeren
sind in den US-Patenten 29 14 505 und 36 41 212 beschrieben.
In einigen dieser Zusammensetzungen sind die Komponenten jedoch
nicht miteinander verträglich und die Zusammensetzungen sind
schwierig herzustellen.
Es wurde weiterhin die Feststellung gemacht, gemäß der die
Zusammensetzungen, welche ein vinylaromatisches/ungesättigtes
cyclisches Anhydridcopolymer, ein Polyphenylenätherharz und
ein Pfropf-copolymerharz oder ein gummimodifiziertes vinylaromatisches
Harz enthalten, hinsichtlich ihrer Dehn- und
Schlageigenschaften durch Zugabe einer geringen Menge von
normalerweise flüssigem Dien-Oligomeren ganz gewaltig verbessert
werden und es wurde weiterhin gefunden, daß geringere
Gehalte von Polyphenylenätherharz in Kombination mit vinyl
aromatischen/ungesättigten cyclischen Anhydrid-Copolymeren
verwendet werden können als sie aus den Arbeiten mit vinyl
aromatischen Homopolymeren und Pfropfcopolymeren erwartet
werden konnten, und daß so die Beibehaltung der Hitzeverfor
mungstemperaturen bei höheren vorbestimmten Gehalten möglich
ist.
Die vorliegende Erfindung schafft somit in ihrem breitesten
Aspekt eine thermoplastische Formmasse, in die in inniger
Mischung enthält:
- (a) ein Copolymer aus einer vinylaromatischen Verbindung und einem α, β-ungesättigten cyclischen Anhydrid und
- (b) ein die Schlagfestigkeit modifizierendes Mittel, welches im wesentlichen aus einem Pfropfpolymeren aus einer vinylaromatischen Verbindung und einem Diengummi allein oder in Kombination mit einem Acrylnitril besteht und
- (c) ein Polyphenylenätherharz.
Die Copolymeren einer vinylaromatischen Verbindung und eines
α, β-ungesättigtem cyclischen Anhydrids (I) sind allgemein bekannt
und in der Literatur beschrieben. Im allgemeinen werden
sie durch herkömmliche Massen-, Lösungs- oder Emulsions-Polymerisations-Verfahrensweisen
unter Verwendung freier Radikalinitiatoren hergestellt.
So können beispielsweise Styrol-Maleinsäureanhydrid-
Copolymere durch einfache Reaktion der beiden Monomeren, d. h.
Styrol und Maleinsäure bei 50°C in Anwesenheit von Benzoylperoxid
hergestellt werden. Die Polymerisationsrate kann besser
gesteuert werden, wenn ein Lösungsmittel, wie Aceton, Toluol
oder Xylol verwendet wird.
Die vinylaromatische Verbindung des Bestandteils (a) kann abgeleitet
werden von Verbindungen der Formel:
worin R¹ und R² ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus
(niederen) Alkyl- oder Alkenylgruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
und Wasserstoff; R³ und R⁴ ausgewählt sind aus der
Gruppe bestehend aus Chlor, Brom, Wasserstoff und (niederem)
Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen; R⁵ und R⁶ ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff und (niederen)
Alkyl- und Alkenylgruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder
R⁵ und R⁶ sind über Hydrocarbylgruppen unter Ausbildung einer
Naphthylgruppe miteinander verknüpft. Diese Verbindungen sind
frei von einem Substituenten, der ein tertiäres Kohlenstoffatom
aufweist. Styrol ist die bevorzugte vinylaromatische
Verbindung.
Das α, β-ungesättigte cyclische Anhydrid des Bestandteils (I)
kann wiedergegeben werden durch die Formel:
worin die gestrichelten Linien eine einfache oder eine doppelte
Kohlenstoff-Kohlenstoffbindung darstellen, R⁷ und R⁸ zusammen
eine
darstellen, R⁹ ausgewählt ist aus der Gruppe
bestehend aus Wasserstoff, Vinyl, Alkyl, Alkenyl, Alkylcarboxyl
oder Alkenyl-carboxyl mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen,
n 1 oder 2 ist in Abhängigkeit von der Stellung der Kohlen
stoff-Kohlenstoff-Doppelbindung und m eine ganze Zahl von 0
bis 10 ist. Beispiele umfassen Maleinsäureanhydrid, Citra
consäureanhydrid, Itaconsäureanhydrid und Aconitsäureanhydrid.
