DE2842688C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen
von wassergekühlten, Kühlröhren enthaltenden Hochtemperatur-
Turbinenschaufeln gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein derartiges Verfahren ist aus der US-PS 37 73 506 bekannt.
Die US-Patentschriften 34 45 481 und 34 46 482 beschreiben strukturelle
Anordnungen für die offene Flüssigkeitskühlung von Gasturbinenschaufeln.
Die US-PS 34 45 481 beschreibt eine Schaufel
mit an beiden Enden offenen Kühlkanälen, die durch eine Reihe von
Rippen, die einen Teil des Kernabschnittes der Schaufel bilden,
und einer Metallhaut gebildet sind, die den Kern überdecken und
mit den Rippen verschweißt sind. Gemäß der US-PS 34 46 482 wid
Wasser unter Druck in die hohlen geschmiedeten oder gegossenen
Turbinenschaufeln gespritzt. Weiterhin beschreibt die US-PS 36 19 076
ein offenes Kühlsystem, bei dem eine Turbinenschaufel
aus einem mittleren, tragflächenförmigen Holm besteht, der mit einem
Blech aus einem Metall umhüllt ist, das eine sehr hohe thermische
Leitfähigkeit, wie beispielsweise Kupfer, aufweist. Benachbart
zu dem Holm sind in die Blechfläche der Umhüllung Nuten bzw.
Rillen eingearbeitet, die zusammen mit der glatten Oberfläche
des Holmes Kühlkanäle bilden, die über die Oberfläche der Turbinenschaufel
verteilt sind.
Bei den in den US-Patentschriften 34 45 481 oder 36 19 076 beschriebenen
Konfigurationen bestehen gewisse Nachteile bei der
Ausbildung der Flüssigkeitskühlkanäle durch Verbinden einer Metallhaut
mit dem Kern. Wenn beispielsweise eine Lötung verwendet
wird, um die Metallhaut zu verbinden, dann werden einige Kanäle
der Turbinenschaufeln verstopft und mit Lötmaterial zugedeckt.
Es sind ferner ganz hervorragende Verbindungen erforderlich zwischen
dem Kern und der Haut, um das Wasser in einer vollständigen Kanalströmung
unter extrem hohen hydraulischen Drücken einzuschließen,
die aus den Zentrifugalkräften während des Betriebes der Turbine
resultieren. Zusätzlich können irgendwelche Risse in der Haut eine
Leckage des Kühlmittels und somit eine Zerstörung der Schaufel
bewirken.
