DE2842661C2 - Direktgeheizte Oxidkathode für Elektronenröhren und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Direktgeheizte Oxidkathode für Elektronenröhren und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
— das Basismetall eine Korngröße von 4 bis 10 μπι
besitzt und
— eine Zwischenschicht aus Platin oder Rhenium zwischen dem Basismetall und der elektronenemittierenden
Oxidschicht vorgesehen ist
2. Kathode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Basismetall 20 bis 28 Gew.-%
Wolfram enthält und die Zwischenschicht aus Platin besteht und 100 bis 200 nm dick ist.
3. Verfahren zur Herstellung der Kathode nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch folgende
Verfahrensschritte:
Glühen eines Basismetalls aus einer Legierung auf Nickelbasis, die Wolfram in fester Lösung
bis etwa zu dessen Löslichkeitsgrenze sowie eine sehr kleine Menge einer reduzierenden Verunreinigung
enthält, bei 1000 bis 12000C in der
Weise, daß das Basismetall nach dem Glühen eine Korngröße von 4 bis 10 μπι besitzt.
Aufbringen einer Zwischenschicht aus Platin oder Rhenium auf das Basismetall und
Aufbringen einer elektronenemiuicrenden Oxidschicht aus Erdalkalimetalloxid auf die Zwischenschicht.
Aufbringen einer Zwischenschicht aus Platin oder Rhenium auf das Basismetall und
Aufbringen einer elektronenemiuicrenden Oxidschicht aus Erdalkalimetalloxid auf die Zwischenschicht.
Die Erfindung betrifft direktgeheizte Oxidkathoden für Elektronenröhren, wie sie beispielsweise in Fernseh-Bildröhren
verwendet werden, mit kurzer Aufheizzeit bis zur Erreichung des normalen Betriebszustands nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung. Eine Kathode nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 ist aus der DE-OS 26 35 289 bekannt.
Früher verwendete Kathoden für Fernseh-Bildröhren waren zumeist indirekt geheizt, wobei als Basismetall
der Kathode eine Nickel-0,05% Mg-Legierung oder eine Nickel-(2—4%) W-Lcgierung verwendet wird, die
jeweils noch eine reduzierende Verunreinigung enthält. Bei diesem Typ von Kathodenheizung wird die Wärmestrahlung
eines Wolfram-Heizdrahts ausgenutzt, der in eine K.athodenhülse eingesetzt ist. Bei herkömmlichen
Fernseh-Bildröhren dauert es entsprechend etwa 30 s bis ein normales Bild auf dem Bildschirm erscheint. Zur
Behebung dieses Nachteils, der auch durch Verringerung des Durchmessers des Wolfram-Heizdrahts nicht
völlig vermieden werden kann, wurden deshalb direktgeheizte Oxidkathoden entwickelt, mit denen eine erheblich
kürzere Aufheizzeit und dementsprechend eine praktisch sofortige Erzielung eines Bilds möglich ist.
Eine solche direktgeheizte Oxidkathode ist in der DK-OS 26 35 289 beschrieben. Sie besteht aus einer Trägerplatte
aus einem Basismetall aus einer Legierung auf Nickelbasis, die zur Erhöhung der Hochtemperaturfestigkeit
20 bis 30 Gew.-% W und 03 bis 5,08 Gew.-% Zr enthält.
Bei direktgeheizten Kathoden darf das Basismetall nur 30 bis 40 μΐη dick sein, weshalb der Gehalt an reduzierenden
Verunreinigungen etwa fünfmal größer ist als bei indirekt geheizten Kathoden von etwa 150 μπι Dikke.
Wenn beispielsweise Zirkonium, dessen hohe Diffusionsgeschwindigkeit
als reduzierende Verunreinigung gut bekannt ist, dem Kathodenmetall zugesetzt wird,
beträgt die erforderliche Konzentration an Zirkonium 0,3bisO,5Gew.-0/o.
Ein typisches Basismetall für derartige bekannte direktgeheizle
Kathoden weist beispielsweise die Zusammensetzung Ni-28 Gew.-% W-0,4 Gew.-% Zr auf.