Die Herstellung dieser Copolymeren ist in den US-Patenten
29 71 939, 33 36 267 und 27 69 804 beschrieben. Die Offenbarungen
in diesen vorgenannten Patentschriften werden durch
diese Bezugnahme in vollem Umfange in die vorliegende Anmeldung
aufgenommen.
Die Copolymeren, welche den Bestandteil (a) enthalten, umfassen
gummi-modifizierte Copolymere derselben. Der bei der Herstellung
der gummimodifizierten Copolymeren aus einer vinylaromatischen
Verbindung und einem α, β-ungesättigten cyclischen
Anhydrid verwendete Gummi kann beispielsweise ein Polybutadiengummi,
Butylgummi, Styrolbutadiengummi, Acrylnitrilgummi, Äthylen-
Propylen-Copolymere, natürlicher Gummi oder EPDM-Gummi sein.
Die Herstellung der gummi-modifizierten Copolymeren einer vinylaromatischen
Verbindung und eines α, β-ungesättigten cyclischen
Anhydrids ist in der niederländischen Patentanmeldung 72 12 714
beschrieben. Der Offenbarungsgehalt dieser Patentanmeldung wird
durch diese Bezugnahme in vollem Umfange in die vorliegende
Anmeldung aufgenommen.
Der Bestandteil (a) kann 40 bis 1 Gew.-% des α, β-ungesättigten
cyclischen Anhydrids, 60 bis 99 Gew.-% einer vinylaromatischen
Verbindung und 0 bis 25 Gew.-% Gummi enthalten. Die bevorzugten
Polymeren enthalten etwa 25 bis 5 Gew.-% des α, β-ungesättigten cyclischen
Anhydrids, 75 bis 95 Gew.-% der vinylaromatischen Verbindung
und 10 Gew.-% Gummi.
Ein bevorzugtes unmodifiziertes vinylaromatisches α, β-ungesättigtes
cyclisches Anhydridcopolymer, welches in den Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann,
ist beispielsweise ein Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymer, welches
etwa 11% Maleinsäureanhydrid enthält, wobei der Rest
Styrol ist. Ein bevorzugtes gummi-modifiziertes vinylaromatisches
a, β-ungesättigtes cyclisches Anhydridcopolymer ist
ein hochschlagfestes Styrol-Maleinsäureanhydrid-
Copolymer, welches 9 bis 10% Gummi und 9% Maleinsäureanhydrid
enthält, während der Rest Styrol ist.
Die Pfropfcopolymere (b) (I) und (II) sind im Handel erhältlich
oder können nach den in der Literatur beschriebenen Verfahren
hergestellt werden. Zur Erläuterung sei vermerkt, daß
das Pfropfpolymerisationsprodukt eines Acrylmonomeren, eines
vinylaromatischen Monomeren und/oder eines Acrylnitrilmonomeren
mit einem Diengummi vorzugsweise eine Polymerhauptkette aus
Butadieneinheiten oder Butadien und Styrol aufweist, worin die
Butadieneinheiten in Mengen von wenigstens 40 Gew.-% der Poly
merhauptkette, (a) einem Acrylmonomeren, einem vinylaromatischen
Monomeren oder einem Acrylnitrilmonomeren aufgepfropft
auf (I) vorliegt, wobei die monomeren Einheiten ausgewählt sind
aus der Gruppe bestehend aus niederen Alkylmethacrylaten, alicyclischen
Methacrylaten und Alkylacrylaten, Vinyl- oder substituierten
Vinylaromaten oder substituierten Aromaten, beispielsweise
Benzol- oder Naphthalinringen und/oder Acylnitril
oder substituierten Acrylnitrilen, Monomeren aufgepfropft auf (I),
und zwar aufeinanderfolgend oder gleichzeitig mit der Polymerisation
von (I).
Das Pfropfpolymerisationsprodukt aus einem acrylischen Monomeren,
allein oder mit beispielsweise Styrolmonomeren und/oder mit
beispielsweise Acrylnitril und dem gummiartigen Dienpolymeren
oder Copolymeren kann nach bekannten Verfahrenstechniken hergestellt
werden, in typischer Weise beispielsweise durch Emulsionspolymerisation.