Viele der bisher bestehenden Nachteile werden durch eine Gasturbinenschaufel
überwunden, die aus der deutschen Patentanmeldung
P 27 54 896.5 bekannt ist. Dort werden in wassergekühlten
Turbinenschaufeln Kühlwasserkanäle gebildet unter Verwendung
vorgeformter Röhren, die unter einer äußeren Schutzschicht
angeordnet sind, die aus einer inneren Haut zur Ausbildung
einer hohen thermischen Leitfähigkeit und einer äußeren Haut
zum Schutz vor Hitzekorrosion aufgebaut ist. Dabei ist die
Schaufel aus einer Nickel- oder Kobaltbasislegierung oder
einer Chrom-Nickel-Eisen-Legierung gegossen, die Röhren bestehen
aus einer Chrom-Nickel-Eisen-Legierung, die innere Haut
besteht aus Kupfer und die äußere Haut aus FeCrAlY oder
einer Legierung, die aus 50 bis 80 Gew.-% Nickel und 20 bis
50 Gew.-% Chrom besteht.
Weiterhin sind in den US-Patentschriften 39 28 901 und
39 52 939 Verfahren beschrieben zum Befestigen einer Umhüllung
an einem konvex-konkaven Substrat, wie beispielsweise einem
Luftflügel oder einer Turbinenschaufel, unter Verwendung von
isostatischen Preßtechniken. Die darin beschriebenen Verfahren
haben jedoch bei Anwendung auf die Fertigung von Turbinenschaufeln
mit vorgeformten Röhren die Neigung, die Röhren zu knicken
bzw. zusammenzuklappen. Wenn Glas als Material für eine Umhüllung
oder die Kühlröhren verwendet wird, wie es in der
obengenannten US-PS 37 73 506 beschrieben ist, kann das
geschmolzene Glas in die Röhren eintreten, und es ist dann
schwierig oder nahezu unmöglich, es ohne Beschädigung der
Röhren zu beseitigen.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe beseht deshalb
im wesentlichen darin, ein einfaches und billiges Verfahren
zum Hersellen einer wassergekühlten Turbinenschaufel zu
schaffen, mit dem die Kühlröhren formstabil in komplex geformte
Turbinenschaufeln eingebettet werden können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Maßnahmen gemäß
des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere
darin, daß eine innige Verbindung der verschiedenen
Schaufelkomponenten zu einer einheitlichen Struktur erhalten
wird, die derjenigen von vergütetem, geschmiedetem Kupfer
gleicht. Die hochwertige Struktur ist auch bei komplexen
Schaufelformen erreichbar.
Die Erfindung wird nun anhand der Beschreibung und der Zeichnung
von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 1 ist eine dreidimensionale Ansicht von der Holm/Endwand-
Anordnung zur Fertigung einer entsprechenden Gasturbinenschaufel
mit im voraus gebohrten Löchern;
Fig. 2 ist eine dreidimensionale Ansicht der in Fig. 1 gezeigten
Holm/Endwand-Anordnung mit dem darauf montierten Rohr-
und Hinterkantenblock;
Fig. 3 ist eine Ansicht der Anordnung gemäß Fig. 2, wobei
diese in Weicheisenplatten eingeschlossen ist;
Fig. 4 ist eine Querschnittsansicht einer entsprechenden Gasturbinendüse,
die nach dem Verfahren gemäß eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung hergestellt ist;
Fig. 5 ist ein Fließbild des Verfahrens gemäß der Erfindung.
In Fig. 1 ist eine Anordnung 10 gezeigt, die bei der Herstellung
einer Gasturbinenschaufel brauchbar ist und die aus einem
Holm 12 besteht, an dessen beiden Enden Endwände 14 und 16 befestigt sind,
die parallel oder konzentrisch zueinander angebracht sind. Diese
Endwände 14und 16 weisen eine Vielzahl von Löchern 18 auf, die
an vorbestimmten Stellen in der Nähe des Holmes 12 durch die Endwände
14 und 16 gebohrt oder durch entsprechende Verfahren ausgebildet
sind. Der nächste Schritt bei der Fertigung einer entsprechenden
Turbinenschaufel ist in Fig. 2 gezeigt, wo mehrere
Röhren 20 durch die Löcher 18 in den Endwänden 14 und 16
in ihrer Lage befestigt und entlang der äußeren Oberfläche des
Holmes 12 angeordnet sind. Zusätzlich ist ein Kantenblock 22 mit
nicht gezeigten hindurchführenden Rohrleitungen zwischen den Endwänden
14 und 16 an der Hinterkante des Holmes 12 angebracht.
Die Rohrabschnitte 20 sind, wie gezeigt, somit im Abstand zu
jedem benachbarten Teil angeordnet. Zwischen den Endwänden 14
und 16 sind Stützen 24 befestigt, die als eine Halterung zwischen
den Endwänden dienen und eine Bewegung während der nachfolgenden
Bearbeitung verhindern.
In Fig. 3 ist die Anordnung gemäß Fig. 2 in Weicheisenplatten
30 eingeschlossen, wobei die Löcher 18 mit den eingelöteten oder
eingeschweißten Rohrleitungen offengelassen bleiben. Wie in Fig.
3 gezeigt ist, ist die Anordnung gemäß Fig. 2 abgedichtet, um
einen Mantel 30 zu bilden, der vor der vollständigen Abdichtung
mit Kupfer- oder Nickelpulver gefüllt wird. Die Endwände 14 (nicht
gezeigt) und 16 bilden zwei Seiten des Behälters. Dünne Platten
aus Weicheisen-Paneelen 30 bilden die übrigen vier Seiten des
Behälters und sind mit den Endwänden 14 und 16 und miteinander
verschweißt.
