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Die Erfindung betrifft einen Zusammentragautomaten zum Sortieren von
bedruckten Papierblättern oder dergleichen in der gewünschten Seitenfolge mit mehreren
in einer geraden Reihe feststehenden, für jeweils gleiche Blätter vorgesehenen Stationen
sowie einer gleichen Zahl von an der Reihe der Feststationen vorbeizubewegenden,
in der Seitenfolge sortierte Blätter aufnehmenden Stationen; mit Übergabemitteln
zum gleichzeitigen Abnehmen je eines Blattes von jeder Feststation und Überstellen
dieses Blattes an
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die jeweils momentan der Feststation zugeordnete bewegte Station;
und mit Transportmitteln zum Weiterbewegen der Folge von bewegten Stationen parallel
zur Reihe der Feststationen während der zum Abnehmen und Überstellen jeweils eines
Blattes erforderlichen Zeitdauer.
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Bei üblichen Zusammentragautomaten vorstehender Art sind die Feststationen
in einer horizontalen Reihe nebeneinander angeordnet. An dieser Reihe von Feststationen
laufen die bewegten Stationen vorbei. Der Vorschub der in den bewegten Stationen
angesammelten Blattstapel erfolgt dabei in der Regel auf einer Rutsche oder Gleitschiene
diskontinuierlich jeweils nach Auflegen je eines Blattes von Feststation zu Feststation.
Zum Weitertransport der Blattstapel in den bewegten Stationen werden beispielsweise
aus der die Stapel aufnehmenden Rutsche ausfahrbare Transporthebelchen verwendet,
die jeder Station zugeordnet sind und die in den bewegten Stationen aufwachsende
Stapel gleichzeitig zur jeweilig nächsten Festatation weiterschieben. Das Übergeben
von Blättern von den Feststationen zu den bewegten Stationen und das Weitertransportieren
der aufwachsenden Stapel in den Feststationen erfolgt also in getrennten einander
abwechselnden Phasen.
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Bei der gegenseitigen Zuordnung von Feststationen und bewegten Stationen
in parallelen horizontalen Reihen ist ein Ruhen der Feststationen während der Ubergabe
von Blättern wesentlich, damit einwandfreie Stapel in den bewegten Stationen gebildet
werden können. Diese Stillstandszeiten nehmen daher einen wesentlichen Teil der
Gesamtsortierzeit ein.
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Wie gesagt, liegen die Stationen bekannter Zusammentragautomaten in
geraden Reihen horizontal nebeneinander.
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IIäufig verwendete Automaten dieser Art weisen acht solcher Stationen
auf. Es können dann also acht aufeinanderfolgende Blätter gleichzeitig in der gewünschten
Seitenfolge sortiert werden. Einschließlich der Mechanik nimmt dabei jede etwa eine
Breite von 40 cm ein. Demgemäß ergibt sich für einen Zusammentragautomaten mit acht
Stationen eine Läge von etwa 3 bis 3,5 m. Derart platzaufwendige Maschinen können
in kleinen Druckereien, in denen sie vor allem benötigt werden, häufig nicht untergebracht
werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zusammentragautomaten
mit erhöhter Sortiergeschwindigkeit und vermindertem Platzbedarf zu schaffen. Die
erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß die Feststationen vertikal
übereinanderliegen, daß die bewegten Stationen als Taschen mit jeweils etwa dem
gegenseitigen Abstand der Fest station en gleichem Abstand auf einem vertikal an
den Feststationen vorbeiführenden Trum eines endlosen Transportbandes ausgebildet
sind und daß sich am Ausgang jeder Feststation ein angetriebenes Walzenpaar zum
Hindurchführen und zum praktisch gleichzeitigen Einschießen jeweils eines einzelnen
Blattes aus jeder Feststation in die dieser momentan zugeordnete Tasche befindet.
