DE2841276C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft Zentrifugal-Chromatograhieeinrichtun
gen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Aus der US-PS 29 86 280 ist bereits eine Zentrifugal-Chroma
tographieeinrichtung bekannt, die einen in einer Kammer
angeordneten und als flache Scheibe ausgebildeten Rotor
besitzt, dessen Oberseite ein absorbierendes Material
aufweist und ein zu trennendes Gemisch aufnimmt, das den bei
Drehung des Rotors auftretenden Zentrifugalkräften ausgesetzt
ist. Der Rotor ist dabei gegen eine Ablenkfläche an der
radial inneren Wand der Kammer gerichtet, die in einem Winkel
von weniger als 90° gegenüber der Oberseite des Rotors zur
Achse des Rotors geneigt ist. Die Schicht aus absorbierendem
Material ist in einer etwa horizontalen Ebene angeordnet,
während die Seitenwand der Kammer geneigt angeordnet ist. Die
Neigung dieser Seitenwand dient hierbei nicht als Sammelvor
richtung, da Substanzen hier nicht angesammelt werden;
vielmehr hat die geneigte Seitenwand den Zweck, zu verhin
dern, daß von dem äußeren Rand des Rotors abfließendes oder
aus Dämpfen kondensierendes Lösungsmittel von der Verbin
dungsstelle in die umlaufende Kammer abgespritzt würde, wie
dies bei einer nicht geneigten, d. h. vertikalen äußeren Wand
der Fall wäre. Bei dieser bekannten Vorrichtung wird jede
Substanz in einem sauberen, neuen Sammelring gesammelt, der
an die jeweils benötigte Stelle gebracht wird. Dadurch wird
ein erneutes Mischen verhindert. Nachdem nur eine begrenzte
Anzahl von Sammelringen vorgesehen werden kann, können nur
einige getrennte Substanzen gesammelt werden.
Des weiteren ist aus der US-PS 36 17 557 eine Vorrichtung zum
Trennen von Flüssigkeiten bekannt, die einen ringförmigen
Sammeltrog zur Aufnahme getrennter Bestandteile aufweist.
Eine derartige Vorrichtung arbeitet nicht mit Zentrifugal
kraft; die Drehgeschwindigkeit der Vorrichtung beträgt
lediglich eine Umdrehung in fünf Minuten bis zu einer Stunde.
Lösungsmittel fällt hierbei durch Schwerkraft von der
Scheibe, und es entfallen hierbei alle Probleme, die auftre
ten, wenn Lösungsmittel gesammelt wird, das einen mit hoher
Geschwindigkeit umlaufenden Rotor verläßt. Des weiteren
besteht die Wanne aus getrennten Kammern, deren jede ihre
eigene Leitung hat.
Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, die Zeitdauer, die
erforderlich ist, um unterschiedliche Bestandteile eines
Gemisches zu trennen, möglichst gering zu halten und gleich
zeitig die Menge an getrennten Bestandteilen zu erhöhen, ohne
daß die Qualität der Trennung während des Sammelns reduziert
wird, die getrennten Bestandteile vollständig zu eluieren, um
einen kontinuierlichen Betrieb zu vereinfachen, und die
gesammelten Substanzen sowie das Lösungsmittel von einer
einzigen Ablenkfläche einem Abgaberohr zuzuführen und von
dort das Lösungsmittel möglichst rasch abzuführen.
Dies wird gemäß der Erfindung mit den Merkmalen des Kenn
zeichens des Anspruches 1 erreicht. Weitere Ausgestaltungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Für die Erfindung ist entscheidend die Ablenkfläche an der
radial inneren Wand, die auch als Sammelvorrichtung dient und
die ein Verspritzen des Materiales verhindert, ferner die
Schrägstellung des Sammeltroges zur Erzielung eines rascheren
Abflusses, sowie die Abstreifvorrichtung, mit deren Hilfe
Schichten gleichförmiger Dicke erzielt werden können. Die
Schräganordnung der Sammelvorrichtung ist für die einwand
freie Arbeitsweise der Erfindung von ausschlaggebender
Bedeutung. Es wird eine einzige Ablenkfläche und eine
Sammelwanne verwendet, um alle Substanzen zu sammeln, um sie
mit dem Lösungsmittel zusammen einem Abgaberohr zuzuführen;
der rasche Abfluß des Lösungsmittels aus dem Ableitrohr ist
erforderlich, wenn Substanzen, die zeitlich kurz nacheinander
eluiert werden, daran gehindert werden sollen, sich erneut zu
vermischen.