Eine Querschnittsansicht des Holmabschnittes 40 und einer entsprechenden
Schaufel ist in Fig. 4 gezeigt. Der Holm 12 ist auf
seiner äußeren Oberfläche von einer Unterschicht aus Kupfer 42
umgeben, in der die Rohrleitungen 20 eingebettet sind. Die Kupferunterschicht
42, die durch isostatisches Warmpressen des Kupferpulvers
gebildet ist, ist auf seine endgültige Form und die
fertigen Abmessungen maschinell bearbeitet worden. Eine korrosionsbeständige
Umhüllung 44 überdeckt die Kupfer- oder Nickelunterschicht
42, um eine Korrosion durch heiße atmosphärische
Gase zu verhindern, die während der Betriebsbedingungen einer
Gasturbine auftreten.
Fig. 5 ist ein Fließbild des Verfahrens gemäß der Erfindung,
dessen Beschreibung an dem Punkt begonnen werden soll, daß ein
vorgeformter Körper mit Endwänden ausgebildet worden ist. Als
ein Ausführungsbeispiel kann ein vorgeformter Körper, wie er
in Fig. 1 gezeigt ist, gebildet werden, indem die Kernstruktur
durch Zusammenschweißen von Flügel- und Endwandabschnitten gefertigt
wird, die durch Feingießtechnik oder Schmieden hergestellt
sind. Durch die Endwände wird eine Reihe von Löchern gebohrt,
deren Durchmessr mit dem Außendurchmesser der wasserführenden
Rohrleitungen zusammenpaßt. Die Kern- und Rohrleitungsflächen
werden für ein anschließendes Verbinden vorbereitet. Eine
derartige Oberflächenvorbereitung umfaßt Gasblasen, Dampfentfetten
und vielleicht Nickelplattierung und Wärmebehandlung im
Vakuum. Die Rohrleitung geeigneter Zusammensetzung und Größe wird
dann in der Weise gebogen, daß sie mit der erforderlichen Anordnung
übereinstimmt, und sie tritt dann durch die vorher ausgebildeten
Löcher in der Endwand aus. Die Rohrleitung zur Kühlung
der Endwände und des Tragflächenprofils wird dann in dieser
Weise angeordnet. Die Rohrleitung wird dann außerhalb der Endwände
verschweißt oder verlötet, wobei die Verbindung gasleckdicht
sein muß.
Die Schaufelendwände werden dann dazu verwendet, einen Behälter zu
bilden, in dem Weicheisenpaneele mit diesen verschweißt werden.
Vor dem Schweißen der letzten Paneele wird die gesamte Innenfläche
durch leichtes Glasperlenblasen, Wasserstoffreduktion oder
andere geeignete Mittel gereinigt. Der Behälter wird dann unter
Vibration mit Kupfer- oder Kupferlegierungspulver gefüllt.
Alternativ kann ein Nickel- oder
Nickellegierungspulver verwendet werden. Dann wird die verbleibende
Weicheisenpaneele mit dem Evakuationsrohr in ihrer Lage
verschweißt. Es muß äußerste Sorgfalt angewendet werden, um
eine Verunreinigung der Schweißzone durch Kupferpulver zu verhindern.
Die gesamte Anordnung wird auf Vakuumdichtheit geprüft.
Die Anordnung wird Vakuum-entgast bei einer geeigneten Temperatur
und Zeit und dann abgedichtet unter Vakuum aus einem Vakuumsystem.
Die Anordnung wird dann direkt in eine isostatische Warmpresse
eingebracht und unter geeigneten Parametern verfestigt,
die kritische Bedingungen bezüglich Temperatur, Druck und Zeit
beinhalten. Die Temperatur sollte zwischen 815 und 1040°C
liegen. Wenn die Temperatur unter 815°C liegt, wird
die Zeit übermäßig lang, und wenn die Temperatur über 1040°C
hinausgeht, besteht das Risiko, daß das Kupfer schmilzt. Der
brauchbare Druck liegt dann in dem Bereich von 70 bis 1760 bar,
was von der Komplexität der gewünschten Form abhängt.
