DE2840834A1 - Verfahren und vorrichtung zum vorspannen mindestens einer der gleichzeitig gebogenen einzelscheiben einer verbundsicherheitsscheibe - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum vorspannen mindestens einer der gleichzeitig gebogenen einzelscheiben einer verbundsicherheitsscheibeInfo
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Description
BFG GLASSGROUP, 43 Rue Caumartin, F-75OO9 Paris
Frankreich
Verfahren und Vorrichtung zum Vorspannen mindestens einer der gleichzeitig gebogenen Einzelscheiben einer
Verbundsicherheitsscheibe
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vorspannen mindestens einer der gleichzeitig übereinanderliegend
auf einer Biegeform mit im wesentlichen horizontaler Formfläche unter Schwerkrafteinfluß im Biegeofen gebogenen
Einzelscheiben einer Verbundsicherheitsscheibe, bei dem die Biegeform mit den darauf übereinanderliegenden
Einzelscheiben den Biegeofen durchläuft und die übereinanderliegenden Einzel-
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BOEHiVRRT & BOr hiVERr
scheiben nach dem Durchlaufen der Biegezone, in der die Scheiben auf die Erweichungstemperatur erhitzt und gebogen
werden, an einer im Biegeofen in einer oberhalb des Transformationspunktes, jedoch unterhalb des Deformationspunktes
des Glases liegenden Temperaturzone angeordneten, die gebogene(n) Einzelscheibe(n)
mit Kühlluft beaufschlagenden Blaseinrichtung vorbeigeführt werden, sowie eine Vorrichtung zum Vorspannen
mindestens einer der gleichzeitig übereinanderliegenden unter Schwerkrafteinfluß im Biegeofen gebogenen
Einzelscheiben einer Verbundsicherheitsscheibe, mit einer die übereinanderliegenden Einzelscheiben abstützenden,
im wesentlichen horizontalen, den Biegeofen in zur Krümmungsachse der Verbundsicherheitsscheibe
paralleler Förderrichtung durchlaufenden Biegeform, einer von der Biegeform durchlaufenen Biegezone des
Biegeofens, in der die übereinanderliegenden Einzelscheiben auf die Erweichungstemperatur erhitzt und gebogen
werden, und einer im Anschluß an die Biegezone in einem oberhalb des Transformationspunktes, jedoch
unterhalb des Deformationspunktes des Glases liegenden Temperaturbereich angeordneten Kühlzone mit einer stationären,
die gebogene(n) Einzelscheibe(n) mit Kühlluft beaufschlagenden
Blaseinrichtung, welche sich insbesondere zur Durchführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens
eignet.
Bei einem bekannten Verfahren und einer bekannten Vorrichtung der vorstehend beschriebenen Art (DE-OS 26 40 206)
werden die beiden übereinanderliegenden Einzelscheiben nach dem Biegen bei einer oberhalb des Transformations-Punktes
liegenden Temperatur vertikal in der Weise mit Kühlluft beaufschlagt, daß ausschließlich der Scheiben-
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rand durch die Kühlluftstrahlen getroffen wird, so daß dort Kompressionsspannungen erzeugt werden. Die Kompressionsspannungen, die bei dem Verfahren und der Vorrichtung nach
der DE-OS 26 40 206 am Scheibenrand erzeugt werden, haben den Zweck, bei einem Bruch der insbesondere als Windschutzscheibe
für Kraftfahrzeuge geeigneten Verbundsicherheitsscheibe im spannungsfreien Zentralbereich
eine klare Durchsicht zu gewährleisten. Insbesondere bei aus unterschiedlich dicken Einzelscheiben bestehenden
Verbundsicherheitsscheiben, wie sie häufig als Windschutzscheibenfür Kraftfahrzeuge verwendet werden,
wobei die dünnere Einzelscheibe der Verbundsicherheitsscheibe an der Innenseite des Kraftfahrzeuges angeordnet
ist, hat sich aber gezeigt, daß die Verbundsicherheitsscheiben sofern der Zentralbereich insbesondere der
dünnen Innenscheibe nicht vorgespannt ist, sondern im wesentlichen spannungsfrei ist, nicht die gewünschten
Bruchfestigkeiten aufweisen und darüber hinaus kein Bruchbild in Form eines groben Craqueles ergeben, wie
es als Kompromiß zwischen den Anforderungen nach Festigkeit der Scheibe einerseits und geringer Schnittverletzungsgefahr
andererseits wünschenswert ist.
