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Bezeichnung der
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Erfindung: Vorrichtung zur Aufnahme einer Mehrzahl von Gegenständen,
insbesondere Werkzeugen
B e s c h r e i b u n g : Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zur Aufnahme einer Mehrzahl von Gegenständen, insbesondere
Werkzeugen, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Derartige Vorrichtungen sind in
sehr zahlreichen Ausführungen bekannt, z.B.
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als Rolltaschen, als köcherartige Tragetaschen oder als Separat ionen
von Werkzeug- oder Musterkoffern, bzw. -taschen.
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Für geliobene Ansprüche bestehen derartige Vorrichtungen aus Leder,
wobei die folienartigen Abschnitte auf den Grundkörper aufgenäht sind. Die Abstände
der Nähte bett im men mit der jeweils zwischen ihnen angeordneten Länge der Abschnitte
die Größe des Aufnahmeraumes des entsprechenden Faches. Einfachere Ausführungen
bestehen aus einem sehr dünnen Kunststoff, und anstelle genähter Befestigungen können
die Abschnitte mit Schweißnähten am Grundkörper fixiert sein. Die erstgenannte Ausführung
solcher Vorrichtungen ist herstellungstechnisch aufwendig, die zweite durch mangelhafte
Haltbarkeit gekennzeichnet. Bei beiden bekannten Arten von Vorrichtungen sind die
Verbindungslinie zwischen den Abschnitten und dem Grundkörper ständig Zug- und IJehnkräften
unterworfen und reißen daher häufig ein.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 vorausgesetzten Art so zu verbessern, daß die beschriebenen Nachteile
vermieden sind.
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Außerdem ist es Ziel der Erfindung, besondere Ausbildungen und Ausgestaltungen
aufzuzeigen, die universelIe Asbildungen von Vorrichtungen ermöglicher.
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Die Grundlösuiig der erfindungsgemäßen Aufgabe besteht darin, daß
die Abschnitte aus einem mit dem Grundkörper einteiligen und einstückigen Spritzgießteil
aus einem flexiblen Kunststoff bestehen. Die wesentlichen Vorteile der mit diesen
Merkmalen ausgebildeten Vorrichtung sind zahlreich. Infolge der einstückigen und
einteiligen Ausbildung der Abschnitte mit dem Grundkörper ist die Gefahr, daß die
Verbindungsstellen, an denen die Abschnitte am Grundkörper befestigt sind, auch
bei häufigem Gebrauch abreißen können,/WciterhiIl sind sowohl für den Grundkörper
als auch für den Teil der Vorrichtung, aus dem die Abschnitte gebildet sind, keine
Zuschnitte vorzubereiten, wodurch die IIerstellung der Vorriciituiig wesentlich
vereinfacht wird.
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Dadurch, daß besondere Zuschnitte entfallen, ergibt sich der weitere
Vorteil, daß Abfälle bei der I8erstellung der Vorrichtung nicht entstehen, wenn
man von den massenarmen Angußstücken, die beim Spritzgießen anfallen, einmal absieht.
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Schließlich sind mit ltilfe der vorgeschlagenen Lösung Vorrichtungen
auf einfache Weise herzustellen, die bislang einen erheblichen Fertigungsaufwand
erforderten. nd die Vorrichtung ist, wie sich aus den nachfolgenden Erläuterungen
ergibt, in einer bislang ungekannten Weise variationsfähig.
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Dic Erfindung sieht weiterhin vor, daß die Vorrichtung zweckmäßig
aus einem EVA-Mi schpolymerisat (Copolymere aus Äthylen (E) und Vinylacetat (VA))
besteht und die Wandstärken des Grundkörpers und der Fächer etwa 1 mm betragen.
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Dieses Material, auch "Athylenvinylacetat" genannt, hat die Erfindung
als bestens geeignet erkannt. Es besitzt sehr flexible Eigenschaften und fühlt sich
etwa gummiartig
an. Dennoch ist es äußerst stabil. Ein besonders
geeignetes EVA-Mischpolymerisat ist das unter dem eingetragenen Warenzeichen der
ICI bekannte "Alkathene" Copolymer 540.
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Eine vorteilhafte konstruktive Ausbildung der Vorrichtung besteht
darin, daß mehrere Fächer in jeweils einzelnen voneinander distanzierten Gruppen
am Grundkörper angespritzt sind. Dadurch ist es nicht nur möglich, aufzubewahrende
Gegenstände übersichtlich in diesen Gruppen aufbewahren und anordnen zu können,
es ist auch möglich, von dieser einstückig gespritzten Vorrichtung eine oder mehrere
Fächergruppen durch einen Trennschnitt des Grundkörpers im Bereich zwischen zwei
benachbarten Fächern abzutrennen.
