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Schloßkasten für Jagdwaffen
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Die Erfindung betrifft einen Schloßkasten für Jagdwaffen.
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Ein Schloßkasten nimmt die verschiedenen Verschlußteile der Waffe
auf. Viele Bauteile sind in der Wand des Schloßkastens gelagert und manchmal ergibt
sich die Notwendigkeit, von außen sichtbare Schrauben, Bolzenlöcher oder ähnliche
Bauelemente in der Wand des Schloßkastens anzuordnen.
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Dieser Umstand beeinträchtigt das äußere Aussehen der Waffe. Es wird
daher versucht, diese Bauteile entweder in eine Verzierung einzubeziehen, so daß
sie weniger auffallen oder auch, soweit möglich, mittels des vorderen Teils des
Schaftes seitlich abzudecken.
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Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine Bauweise zu schaffen,
bei der ohne nennenswerten zusätzlichen Aufwand ein einwandfreies äußeres Aussehen
der Waffe erhalten wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung einen Schloßkasten
für Jagdwaffen vor, der dadurch gekennzeichnet ist, daß auf mindestens einer Seitenfläche
des Schloßkastens eine deckelartige Platte angeordnet ist, die mit ihrem Rand in
einer Nut gehalten und von hinten nach vorne in diese Halterung eingeschoben und
vom Schaft gesichert ist.
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Die Anordnung einer derartigen deckelartigen Platte auf einer oder
auch auf beiden Seitenflächen des Schloßkastens bereitet keinen besonderen Aufwand.
Die Nut, die die Platte hält, ist leicht anbringbar. Ein besonderer Montageaufwand
entsteht nicht. Von besonderem Vorteil ist bei der Erfindung, daß die Befestigungsmittel
der deckelartigen glatte äuXerlic nicht siehtbar sind, und daß dennoch ein guter
Halt der Platte erreicht wird. Dabei ist es von wesentlichem Vorteil, daß die Platte
leicht entfernbar bzw. auswechselbar ist, wenn beispielsweise die Schloßteile zugänglich
sein sollen.
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Es ist klar, daß dann, wenn eine deckelartige Platte im Sinne der
Erfindung vorgesehen ist, dieser Umstand benützt werden kann bei der Montage des
Schlosses. Es können ohne weiteres Schloßbauteile von der Seite her montiert werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Platte
Schloßteile sichert. Die Platte dient also nicht nur zur Abdeckung, sondern kann
auch als Montageelement benützt werden und es können dementsprechend andere Montageelemente
eingespart werden.
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Die Erfindung schlägt ferner vor, daß die Platte auf der Außenseite
eine Verzierung aufweist. Hier erweist sich die Auswechselbarkeit der Platte als
ein wesentlicher Vorteil.
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Bei Jagdwaffen werden unterschiedliche Verzierungen verlangt, die
bisher an der Seitenwand des Schloßkastens anzubringen waren. Bei der Vielfältigkeit
der Verzierungen ist eine Lagerhaltung wegen des Aufwandes praktisch nicht durchführbar.
Die auswechselbare Platte gemäß der Erfindung gibt hierbei eine einfache Lösung
an. Es sind nur die Platten mit der Verzierung auf Lager-zu halten, die dann leicht
in die jeweilige Waffe eingesetzt werden können.
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Verzierungen auf Jagdwaffen erfolgen im allgemeinen durch Gravuren.
Hierfür ist in der Regel Handarbeit notwendig.
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Zwar ist es auch bekannt, Gravuren mittels einer geeigneten Maschine
durchzuführen. Die Möglichkeiten einer maschinellen Gravur sind jedoch begrenzt
Es ist auch bekannt, #zungen oder Einrollungen vorzunehmen.
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Abgesehen von der Handgravur genügen die anderen Verzierungen den
Ansprüchen häufig nicht, weil es nicht ausreichend möglich ist, Feinheiten und Schattierungen
darzustellen.
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Es ist gefunden worden, daß es mittels der erfindungsgemäßen Platte
möglich ist, Handgravuren einzuprägen, wodurch eine Qualität der Gravur erreicht
wird, die bisher, abgesehen von der Handgravur nicht für möglich gehalten wurde.
Dabei wird so vorgegangen, daß von einer Original-Handgravur zunächst eine Matritze
als Negativ gefertigt wird. Mittels dieser gehärteten Matritze können dann beispielsweise
in einer Spindelschlagpresse entsprechend geformte Metallplatten geprägt werden,
die nach fertiger Bearbeitung die deckelartigen Platten im Sinne der Erfindung ergeben.