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Dadurch, daß die Fest station en und die bewegten Stationen erfindungsgemäß
jeweils in vertikalen Reihen übereinanderliegen, wird einerseits der Platzbedarf
der Maschine im wesentlichen auf denjenigen einer einzelnen Station mit der zugehörigen
Mechanik beschränkt. Andererseits fallen die aus den Feststationen ausgestoßenen
Blätter in derselben (oder entgegengesetzten) Richtung auf die sich in den bewegten
Stationen bildenden Stapel, in der letztere mit Hilfe des Transportbandes kontinuierlich
vertikal an den Feststationen entlang transportiert werden. Da demgemäß bei dem
erfindungsgemäßen Automaten die Übergabephase und die Transportphasa gleichzeitig
sind, kann mit dem erfindungsgemäßen Zusammentragautomat eine wesentlich höhere
Sortiergeschwindigkeit
erreicht werden als mit bekannten Maschinen dieser Art.
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Zum Überstehen von Einzeiblättern von den Feststationen zu den bewegten
Stationen sind erfindungsgemäß Walzenpaare vorgesehen, die so schnell antreibbar
sind, daß das einzelne Blatt gewissermaßen in die Tasche bzw. in die bewegte Station
'teingeschossen" wird. Vorzugsweise ist dabei ein gemeinsamer, konstanter Antrieb
für jeweils eine Rolle jedes Walzenpaares vorgesehen, derart, daß die Walzen während
der gesamten Sortierzeit ohne Unterbrechung mit gleichmäßiger Umdrehungsgeschwindigkeit
rotieren. Zweckmäßig werden dabei die Umfangsgeschwindigkeit der Rollen der Walzenpaare
und die Vorlaufgeschwindigkeit des Transportbandes im Hinblick auf das aufeinanderfolgende
Einschießen je eines einzelnen Blattes aus jeder Feststation in jede Tasche und
im Hinblick auf eine möglichst hohe Sortiergeschwindigkeit angepaßt.
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Gemäß weiterer Erfindung sind zum Abheben einzelner Blätter in den
Feststationen vorgesehene Unterdruckheber mit einem, insbesondere für alle Feststationen
gemeinsamen, Antrieb um etwa vertikalen Anheben und etwa horizontalen Weiterbewegen
je eines Blattes zwecks Übergabe an das zugehörige Walzenpaar vorgesehen. Zuu An,lese.z
eiterbewegen sowie zum Zurückstellen in die Ausgangslage des Unterdruckhebers kann
dabei vorzugsweise ein exzenter-betätigter, insbesondere für alle Feststationen
gemeinsamer, Antrieb verwendet werden. Zum Anheben der einzelnen Blätter in den
Feststationen erden zweckmäßig - zugleich an allen Stationen unterdruckbeaufschlagte
- Saugheber benutzt, deren Mechanik ohne Schwierigkeiten sowohl mit einer Fehlbogen
als auch mit einer Doppelbogenkontrolle kombiniert werden kann. Die Übergabe eines
Blattes von einer Feststation in eine bewegte Station ist demgemäß in zwei Phasen
unterteilt. In der ersten Phase wird das einzelne Blatt sorgfältig und kontrolliert
abgehoben
und an das jeweilige Walzenpaar übergeben. In der zweiten Phase wird dieses Blatt
durch die schnell rotierenden Walzen mit hoher Geschwindigkeit in die der jeweiligen
Feststation momentan gegenüberst ehen da, als Tasche eines endlosen Transportbandes
ausgebildete bewegte Station eingeschossen.
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Wenn relativ hohe und demgemäß im Laufe des Sortiervorgangs allmählich
abgebaute Stapel in die Feststationen eingebracht werden sollen, ist es zweckmäßig,
die Blattauflage jeder Feststation relativ zu der zugehörigen Blattabheber-und -übergabeeinrichtung,
insbesondere stufenweise, im Maße der abnehmenden Blattstapelhöhe anhebbar auszubilden.
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Zwar könnte statt dessen auch die Blattabhebereinrichtung so ausgebildet
werden, daß sie jeweils bis zum Deckblatt des in der Höhe abnehmenden Blattstapels
abgesenkt wird, das würde aber den Weg des einzelnen Blattes vom Blattstapel zum
Eingang an dem am Ausgang der Fest station ber, rldlichen Walzenpaar und damit die
erforderliche Transportzelt vergrößern. Außerdem müßte, insbesondere bei gemeinsamem
Antrieb der Blattabhebereinrichtung, in allen Feststationen ständig die gleiche
Stapelhöhe gewährleistet sein.