Dieses rasche Abfließen wird durch die schräge Anordnung der
Wanne erreicht und es wird ermöglicht, daß eine nicht
begrenzte Anzahl von getrennten Substanzen getrennt gesammelt
wird. In der Praxis ist es üblich, zehn oder mehr Substanzen
und eine gleiche oder größere Anzahl von Zwischenfraktionen
zu sammeln, während im Falle der bekannten Vorrichtung nach
US-PS 29 86 280 jede Substanz in einem getrennten Sammelring
gesammelt werden muß, so daß nur wenige getrennte Substanzen
gesammelt werden können.
Wenn die Zentrifugal-Chromatographieeinrichtung mit einem
Brei aus absorbierendem Material arbeitet, wird die Gleich
förmigkeit des auf der oberen Fläche des Rotors ausgebildeten
Überzuges durch Einsatz einer Abstreifervorrichtung verbes
sert. Diese Vorrichtung dient ferner dazu, eine radial
graduierte Dicke des absorbierenden Materials auf dem Rotor
zu erzielen, so daß beispielsweise am axialen Teil des Rotors
das Material eine größere Dicke als am Umfangsteil des Rotors
hat, jedoch eine gleichförmige Dicke längs eines konzentrisch
mit der Achse des Rotors verlaufenden Kreises besitzt. Dieser
graduierte Überzug ermöglicht, daß die eluierenden Komponen
ten mit gleichförmigen Geschwindigkeiten trotz der Dispersion
des Lösungsmittels und der Komponenten in eine größere Menge
an Absorptionsmittel nach außen wandern als das Eluiermittel
in radialer Richtung nach außen wandern.
Nachstehend wird die Erfindung in Verbindung mit der Zeich
nung anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der Zentrifugal-Chroma
tographieeinrichtung nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Einrichtung nach der Erfin
dung, teilweise im Schnitt,
Fig. 3 eine Teilschnittansicht einer abgeänderten Ausfüh
rungsform der Sammelwanne nach der Erfindung,
Fig. 4 eine Teilschnittansicht einer weiteren Ausführungs
form der Sammelwanne nach der Erfindung,
Fig. 5 eine Aufsicht auf den Rotor mit der vorbereiteten
absorbierenden Oberfläche nach der Erfindung,
Fig. 6 eine Teilschnittansicht einer abgeänderten Ausfüh
rungsform der Erfindung,
Fig. 7 eine perspektivische Ansicht einer auf einem Rotor
befestigten Abstreifervorrichtung nach der Erfindung,
Fig. 8 eine Vorderansicht der Abstreifervorrichtung nach der
Erfindung, und
Fig. 9 eine Aufsicht auf die Abstreifervorrichtung nach der
Erfindung.
Aufbau und Wirkungsweise der Zentrifugal-Chromatographieein
richtung ergeben sich am besten aus den Fig. 1 und 2. Die
Einrichtung besteht aus einem als flache, kreisförmige
Scheibe ausgebildeten Rotor 14, der mit einer Rotorwelle 36
mit Hilfe von Scheibenbunden 38, 40 befestigt ist, welche auf
der Welle 36 mittels Einstellschrauben 48, 50 festgelegt
sind. Der Rotor 14 nimmt auf seiner Oberfläche ein absorbie
endes Material 16 auf, ist im Winkel zur horizontalen Ebene
geneigt angeordnet und läuft in einer Kammer 10 um, die auf
Füßen 60, 62 abgestützt ist. Die Kammer 10, die in einem
Winkel von vorzugsweise zwischen 15 und 25° gegenüber der
Horizontalen geneigt ist, besitzt eine Sammelvorrichtung, die
aus einer in der radial inneren Fläche der Wand der Kammer 10
ausgebildeten ringförmigen Wanne 18 besteht. Die Sammelwanne
18 ist im gleichen Winkel wie die Kammer 10 und der Rotor 14
geneigt. Die Sammelwanne weist eine radial äußere Ablenkflä
che 20 auf, die gegen die Drehachse des Rotors 14 schräg
gestellt ist und einen Winkel von weniger als 90° mit der
oberen Fläche des Rotors einschließt. Vorzugsweise beträgt
der Winkel zwischen 45 und 60°, obgleich auch ein größerer
Winkelbereich zwischen 20 und 75° brauchbar ist. An der
untersten Stelle des Sammeltroges 18 ist ein Abflußrohr 32
vorgesehen, das abgesonderte und eluierte flüssige Bestand
teile aus der Sammelwanne 18 durch die Ringkammer 10 in einen
entsprechenden Aufnahmebehälter 58 abführt. In das Sammel
wannenende des Abflußrohres 32 ist ein absorbierender Stöpsel
eingesetzt, um den Abfluß der eluierten Bestandteile zu
steuern.