Es kann aus einem Styrol-Butadien-Copolymer-
Latex oder einem Butylacrylat-Latex und einem monomeren Material,
wie Methylmethacrylat, allein oder mit einer anderen Verbindung,
beispielsweise Styrol allein und/oder einem Acrylnitril
oder substituierten Acrylnitril hergestellt werden. Bei
der Herstellung eines repräsentativen Materials können beispielsweise
85 bis 65 Gew.-Teile monomeres Methylmethacrylat oder
monomeres Methylmethacrylat in einem Ausmaß von wenigstens
55% und vorzugsweise bis zu 75 Gew.-% in Mischung mit einem
anderen damit copolymerisierbaren Monomeren, wie Äthylacrylat,
Acrylnitril, Vinylidenchlorid, Styrol und ähnlichen ungesättigten
Verbindungen, welche eine einzige Vinylidengruppe enthalten,
zu 15 bis 35 Gew.-Teilen Feststoffen in einem Styrol-
Butadien-Copolymer-Latex zugegeben werden. Die Copolymer-
Feststoffe in dem Latex umfassen etwa 10 bis 50 Gew.-% Styrol
und etwa 90 bis 50 Gew.-% Butadien und das Molekulargewicht
derselben liegt im Bereich von etwa 25 000 bis 1 500 000. Die
Copolymerlatex-Feststoffe in Wasser enthalten ein Dispergierungsmittel,
wie Natriumoleat oder dergleichen, um das Copolymere
in Emulsion zu halten. Die Interpolymerisation des Monomeren
oder der Monomerenmischung mit den copolymeren Feststoffen,
die in Wasser emulgiert sind, wird in Anwesenheit eines
freie Radikale erzeugenden Katalysators und eines Polymerisationsregulators,
der als Kettenübergangsmittel fungiert, bei
einer Temperatur in der Größenordnung von 15 bis 80°C durchgeführt.
Die Koagulation des interpolymerisierten Produktes
wird dann beispielsweise mit einer Calciumchloridlösung durchgeführt,
worauf filtriert, gewaschen und getrocknet wird. Andere
Pfropfcopolymere, die sich von dem oben erwähnten nur im
Verhältnis des monomeren Materials, welches allein oder überwiegend
aus Methylmethacrylat besteht, zu dem Styrol-Butadien-
Copolymer-Latex, in dessen Anwesenheit dasselbe polymerisiert
wird, unterscheiden, enthalten 85 bis 25 Gew.-Teile des ersteren
auf 15 bis 75 Gew.-Teile des letzteren. Diese Materialien
können sich in ihren physikalischen Eigenschaften von relativ
spröden Zusammensetzungen bis zu gummi-artigen Zusammensetzungen
erstrecken. Das US-Patent 37 92 123, dessen Offenbarungsgehalt
durch diese Bezugnahme in die vorliegende Anmeldung aufgenommen
wird, enthält weitere Informationen über die Herstellung
dieser Materialien. Andere bevorzugte im Handel erhältliche
Materialien sind Styrol-Butadien-Pfropfcopolymere mit der Bezeichnung
Blendex 525, hergestellt von der Firma Marbon Chemical
Company.
In gewissen, hierin beschriebenen Zusammensetzungen wird ein
3-Komponenten-Pfropfcopolymer aus einem Acrylat, einem Styrol
und einer Diengummi-Hauptkette verwirklicht. Dieselben können
gemäß den vorstehend erwähnten Verfahrenstechniken hergestellt
werden und sind auch von der Firma Rohm und Haas als
Produkt mit der Bezeichnung Acryloid KM-611 erhältlich.
Es ist ebenfalls möglich, sogenannte "nur Acryl-Schlagmodifizierer"
vom Typ mit der Bezeichnung KM-323B der Firma Rohm und
Haas zu verwenden.
Andere Acrylmodifizierungsmittel sind solche, welche Acrylester-
Einheiten und vinylaromatische Einheiten enthalten, wie beispielsweise
solche, die aus Butylacrylat-Styrol-Pfropfcopolymeren
bestehen und nach den Verfahren hergestellt werden, die
beispielsweise von Ito et al in "Chemical Abstracts" Bd. 84,
Eintragung 84 : 5874 g., 1976 beschrieben sind.
