DE2843296C2 - Verfahren zum Trocknen von Holzzellstoff - Google Patents
Verfahren zum Trocknen von HolzzellstoffInfo
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- D21C9/18—De-watering; Elimination of cooking or pulp-treating liquors from the pulp
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen von Holzzellstoff gemäß dem Oberbegriff des Patentan-Spruchs
1.
Es ist bereits ein Verfahren zum Trocknen von Holzzellstoff bekannt, bei welchem der Holzzellstoff in
Kontakt mit Luft gebracht v*ird, die eine Temperatur von 300 bis 5500C hat Die Luft und der Zellstoff werden
einer Turbulenz bzw. Wirbelung unterworfen, bis die Luft eine Temperatur von 90 bis 1200C erreicht hat. Die
Wirbelung wird in einem Trockner erzeugt, der zueinander entgegengesetzt rotierende Elemente hat, welche bei
der Drehung ineinandergreifen. Der Trockner wirkt auch so, daß agglomerierte Bündel der Holzfasern in dem
Zellstoff aufgebrochen werden (GB-PS 8 88 845).
Dieses bekannte Verfahren hat den Nachteil, daß der in dem Trockner verzögerte Zellstoff überhitzt werden
kann, so daß in dem Trockner ein Feuer entstehen kann. Das Verfahren wird sehr häufig für trockenen Zellstoff
verwendet, der mit einem chemischen Aufschlußverfahren hergestellt wird. Beim Trocknen dieses Zellstoffs sind
bereits Feuer entstanden. Die Gefahr des Entstehens eines Feuers ist noch größer beim Trocknen von Zellstoff
mittels eines thermomechanischen Aufschlußverfahrens, wie es in der deutschen Patentanmeldung P 27 13 300.2
vorgeschlagen wird.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht deshalb darin, die Gefahr des Entstehens eines Feuers,
wenn Holzzellstoff nach diesem Verfahren getrocknet wird, zu verringern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1
gelöst.
Der in dem Brenner verwendete Brennstoff ist vorzugsweise öl oder Gas. Ein Teil des Sauerstoffs in der Luft
wird beim Verbrennen des Brennstoffs verbraucht, so daß der Sauerstoffgehalt in der Luft, die von dem Brenner
für den Kontakt mit dem Zellstoff abgeht, erniedrigt ist. Wenn diese Luft zum Brenner wieder umgewälzt bzw.
zurückgeführt wird, wird ihr Sauerstoffgehalt fortschreitend auf einen stationären Gleichgewichtswert abgesenkt
Wenn mit dem erfindungsgemäßen Verfahren begonnen wird, wird bevorzugt erhitzte Luft zum Brenner
zurückgeführt, bis der Sauerstoffgehalt auf dem gewünschten Niveau von weniger als 10 Volumenprozent ist,
ehe die Luft in Kontakt mit dem Holzzellstoff gelangt. Der bevorzugte Sauerstoffgehalt der Luft, der gemessen
wird, wenn die Luft mit dem Zellstoff in Kontakt kommt, beträgt 3 bis 8 Volumenprozent, wodurch ein Brennen
des Zellstoffs im Trockner verhindert wird.
Die in dem Trockner erzeugte Turbulenz bzw. Wirbelung ist vorzugsweise derart beschaffen, daß die Temperatur
des Stroms der erhitzten Luft auf einen Wert von 100° bis 15O0C innerhalb einer Sekunde des Kontakts mit
dem Zellstoff fällt. Ein solcher Trockner dispergiert die Holzzellstoffasern im wesentlichen gleichförmig in der
t·,; 60 Luft, so daß aus dem Trockner eine Dispersion von trockenen Holzzellstoffasern in Luft abgegeben wird.
i;i Der Holzzellstoff enthält vor dem Trocknen vorzugsweise 40 bis 75 Gewichtsprozent Wasser basierend auf
.': dem Gewicht des nassen Zellstoffs. Der Holzzellstoff kann ein nach einem chemischen, mechanischen oder
- ■ thermomechanischen Aufschließverfahren hergestellter Aufschluß sein. Gewöhnlich wird das Holz bei einer
■ niedrigen Konsistenz aufgeschlossen und dann zum Entfernen von Feuchte gepreßt, obwohl der nach einem
thermomechanischen Aufschließverfahren in einem Doppelscheiben-Refiner hergestellte Zellstoff direkt dem
. ,j Trockner zugeführt werden kann.