Im Boden der Ringkammer 10 ist eine Sammelmulde 74 vorgese
hen, um die abfließenden Flüssigkeiten zu sammeln und einen
Abstand zu dem unteren umlaufenden Bund 40 zu erzielen. In
der Mitte der Sammelmulde 74 ist ein Zuflußrohr 34 zum
Einführen eines trockenen Gases in das Innere der chromato
graphischen Einrichtung entweder während des Arbeitsablaufes
des chromatographischen Trennvorganges, damit eine inerte
Atmosphäre erzielt wird, oder nach Beendigung des Vorganges,
damit Lösungsmittel verdampft werden, die verwendet worden
sind, um das absorbierende Material von Restbestandteilen zu
reinigen, bevor ein weiterer chromatographischer Vorgang
durchgeführt wird, vorgesehen. In den Zufluß 34 kann ein
entsprechendes Gas, z. B. Stickstoff, eingespeist werden.
Eine Abdeckung 12, vorzugsweise aus einem transparenten
Material, das von den in den chromatographischen Trennvor
gängen verwendeten Materialien nicht beeinflußt wird, z. B.
Glas, wird über den oberen Teil der ringförmigen Kammer 10
gesetzt. Die Abdeckung 12 ist so ausgebildet, daß die
Rotorwelle 36 durch sie hindurchgeführt ist, ohne daß die
Drehung der Rotorwelle 36 dadurch behindert wird. Die
Abdeckung 12 wird durch eine Anzahl von Klemmfedern und
Schraubvorrichtungen 66, 68, die die Abdeckung 12 gegen die
Ringklammer 10 drücken, positioniert.
In der Nähe der axialen Mitte der Abdeckung ist eine Öffnung
vorgesehen, um eine Füllvorrichtung aufzunehmen, die aus
einem verjüngten Rohr 22 besteht, welches durch eine in der
Abdeckung befestigte Schraubkombination 24, 26 gehalten wird.
Am unteren Ende des verjüngten Rohres 22 ist ein Docht 28
vorgesehen, der in der Weise wirkt, daß das Probenflüssig
keitsgemisch, das auf cheomatrographischem Wege getrennt
werden soll, in den Rotor gleichförmiger eingeführt wird als
dies bei direkter Zuführung einer Flüssigkeit in den Rotor
möglich wäre. Das Probenflüssigkeitsgemisch wird mittels
Trichter mit langem Abflußrohr 56 in das verjüngte Rohr 22
eingeführt.
Die Rotorwelle 36 der chromatographischen Einrichtung ist
über eine Antriebsverbindung 42 und Einstellschrauben 44, 46
mit einem Elektromotor 52 mit Drehzahlsteuerung 54 angetrie
ben. Der Motor 52 ist auf einer T-förmigen Motorbefestigung
72 aufgenommen, die ihrerseits mit der Ringkammer 10 über
drei Abstützarme 70 verbunden ist.
Fig. 5 zeigt die vorbereitete obere Fläche des Rotors 14, der
eine flache, kreisförmige Scheibe mit einer zentrischen
axialen Bohrung 92 ist, durch die die Rotorwelle 36 geführt
ist. Die obere Fläche des Rotors hat eine exakt ebene
Oberfläche, auf die ein absorbierendes Material aufgebracht
wird. Es ist wichtig, daß die Oberfläche sich nicht wesent
lich gegenüber der Ebene der Rotorfläche ändert, weil solche
Änderungen einen nachteiligen Effekt auf den radial nach
außen verlaufenden Strom des gelösten Probengemisches während
einer chromatographischen Trennung haben. Um die Entwicklung
gleichförmiger, konzentrischer Bänder von getrennten Misch
komponenten zu erzielen, die von dem radial inneren Teil der
Rotoroberfläche ausgehen, ist es wichtig, daß die Komponenten
durch gleichbleibendes absorbierendes Material 16 gelangen.