In anderen hierin verwendeten Zusammensetzungen wird beispielsweise
ein segmentierter Copolyester benutzt. Dieselben werden
gemäß den allgemeinen Verfahren hergestellt, wie sie in den US-
Patenten 30 23 182, 36 51 014, 37 63 109 und 37 66 146 beschrieben
sind. Der Offenbarungsgehalt dieser Patentschriften
wird durch diese Bezugnahme in vollem Umfange in die vorliegende
Anmeldung aufgenommen.
Ein bevorzugter segmentierter thermoplastischer Copolyester
ist ein solcher, der schnell aus dem geschmolzenen Zustand aushärtet
und im wesentlichen aus einer Vielzahl von wiederkehrenden
langkettigen Estereinheiten und kurzkettigen Estereinheiten
besteht, die von "Kopf zu Schwanz" durch Esterbindungen
miteinander verbunden sind, wobei die langkettigen Estereinheiten
durch die folgende Formel (A)
wiedergegeben werden, und die kurzkettigen Estereinheiten durch
die folgende Formel (B)
wiedergegeben werden, worin G² ein zweiwertiger Rest ist, der
nach Entfernung der endständigen Hydroxylgruppen aus einem
Poly(alkylenoxid)-glykol verbleibt, und die einen Schmelzpunkt
von weniger als etwa 60°C, ein Molekulargewicht von etwa 400
bis 4000 und ein Kohlenstoff : Sauerstoff-Verhältnis von etwa
2,5 bis 4,3 aufweisen; R ist ein zweiwertiger Rest, der nach
Entfernung der Carboxylgruppen aus einer Dicarbonsäure mit einem
Molekulargewicht von weniger als etwa 300 verbleibt, und D³ ist
ein zweiwertiger Rest, der nach Entfernung der Hydroxylgruppen
aus einem Diol mit einem Molekulargewicht von weniger als etwa
250 verbleibt mit der Maßgabe, daß
- (a) die kurzkettigen Estereinheiten etwa 48 bis 65 Gew.-% des Copolyesters ausmachen,
- (b) wenigstens etwa 80% der R-Gruppen in (A) und (B) 1,4-Phenylenreste darstellen und wenigstens etwa 80% der D³ in (B) 1,4- Butylenreste sind und
- (c) die Summe der Prozentsätze der R-Gruppen, die keine 1,4- Phenylreste sind, und der D³-Gruppen, die keine 1,4-Butylenreste sind, etwa 20 nicht überschreitet;
ein weiterer Typ Copolyester ist ein solcher, wie er vorstehend
beschrieben ist mit der Ausnahme, daß
- (a) die kurzkettigen Estereinheiten etwa 66 bis 95 Gew.-% des Copolyesters ausmachen,
- (b) wenigstens etwa 70% der R-Gruppen in Formel (A) und (B) 1,4-Phenylenreste und wenigstens etwa 70% der D-Gruppen in Formel (B) 1,4-Butylenreste sind und
- (c) die Summe der Prozentsätze der R-Gruppen in den Formeln (A) und (B), die von 1,4-Butylenresten verschieden sind, nicht den Wert von etwa 30 überschreiten.
In bestimmten hierin verwendeten Zusammensetzung enthält
eine gummi-modifizierte vinylaromatische Verbindung 20 bis 45 Gew.-%
eines Diengummis. Derartige Zusammensetzungen können
durch innige Mischung von beispielsweise Polystyrol und einem
Polybutadiengummi hergestellt werden und sie sind ebenfalls im
Handel erhältlich.
In bestimmten hierin verwendeten Zusammensetzungen wird ein
normalerweise flüssiges Polybutadienoligomer erläutert. Solche
Stoffe können nach herkömmlichen Verfahren, beispielsweise durch
alkalimetall- oder organometallisch-katalysierte Synthesen hergestellt
werden, um ein niedermolekulares Polymer, beispielsweise
einem Molekulargewicht von 500 bis 3000 und mehr zu erzeugen, welches
normalerweise flüssig ist, wie es beispielsweise in dem US-Patent
36 78 121 beschrieben ist. Es wird nur eine geringe Menge
des Polybutadienoligomeren benötigt, um die Gardner-(Duktilitäts-)
Schlagfestigkeit zu verbessern, beispielsweise 0,5
bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Komponenten (a), (b), (c) und