Bei derartigen herkömmlichen direktgeheizten Oxidkathoden tritt jedoch trotz der hervorragenden mechanischen
und elektrischen Eigenschaften das Problem der Instabilität der Emissionseigenschaften auf. In Kathodenmetallen
mit einem hohen Wolframgehalt von 20 bis 28 Gew.-% tritt ein bekannter Weise durch Reaktion
von Wolframoxid mit Erdalkalimetalloxiden an der Grenzfläche zwischen dem Basismetall und der Erdalkalimetalloxidschicht
in außerordentlich starkem Maße eine Wolfram-Grenzschicht auf, die andererseits bei gewöhnlichen
Kathodenmetallen mit kleinem Wolframgehalt von beispielsweise 2 bis 4 Gew.-% unproblematisch
ist. Eine solche extreme Bildung der Wolfram-Grenzschicht führt zu einer Ablösung der Oxidschicht, was
wiederum zu einer Verschlechterung oder zu Schwankungen der Emissionseigcnsehaften führt, aufgrund deren
entsprechende Kathodenmetalle nicht die zu fordernde Zuverlässigkeit und Stabilität im Betrieb aufweisen
(vgl. die US-PS 28 33 647 und 33 74 385 sowie die JP-AS 36-6 918).
Aus der Monographie »Materials and Techniques for Electron Tubes« von W. H. Kohl, General Telephone
& Electronics, Technical Series. Reinhold Publishing Corp., 1960 Seiten 532 und 533 sowie 558 bis 563, ist es
ferner bekannt, zwischen dem Basismetall der Kathode und der clcktronenemittierenden Schicht eine Zwischenschicht
aus Platin vorzusehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Oxidkathode
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 so weiterzubilden, daß bessere Emissionseigenschaften erzielt
werden und eine Ablösung der Oxidschicht noch wirkungsvoller vermieden wird, sowie ein Herstellungsverfahren
für eine solche Oxidkathode anzugeben.
Diese Aufgabe wird bei einer Oxidkathode nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 erfindungsgemäß durch
die im kennzeichnenden Teil der Ansprüche 1 und 3 gelöst.
Die Erfindung beruht auf der überraschenden Feststellung, daß die Bildung der unerwünschten Grenzschicht
zwischen dem Basismctall und der elektronenemitticrcnden
Oxidschicht von der Korngröße des Basismetalls abhängig ist und durch Korngrößen im Be-
bo reich von 4 bis 10 μιη, die sich durch Glühen bei 1000 bis
1200'C erzeugen lassen, haltbare Oxidschichten mit über lange Betriebszeiten gleichbleibenden Emissionseigenschaften
cri'ielbar sind.
Der Woll'ramgchall des Basismctalls liegt vor/.ugs-
M weise im Bereich von 20 bis 28u/o; wenn er weniger als
20Gew.-% betragt, sind die Hochtempcrauirfestigkcit
und der spezifische Widerstand des Basismetalls verringert, was ungünstig ist. Wenn der Wolframgehalt des
Basismetalls andererseits über 28 Gew.-°/o liegt, wird eine
intermetallische Verbindung gebildet, die in ebenfalls unvorteilhafter Weise die Gleichmäßigkeit der Emissionseigenschaiten
verschlechtert.
Der Wolframgehalt beträgt noch bevorzugter 25 bis
28 Gew.-%.
Als reduzierende Verunreinigungen können Zirkonium und/oder Hafnium verwendet werden; ihre Menge
kann innerhalb des Konzentrationsbereichs liegen, der bei herkömmlichen Kathoden gewöhnlich angewandt
wird. Gute Ergebnisse werden beispielsweise mit etwa 0,4 Gew.-% Zirkonium oder Hafnium erzielt. Die Verwendung
von Zirkonium und Hafnium als Reduktionsmittel in Kathodenblechen ist bekannt.
Die Korngröße der das Basismetall bildenden Legierung
auf Nickelbasis liegt im Bereich von 4 bis 10 μίτι:
hierdurch wird die Bildung der Grenzschicht zwischen dem Basismetall und der elektronenemittierenden Oxidschicht
beträchtlich verringert. Wenn die Korngröße unter 4 μπι liegt, tritt keine zufriedenstellende Wirkung
auf, während das Basismetall bei Korngrößen über 10 μηι in unvorteilhafter Weise Kornbruch zeigen
kann.