Die Aufrechterhaltung eines gleichbleibenden absorbierenden
Materials, durch das die gelösten Komponenten gelangen, wird
direkt durch zwei Faktoren beeinflußt, nämlich die plane Ausgestal
tung der Rotoroberfläche und die Aufbringung eines gleichförmigen
absorbierenden Materials auf die Rotoroberfläche.
Wenn das absorbierende Material eine vorgeformte Scheibe ist, die
auf dem Rotor abgestützt ist, z. B. chromatographisches Papier oder
eine Glasfaser-Kieselgel-Zusammensetzung, sind die charakteristi
schen Eigenschaften einer solchen vorgeformten Scheibe der wichtig
ste Faktor für die Aufrechterhaltung der Gleichförmigkeit des ab
sorbierenden Materials, durch die die gelösten Komponenten ge
langen. Wenn jedoch, wie bei der bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung, das absorbierende Material in einem Brei enthalten ist,
z. B. eine wäßrige Suspension von Kieselgel mit Kalziumsulfat,
die der Oberfläche des Rotors mit Hilfe eines Bindemittels aufge
geben und dann getrocknet wird, hängt die Gleichförmigkeit der
Schicht aus absorbierendem Material von der Entwicklung einer gleich
mäßigen Schicht ab, entweder während des Überzugsvorganges oder im
Anschluß daran, indem der überschüssige Aufbau des Absorptionsmaterials
entfernt wird.
Unabhängig von der Art des verwendeten Absorptionsmaterials wird
die Rotoroberfläche so hergestellt, daß das Absorptionsmaterial
die axiale Oberfläche 90 und auch die äußere peri
phere Oberfläche 88, die die äußerste konzentrische
Fläche des Rotors ist, nicht bedeckt. Diese periphere, gereinigte Oberfläche 88
verhindert Störungen des äußeren Randes der absorbierenden Schicht, wenn der Rotor innerhalb
der Kammern angeordnet wird.
Im Betrieb wird die Zentrifugal-Chromatographieeinrichtung für
Trennungen dadurch bereit gemacht, daß der Rotor mit einem absor
bierendem Material auf seiner oberen Fläche versehen wird. Wenn der
Rotor mit einer vorbestimmten Drehzahl umläuft, wird eine Lösung
des zu trennenden Gemisches in geringer Lösungsmittelmenge über
das verjüngte Rohr 22 hinzugegeben und auf die obere Fläche
des Rotors mit gesteuerter Geschwindigkeit über den Docht 28
übertragen. Nach dem Aufbringen des Probengemisches wird das Lösungs
mittel zur Auflösung und Elution fortlaufend über das gleiche
verjüngte Rohr und den Docht wie die Probe hinzugefügt. Wenn der
Rotor umläuft und das Lösungsmittel die Komponenten des Proben
gemisches in das absorbierende Material aufnimmt, trennen sich die
Komponenten in kreisförmige Bänder konzentrisch zum Rotor und bewe
gen sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten aufgrund der Kapil
larwirkung des absorbierenden Materials und der hohen Zentrifugal
kräfte, die durch den umlaufenden Rotor bedingt sind, nach
außen. Die konzentrischen Bänder der Komponenten werden dann zu
sammen mit dem Lösungsmittel vom Rand des Rotors abgeschleudert
und treffen auf die Ablenkfläche der Sammelwanne auf. Die Ablenk
fläche richtet die Flüssigkeit nach unten in den Kanalteil der
Sammelwanne. Der kontinuierliche Strahl aus auf die nach unten und
außen geneigte Ablenkfläche auftreffenden Tröpfchen trägt dazu bei,
daß alle Teile des getrennten Bandes einer Komponente nach unten
in die Sammelwanne in der richtigen Folge geführt werden, so daß
ein erneutes Mischen aufgrund eines Blockierens oder Streuens von
Tröpfchen nicht auftreten kann. Aus der Sammelwanne, die im
Winkel gegenüber der horizontalen Ebene geneigt ist, fließen die
getrennten und eluierten Komponenten rasch durch Schwerkraftwirkung
nach unten an die unterste Stelle der Sammelwanne, wo sie über das
Abflußrohr an einen entsprechenden Behälter abgeführt werden.