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bei der im Maße der abnehmenden Blattstapelhöhe anhebbaren Blattauflage
jeder Feststation fallen diese Nachteile weg.
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Die zum Anheben der Blattstapel erforderliche Mechanik wird vereinfacht,
wenn die Blattauflage stufenweise, zum Beispiel in Abschnitten von jeweils 0,5 cm,
anhebbar ausgebildet ist Der Arbeitsweg des Unterdruckhebers bleibt dann trotzdem
im wesentlichen konstant, insbesondere dann, wenn die Blattauflage federnd, vorzugsweise
mit einer Federung etwa senkrecht unterhalb der Blattabhebereinrichtung, ausgebildet
ist. Zum Steuern der Einrichtung zum Anheben der Blattauflage kann am Blattstapel
wenigstens einer Feststation ein Meßmittel zum Erfassen der jeweiligen Stapelhöhe
vorgesehen sein.
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Im Grundsatz kann der vertikale, an den Feststationen vorbeibewegte
Trum des Gransportbandes sowoM von unten nach oben als auch von oben nach unten
bewegt werden. Für ein sicheres Einlegen der sortierten Blätter in die Taschen und
für ein einfaches Ausleeren derselben hat sich jedoch die Bewegung von oben nach
unten in einem Ausführungsbeispiel als vorteilhaft erwiesen. In diesem Falle kann
dem unteren Trum des Transportbandes eine Rüttlerablage zur Aufnahme und zum Weiterleiten
des Inhalts jeweils einer Tasche zugeordnet sein.
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Anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels werden
weitere Einzelheiten der Erfindung erläuterm. Es zeigen: Fig. 1 einen senkrechten
Schnitt durch einen Zusammentragautomaten; r Fig. 2 eine vergrößert gezeichnete
Feststation des Automaten gemäß Fig. 1; und Fig. 3 die Außenansicht eines Zusammentragautomaten.
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In Fig. 1 ist der prinzipielle Aufbau des erfindungsgemäßen Zusammentragautomaten
als vertikaler Schnitt dargestellt.
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Darin stehen sich die vertikal übereinander liegenden Feststation
an 1 bis 8 den in Pfeilrichtung 9 bewegten Taschen ii bis 18 des Transportbandes
10 momentan einander gegenüber. Das Transportband 10 läuft über Rollen 20 und 21,
von denen wenigstens eine angetrieben ist. Die Böden-22 der Taschen sind gelenkig
an das Transportband 10 angesetzt.
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Das jeweilige Gelenk ist so ausgebildet, daß die Böden 22 auf dem
den Feststationen 1 bis 8 zugewandten Trum 23 des Transportbandes 10 etwa wie gezeichnet
taschenartig aufgeklappt und auf der dem Trum 23 gegenüberlisgenden Trum des
Transportbandes
10 an diesem im wesentlichen flach anliegen.
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Beim Umlauf um die obere Rolle 20 klappen die Böden 22 so auf, daß
sich die Taschen bilden, während beim Umlauf um die untere Rolle 21 ein Entleeren
der Taschen in eine Rüttlerablage 24 erfolgt. In letztere fallen die sortierten
Stapel 25 ein und werden dort unter Anlage an zwei Kanten auf Stoß gerüttelt sowie
anschließend sofort zur Weit erverarbeitung, zum Beispiel zum Heften, abtransportiert,
so daß der nächste Stapel in die Rüttlerablage 24 einfallen kann.
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Der prinzipielle Aufbauder Feststationen 1 bis 8 wird anhand der Fig.
1 und 2 beschrieben. Zu den Feststationen können eine Bodenplatte 30 und eine davon
getrennte Blattauflage 31 gehören. Die Blattauflage 31 kann mittels eines Scharniers
32 an der Bodenplatte 30 befestigt sein und auf dem gegenüberliegenden Ende, insbesondere
etwa senkrecht ux erhalb der insgesamt mit 33 bezeichneten Blattabhebercnrichtung
auf einer Fader 34 aufliegen. An einer dem die geöffneten Taschen 11 bis 18 tragenden
Trum 13 zugewandten Rückwand 35 der Feststationen können übereinander eine zum Trennen
der einzelnen Blätter vorgesehenen Blasdüse 36 und ein in Pfeilrichtung 37 kontinuierlich
rotierendes Walzenpaar 38 angeordnet sein. Oberhalb des Blattstapels 39 befindet
sich die Blattabhebeeinrichtung 33, welche vorzugsweise aus einem auf Exzenter 40
gelagerten Saugheber 41 besteht. Wenn die Blattauflage 31 bzw. die Bodenplatte 30
der Feststation im Maße der abnehmenden Höhe des Blattstapels 39 relativ zur Blattabhebeeinrichtung
33 anhebbar ausgebildet werden soll, ist es zweckmäßig, diesen Anhebemechanismus
mit Hilfe eines Stapelhöhenabtasters 42 zu steuern.