Die Dicke der aus Platin oder Rhenium bestehenden Zwischenschicht muß 100 bis 200 nm (1000 bis 2000 Ä)
betragen. Wenn die Dicke dieser Schicht unter 100 nm
liegt, tritt keine zufriedenstellende Wirkung auf. Wenn ihre Dicke andererseits über 200 nm liegt, wird keine
entsprechend hohe Steigerung ihrer Wirksamkeit festgestellt, woraus eine Sättigungstendenz folgt. Gleichzeitig
werden die entsprechenden Kosten durch Erhöhung der Schichtdicke unvermeidlich erhöht. Bei kleiner
Schichtdicke kann die Bildung der Grenzschicht aufgrund der Anwesenheit der aus Platin oder Rhenium
bestehenden Zwischenschicht in vorteilhafter Weise vermieden werden, wobei zugleich in ebenso vorteilhafter
Weise eine stabile Elektronenemission im Betrieb derartiger Kathoden erzielt werden kann, da die größte
Menge des Platins oder Rheniums bereits bei der Herstellung der Kathode im Basismetall gelöst wurde, wodurch
die Diffusion der reduzierenden Verunreinigung durch diese Schicht nicht verhindert wird. Nachdem
Rhenium sehr teuer und hinsichtlich der Oxidationsbeständigkeit etwas schlechter als Platin ist, wird Platin
gegenüber Rhenium bevorzugt.
Das für die Oxidschicht aus dem elektronenemittierenden Material verwendete Erdalkalimetalloxid besteht
in bekannter Weise aus einem Gemisch von Bariumoxid, Strontiumoxid und Calciumoxid, deren Atomverhältnis
Ba : Sr : Ca im allgemeinen 0,5 : 0,4 : 0,1 beträgt.
Die erfindungsgemäßen Oxidkathoden können nach folgender Verfahrensweise mit den nachstehenden
Schritten leicht hergestellt werden:
a) Glühen eines Basismetalls aus einer Legierung auf Nickelbasis, die Wolfram in fester Lösung bis etwa
zu dessen Löslichkeitsgrenze sowie eine sehr kleine Menge einer reduzierenden Verunreinigung enthält,
bei 1000 bis 12000C in der Weise, daß das Basismetall nach dem Glühen eine Korngröße von
4 bis 10 μπι besitzt,
b) Aufbringen einer Zwischenschicht aus Platin oder Rhenium auf das Basismetall und
c) Aufbringen einer elektronenemittierenden Oxidschicht aus Erdalkalimetalloxid auf die Zwischenschicht.
Zur Erzielung der angestrebten Korngroße des Basjsmetalls
von 4 bis 10 μπι muß die als Basismetall eingesetzte
Legierung auf Nickelbasis bei 1000 bis 1200°C getempert bzw. geglüht werden. Wenn das Glühen bei
einer Temperatur unter 1000° C durchgeführt wird, kann eine Korngröße 4 μπι nicht erreicht werden, während
Glühen bei einer Temperatur über 12000C zu Korngrößen über 10 μίτι führt, was unvorteilhaft ist.
Die Glühdauer hängt von der Glühtemoeratur ab. Sie
ίο beträgt beispielsweise etwa 30 min, wenn das Glühen bei 1l00°C vorgenommen wird; bei höherer Temperatur
muß die Glühdauer entsprechend verkürzt werfen, während sie andererseits bei niedriger Temperatur verlängert
werden muß. Es ist entsprechend günstig, die Glühdauer bei verschiedenen Temperaturen experimentell
zu bestimmen, bei der das Basismetall unter d,en gewählten Bedingungen eine Korngröße von 4 bis
10 μιη erhält.
Die Zwischenschicht aus Platin oder Rhenium wird üblicherweise durch Aufdampfen im Vakuum erzeugt,
kann jedoch auch durch andere übliche Verfahren aufgebracht werden, beispielsweise durch Plattierung.
Bei den erfindungsgemäßen Oxidkathoden tritt eine nur sehr geringe Verschlechterung der Emissionseigenschäften
auf, und ein Ablösen der Oxidschicht aus dem elektronenemittierenden Material wird in zufriedenstellender
Weise vermieden, auch wenn die Kathode über sehr lange Zeiten betrieben wird. Die Bildung einer
Wolfram-Grenzschicht wird ferner unterdrückt.
Durch eine Zwischenschicht aus Platin oder Rhenium von 100 bis 200 nm Dicke kann zugleich eine Oxidation des Basismetalls bei der Herstellung z. B. von Fernseh-Bildröhren in zufriedenstellender Weise verhindert werden.
Durch eine Zwischenschicht aus Platin oder Rhenium von 100 bis 200 nm Dicke kann zugleich eine Oxidation des Basismetalls bei der Herstellung z. B. von Fernseh-Bildröhren in zufriedenstellender Weise verhindert werden.
Bei herkömmlichen Kathoden wird dagegen die Platin- oder Rheniumschicht in das Basismetall hineindiffundiert
und auf diese Weise gewissermaßen verbraucht und kann daher nicht als Barriere gegen die Diffusion
der reduzierenden Verunreinigungen wirken.