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Somit lassen sich nach Bedarf aus Kürzungsabschnitten der Gesamtvorrichtung
kleinere, in sich wieder eine Einheit bildende, Vorrichtungen bedarfsweise herstellen.
Selbstverständlich können die einzelnen Fächer einer Gruppe verschieden groß ausgebildet
sein.
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Zweckmäßig besitzt der Grundkörper einen umlaufenden freien Rand,
der sich zur Befestigung an Trägern für die Vorrichtung, beispielsweise Werkzeugkoffer-Zwischenwänden,
bestens eignet.Auch können am umlaufenden Rand des Grundkörpers beliebige andere
Befestigungsmöglichkeiten, wie Aufhängeösen, Durchbrechungen zum Anhängen der Vorrichtung
z.B. an einen Kleidergürtel, vorgesehen sein. In jedem Falle lassen sich derartige
An- oder Aufhängemittel bei der spritzgießtechnischen Herstellung der Vorrichtung
sogleich mit berücksichtigen.
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Zweckmäßig ist es ferner, wenn auf einem gemeinsamen Grundkörper
mehrere Reihen von Fächern, vorzugsweise zueinander
parallel, angeordnet
sind, wodurch sich auf engem Raum eine besonders große Vielzahl von Utensilien unterbringen
läßt. Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß
die Böden der Fächer mit Durchbrechungen versehen sind, die kleiner sind als die
innere lichte Weite des betreffenden Faches. Derartige Fächer eignen sich in hervorragender
Weise zur Aufnahme von Werkzeugen mit einem gegenüber dem Griff schlankeren Schaft,
beispielsweise von Schraubendrehern. Die Schäfte derartiger Werkzeuge können dann
aus den Fächern heraustreten, während die Fächer nur die Griffteile dieser Werkzeuge
haltern. In diesem Zusammenhang ist eine Variante von besonderem Vorteil, bei der
mindestens zwei übereinander parallel angeordnete Reihen von Fächern vorgesehen
sind, deren Einstecköffnungen in die gleiche Richtung weisen und bei der die obere
Reihe von Fächern mit derartigen Durchbrechungen versehen ist. Außerdem ist in diesem
Zusammenhang vorteilhaft, wenn die Längsmittelache der Fächer beider Reihen gegeneinander
versetzt sind. Auf diese Weise ist es möglich, wenigstens zwei solcher Reihen möglichst
dicht beieinander anzuordnen und eine große Vielzahl von Werkzeugen gewissermaßen
"auf Lücke" haltern zu können.
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In weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen,
daß am Grundkörper ein ebener verlängerter Abschnitt ausgebildet ist. Dieser kann
als über Fächer klappbare Schutzabdeckung ausgebildet sein und/oder Befestigungsmittel
besitzen. Damit ist die Möglichkeit eröffnet, eine einstückige und einteilige Vorrichtung
zum Beispiel als Tasche auszubilden, namentlich als körpernah, z.B. am Gürtel, zu
tragende Tasche, wie sie Dachdecker
häufig verwenden, wenn in;
dem verlängerten Abschnitt des Grundkorpers Durchzugsöffnungen für einen Gürtel
vorhanden sind. Eine andere Möglichkeit besteht darin, eine sogenannte 'Ro1ltasche'l
vollständig einstückig auszubilden.
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Insbesondere im Zusammenhang mit einer solchen Rolltasche ist es weiterhin
von Vorteil, wenn am Grundkörper Befestigungsmittel ausgebildet sind. Diese können
aus im wesentlichen fadenförmigen Verschlußgliedern bestehen, die um die zusammengerollte
Tasche herumgelegt und dort verknotet werden; auch ist es möglich, am Grundkörper
Druckverschlußmittel in Gestalt jeweils eines Matrizen- und eines Patrizenteiles
direkt anzuspritzen. Es entsteht somit eine Werkzeugtasche, die sogar einschließlich
ihrer Verschlußmittel einstückig und einteilig ausgebildet ist.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand mehrerer in den Zeichnungen
dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen: Fig.
1 eine schematische Ansicht einer ersten Vorrichtung, Fig. 2 einen Längsschnitt
nach der Schnittlinie II-II in Fig. 1, Fig. 3 eine Aufsicht auf die Vorrichtung
gemäß Fig. 1, Fig. 4 eine mögliche Anordnung einer der in den Fig.