Weiterhin gilt, daß, je niedriger die Temperatur ist,
desto höher ist der Druck. Die Zeiten liegen in dem Bereich
von ½ bis etwa 4 Stunden, was ausreichen sollte, um das Pulver
auf die theoretische Dichte zu verdichten. Während des mit
einem hohen Druck ausgeübten Preßvorgangs verdichtet sich das
Kupferpulver auf etwa 100% der theoretischen Dichte, während
gleichzeitig die Kupferschicht mit dem Kern und der Rohrleitung
verbunden wird. Die Kühlleitungen sind, wie bereits ausgeführt
wurde, innen gegenüber einem Autoclavdruck offen und sind somit
an einem Knicken oder Zusammenbrechen gehindert. Nach dem Pressen
werden die Weicheisenpaneelen maschinell beseitigt, und die
gewünschte Schaufelfläche wird in die Kupferschicht eingearbeitet.
Die Umhüllung der fertigen Oberfläche kann durch eines verschiedener
anwendbarer Verfahren ausgeführt werden. Beispielsweise
kann eine Umhüllung gemäß der US-PS 39 28 901 ausgeführt werden.
Eine Diffusionsbindung wird erzielt durch Montage der Umhüllung
auf der Kupferunterschicht der Anordnung und indem
alle Schweißstellen in der Umhüllung leckdicht gemacht werden,
um die Unterstruktur vollständig in der Umhüllung einzukapseln.
Die Diffusionsbindung kann dann durch einen heißen isostatischen
Preßvorgang herbeigeführt werden. Die bevorzugten Umhüllungsmaterialien
sind Nickel-Chrom-Legierungen, die im
wesentlichen aus 50 bis 80 Gew.-% Nickel und 20 bis 50 Gew.-%
Chrom bestehen, wobei eine bevorzugte Zusammensetzung Ni-50Cr
ist. Die komplexen Legierungen enthalten eine Reihe von
Elementen, beispielsweise der Typ IN-617, der sich wie folgt
zusammensetzt:
Element Gew.-%
Chrom22%
Aluminium 1%
Kobalt12,5%
Molybdän 9%
Bor 0,003%
Kohlenstoff 0,07%
NickelRest
Das Experiment sollte die Ausführbarkeit des oben beschriebenen
Verfahrens bei einer zusammengesetzten Struktur verdeutlichen,
die viele der durch die derzeitige Gestaltung geforderte Schlüsselmerkmale
aufweist. Die Kernstruktur wurde durch Schweißen von
Endwänden und Stromlinienprofil aus rostfreiem Stahl mit der US-
Typen-No. 304 (max. 0,08% C, max. 2% Mn, max. 0,045% P,
max. 0,030% S, max. 1% Si, 18 bis 20% Cr, 8 bis 12% Ni)
gefertigt. Vor dem Schweißen wurden Löcher von 3,175 mm
(⅛ Zoll) an vorbestimmten Stellen durch die Endwände gebohrt.
Nach dem Verschweißen der Endwände mit dem stromlinienförmigen
Profil wurden Röhren aus rostfreiem Stahl mit der US-Typenbezeichnung
347 (max. 0,08% C, max. 2% Mn, max. 0,045% P,
max. 0,030% S, max. 1% Si, 17 bis 19% Cr, 9 bis 13% Ni)
mit einem Außendurchmesser von 3,175 mm (⅛ Zoll) und einer
Wand von etwa 0,9 mm durch die gebohrten Löcher hindurch entlang
der konkaven Fläche des Stromlinienprofils angeordnet.
Zusätzlich
wurde die Rohrleitung in der Weise gebogen, daß das Stromlinienprofil
an seinem Schnittpunkt mit der Endwand eingeklammert ist.
Alle Rohrleitungen wurden in die äußere Endwandfläche eingeschweißt.
Mit den Endwänden wurden Weicheisenplatten mit einer Dicke von
1,58 mm in der Weise verschweißt, daß ein Behälter
gebildet ist, dessen Innenseite die Stromlinienprofil/Rohrleitungsanordnung
enthält. Vor dem Verschweißen der letzten Platte
wurde die gesamte Anordnung in trocknem Wasserstoff bei 1037°C
vergütet, um alle Oberflächenoxidfilme zu beseitigen.