Aufgrund der Zusammensetzung des Basismetalls weisen die erfindungsgemäßen Oxidkathoden hohe Temperaturbeständigkeit und hohen elektrischen Widerstand auf; bei ausreichend dünnem Basismetall kann ferner die Aufheizzeit bis zur Erzielung des normalen Betriebszustands verkürzt werden.
Aufgrund der Zusammensetzung des Basismetalls weisen die erfindungsgemäßen Oxidkathoden hohe Temperaturbeständigkeit und hohen elektrischen Widerstand auf; bei ausreichend dünnem Basismetall kann ferner die Aufheizzeit bis zur Erzielung des normalen Betriebszustands verkürzt werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert; es zeigt
F i g. 1 eine graphische Darstellung der Abhängigkeit
der Größe der gebildeten Grenzschicht von der Glühdauer;
F i g. 2 eine graphische Darstellung der Abhängigkeit der Größe der erzeugten Grenzschicht von der Oxidationstemperatur;
F i g. 3A und 3B Diagramme zur Abhängigkeit der Gewichtszunahme durch Oxidation von der Dicke der
Platin-Zwischenschicht;
Fi g. 4 eine graphische Darstellung der Abhängigkeit
der Größe der erzeugten Grenzschicht sowie der Korngröße von der Glühtemperatur;
F i g. 5 eine graphische Darstellung der Abhängigkeit der Größe der gebildeten Grenzschicht für verschiedene
Glühtemperaturen von der Glühdauer;
F i g. 6A eine schematische Darstellung einer Elektronenröhren-Kathode,
die einem Ausführungsbeispiel der b5 Erfindung entspricht,
Fig. 6B eine Querschnittsansicht der Kathode von
Fig. 6A längs der Linie VlIB-VIiB und
F i g. 7 eine graphische Darstellung der Abhängigkeit.
des Emissionsstroms von der Betriebsdauer für verschiedene Kathoden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Bei der Herstellung von Fernseh-Bildröhren im technischen Maßstab gibt es drei Verfahrensschritte, bei denen
eine Oxidation des Basismetalls unvermeidlich ist. Dies sind der Schritt des Anschmelzens der Elektronenstrahlerzeuger
an die Bildröhre mit einem Gasbrenner, der Schritt des Entgasens der Strahlerzeuger sowie der
Verfahrensschritt der Zersetzung der verwendeten Erdalkalimetallcarbonate.
Beim ersten der genannten Verfahrensschritte
wird die Kathode etwa 5 min lang unter Atmosphärenbedingungen auf 400 bis 450° C aufgeheizt,
während die Kathode bei den letzten beiden Verfahrensschritten im Vakuum bei 1,3 ■ 10~2 bis
1,3 · IO-3 mbarpO-2 bis 10-J Torr) etwa 3 min lang auf
7000C erhitzt wird. Wenn die Oberfläche des Basismetalis
aus der Ni-W-Legierung einmal oxidiert ist, wird
eine entsprechend große Grenzschicht des Wolfram-Systems gebildet. Die Gegenwart dieser Grenzschicht des
Wolfram-Systems fördert die Bildung einer Grenzschicht einer Verbindung einer reduzierenden Verunreinigung
wie beispielsweise des Zirkonium-Systems. Auf diese Weise wird die Emission einer entsprechenden
Kathode verringert und die Wahrscheinlichkeit für die Ablösung der Oxidschicht gleichzeitig sehr erhöht. Aus
diesem Grund wird die Oberfläche des Basismetalls mit einem Material beschichtet, das oxidationsbeständig ist
und die Emissionseigenschaften nicht nachteilig beeinflußt.
Die Bildung der obenerwähnten Grenzschicht kann in einem Modellversuch durch Erhitzen in einem elektrischen
Ofen simuliert werden. Auf diese Weise wurden Teststücke folgendermaßen hergestellt:
Eine Ni-28,0 Gew.-% W-0,4 Gew.-% Zr-Legierung wurde als Basismetall eingesetzt.
Hieraus wurden drei Arten von Kathodenblechen von 1 cm stellt:
1. Durch Schneiden der Legierung als solcher zu Kathodenblechen:
2. durch Aufdampfen einer 150 nm dicken Nickel-Zwischenschicht
auf der Oberfläche des Legierungsblechs im Vakuum und anschließendes Schneiden sowie
3. durch Aufdampfen einer 150 nm dicken Platin-Zwi- 50
schenschicht auf der Oberfläche der Legierung im τ5<ϋ'ϋΠΊ üüu anschließendes Schneiden der rcSültierenden
Legierung.