(d). Ein bevorzugtes Polybutadienoligomer hat ein Molekulargewicht
von 2000 und eine Viskosität bei 50°C von etwa
29 Pa · s.
Die in den Zusammensetzungen
gemäß der vorliegenden Erfindung enthaltenen
Polyphenylenätherharze entsprechen vorzugsweise
der Formel
worin das Äthersauerstoffatom einer Einheit mit dem Benzolkern
der nächsten benachbarten Einheit verbunden ist, n
eine positive ganze Zahl von wenigstens 50 darstellt und jedes
Q ein einwertiger Substituent ist, ausgewählt aus Wasserstoff,
Halogen, Kohlenwasserstoffresten frei von tertiärem α-Kohlenstoffatom,
Halogenkohlenwasserstoffresten mit wenigstens 2
Kohlenstoffatomen zwischen dem Halogenatom und dem Phenylkern,
Kohlenwasserstoffoxyresten und Halogenkohlenwasserstoffoxyresten
mit wenigstens 2 Kohlenstoffatomen zwischen dem Halogenatom
und dem Phenylkern.
Beispiele der Polyphenylenäther, die der vorstehenden Formel
entsprechen, finden sich in den US-Patenten 33 06 874,
33 06 875, 32 57 357 und 32 57 358. Der Offenbarungsgehalt
aller dieser vorgenannten Patentschriften wird durch diese
Bezugnahme in vollem Umfange in die vorliegende Anmeldung aufgenommen.
Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung umfaßt eine bevorzugte
Familie von Polyphenylenäthern solche der obengenannten Formel,
in der jedes Q Alkyl ist und meist bevorzugt 1 bis 4 Kohlen
stoffatome aufweist. Erläuternde Beispiele dieser Klassen sind:
Poly-(2,6-dimethyl-1,4-phenylen)-äther, Poly-(2,6-diäthyl-
1,4-phenylen)-äther, Poly-(2-methyl-6-äthyl-1,4-phenylen)-äther,
Poly-(2-methyl-6-propyl-1,4-phenylen)-äther, Poly-(2,6-dipropyl-
1,4-phenylen)-äther und Poly-(2-äthyl-6-propyl-1,4-phenylen)-äther.
Das am meisten bevorzugte Polyphenylenätherharz ist
Poly-(2-dimethyl-1,4-phenylen)-äther, vorzugsweise mit einer
grundmolaren Viskosität von etwa 0,5 dl/g, gemessen in Chloroform
bei 25°C.
Die Bestandteile der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind
in einem weiten Bereich von Mengenverhältnissen miteinander
vereinigbar. Die Zusammensetzungen können beispielsweise etwa
5 bis etwa 95, vorzugsweise etwa 40 bis etwa 90 Gew.-% von
(a) dem Copolymeren einer vinylaromatischen Verbindung und
einem α, β-ungesättigten cyclischen Anhydrid und von 95 bis
etwa 5, vorzugsweise von etwa 60 bis etwa 10 Gew.-% von (b)
des Schlagmodifizierungsmittels enthalten.
Wenn ein Polyphenylenätherharz ebenfalls verwendet wird, dann
umfassen die Zusammensetzungen vorzugsweise etwa 5 bis etwa 95,
vorzugsweise etwa 40 bis etwa 90 Gew.-%, der Copolymeren aus
einer vinylaromatischen Verbindung und einem α, β-ungesättigten
cyclischen Anhydrid, etwa 95 bis etwa 5, vorzugsweise etwa 60
bis etwa 10 Gew.-% des Schlagmodifizierungsmittels (b) und vorzugsweise
etwa 1 bis etwa 75 Gew.-% eines Polyphenylenätherharzes.
Die Zusammensetzungen der Erfindung können ebenfalls andere Ingredienzien
enthalten, wie flammhemmende Mittel, Streckmittel,
Verfahrenshilfsmittel, Pigmente, Stabilisatoren und dergleichen,
um für ihre üblichen Verwendungszwecke geeignet zu sein. Verstärkende
Füllstoffe in ausreichenden Mengen, um eine Verstärkung zu
verleihen, können ebenfalls verwendet werden, wie Aluminium,
Eisen oder Nickel und dergleichen sowie Nichtmetalle, wie Kohlenstoffäden,
Silikate, wie nadelförmiges Calciumsilikat und Platey-
Magnesium oder Aluminiumsilikate, Asbest, Titandioxid, Kaliumtitanat
und Titanwhiskers, Glasflocken- und fasern.