Die Feinheiten der Handgravur, die Schattierungen usw. werden dabei in ausreichender
Qualität übertragen, so daß auf der fertigen Waffe die Verzierung in ihrer Qualität
von einer Handgravur nicht
zu unterscheiden ist.
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Die Prägung des Schloßkastens direkt ist nicht möglich, weil das starkwandige
Material des Schloßkastens die notwendige Verformung zur Anbringung der Verzierung
nicht zuläßt der Schloßkasten andererseits bei den erforderlichen Drücken in sich
deformiert würde. Die Einprägung einer Gravur im Schloßkasten ergäbe auch nicht
die geforderte Auswechselbarkeit.
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In der Zeichnung ist im Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht des Teiles einer Kipplaufjagdwaffe
mit einem Schloßkasten gemäß der Erfindung, jedoch ohne Platte, Fig. 2 eine vergrößerte
Schnittdarstellung aus der Darstellung der Fig. 1 entsprechend der Schnittlinie
II-II, Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung jedoch mit eingesetzter
Platte und Fig. 4 eine vergrößerte Schnittdarstellung durch die Darstellung der
Fig. 1 entsprechend der Schnittlinie IV-IV, jedoch mit eingesetzter Platte.
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In der Darstellung der Fig.1 ist der Teil einer Kipplaufwaffe gezeigt,
mit dem Lauf 8, dem Kipplager 9, dem Schloßkasten 1 und dem Verriegelungshebel 10.
Die Seitenfläche 11 des Schloßkastens 1 besitzt -ne geeignet geformte, gefräste
Ausnehmung 12. Die Form der Ausnehmung 12 kann ganz den jeweiligen Gegebenheiten
angepaßt sein. Die Ausnehmung kann also auf die Gestalt der Gravur Rffcksicht nehmen
oder auchauf die jeweilige Lage der Schloßteile, die in der Seitenwand 11 gelagert
sind.
In den Darstellungen der Fig. 1 - 3 ist eine Bohrung 13 angedeutet, in der ein Schloßteil
6 in Form eines Bolzens gelagert ist.
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Die Innenfläche 14 der Ausnehmung 12 kann eben sein. Es ist aber auch
möglich, in dieser ebenen Fläche Vertiefungen anzuordnen bzw. einen mehr oder weniger
vertieften oder abgestuten Mittelteil.
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Am Rand der Ausnehmung 12 ist'eine Nut vorgesehen, die im gezeigten
Ausführungsbeispiel durch die abgeschrägte Fläche 15 gewonnen worden ist. Die Randnut
kann aber auch andere Gestalt besitzen, beispielsweise von zwei gewinkelten Flächen
gebildet sein oder auch die Form eines Hammerkopfes aufweisen.
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Wie die Fig. 3 zeigt, ist der Form dieser Nut 4 und der Form der Ausnehmung
12 die deckelartige Platte 2 angepaßt, die in Richtung des Pfeiles 6 in diese Ausnehmung
i2 eingeschoben ist.
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Der Rand 3 der Platte 2 wird dann von der Nut 4 gehalten. Wie insbesondere
die Fig. 4 zeigt, sichert der montierte Schaft 5 die Platte 2 an der gewünschten
Stelle.
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Die Platte 2 ist vergleichsweise dünn, so daß die Gravur bzw.
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Verzierungen 7 gut einprägbar sind.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist dle Platte 2 nur auf der einen
Seite der Waffe vorgesehen. In der Regel werden jedoch an beiden Seiten des Verschlußkastens
1 derartige Platten angeordnet werden.
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Die Gravur bzw. Verzierung 7 an der Platte 2 kann die einzige Gravur
auf dem Schloßkasten 1 sein. Es ist aber auch ohne weiteres möglich, zusätzlich
zur Gravur auf der Platte 2 an der Seitenwand 11 des Schloßkastens 1 weitere Gravuren
anzubringen, beispielsweise im Bereich des Kipplagers 9.
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Die Gesamtheit der Vorteile der Erfindung werden nur dann erhalten
werden, wenn die Platte 2 mit eingeprägter Handgravur in der gezeigten Weise am
Schloßkasten angeordnet und durch den Schaft 5 gehalten ist. Doch kann die geprägte
Platte auch durch andere, herkömmliche Befestigungsmittel, beispielsweise durch
Schraubung, Klebung oder dgl. am Schloßkasten gehalten sein. In diesem Falle wird
hier nur ein Teil der Vorteile ausgenützt.