Im Anschluß daran wurden Teststücke nach folgenden drei Verfahrensweisen hergestellt, deren Eigenschaften
jeweils untersucht wurden:
1. Das zuvor 30 min bei 9000C geglühte Basismetall
ohne Zwischenschicht wurde mit einem Erdalkalimetallcarbonat (Bao.5Sro.4Cao.!) CO3 durch Aufsprühen
beschichtet, dann 0,5 bis 10 h bei 10000C im Vakuum gehalten und schließlich auf Raumtemperatur
abgekühlt, wonach das gebildete Erdalkalimetalloxid mit absolutem Äthanol entfernt wurde;
die Grenzschicht auf der Oberfläche des Basismetalls wurde durch Röntgenbeugung (Cuio.-Strahlung,
Ni-Filter, Spannung 40 kV, Strom 30 mA) untersucht. Die Beugung bei 2Θ = 29,5°C wurde
Ba1WOh zugeordnet, die Beugung bei 2Θ = 30,20C
entsprechend BaZrOi.
Die Beziehung zwischen der Glühdauer bei 1000° C und der Größe der erzeugten Grenzschicht
geht aus Fig. 1 hervor, in der Kurve 1 dem Fall einer Grenzschicht aus BajWOb und Kurve 2 dem
Fall einer Grenzschicht aus BaZrOj entsprechen, wobei die Größe der gebildeten Grenzschicht als
Höhe des entsprechenden Röntgenbeugungspeaks angegeben ist.
Aus F i g. 1 ist ersichtlich, daß BajWOe im ersten
Stadium der Reaktion unter Glühbehandlung in beträchtlichem Ausmaß gebildet wird und die gebildete
Menge mit zunehmender Reaktionsdauer abnimmt. Im Gegensatz dazu wächst BaZrOi mit zunehmender
Reaktionsdauer an den Körnern. Die Zusammensetzung der Grenzschicht ändert sich demgemäß entsprechend folgender chemischer Reaktion:
BaiWOb + Zr-BaZrO) + W + Ba } (1);
hier liegt der Fall eines typischen Doppelaktivators vor.
BajWOb steht in Beziehung zur Oxidation des Basismetalls, wobei die Menge des gebildeten
BajWOb mit zunehmender Oxidation des Basismetalls ansteigt. Bei der Herstellung von Fernseh-Bildröhren
wird daher unter den dabei herrschenden Bedingungen das Basismetall oxidiert und notwendigerweise
Ba3WOb auf dem Basismetall gebildet.
Das im ersten Stadium der Reaktion gebildete BajWOb trägt nicht zur Emission bei und reagiert
mit der reduzierenden Verunreinigung im Basismetall und wandelt sich dabei in eine andere Grenzschicht
um, beispielsweise in BaZrOj.
Durch die oben beschriebenen Veränderungen an der Grenzfläche zwischen dem Basismetall und
der Erdalkalimetalloxidschicht treten entsprechend Abnahme der Emission bzw. Ablösung der Oxidschicht
auf. Wenn daher ein aus einer Legierung mit einem Gehalt an Wolfram bis etwa zu dessen
Löslichkeitsgrenze in fester Lösung bestehendes Basismetall eingesetzt wird, ist es zur Überwindung
dieser Schwierigkeit vor allem erforderlich, die Bildung von BajWOb durch Beschichten der Oberfläche
des Basismetalls mit einer oxidationsbeständigen Zwischenschicht zu unterdrücken.
Die obengenannten drei Arten von Kathodenblechen wurden durch 10 min Aufheizen an Luft auf verschiedene Temperaturen bis 800° C oxidiert, wonach die oxidierten Oberflächen nach dem Sprühverfahren mit Erdalkalimetallcarbonat beschichtet wurden; im Anschluß daran wurde zur Erzeugung der Erdalkalimetalloxide 30 min im Vakuum auf 10000C erhitzt. Die Grenzschichten der so erzeugten Teststücke wurden danach wie oben beschrieben durch Röntgenbeugung untersucht
Die obengenannten drei Arten von Kathodenblechen wurden durch 10 min Aufheizen an Luft auf verschiedene Temperaturen bis 800° C oxidiert, wonach die oxidierten Oberflächen nach dem Sprühverfahren mit Erdalkalimetallcarbonat beschichtet wurden; im Anschluß daran wurde zur Erzeugung der Erdalkalimetalloxide 30 min im Vakuum auf 10000C erhitzt. Die Grenzschichten der so erzeugten Teststücke wurden danach wie oben beschrieben durch Röntgenbeugung untersucht
Die Beziehungen zwischen der Oxidationstemperatur und der Größe der erzeugten Grenzschicht
gehen aus F i g. 2 hervor, in der die Kurven 3,4 und 5 BaiWOb und die Kurven 6, 7 und 8 BaZrOj entsprechen.