Der Behälter wurde mit elektrolytischem Kupferpulver gefüllt,
das eine Schüttdichte von 3,2 g/cm³ (36% der theoretischen
Dichte) aufwies. Die letzte Platte, an der ein Evakuationsrohr
angeschweißt war, wurde dann an die letzte Endwandfläche angeschweißt,
um einen vollständig geschweißten Behälter zu ergeben.
Diese Anordnungwurde dann mit dem Massenspektrometer bezüglich
Leckage getestet an allen Schweißverbindungen, um eine Leckdichtheit
sicherzustellen. Der Behälter wurde heißentgast bei 538°C
für 40 Stunden, bevor das Evakuationsrohr durch Hammerschweißung
geschlossen wurde.
Die Anordnung wurde isostatisch warmgepreßt bei 982°C
für 2 Stunden bei einem Druck von 1050 bar. Nach
Herausnahme aus dem Autoclav wurde der Behälter auf Raumtemperatur
in Luft abgekühlt. Der Behälter wurde nach dem Pressen mit Röntgenstrahlen
untersucht, wobei sich zeigte, daß eine gewisse Leitungsbewegung
aufgetreten ist, aber ein Knicken oder Zusammenbrechen der
Rohrleitung wurde vermieden. Eine weitere visuelle Prüfung
zeigte, daß ein Riß in dem Weichstahlbehälter während der Behandlung
im Autoclav aufgetreten war. Dies bewahrheitete sich durch
metallografische Untersuchung, die zeigte, daß das Pulver eine
Dichte von etwa 90% hatte, während eine Teilverbindung des Kupfers
mit den aus rostfreiem Stahl bestehenden Oberflächen erreicht
war. Trotzdem bestätigte dieses Experiment, daß eine pulvermetallurgische
Lösung mit der gleichzeitigen Verdichtung und
Verbindung der Kupfer- oder Kupferlegierungspulver zu einer Rohrleitungen
enthaltenden komplexen Kernstruktur möglich und ausführbar
ist.
Dieses Experiment wurde durchgeführt, um das Vermögen dieser
Technik festzustellen, Kupferpulver mit einer Konfiguration, die
der im Beispiel I verwendeten entsprach, vollständig zu verbinden
und zu verdichten. Weiterhin sollte dieses Experiment die
Verbindungslinien-Strukturen und die Struktur des verdichteten
Kupfers beurteilen und die Richtigkeit nachweisen, daß durch
Pulvermetallurgietechniken ein hoher Grad an elektrischer Leitfähigkeit
(und somit thermischer Leitfähigkeit) erhalten werden
kann. Für diesen Versuch wurde eine etwas einfacherere Struktur
verwendet, die aus zwei Endwänden, einer Mittelstrebe und vier
Röhren bestand. Alle Oberflächen wurden mit Nickel in einer Dicke
von 0,025 bis 0,05 mm plattiert und im Vakuum
wärmebehandelt bei 1038°C/1 Stunde. Wie im Beispiel I
wurde ein Weicheisenbehälter um die Endwände herum geschweißt
und die Schweißstellen durch Glasblasen gereinigt. Der Innenraum
des Behälters wurde mit durch Argon atomisiertes, sauerstofffreies
Kupferpulver hoher Leitfähigkeit mit einer Teilchengröße,
die bei einer Siebung mit einer lichten Maschenweite von 0,25 mm
durchfällt, und dann wurde der obere Deckel mit dem
Evakuationsrohr verschweißt. Es wurde extreme Sorgfalt aufgewendet,
um den Einschluß von Kupfer in das Schweißmetall zu vermeiden.
Nach dem Schweißen wurde die Anordnung auf Leckage untersucht,
im Vakuum untersucht, im Vakuum entgast und durch Hammerschweißung
abgedichtet.
Vor dem isostatischen Warmpressen wurde die Anordnung isostatisch
kaltgepreßt bei einem Druck von 4220 bar, um das
Kupfer vorzuverdichten und einen Hauptanteil der Behälterwandbewegung
während der isostatischen Heißpressung zu eliminieren.