ί Die trockenen Holzzellstoffasern können aus ihrer Dispersion in der Luft in einer herkömmlichen Vorrich-
tung, beispielsweise in einem Zyklonseparator abgetrennt werden. Die aus dem Zyklonseparator austretende
ί. Luft wird in zwei Ströme aufgeteilt. Der eine Strom wird zum Brenner zurückgeführt, während der andere in die
' .· ' Atmosphäre abgegeben wird, wahlweise nach Entziehen von Wärme aus diesem Strom. Der Anteil der Luft, der
wieder zurückgeführt wird, beträgt gewöhnlich 55 bis 75 Prozent, wenn das Trocknungssystem so betrieben
wird, daß ein konstanter Sauerstoffwert in der Luft aufrecht erhalten wird, die mit dem Zellstoff in Kontakt
: gebracht wird.
.: Es muß dafür gesorgt werden, daß die mit dem Brennstoff am Brenner in Kontakt kommende Luft einen
:': ausreichend hohen Sauerstoffgehalt hat um die Verbrennung aufrecht zu erhalten.' Dem Brenner wird vorzugs-
■-:i" weise Frischluft getrennt zugeführt so daß die Luft, die zuerst mit dem Brennstoff in Kontakt kommt, im
* ' wesentlichen insgesamt Frischluft ist in welcher der Brennstoff verbrennt Die Frischluft beträgt etwa 14 bis 25
;■;.'. Prozent der gesamten, in den Brenner eintretenden Luft ic
ti Die umgewälzte Luft enthält Feuchte, die aus dem Holzzellstoff extrahiert wurde. Überraschenderweise
■;; erweist sich dies als sehr vorteilhaft Der Wasserdampf hat eine höhere spezifische Wärme pro Volumeneinheit
■ ;r als die Luft Das bedeutet daß weniger feuchte Luft proportional zum Holzzellstoff erforderlich ist als benötigt
, - würde, wenn trockene Luft mit der gleichen Temperatur verwendet würde. So kann ein höherer Durchsatz an
'■''■ Holzzellstoff, beispielsweise bis zu 25 Prozent mehr Durchsatz, erreicht werden, wenn der Feuchtegehalt der
:: erhitzten Luft die mit dem Zellstoff in Kontakt gebracht wird, 50 Volumenprozent beträgt Darüber hinaus
reduziert die Feuchte in der Luft zusätzlich die Gefahr, daß ein Feuer entsteht. Der Feuchtegehalt der erhitzten
Luft, die mit dem Zellstoff in Kontakt gebracht wird, beträgt vorzugsweise mehr als 30 Volumenprozent. Wenn
Iΐ der Feuchtegehalt der Luft weniger als 30 Volumenprozent beträgt, wird die Gefahr des Entstehens eines Feuers
'φ bei Sauerstoffkonzentration von 8 bis 10 Volumenprozent in der erhitzten Luft, die mit dem Zellstoff in Kontakt
pf kommt reduziert, jedoch nicht ganz ausgeschlossen, wenn der Sauerstoffgehalt nicht unter S Volumenprozent
|S liegt Wenn der Feuchtegehalt der erhitzen Luft die mit dem Zellstoff in Kontakt gebracht wird, mehr als 30
|ΐ Volumenprozent beträgt ist die Gefahr des Entstehens eines Feuers im wesentlichen für alle Sauerstoffkonzen-
tra tioncn unter 10 Volumenprozent beseitigt
Anhand der Zeichnung, die schematisch in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht eine Vorrichtung zur
Anhand der Zeichnung, die schematisch in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht eine Vorrichtung zur
Duchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Trocknen von Holzzellstoff zeigt, wird die Erfindung
beispielsweise näher erläutert
Die gezeigte Vorrichtung hat einen Brenner 1, einen Hochturbulenztrockner 2 und einen Zyklonseparator 3.
Der Brenner 1 hat einen Brennstoffeinlaß 4, der in einer Düse 5 endet, einen Einlaß 6 für rückgeführte Luft und
einen Einlaß 7 für Frischluft Die Düse 5 und der Frischlufteinlaß 7 münden im Inneren eines inneren Gehäuses 8,
so daß die mit dem Brennstoff an der Düse 5 in Kontakt kommende Luft im wesentlichen insgesamt Frischluft ist
Der Auslaß 9 des Brenners führt zum Trockner 2.
Der Trockner 2 hat eine Welle 11, welche einen Rotor 12 trägt und ein Gebläse 13 mit radialen Schaufeln 14.