Die Kurven 3 und 6 entsprechen ferner dem Fall eines Kathodenmetalls ohne Zwischenschicht,
die Kurven 4 und 7 dem Fall eines Kathodenmetalls mit Ni-Zwischenschicht und die Kurven
5 und 8 dem Fall eines Kathodenmetalls mit Pt-
Zwischenschicht. Die Größe der gebildeten Grenzschicht ist durch die Größe des Röntgenbeugungspeaks
angegeben.
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, ist es schwierig, die
Bildung von BaiWOh durch eine Ni-Zwischen-Schicht
zu unterdrücken; die Bildung von BajWOh kann jedoch mit Hilfe einer Pt-Zwischenschicht mit
guter Oxidationsbeständigkeit unterdrückt werden. Auch im Fall der Pt-Zwischenschicht geht jedoch
die Wirksamkeit zur Unterdrückung der Bildung von Ba3W0f, allmählich verloren, wenn die Oxidationstemperatur
hohe Werte im Bereich von 700 bis 8000C annimmt, da die Pt-Zwischenschicht beginnt,
sich unter einer festen Lösung in die als Basismetall dienende Ni-W-Legierung hineinzulegieren.
Die vorliegenden Verhältnisse können daher so gedeutet werden, daß die Rolle der Pi-Zwischenschicht
mit der Verhinderung einer Oxidation im Anfangsstadium der Reaktion endet und die Pt-Zwischenschicht
unter Bildung einer festen Lösung in das Basismetall hineinlegiert ist, wenn die Elektronenröhre
betrieben wird.
Das Kathodenblech mit der Pt-Zwischenschicht wurde durch 10 min Aufheizen auf 6000C oder
4200C an Luft oxidiert, worauf die Gewichtzunahme
gemessen wurde. Die erhaltenen Ergebnisse sind in den Fig. 3A und 3B dargestellt. Fig. 3A
entspricht der Oxidationstemperatur von 6000C, F i g. 3B der Oxidationstemperatur von 4200C.
Wie aus den F i g. 3A und 3B ersichtlich ist, ist die Gewichtzunahme durch Oxidation erheblich geringer,
wenn die Dicke der Pt-Zwischenschicht 100 nm
oder mehr beträgt, weshalb die Pt-Zwischenschicht mindestens 100 nm dick sein muß.
Bei direktgeheizten Oxidkathoden aus einer Legierung auf Nickelbasis und 20 bis 28 Gew.-% Wolfram
als Basismetall muß wegen der geringeren Dikke des Basismetalls der Anteil an reduzierender
Verunreinigung wie Zirkonium erhöht werden. Als Folge davon wird nachteiligerweise eine erhebliche
Grenzschicht von Zr-Verbindungen bereits in kurzen Zeiten gebildet. Bei der Oxidkathode nach einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung wird die oxidative Bildung einer Grenzschicht des Wolfram-Systems
durch die Platin- oder Rheniumzwischenschicht auf dem Basismetall unterdrückt, wodurch
sich eine aus Zr-Verbindungen bestehende Grenzschicht mit besonders günstiger Wirkung in nur geringem
Ausmaß bilden kann. Zur Erzielung einer besseren Wirkung muß die Korngröße des Basismetalls
erhöht werden. Dies bedeutet, daß die Korngröße zur Unterdrückung der Diffusion leicht
durch Korngrenzen hindurchdiffundierender Elemente wie Zr durch Glühen des Basismetalls bei
einer hohen Temperatur vergrößert werden muß, wodurch die Diffusionswege für derartige Elemente
verringert werden. Durch Unterdrückung der Diffusion von Zr ist die zur Oberfläche des Basismetalls
transportierte Menge an Zr entsprechend verringert, wodurch wiederum die Bildung der
Grenzschicht entsprechend in beträchtlichem Maße zurückgedrängt ist
Eine 30 min bei verschiedenen Temperaturen in einem Vakuum von 2,7-10-6mbar (2-10-6Torr)
geglühte Platte aus einer Ni-28Gew.-% W-0,4Gew.-%
Zr-Legierung wurde als Basismetall verwendet Auf der Oberfläche des Basismetalls
wurde eine 150 nm dicke Pt-Zwischenschicht aufgebracht; die resultierende Oberfläche wurde anschließend
mit einem Erdalkalimetallcarbonat (Bai,.-,Sr(i.4Caii I)COi nach dem Sprühverfahren beschichtet
und 30 min im Vakuum bei 10000C geglüht. Die so behandelte Grenzschicht auf dem Basismetail
wurde danach wie oben angegeben durch Röntgenbeugung untersucht, ferner wurde die
Korngröße des Basismetalls nach dem Glühen mikroskopisch gemessen.