Eine Anzeigevorrichtung, die auf optischem Wege für ge
färbte Komponenten und mit Ultraviolettabsorption oder Brechungsindex
für farblose Komponenten arbeitet ist am Abflußrohr angeordnet, um den
Durchgang bestimmter Fraktionen oder Komponenten anzuzeigen, und
gibt deshalb an, wann der Behälter geändert werden muß, in den eine
bestimmte Abflußkomponente gelangt, um ein erneutes Mischen von
Komponenten zu vermeiden.
Die Einrichtung ist für weitere Trennungen durch Hinzufügen von
Azeton, Methanol oder anderen polaren flüchtigen Lösungsmitteln
anstelle des eluierenden Lösungsmittels bereit, so daß Verunreini
gungen und Wasser, die an dem absorbierenden Material verbleiben,
entfernt werden. Nach dem Verdampfen dieses Lösungsmittels mit
Hilfe eines inerten Gases, z. B. Stickstoff, das an dem Zuflußrohr
34 unterhalb der Einrichtung bei in Bewegung befindlichem
Rotor eingeführt wird, ist die Einrichtung für weitere Trennvorgänge bereit, wobei
das gleiche regenerierte absorbierende Material verwendet wird.
Es können auch bekannte Techniken zur Verbesserung der Trennung verwendet
werden. Beispielsweise kann der Ausgang aus der Einrichtung in den
Eingang gepumpt werden, um das Eluiermittel und Trennkomponenten
erneut in Umlauf zu setzen. Zusätzlich kann das Lösungsmittel über
eine Zeitperiode während des Rückführvorganges dadurch teilweise
verdampft werden, daß ein inertes, trockenes Gas in die Einrichtung
über das Zuflußrohr 34 geführt wird, wodurch die Breite der
Trennbänder der Komponenten reduziert wird.
Die Zentrifugal-Chromatographieeinrichtung ist
so ausgelegt, daß sie mit Rotordrehzahlen zwischen 100 und
10 000 U/min umläuft, obgleich der bevorzugte Bereich zwischen
300 und 18 000 U/min ist. Wegen der hohen Tangentialgeschwindig
keiten, die in gelösten Tröpfchen der Komponente durch derart hohe
Rotordrehzahlen auftreten, ist es wesentlich, eine nicht
streuende Sammelwanne zu verwenden, wie sie durch die radial nach innen oben geneigten Ablenkflächen
vorgesehen ist. Vergleiche einer der
artigen Ablenkfläche mit einer vertikalen Ablenkfläche und einer
radial nach außen geneigten Ablenkfläche haben gezeigt, daß die
radial nach innen geneigten Ablenkflächen
einen vernachlässigbaren Spritzeffekt erzeugen und auftreffende
Tröpfchen verwenden, um das vorher niedergeschlagene Eluiermittel
rasch in den Kanal der Sammelwanne zu führen, während die vertika
len und radial nach außen geneigten Ablenkflächen eine wesentliche
Spritzwirkung und demzufolge ein Mischen von Eluiertröpfchen zu
sätzlich zum Fehlen des Abflußeffektes der auftreffendenn, im An
schluß daran eluierten Tröpfchen ergeben. Dieses Merkmal des Sammel
troges ergibt zusammen mit dem Neigen
der Sammelwanne gegenüber der horizontalen Ebene eine besonders
zweckmäßige Einrichtung
für das Trennen von komplexen und großvolumigen Gemischen.
Fig. 3 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform der Sammelvorrichtung.
Die Sammelvorrichtung 78, die in einem
Winkel zur horizontalen Ebene geneigt ist, besteht aus einer ring
förmigen Sammelwanne, die in radialer Richtung innerhalb der Wand
der ringförmigen Kammer 76 vorgesehen ist. Die Wanne ist aus
bahnförmigen Material aufgebaut, das zu einer kreisförmigen Ablauf
rinne mit etwa U-förmigem Querschnitt geformt ist. Die äußere Wand
der Wanne erstreckt sich über die obere Fläche der radial inneren
Wand hinaus und ist in axialer Richtung nach innen mit einem Winkel
kleiner als 90° zur Ebene, die durch die Sammelwanne bestimmt ist,
geneigt, so daß eine Ablenkfläche 80 entsteht. Diese Ablenkfläche
richtet die eluierten Komponenten von dem Rotor nach abwärts in
den Kanal der Wanne, wo die Komponenten rasch durch Schwerkraft in
das Abflußrohr an der untersten Stelle der Sammelwanne abfließen.