Der Trockner 2 hat eine Welle 11, welche einen Rotor 12 trägt und ein Gebläse 13 mit radialen Schaufeln 14.
Der Rotor 12 trägt Zähne 15, die in konzentrischen Kreisen auf einer seiner Flächen angeordnet sind. Eine
weitere Reihe von Zähnen 16 steht aus dem Gehäuse 17 des Trockners 2 in konzentrischen Kreisen vor, die
:ΐ- zwischen den Kreisen von Zähnen 15 angeordnet sind
' · Der Brennerauslaß 9 ist an einen Zellstoffeinlaßkanal 19 angeschlossen, ehe er durch eine Einlaßöffnung 20 in
den Innenraum des Gehäuses 17 des Trockners 2 geht Durch eine Öffnung 23 besteht eine Verbindung zwischen
h der Rotorkammer 21 und der Gebläsekammer 22. Die Abführung aus der Gebläsekammer 22 erfolgt über einen
I Austrittskanal 24, der zu dem Zyklonseparator 3 führt
ί Der Zyklonseparator 3 ist in herkömmlicher Weise gtbaut und hat einen Auslaß 46 für das getrocknete
~ΐ Holzzellstoffprodukt und ein Auslaßrohr 27 für die davon separierte Luft. Das Auslaßrohr 27 schließt an zwei
U Rohre 29 und 30 an, von denen das Rohr 29 zur Atmosphäre geöffnet ist Das Rohr 30 führt zum Einlaß eines
pi Gebläses 31, welches einen Teil der aus dem Auslaßrohr 27 austretenden Luft zum Einlaß 6 des Brenners 1 über
; ein Rohr32 zurückführt
i- Anhand der nachstehenden Beispiele wird die Erfindung näher erläutert.
;; Beispiel 1
ί Unter Verwendung der in der Zeichnung gezeigten Vorrichtung wird der Brenner 1 so eingestellt, daß
96,6 m'/min Luft bei 450° C durch den Auslaß 9 hindurchgehen. Dem Trockner 2 wird über den Einlaß 19 mit
: einem Mengenstrom von 890 kg/h auf nasser Basis Holzzellstoff mit 50 Prozent Feststoffen zugeführt. Die
Temperatur der aus dem Austrittskanal 24 des Trockners ">. au ,tr-stenden Luft beträgt etwa 120° C.
;.; Die längs des Auslaßrohrs 27 strömende Luft wird in zwei Ströme in den Rohren 30 und 29 in einem Verhältnis
V' von 2,0 :1 aufgeteilt. Der Anteil der zurückgeführten Luft und der Frisciauft, die in den Brenner S durch die
: Einlasse 6 und 7 eintreten, beträgt bezogen auf das Volumen 5,6 :1. Der Sauerstoffgehalt der durch den Auslaß 9
;v des Brenners 1 austretenden Luft beträgt 4 Volumenprozent.
'' Man erhält einen trockenen lockeren Holzzellstoff bzw. Holzschliff, der nicht angekohlt ist oder gebrannt hat.
Mit der in der Zeichnung gezeigten Vorrichtung wird bei einem Versuch mit größeren Mengen dem Trockner
Holzzellstoff mit 45 Prozent Feststoffen auf nasser Basis in einer Menge von 7600 kg/h zugeführt. Durch den
Auslaß des Brenners strömen 760 m3/min Luft mit einer Temperatur von 450°C. Die Temperatur der aus dem
Trockner austretenden Luft beträgt 120°C.
Die Luft aus dem Auslaßrohr 27 vom Zyklonseparator wird in zwei Ströme in den Rohren 30 und 29 in einem
Anteil von 1,5 :1 aufgeteilt. Der Anteil der zurückgeführten Luft und der Frischluft, die in den Brenner eintreten,
beträgt auf das Volumen bezogen 4,6 :1. Der Sauerstoffgehalt der aus dem Auslaß des Brenners austretenden
Luft liegt bei 8 Volumenprozent. Es wird ein trockener lockerer Holzzellstoff ohne Ankohlen oder Brennen hergestellt.
B e i s ρ i e I
Bei diesem Beispiel soll die Neigung des trockenen Zellstoffs zum Brennen in verschiedenen Atmosphären
untersucht werden. In der Mitte eines Rohres mit einem Durchmesser von 2 cm und einer Länge von 65 cm
werden gleiche Stücke des trockenen Zellstoffs angeordnet. Längs des Rohres strömt Luft mit 9,44 l/min, wobei
das Rohr in einem Ofen auf 475°C erhitzt wird. Der Zellstoff wird durch den offenen Auslaß des Rohres
ίο beobachtet, wobei ein Glühen oder eine Funkenbildung am Zellstoff vermerkt wird. Dieser Versuch ist ein
strenger Test, der die Situation des Zellstoffs simuliert, der unerwartet in dem Trockner hängenbleibt. Die
Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle zusammengefaßt.