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1 bis 3 dargestellten Vorrichtung ähnlichen Vorrichtung, Fig. .5 eine
als Gürteltasche ausgebildete Vorrichtung und
Fig. 6 eine als Rolltasche
ausgebildete Vorrichtung.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung besteht insgesamt jeweils aus einem
einteiligen und einstückigen Kunststoffspritzgießteil, vorzugsweise aus einem Äthylenvinylacetat.
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Die Vorrichtung besitzt einen im wesentlichen flächenhaften folienartigen
Grundkörper 10 von etwa 1 mm Wandstärke. Werkstoffschlüssig und einstückig damit
verbunden, weil angespritzt, sind einzelne Abschnitte 12, die zwischen ihren eigenen
inneren Oberflächen 13 und 14 und der entgegengerichteten Oberfläche 11 des Grundkörpers
10 Aufnahmefächer 15 bilden. In den dargestellten Ausführungen ist die Oberfläche
13 etwa konvex gegen die Oberfläche 11 gewölbt, was jedoch keine notwendige Bedingung
ist; anstelle des etwa halbkreisförmigen Verlaufs der Vorderkanten eines jeden Abschnitts
12 sind selbstverständlich auch im Querschnitt rechteckige oder quadratische oder
ähnliche Fächer 15 möglich.
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Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 3, sind mehrere Fächer
15 in Gruppen G1, G2, G3 und G4 aufgeteilt.
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In einer Gruppe können ausschließlich Fächer 15 gleicher Dimension
angeordnet sein, wie dies bei den Gruppen G2 und G4 der Fall ist, auch können innerhalb
einer Gruppe unterschiedlich große Fächer vorkommen, wie in den Gruppen G1 und G3.
Zwischen je zwei Gruppen befindet sich ein ebener Streifen 16 des Grundkörpers,
der im Bedarfsfalle durchtrennt werden kann, wodurch es möglich ist, sich von der
kompletten Einheit nach Fig. 1 nach Bedarf kleinere Vorrichtugs-Einheiten selbst
abzutrennen. Dies kann z.B.
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sehr sinnvoll sein, wenn man sich selbst die Seitenkeile
einer
Werkzeugtasche mit Vorrichtungen der erfindungsgemäßen Art bestücken will und die
z.B. gemäß Fig. 1 vorliegende Vorrichtung für die Ausrüstung einer Werkzeugkoffer-Trennwand
gedacht ist.
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Im übrigen besitzt der Grundkörper 10 gemäß den Fig.
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1 bis 3 einen umlaufenden, vorzugsweise flächenhaften Rand 17, der
der gesamten Vorrichtung nicht nur ein vorteilhaftes aussehen verleiht, sondern
auch für Befestigungszwecke geeignet ist. Eine Vorrichtung nach Fig. 1 kann somit
vermittels ihres Randes 17 z.B. auf einer Werkzeugkoffer-Trennwand aufgenäht werden,
was durch den schematisch dargestellten Nahtverlauf 18 angedeutet ist. Auch können
sogleich bei der spritzgießtechnischen herstellung der Vorrichtung Befestigungsöffnungen
19 vorgesehen werden, mit deren Hilfe die Vorrichtung an eine Unterlage, wie z.
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B. Wand, angenagelt oder angeschraubt werden kann.
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Wie aus Fig. 3 ersichtlich, besitzt die dort dargestellte Vorrichtung
eine Besonderheit dergestalt, daß die Böden 20 der einzelnen Fächer 15 je eine Durchbrechung
21 aufweisen, die kleiner ist als der lichte innere Querschnitt des jeweiligen Faches
15. Diese Durchbrechungen 21 eignen sich zum Durchstecken schlanker schmaler Werkzeugschäfte,
während in den einzelnen Fächern 15 die Griffe dieser Werkzeuge aufgenommen werden.
Eine solche Aufbewahrungsmöglichkeit ist in Fig. 4 dargestellt, bei der es sich
um eine insgesamt einteilige und einstückige Vorrichtung handeln kann, wobei dann
das mit 22 bezeichnete Teil der umlaufende Rand des Grundkörpers 10 sein kann.
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Es ist aber auch möglich, daß das Teil 22 eine in einer
Werkzeugtasche
oder einen Werkzeugkoffer eingesetzte oder an der Wand anschraubbare Platte ist,
an der die beiden in parallelen Reihen vorgesehenen Vorrichtungen befestigt sind.