Fig. 4 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung. Die ring
förmige Sammelvorrichtung, die in einem Winkel zur horizontalen
Ebene geneigt und mit der ringförmigen Kammer 82 durch Befestigungs
stifte 86 verbunden ist, besteht aus einer Ablenkfläche 84 ohne
Kanal oder Wanne. Die Ablenkfläche 84 ist in axialer
Richtung nach innen in einem Winkel kleiner als 90° zur Ebene ge
neigt, die durch die obere Fläche des Rotors 14 gebildet wird.
Tröpfchen von eluiertem Material aus dem Rotor treffen gegen die
Ablenkfläche und fließen nach abwärts zur unteren Kante 85 der
Oberfläche, von wo sie durch Schwerkraft längs der unteren Kante 85
fließen, bis sie sich an der untersten Stelle der Ablenkfläche an
sammeln, wo sie durch das Abflußrohr 32 abfließen.
Die Ausführungsform der Zentrifugal-Chromatographieeinrichtung nach
Fig. 6 kann zur Erhöhung der Qualität der Trennung komplexer Gemische
verwendet werden. Die Einrichtung besteht aus einer ringförmigen
Kammer 94 mit einer in axialer Richtung versetzten Serie von ring
förmigen Sammelvorrichtungen, die aus Wannen 95′, 95′′ und 95′′′
bestehen, welche für sich ähnlich wie die Wanne 18 der Fig. 2
ausgebildet sind. Die Wannen bestehen aus integralen Kanälen, die
in der radial inneren Fläche der Kammerwand ausgebildet sind, wie
in Fig. 6 gezeigt, oder die Sammelvorrichtung besteht aus im Abstand
versetzten Serien von Sammelvorrichtungen nach den Fig. 3 oder
4. Obgleich eine Reihe von drei Sammelwannen und entsprechenden
Rotoren in Fig. 6 dargestellt sind, ist die Anzahl von Rotoren
und Sammelvorrichtungen, die in einer Serie verwendet werden, nicht
kritisch. Wie in Fig. 6 ist in der Nähe
einer jeden Sammelwanne ein entsprechender Rotor 102′, 102′′ und
102′′′ vorgesehen, der in gleicher Weise wie in Verbindung mit der
Einrichtung nach Fig. 2 beschrieben, unter Ausnutzung der Schwer
kraft die chromatographischen Trennvorgänge unterstützt. Da jedoch
die getrennten Komponenten des Probengemisches, die auf dem Rotor
102′ angeordnet werden, auf die oberste ringförmige Sammelvorrich
tung 95′ eluiert werden und in das Abflußrohr 97′ abfließen,
werden sie durch eine entsprechende Pumpvorrichtung 96′ durch das
Rohr 98′ auf eine Stelle an der radial inneren oberen Fläche des
entsprechenden nächstniedrigen Rotors 102′′ in Umlauf gesetzt.
Entsprechend werden die Komponenten, wenn sie aus dem zentrischen
Rotor 102′′ in die zentrische ringförmige Sammelvorrichtung 95′′
eluieren und durch das Austrittsrohr 97′′ abfließen, durch
die Pumpe 96′′ in die radial obere Fläche des Rotors 102′′′, der
der niedrigste Rotor ist, in Umlauf gesetzt. Die getrennten Kompo
nenten des Probengemisches aus diesem Rotor 102′′′ werden auf die
unterste Sammelvorrichtung oder Wanne 95′′′ eluiert und gelangen
aus der ringförmigen Kammer 94 durch das Abflußrohr 99, wo sie
in einem entsprechenden, nicht dargestellten Behälter gesammelt
werden. Die Sammelwanne wie auch die Rotoren und die ringförmige
Kammer dieser in Serie geschalteten chromatographischen Einrichtung
sind in einem Winkel zur horizontalen Ebene geneigt, damit das Eluier
mittel aus den Sammelwannen rasch abfließt. Diese Serienchromato
graphieeinrichtung ergibt bessere Trennungen, insbesondere für
komplexe Gemische, bei denen die Bestandteile normalerweise knapp
voneinander getrennt sind, als eine chromatographische Ein
richtung mit einem einzelnen Rotor.
Die Abstreifervorrichtung 107, die in den Fig. 7, 8 und 9 ge
zeigt ist, weist ein Abstreiferblatt 108 auf, das eine auf der
Unterseite ausgebildete Abstreiferfläche 122 besitzt. Das Blatt
108 wird auf der Rotoroberfläche am äußeren Ende durch einen Bolzen
114 aufgenommen, der einstellbar im Bund 124 befestigt ist,
sowie am inneren Ende durch eine Abstreiferverbindungsplatte 110.