In Fig. 4 sind die Beziehungen zwischen der Glühtemperatur und der Größe der gebildeten
Grenzschicht aus BaZrOj sowie der Korngröße graphisch dargestellt, wobei Kurve 9 der Menge an
gebildetem BaZrO1 und Kurve 10 der Korngröße entsprechen. Als Maß für die Größe der gebildeten
Grenzschicht dient wiederum die Peakhöhe des zugehörigen Rönigenbeugungspeaks.
Wie aus Fig. 4 hervorgeht, steigt die Korngröße
bei Glühtemperaturen von 10000C oder darüber rasch an, während die Menge an gebildetem
BaZrO] entsprechend abfällt. Wenn daher lediglich von der Bearbeitung herrührende Spannungen beseitigt
werden sollen, kann das Glühen in wirksamer Weise bei 900°C durchgeführt werden; zur
Verhinderung einer Emissionsabnahme einer entsprechenden Kathode oder des Ablösens der Erdalkalimetalloxidschicht
ist es jedoch wünschenswert, eine Glühtemperatur von 1000°C oder darüber anzuwenden,
bei der höhere Korngrößen erzielt werden. Aus F i g. 4 geht ferner hervor, daß die Korngröße
des Basismetalls über 4 μπι betragen muß,
um zu einer ausreichenden Verringerung der gebildeten Menge an BaZrOj zu gelangen.
Es wurden Teststücke des oben erwähnten, 30 min bei 900°C geglühten Ni-W-Zr-Legierungsblechs,
Teststücke des 30 min bei 900°C geglühten Ni-Wi-Zr-Legierungsblechs
mit darauf aufgebrachter, 150 nm dicker Pt-Zwischenschicht sowie Teststükke
des 30 min bei HOO0C geglühten Ni-W-Zr-Legierungsblechs
mit darauf aufgebrachter 150 nm dicker Pt-Zwischenschicht hergestellt; die Oberflächen
der Kathodenbleche wurden mit Erdalkalimetallcarbonat (Bao.sSro.4Cao.i)C03 sprühbeschichtet
und anschließend 0,5 bis 10 h einer Glühbehandlung bei 10000C im Vakuum unterzogen. Die
Grenzschichten auf den Basismetallen wurden wie oben erläutert durch Röntgenbeugung untersucht.
Die Beziehungen zwischen der Glühdauer und der Größe der gebildeten Grenzschicht gehen für
verschiedene parametrische Werte aus F i g. 5 hervor, wobei die Kurven 11,12 und 13 BaZrCh und die
Kurven 14, 15 und 16 Ba3WOb entsprechen. Die
Kurven 11 und 14 entsprechen ferner dem Fall des Basismetalls ohne Zwischenschicht und der Glühtemperatur
von 900° C, während die Kurven 12 und 15 dem Fall mit Pt-Zwischenschicht und der Glühtemperatur
von 900°C und die Kurven 13 und 16 dem Fall mit Pt-Zwischenschicht und der Glühtemperatur
von 1100°C entsprechen. Die Menge an gebildeter Grenzschicht ist wiederum durch die
Höhe des entsprechenden Röntgenbeugungspeaks angegeben.
Wie aus F i g. 5 ersichtlich wird, wurde fast kein BajWOb gebildet und die Bildung von BaZrO3 unterdrückt
wenn das 30 min bei 1100° C geglühte und anschließend mit einer Pt-Zwischenschicht
versehene Kathodenmetall verwendet wurde.
Bei Verwendung des 30 min bei 900° C geglühten
und anschließend mit einer Pt-Zwischenschicht versehenen Kathodenmetalls wurde weniger
BaZrC>3 gebildet, da im Anfangsstadium der Reaktion Ba3WO(, in einer geringeren Menge entstand,
weshalb entsprechend die anschließende Substitutionsreaktion nicht stattfinden konnte.