Die bevorzugten verstärkenden Füllstoffe sind aus Glas. Im allgemeinen
werden die besten Eigenschaften erhalten, wenn Glasfäden
in Mengen von etwa 10 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das vereinigte
Gewicht von Glas und Harz, verwendet werden. Es können
jedoch auch größere Mengen verwendet werden.
Die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können durch
Mischen der Komponenten in einem Henschel-Mischer und Kompoundieren
der Mischung in einen 38 mm-Werner-Pfleiderer-Doppel
schneckenextruder hergestellt werden. Danach wird das Extrudat
zu Pellets zerkleinert und in einer Newbury-Spritzgußmaschine
ausgeformt.
Die vorliegende Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele
näher erläutert, die jedoch die Erfindung in keiner Weise beschränken
sollen. Alle Teile beziehen sich auf das Gewicht.
Mischungen aus Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymeren, Acryleinheiten
enthaltenden, die Schlagfestigkeit modifizierenden
Polymeren und Poly-(2,6-dimethyl-1,4-phenylen)-ätherharz wurden
durch Mischen der Komponenten in einem Henschel-Mischer und
anschließendes Kompoundieren der Mischung in einem 28 mm-Werner-
Pfleiderer-Doppelschneckenextruder hergestellt. Anschließend
wurde das Extrudat zu Pellets zerkleinert und in einer Newbury-
Spritzgußmaschine ausgeformt. Die Formulierungen und die Testresultate
sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Besonders bemerkenswert ist die Fähigkeit des die Schlagfestigkeit
modifizierenden Mittels, die Schlagfestigkeitseigenschaften
des unmodifizierten Styrol/Maleinsäureanhydrid-Copolymeren
bei der Verwendung in Verbindung mit dem Polyphenylenätherharz
zu verbessern. Die Schlagfestigkeitseigenschaften
des gummi-modifizierten Styrol/Maleinsäureanhydrid-Copolymeren
wird dabei durch das die Schlagfestigkeit modifizierende Mittel
in Anwesenheit und Abwesenheit von Polyphenylenäther verbessert.
Das Verfahren der Beispiele 1 bis 4 wurde wiederholt, wobei ein
Pfropfcopolymer des Styrols und Polybutadiengummi verwendet wurden.
Für Vergleichszwecke wurde ein Pfropfcopolymer aus Styrol-
Methylmethacrylat und Polybutadiengummi verwendet. Die benutzten
Fomulierungen und die erhaltenen Daten der Eigenschaften sind
in der Tabelle 2 aufgeführt.
Die Verbesserung der Festigkeit der Kristallbeschaffenheit
des Styrol-Maleinsäureanhydrids ist besonders bemerkenswert
in Verbindung mit dem Pfropfcopolymeren aus Styrol-Polybutadien.
Das allgemeine Verfahren nach den Beispielen 1 bis 4 wurde
verwendet, um Testzusammensetzungen, die ein normalerweise
flüssiges Polybutadienoligomer als duktiles (Gardner)-Schlagfestigkeits-
Modifizierungsmittel enthalten zu formulieren und auszuformen.
Die Zusammensetzungen und Eigenschaften sind in der nachfolgenden
Tabelle 3 aufgeführt.
Das allgemeine Verfahren der Beispiele 1 bis 4 wurde verwendet,
um Testzusammensetzungen, die ein normalerweise flüssiges Poly
butadienoligomer als duktiles (Gardner) Schlagfestigkeits-Modi
fizierungsmittel enthalten, zu formulieren und auszuformen.
Die Zusammensetzungen und Eigenschaften sind in der nachfolgenden
Tabelle 4 enthalten.
In den Beispielen 7 bis 10 verbessert die Zugabe von nur 1%
flüssigem Polybutadienoligomeren die Gardner-Schlagfestigkeit
um wenigstens das 1½fache.