Diese Abstreiferverbindungsplatte 110 besitzt eine zentrische Boh
rung, die ermöglicht, daß die Abstreiferplatte nach abwärts über
die Rotorwelle 112 geführt werden kann und auf der oberen Fläche
des Rotors mit Hilfe von Tragbolzen 116 und 118 aufliegt, die ein
stellbar in den Bunden 126 und 128 festgelegt sind. Alle drei
Bolzen können in eine feste Position durch Einstellschrauben 130,
132 und 134 eingestellt werden. An der Basis eines jeden Bolzens
114, 116 und 118 ist eine entsprechende Blattkante 136, 138 und
140 vorgesehen, die so eingestellt ist, daß sie der Bewegungs
richtung der Abstreifervorrichtung 107 zugewandt ist, die einem
durch die Pfeile in den Fig. 7 und 9 gezeigten Bogen darstellt.
Die Blattkanten 136, 138 und 140 heben den gesamten Absorbiermit
telüberzug von der Rotorfläche ab, während die Abstreiferfläche 122
so angeordnet ist, daß sie eine gleichförmige Schicht aus Absorptions
mittel auf dem Rotor beläßt.
Eine graduierte Schicht aus Absorptionsmaterial wird auf der Rotor
oberfläche durch die Abstreiferplatte 108 belassen, wenn der Bolzen
114 auf eine Höhe eingestellt wird, die sich von der der Bolzen 116
und 118 unterscheidet.
Die Abstreifervorrichtung wird auf folgende Weise verwendet, wobei
bekannte Vorgänge zur Herstellung eines (ungleichmäßigen) absorbie
renden Belages angewendet werden, der dann zu einem gleichmäßigen
Belag abgestreift wird. Ein Gemisch des pulverförmigen Absorptions
materials (Silicagel, Aluminiumoxyd usw.) wird zusammen mit einem
Bindemittel (Kalziumsulfat, Polyvinylalkohol, Natriumsilicat usw.)
mit Wasser gemischt und auf einem Rotor mit einer exakt ebenen
Oberfläche gegeben. Nach dem Absetzen und Trocknen wird die
Abstreifervorrichtung auf die Rotorwelle aufgesetzt. Der Abstrei
fer wird dann gegen den Belag aus absorbierendem Material gedrückt
und in Drehung versetzt, wodurch der Belag auf eine Dicke abgestreift
wird, die durch die Einstellung der drei einstellbaren Bolzen fest
gelegt ist. Absorbierendes Material, das innerhalb der zentrischen
Fläche und am äußeren Rand verbleibt, wird durch Abstreifen von
Hand entfernt, so daß der Absoprtionsmittelbelag ausgebildet wird.
Der Belag kann dann die gleiche Dicke an allen Stellen oder eine
graduierte Dicke aufweisen, z. B. 3 mm an der inneren Kante und
1 mm an der äußeren Kante, je nach der Einstellung der Bolzen.
Ein Rotor mit einem Durchmesser von 16,5 mm wurde mit einer ring
förmigen Schicht aus Silicagel mit Kalziumsulfat (15%) als Binde
mittel in der vorbeschriebenen Weise überzogen und in die Einrich
tung eingesetzt. Bei einer Drehzahl des Rotors von 700 U/min wurde
Dichlormethan in einer Menge von 2 ml/min über die Lösungsmittel
einführvorrichtung zugeführt, und das Austrittsrohr wurde mit
einem Ultraviolettabsorptionsdetektor verbunden. Nach fünf Minuten
Abgleichung wurde eine Lösung von 10 mg Azobenzol und 10 mg
Azeton 2,4-Dinitrophenylhydrazon in 0,5 ml Dichlormethan an der
Eintrittsvorrichtung eingeführt. Es wurde bei den beiden gefärbten
Komponenten die Trennung in konzentrische gefärbte kreisförmige
Ränder beobachtet, die eluiert, durch den Detektor aufgezeichnet
und getrennt gesammelt wurden.
Nach Abschluß der Trennung wurden das Dichlormethan und Spuren
von Verunreinigungen, die im Absorptionsmaterial verblieben waren,
durch Hinzufügen von Azeton mit einer Menge von 3 ml/min über
10 min durch die Einführvorrichtung entfernt. Das auf dem Rotor
noch verbleibende Azeton wurde dann verdampft, indem trockener
Stickstoff in die Einrichtung mit einer Geschwindigkeit von 4 l
pro Minute über einen Zeitraum von 30 min geführt wurde. Die
Einrichtung war dann für weitere Trennvorgänge bereit.