Die gesamte Anordnung wurde isostatisch warmgepreßt bei einer
Temperatur von 982°C, einem Druck von 700 bar
und einer Zeit von 2 Stunden. Danach wurde die Temperatur
auf 600°C abgesenkt, während der Druck aufrechterhalten
wurde, und die gesamte Anordnung wurde dann aus dem
Autoclav herausgenommen und an der Luft abgekühlt. Es zeigte
sich eine vollständige Verdichtung und Verbindung. Die Struktur
der Verbindungslinie zwischen dem Kupfer und der Rohrleitung
aus rostfreiem Stahl wies eine hervorragende Qualität auf. Die
Gesamtstruktur des verdichteten Kupferpulvers ist sehr ähnlich
derjenigen von vollständig vergütetem, geschmiedetem Kupfer.
Die Messung der elektrischen Leitfähigkeit des verdichteten
Kupfers ergab 100% des Internationalen Standards für vergütetes
Kupfer (IACS).
Dieser Versuch hat die Anwendbarkeit der Pulvermetallurgie-Verbindungstechnik
zur Fertigung von komplexen/zusammengesetzten
Komponenten aufgezeigt, die für eine Wasserkühlung von sich
in der Heißgasströmung extrem hoher Temperatur befindlicher
Turbinenteile eignen.
Claims (10)
1. Verfahren zum Herstellen von wassergekühlten, Kühlröhren
enthaltenden Hochtemperatur-Turbinenschaufeln mittels pulvermetallurgischer
Maßnahmen und isostatischen Vermessens,
dadurch gekennzeichnet, daß
- (a) ein vorgeformter Körper gebildet wird, der einen Holm und zwei massive Endwände aufweist, die zwischen sich einen Raum bilden und in denen hindurchführende Öffnungen ausgebildet sind,
- (b) auf der Oberfläche des Holmes die Kühlröhren angeordnet werden, die sich durch die Öffnungen in den Endwänden hindurcherstrecken, und eine leckdichte Verbindung zwichen den Röhren und der Endwand hergestellt wird,
- (c) der somit gebildete Raum mit Metallplatten umschlossen wird, um eine Innenkammer zu bilden,
- (d) die Innenkammer mit einem Metallpulver gefüllt wird, das Kupfer, eine Kupferlegierung, Nickel oder eine Nickellegierung ist,
- (e) das Pulver durch isostatisches Warmpressen verfestigt wird, während die Kühlröhren gegenüber einem Gasdruck offengehalten werden,
- (f) das überschüssige Metall durch maschinelle Bearbeitung beseitigt wird, um eine wärmeleitende Schicht mit den darin eingebetteten Kühlröhren zu bilden, und
- (g) eine korrosionsbeständige Umhüllung über der wärmeleitenden Schicht angebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Körper aus einer Nickelbasislegierung oder einer Chrom-
Nickel-Eisen-Legierung besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühlröhren aus einer Chrom-Nickel-Eisen-Legierung
gebildet sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühlröhren aus Monel bestehen.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die korrosionsbeständige Umhüllung aus einer Legierung
aus im wesentlichen 50 bis 80 Gew.-% Nickel und 20 bis 50
Gew.-% Chrom besteht.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Metallpulver Kupfer oder eine Kupferlegierung ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Pulver Nickel oder eine Nickellegierung ist.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das isostatische Warmpressen bei einer Temperatur von
etwa 815 bis 1040°C, bei einem Druck von 70 bis 1760 bar
und für eine Zeit von 0,5 bis 4 Stunden durchgeführt wird,
um im wesentlichen eine theoretische Dichte zu erzielen.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Körper aus einer Chrom-Nickel-Eisen-Legierung
gegossen ist, das Pulver Kupfer ist und die korrosionsbeständige
Umhüllung Ni-50Cr ist.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das isostatische Warmpressen bei einer Temperatur von
980°C, einem Druck von 700 bar und für eine Zeit von
2 Stunden durchgeführt wird.
Applications Claiming Priority (1)
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