Ein Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymer, welches 15 Mol-%
Maleinsäureanhydrid enthielt, wurde mit Poly-(2,6-dimethyl-1,4-
phenylen)-äther im Verhältnis 50 : 50 gemischt. Nach dem Ausformen
und dem Testen wurde festgestellt, daß die Hitzeverformungstemperatur
22°C höher lag, als diejenige einer entsprechenden
Zusammensetzung, welche Polystyrol und Poly-(2,6-dimethyl-
1,4-phenylen)-äther im Verhältnis 50 : 50 enthielt. Eine ähnliche
Zusammensetzung, in der die Anhydridfunktion mit Anilin vorreagiert
war, hatte nur eine geringfügig geringere Hitzeverformungstemperatur,
die jedoch höher lag, als bei der Polystyrol
vergleichszusammensetzung.
Claims (7)
1. Thermoplastische Formmasse, dadurch gekennzeichnet,
daß sie in inniger Mischung enthält:
- (a) ein Copolymer aus einer vinylaromatischen Verbindung und einem α, β-ungesättigten cyclischen Anhydrid und
- (b) ein die Schlagfestigkeit modifizierendes Mittel, welches im wesentlichen aus einem Pfropfpolymeren aus einer vinylaromatischen Verbindung und einem Diengummi allein oder in Kombination mit einem Acrylnitril besteht und
- (c) ein Polyphenylenätherharz.
2. Formmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die vinylaromatische Verbindung des Bestandteils (a)
ausgewählt ist aus Einheiten der Formel
worin R¹ und R² niedere Alkyl- oder Alkenylgruppen aus
1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder Wasserstoff darstellen,
R³ und R⁴ Chlor, Brom, Wasserstoff oder niederes Alkyl
aus 1 bis 6 Kohlenstoffatomen sind, R⁵ und R⁶ Wasserstoff
oder niedere Alkyl- oder Alkenylgruppen aus 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
sind oder R⁵ und R⁶ über Hydrocarbonylgruppen
unter Ausbildung einer Naphthylgruppe miteinander verkettet
sind, wobei die Verbindungen frei von einem Substituenten
sind, der ein tertiäres Kohlenstoffatom aufweist,
und wobei die α, β-ungesättigte cyclische Anhydrid
komponente (a) wiedergegeben wird durch die Formel
worin die gestrichelten Linien eine einfache oder eine
doppelte Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung darstellen,
R⁷ und R⁸ zusammen eine
darstellen, R⁹ Wasserstoff, Vinyl, Alkyl,
Alkenyl, Alkylcarboxyl oder Alkenylcarboxyl mit 1 bis
12 Kohlenstoffatomen ist n gleich 1 oder 2 in Abhängigkeit
von der Stellung der Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung
ist und m gleich 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 10 darstellt.
3. Thermoplastische Formmasse nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß sie, bezogen auf die Gesamtmenge von
(a) und (b), 5 bis 95 Gew.-% des Copolymeren (a) und 95
bis 5 Gew.-% des Schlagmodifizierungsmittel (b) enthält.
4. Thermoplastische Formmasse nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß sie, bezogen auf die Gesamtmenge von
(a) und (b), 40 bis 90 Gew.-% des Copolymeren (a) und 60
bis 10 Gew.-% des Schlagmodifizierungsmittels (b) enthält.
5. Thermoplastische Formmasse nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Pfropfcopolymer (b) 1 bis 50 Gew.-%
der vinylaromatischen Verbindung und 99 bis 50 Gew.-%
eines Diengummis enthält.
6. Thermoplastische Formmasse nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Polyphenylenätherharz der Formel
entspricht, worin das Äthersauerstoffatom einer Einheit
mit dem Benzolkern der nächsten benachbarten Einheit verbunden
ist, n eine positive ganze Zahl von wenigstens 50 darstellt
und jedes Q ein einwertiger Substituent ist, ausgewählt
aus Wasserstoff, Halogen, Kohlenwasserstoffresten frei
von tertiärem α-Kohlenstoffatom, Halogenkohlenwasserstoffresten
mit wenigstens 2 Kohlenstoffatomen zwischen dem
Halogenatom und dem Phenylkern, Kohlenwasserstoffoxyresten
und Halogenkohlenwasserstoffoxyresten mit wenigstens 2
Kohlenstoffatomen zwischen dem Halogenatom und dem Phenylkern.
7. Thermoplastische Formmasse nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Polyphenylenätherharz in einer
Menge von 1 bis 75 Gew.-% vorliegt.
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