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Bei Betrieb wird der Saugheber 41 durch Betätigen der Exzenter 40
zunächst an das oberste Blatt des Stapels 39 herangefahren. Nach Beaufschlagen des
Saughebers 41 mit
Unterdruck und Ansaugen eines Blattes 43 wird
dieses durch Drehe" dr Exzenter 40 angehoben und in Richtung auf das Walzenpaar
38 weiterbewegt. Nachdem die ständig in Pfeilrichtung 37 rotierenden Walzen 58 das
Blatt 43 erfaßt haben, - und gegebenenfalls der Unterdruck des Saughebers 41 abgeschaltet
ist - wird das Blatt 43 mit einer der Umdrehungszahl der Walzen 38 entsprechend
hohen. Geschwindigkeit in die der Fest station momentan zugeordnete Tasche des Transportbandes
11 eingeschossen.
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Bei einem Zusammentragautomaten gemäß Pig. 1 erfolgt das Übergeben
einzelner Blätter aus den Beststationen 1 bis 8 in die diesen momentan zugeordneten
bewegten Stationen bzw.
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Taschen 11 bis 18 gleichzeitig. Während der Übergabe eines einzelnen
Blattes aus jeder Feststation in jede Tasche-beweet sich die letztere zur jeweilig
nächsten Feststation, derart, daß das seitenmäßig nachfolgende Blatt in jede bewegte
Station bzw. Tasche eingelegt bzw. eingeschossen wird.
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Sind beispielsweise Seiten 1 bis 8 einer Druckschrift zu sortieren,
so können diese Seiten in die entsprechend numerierten Feststationen eingelegt werden.
Bei Beginn des Sortiervorgangs wird dann in die mit 11 bezeichnete Tasche des Transportbandes
10 die Seite 1, in die mit 12 bezeichnete Tasche die Seite 2, in die mit 13 bezeichnete
Tasche die Seite 3 usw. ein sortiert. Da beim Anlauf in den Taschen 12 bis 18 die
jeweils vorhergehenden Seiten 2, 3, 4 usw.
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fehlen, sind in diese Taschen - in bisher üblicher Weise -die fehlenden
Seiten von Hand einzusortieren, der entsprechende Inhalt als Ausschuß zu behandeln
oder aber es können die Feststationen in der Anlaufphase jeweils erst dann in Betrieb
gesetzt werden, wenn die vorhergehenden Seiten bereits in der momentan gegenüberstehenden
Tasche vorhanden sind. Ist bei kontinuierlichem Weiterdrehen des Transportbandes
10 der erste vollständig sortierte Stapel 25 fertiggestellt, so wird die entsprechende
Tasche beispielsweise in eine unterhalb des Transportbandes 13 angeordnete Rüttlerablage
24 üblicher Art eingeworfen und von
dort aus sofort der Weiterbehandlung,
zum Beispiel einer Heft- oder Binde station zugeführt.
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Die Außenansicht eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Zusammentragautomatens ist in Fig. 3 schematisch bezeichnet. Auf der einen Schmalseite
des Automaten sind die offenen Fächer der Feststationen 1 bis 8 zu sehen. Neben
diesen Fächern können sich Betätigungsschalter und/oder Anzeigeinstrumente 50 befinden.
Das Innere des Automaten kann - jedenfalls bei normalem Betrieb - durch die hinter
der Tür 51 vorgesehene Öffnung überwacht und betreut werden. Die Rüttlerablage-24
gemäß Fig. 1 befindet sich im Sockel 52 des Gerätes nach Fig. 3.