Weiterhin ist durch die DE-AS 10 35 32 8 bereits ein
Verfahren bekannt, bei dem im Biegeofen Einzelscheiben über ihre gesamte Fläche mit Kühlluft beaufschlagt
und hierdurch vorgespannt werden. Dieses Verfahren eignet sich aber nicht dazu, die Eigenschaften von
auf der Biegeform übereinanderliegend gebogenen Einzelscheiben von Verbundsicherheitsscheiben durch leichtes
Vorspannen befriedigend zu verbessern. Die DE-PS 616 445 beschreibt ebenfalls dasVorspannen von gebogenen
Einzelscheiben mittels Kühlluftdüsen, wobei
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aber auch hier ein einwandfreies leichtes Vorspannen der übereinanderliegend auf einer Biegeform gebogenen
Einzelscheiben von Verbundsicherheitsscheiben nicht gewährleistet ist. Weitere Vorspanneinrichtungen, die mit
Kühlluft arbeiten, sind beispielsweise in der DE-AS 10 80 742, der DE-PS 11 14 993 und der DE-AS 20 00 271
beschrieben, wobei aber alle dort beschriebenen Verfahren und Vorrichtungen sich nicht speziell dafür
eignen, mindestens eine der übereinanderliegend auf einer Biegeform gebogenen Einzelscheiben von Verbundsicherheitsscheiben
leicht vorzuspannen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu
schaffen, welche das gleichmäßige leichte Vorspannen wenigstens einer der übereinanderliegend auf einer
Biegeform unter Schwerkrafteinfluß gebogenen Einzelscheiben von Verbundsicherheitsscheiben gewährleisten.
Das Verfahren und die Vorrichtung sollen dabei bewirken, daß die leicht vorgespannte, insbesondere
besonders dünne Einzelscheibe der Verbundsicherheitsscheibe die Eigenschaften von Festigkeitsglas erhält.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der gattungsgemäßen Art dadurch gelöst, daß die gebogene
Einzelscheibe über ihre gesamte Fläche mit Kühlluft beaufschlagt wird bzw. werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung der eingangs genannten
Art ist dadurch gekennzeichnet, daß die Blaseinrichtung mindestens ein quer zur Förderrichtung angeordnetes,
mit der zu kühlenden Einzelscheibe zugewandten Kühlluftbohrungen versehenes Blasrohr aufweist,
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welches entsprechend der Querbiegung der Einzelscheiben
so gekrümmt ist, daß die Kaltluftbohrungen über die gesamte
Ouererstreckung der Einzelscheiben von der Scheibenoberfläche
im wesentlichen denselben Abstand haben.
Besonders bevorzugte Ausführungsformen des Verfahrens
und der Vorrichtung nach der Erfindung ergeben sich aus den entsprechenden Unteransprüchen. Besonders vorteilhaft
ist eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, welche gekennzeichnet ist durch eine im
Bereich der Kühlzone angeordnete, in dieser mit der Biegeform in Förderrichtung bewegbare Saug-Trageinrichtung
zum vorübergehenden Abheben der obenliegenden Einzelscheibe von der darunterliegenden Einze!scheibe;
und durch mindestens zwei bzw. vier Blasrohre, von denen eines bzw. zwei oberhalb und eines bzw. zwei unterhalb
der daran vorbeigeführten abgehobenen, obenliegenden
Einzelscheibe angeordnet ist bzw. sind.
Das Verfahren und die Vorrichtung nach der Erfindung geben die Möglichkeit, auf einfache Weise Einzelscheiben
von Verbundsicherheitsscheiben der in Rede stehenden Art, insbesondere die auf der Biegeform
obenliegende besonders dünne Innenscheibe von sogenanntem asymmetrischem Verbundsicherheitsglas, gleichmäßig
leicht vorzuspannen, wodurch der mit Kühlluft beaufschlagten Einzelscheibe die Eigenschaften von
Festigkeitsgias gegeben werden. Dies hat zur Folge,
daß nicht nur die Bruchfestigkeit der Verbundsicherheitsscheibe deutlich gesteigert, sondern auch ein verbessertes
Bruchbild mit erwünscht großem Craquele erreicht wird. Erfindungsgemäß wird dabei also zumindest die obenliegende,
dünne Innenscheibe einer asymmetrischen, als
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Windschutzscheibe für Kraftfahrzeuge verwendbare! Verbundsicherheitsscheibe
im Biegeofen selbst über ihre gesamte Fläche derart mit Kühlluft beaufschlagt, daß die Innenscheibe
eine leichte Vorspannung im Sinne eines Festigkeitsglases erhält. Natürlich ist es auch möglich,
sowohl die obenliegende Innenscheibe als auch die untenliegende, dickere Außenscheibe derartiger asymmetrischer
Verbundsicherheitsscheiben entsprechend zu kühlen. Besonders vorteilhaft ist es, wenn, wie bei der beschriebenen
besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung vorgesehen, die obenliegende Scheibe im Bereich der Blaseinrichtung von der untenliegenden
Scheibe durch eine Saug-und Trageinrichtung abgehoben wird, die sich mit der weiterlaufenden Biegeform
bewegt und die Scheibe nach dem Passieren der in diesem Fall sowohl oberhalb als auch unterhalb der
abgehobenen , obenliegenden Innenscheibe angeordneten Blasrohre wieder auf die auf der Biegeform befindliche,
untenliegende Außenscheibe absetzt.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung,
in der ein Ausführungsbeispiel anhand der schematischen Zeichnung im einzelnen erläutert ist.