Im vorliegenden Beispiel wurde die Wärmebehandlung nach dem Aufbringen des Erdalkalimetallcarbonats
im Vakuum einer Diffusionspumpe bei 1,3· 1O-4 mbar (ΙΟ-4 Torr) im Anfangsstadium
der Wärmebehandlung und danach bei 1,3· 10~b mbar (ΙΟ-* Torr) vorgenommen. Der
Grund für das im Anfangsstadium der Wärmebehandlung etwa geringere Vakuum liegt darin, daß
das Erdaikalimetalicarbona» im Anfangsstadium in das entsprechende Oxid umgewandelt wird, wobei
gasförmiges Kohlendioxid entsteht.
bei denen Pt-Zwischenschicht verwendet wurden; aufgrund experimenteller Untersuchungen eignen sich jedoch
auch Re-Zwischenschichten in gleicher Weise, da praktisch gleiche Ergebnisse unter Verwendung von
Rhenium wie bei Anwendung von Pt-Zwischenschichten erzielt wurden.
Das Beispiel bezieht sich auf die Emissions-Lebensdauer erfindungsgemäßer Oxidkathoden.
Das Erdalkalimetallcarbonat wurde durch Aufsprühen auf der Oberfläche verschiedener Kathodenmetalle
aufgebracht.
In Fig.6A ist eine Oxidkathode schematisch dargestellt;
Fig.6B zeigt die entsprechende Querschnittsansicht,
wobei 31 die beiden Stromanschlüsse, 32 die Oberseite der Kathode, 33 das Basismetall, 34 die Zwischenschicht
und 35 die elektronenemittierende Oxidschicht bedeuten.
Die Kathode wurde in eine Fernseh-Bildröhre eingesetzt,
worauf die zeitliche Änderung ihrer Emission gemessen wurde.
Die erhaltenen Ergebnisse sind zusammen mit Ergebnissen von Vergleichsversuchen in F i g. 7 dargestellt,
in der Kurve 42 dem Fall einer Ni-27,5Gew.-% W-0,4 Gew.-% Zr-Legierung als Basismetall ohne Pt-Zwischenschicht
(Vergleichsversuche) und die Kurven 43 und 44 den Fällen einer Ni-27,5 Gew.-% W 0,4
Gew.-% Zr-Legierung als Basismetall mit einer 100 nm dicken Pt-Zwischenschicht entsprechen.
Bei den Kurven 42 und 43 wurde 30 min bei 900" C geglüht; die resultierende Korngröße betrug etwa 1 μπι.
Im Fall der Kurve 44 wurde andererseits 30 min bei HOO0C geglüht, worauf die resultierende Korngröße
etwa 8 μπι betrug.
In den Fällen des Kathodenmetalls mit Pt-Zwischenschicht wurde das Basismetall vor dem Aufbringen der
Pt-Zwischenschicht geglüht. Der Emissionsstrom wurde unter Einstellung der mit einem Pyrometer ermittelten
Temperatur des Erdalkalimetalloxids auf 730° C gemessen, wobei der Anfangswert als 100% angenommen
wurde.
Wie aus den Ergebnissen von F i g. 7 ersichtlich ist,
besaß die unter Verwendung des Basismetalls mit Pt-Zwischenschicht (Kurven 43 und 44) hergestellte Oxidkathode
ein erheblich verbessertes Emissionsverhalten im Vergleich zur entsprechenden Kathode auf der Basis
eines herkömmlichen Kathodenmetalls ohne Pt- oder Re-Zwischenschicht (Kurve 42).
Die Kathode, bei der auf dem Basismetall aus einer grobkörnigen Ni-W-Zr-Legierung eine Pt-Zwischenschicht
aufgebracht war (Kurve 44). besaß besonders ausgezeichnetes Emissionsverhalten, wobei der Abfall
ihrer Emission auch bei sehr langen Betriebszeiten erheblich geringer war.
In den vorstehenden Beispielen sind Fälle erläutert.
In den vorstehenden Beispielen sind Fälle erläutert.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Direktgeheizte Oxidkathode für Elektronenröhren mit einem Basismetall aus einer Legierung auf
Nickelbasis, die Wolfram in fester Lösung bis etwa zu dessen Löslichkeitsgrenze sowie eine sehr kleine
Menge einer reduzierenden Verunreinigung enthält, und einer elektronenemittierenden Oxidschicht aus
Erdalkalimetalloxid, dadurch gekennzeichnet, daß
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