Anhand der in Fig. 4 oben dargestellten Vorrichtung ist die Bedeutung der Durchbrechungen
21 unmittelbar ersichtlich. Die Öffnungsseiten 23 der Fächer 15 sind zur gleichen
Seite, beim Ausführungsbeispiel nach oben, weisend ausgerichtet. Die untere Reihe
von Fächern 15 besitzt geschlossene Böden 24, die obere Fachreihe mit Durchbrechungen
21 versehene Böden 20. Außerdem sind die jeweiligen Längsmittelachsen L1 und L2
- wie ersichtlich - gegeneinander versetzt. Auf diese Weise läßt sich eine sehr
weite Annäherung der beiden Fachreihen ermöglichen und trotzdem eine sehr dichte
Bestückung mit Werkzeugen, im dargestellten Falle mit Schraubendrehern oder ähnlichen
Werkzeugen 25, deren Schäfte 26 ersichtlich einander überdecken können.
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Selbstverständlich ist die in Fig. 4 dargestellte Vorrichtung auch
zur Aufnahme andersartiger Werkzeuge, wie z.B.
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Hämmer und Zangen geeignet, die in die untere Reihe von Fächern 15
gesteckt werden können. Die Bestückung dieser Vorrichtung nach Fig. 4 geschieht,
wie gesagt - von einer Seite her.
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Fig. 5 zeigt eine Vorrichtung mit einer Gruppe von in einer Reihe
vorgesehenen Fächern 15. Bei dieser Vorrichtung ist der Grundkörper 10 oberhalb
der Fächer 15 zu einem größeren flächige Abschnitt 27 verlängert. In diesem Abschnitt
27 sind zwei schlitzförmige Öffnungen 28 vorgesehen, durch die ein Band 29, beispielsweise
ein Kleidungsgürtel, hindurchgezogen werden kann. Somit bildet die in Fig. 5 dargestellte
Vorrichtung z.B. eine Gürteltasche
für Dachdecker, Fernmeldetechniker
od. dgl. Da diese Vorrichtung zum körpernahen Tragen bestimmt ist, sind die Böden
24 der einzelnen Fächer 15 geschlossen.
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Fig. t veranschaulicht eine Ausbildung des Erfindungsgegenstandes
als einstückige, voll funktionsfähige Rolltasche. Die Anordnung der beiden Reihen
von Fächern 15 entspricht der Anordnung bei der Vorrichtung nach Fig. 4.
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Im Gegensatz zur Vorrichtung nach Fig. 5 ist hier ein verlängerter
Abschnitt 3 des Grundkörpers 10 als berfallklappe ausgebildet, die, um die (gedachte)
Klappachse 31 geschwenkt und zur weitestgehenden Abdeckung der Werkzeuge 25 dient.
Ist die Oberfallklappe über die Werkzeuge gelegt, kann die Tasche in wie bei Rolltaschen
üblicher Art zusammengerollt werden.Zum Verschluß der Tasche im zusammengerollten
Zustand können entweder Verschlußbänder 32 dienen, die ebenso wie der Abschnitt
30 einstückig und einteilig am Grundkörper 10 mit angespritzt sind, oder es kann
ein aus einem Patrizenteil 33 und einem Matrizenteil 34 bestehender Druckverschluß
vorgesehen sein, wobei sowohl der Patrizenteil 33 als auch der Matrizenteil 34 wiederum
einstückig und werkstoffschlüssig am Grundkörper 10 angespritzt sind.
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Die in den Fig. dargestellten erfindungsgemäßen Vorrichtungen können
nur Beispiele ür die ungeheure Vielgestaltigkeit der Ausführungen sein. Entscheidend
für die Erfindung ist es, daß die jeweilige Vorrichtung, gegebenenfalls einschließlich
ihrer Befestigungs- oder Verschlußmittel, aus einem nur einteiligen und einstückigen
Kunststoffspritzgießteil besteht, welches gebrauchsfertig aus
der
Herstellungsmaschine fällt. Eine Konfektionierung ist in jedem Falle völlig entbehrlich.
Wichtig für die Erfindung ist außerdem die Flexibilität sowohl des Grundkörpers
10 als auch insbesondere der Fächer 15, wodurch eine besondere Anpassung der Fächer
an spezielle aufzunehmende Werkzeuge aufgrund der Nachgiebigkeit des Materials nur
in einem bestimmten Umfange erforderlich ist.
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L e e r s e i t e