Zusammensetzung der Trocknungsluft in Vol-% | Stickstoff | I | Feuchte | Beobachtung |
Sauerstoff | 86 | NULL | ||
14 | 89 | NULL | starkes Glühen | |
11 | 90 | NULL | starkes Glühen | |
10 | 91 | NULL | starkes Glühen und Funken | |
9 | 93 | NULL | schwaches Glühen und Funken | |
7 | 95 | NULL | keine sichtbare Reaktion | |
5 | 76 | 10 | keine sichtbare Reaktion | |
14 | 78 | 10 | starkes Glühen | |
Π | 80 | 10 | starkes Glühen | |
10 | 81 | 10 | starkes Glühen und Funken | |
9 | 83 | 10 | schwaches Glühen und Funken | |
7 | 85 | 10 | keine sichtbare Reaktion | |
5 | 56 | 30 | keine sichtbare Reaktion | |
14 | 59 | 30 | starkes Glühen | |
11 | 60 | 30 | schwaches Glühen | |
10 | 61 | 30 | schwaches Glühen und Funken | |
9 | 63 | 30 | nur Funkenbildung | |
7 | 65 | 30 | keine sichtbare Reaktion | |
5 | 46 | 40 | keine sichtbare Reaktion | |
14 | 49 | 40 | starkes Glühen | |
11 | 50 | 40 | schwaches Glühen | |
10 | 51 | 40 | schwaches Glühen und Funken | |
9 | 53 | 40 | keine sichtbare Reaktion | |
7 | 55 | 40 | keine sichtbare Reaktion | |
5 | 36 | 50 | keine sichtbare Reaktion | |
14 | 39 | 50 | starkes Glühen | |
11 | 40 | 50 | schwaches Glühen und Funken | |
10 | 41 | 50 | schwaches Glühen | |
9 | 43 | 50 | keine sichtbare Reaktion | |
7 | 45 | 50 | keine sichtbare Reaktion | |
5 | keine sichtbare Reaktion | |||
Hierzu 1 Blau Zeichnungen |
Claims (6)
1. Verfahren zum Trocknen von Holzzellstoff, bei welchem Luft in einem Brenner auf eine Temperatur von
3000C bis 6000C durch Verbrennen eines Brennstoffs in Luft erhitzt wird, die erhitzte Luft mit dem Holzzellstoff
in Kontakt gebracht wird und die Luft und der Holzzellstoff einer Wirbelung in einem Trockner
unterworfen werden, der zueinander entgegendrehende Elemente aufweist, die bei der Drehung so ineinandergreifen,
daß die getrockneten Holzzellstoffasern in der Luft dispergiert werden, die aus dsm Trockner
austritt, und die getrockneten Holzzellstoffasern von der Luft getrennt werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der auf diese Weise separierten Luft in den Brenner zurückgeführt wird, so daß die
dem Brenner zugeführte Luft Frischluft und umgewälzte Luft enthält, wobei der Anteil von Frischluft derart
ist, daß die erhitzte Luft, die mit dem Holzzellstoff in Kontakt gebracht wird, einen Sauerstoffgehalt von
weniger als 10 Volumenprozent hat
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erhitzte Luft, die mit dem Holzzellstoff in
Kontakt gebracht wird, einen Sauerstoffgehalt von 3 bis 8 Volumenprozent hat
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil der umgewälzten Luft derart
bemessen wird, daß die erhitzte Luft, die mit dem Holzzellstcff in Kontakt gebracht wird, einen Feuchtegehalt
von mehr als 30 Volumenprozent hat
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß 55 bis 75 Volumenprozent
der VÄ2 den getrockneten Holzzellstoffasern separierten Luft zu dem Brenner zurückgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4. dadurch gekennzeichnet daß die Frischluft dem Brenner
getrennt zugeführt wird, so daß die Luft, mit welcher der Brennstoff zuerst in Kontakt kommt, hauptsächlich
Frischluft ist, in welcher der Brennstoff brennt
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet daß die Frischluft 14 bis 25
Volumenprozent der Gesamtluft beträgt, die in den Brenner eintritt
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