Claims (6)
1. Zentrifugal-Chromatographieeinrichtung mit einem in einer
Kammer angeordneten, als flache Scheibe ausgebildeten
Rotor, dessen Oberseite ein absorbierendes Material
aufweist und auf die ein zu trennendes Gemisch aufge
bracht ist, das den bei rotierendem Rotor auftretenden
Zentrifugalkräften ausgesetzt ist, und der Rotor gegen
eine Ablenkfläche an der radial inneren Wand der Kammer
gerichtet ist, welche in einem Winkel von weniger als 90°
gegenüber der Oberseite des Rotors zur Achse des Rotors
geneigt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) der Rotor (14, 102) im Winkel zur horizontalen Ebene geneigt ist,
- b) eine ringförmige Sammelwanne (18, 78, 95) innerhalb der Kammer (10, 76, 82, 94) in der Nähe des äußeren Randes des Rotors im Winkel zur horizontalen Ebene geneigt angeordnet ist,
- c) die Sammelwanne (18, 78, 95) einen Trog aufweist, der in der radial inneren Oberfläche der Wand der Kammer ausgebildet ist,
- d) die Sammelwanne (18, 78, 95) die Ablenkfläche (20, 80, 84) an ihrer radial inneren Wand aufweist und
- e) an der untersten Stelle der Sammelwanne (18, 78, 95) ein Abflußrohr (32) zum Entfernen eluierter Bestand teile angebracht ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die ringförmige Sammelwanne ein ringförmiges Band
aufweist, das aus einer Ablenkfläche (84) besteht, die
gegen die Achse des Rotors (14) in einem Winkel von
weniger als 90° gegenüber der Oberseite des Rotors
geneigt ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ablenkfläche (20, 84) der Sammelwanne (18) in einem
Winkel zwischen 45 und 60° zur Oberseite des Rotors (14)
ausgerichtet ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sammelwanne (18, 78, 95) in einem Winkel von 15-25°
zur Horizontalen geneigt ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) eine Mehrzahl von Rotoren (102′, 102′′, 102′′′) in axialer Richtung voneinander versetzt und drehbar um eine gemeinsame Achse innerhalb der Kammer (94) befestigt sind und ein absorbierendes Material auf der Oberseite eines jeden Rotors aufgebracht ist,
- b) Sammelwannen (95′, 95′′, 95′′′) in einem Winkel zur Horizontalen geneigt und in axialer Richtung vonein ander in der Nähe der äußeren Kante eines entsprechen den Rotors angeordnet sind, und
- c) Abflußrohre (97′, 97′′) zum individuellen Entfernen getrennten Materials und Trägers von jeder der oberen Sammelwannen (95′, 95′′) sowie zum individuellen Zuführen an das absorbierende Material in der Nähe der Rotationsachse des entsprechenden unmittelbar darunter angeordneten Rotors (102′′, 102′′′) sowie ein Abfluß rohr (99) zum Entfernen des getrennten Materials und Trägers aus der untersten Sammelwanne (95′′′) vorgese hen sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Abstreifervorrichtung zum Aufbringen einer gleich
förmigen Schicht absorbierenden Materials auf der
Oberseite des Rotors lösbar angeordnet ist, bestehend aus
einem Abstreiferblatt (108), einem Abstützbolzen (114),
der einstellbar am einen Ende des Abstreiferblattes (108)
befestigt ist, einer Abstreiferverbindungsplatte (110),
die mit dem in bezug auf den Bolzen (114) entgegengesetz
ten Ende des Abstreiferblattes (108) verbunden und
einstellbar auf Tragbolzen (116, 118) befestigt ist und
eine zentrische Bohrung aufweist, die mit dem Rotor (14)
mit axialer Welle (112) in Eingriff steht, wobei das
Abstreiferblatt (108), der Abstützbolzen (114) und die
Abstreiferverbindungsplatte (110) vorübergehend mit dem
Rotor derart befestigt sind, daß das Abstreiferblatt
zwischen einer Stelle am Umfangsrand des Rotos und einer
Stelle an einem Radius in der Nähe der Achse des Rotors
angeordnet und um die Welle des Rotors drehbar ist.
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