Dabei zeigt:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung von der Seite des
Biegeofens her gesehen, teilweise im vertikalen Schnitt durch die Längsmittelachse
des Biegeofens;
Fig. 2 im vergrößerter Darstellung ein Ausführungsbeispiel der bei der Vorrichtung von Fig. 1
verwendeten Blasrohre im Schnitt senkrecht zur Längsmittelachse des Biegeofens; und
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Fig. 3 die in Fig. 2 gezeigten Blasrohre in der Ansicht von unten.
Wie Fig. 1 erkennen läßt, weist die erfindungsgemäße Vorrichtung
bei dem dort gezeigten Ausführungsbeispiel eine Blaseinrichtung auf, die aus je zwei Blasrohren 10,
12 bzw. 14, 16 besteht, welche im wesentlichen quer zur
Längsrichtung des Biegeofens verlaufen, dessen Boden in Fig. 1 mit 18 und dessen Gewölbe mit 20 bezeichnet ist.
Die Blasrohre 10, 12 bzw. 14, 16 sind paarweise in der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise mit vertikalem Abstand
angeordnet und sind an einer Zuleitung 22 abgestützt, die durch das Ofengewölbe 20 nach oben geführt ist und zu
einer Regeleinrichtung 24 führt, der von einer nicht gezeigten Kühlluftquelle aus Kühlluft in Form von
Pressluft zugeführt wird. Die Vertikalposition der Blasrohrpaare 10, 12 bzw. 14, 16 kann unabhängig voneinander
mittels einer Verstelleinrichtung von einer außerhalb des Ofengewölbes 20 aelegenen Position aus
eingestellt werden, wobei Fig. 1 einen Stellring 26 dieser Verstelleinrichtung erkennen läßt.
Weiterhin zeigt Fig. 1 eine Trag- und Saugeinrichtung 28, die in der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise zwei langgestreckte,
parallel zur Ofenlängsachse verlaufende Saugleisten aufweist, welche an Trägern 30, 32 aufgehängt
sind, die über Rollen 34, 36, welche gemeinsam einen Rollwagen bilden, in einer Rollführung 38, die am Ofengewölbe
20 befestigt ist, in Richtung der Ofenlängsachse hin- und bewegbar sind. Fig. 1 zeigt dabei die Trag- und
Saugeinrichtung 28 mit Trägern 30, 32 und Rollwagen 24, 36 in ausgezogenen Linien in einer ersten, in Fig. 1
links gelegenen Position und außerdem in einer weiter rechts gelegenen, gestrichelt gezeichneten Position im
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Bereich der Blaseinrichtung 10, 12, 14, 16.
Schließlich zeigt Fig. 1 noch links in ausgezogener Stellung eine auf Rollen 40, 42 'in Richtung des rechts
in Fig. 1 gezeigten Pfeiles den Biegeofen durchlaufende Biegeform 44, auf der zwei Einzelscheiben 44, 46 liegen.
In der in Fig. 1 links in ausgezogenen Linien gezeichneten Position der Biegeform 4-4 und der Einzelscheiben 45,
46 sind die letzteren bereits vorher in einem Bereich des Biegeofens 18, 20, in dem die Temperatur oberhalb
des Deformationspunktes des Glases, aus dem die Einzelscheiben 45, 46 bestehen, liegt, beispielsweise oberhalb
von 5 85°C, übereinanderliegend gebogen worden, so daß also die beiden Einzelscheiben 45, 46 der herzustellenden
Verbundsicherheitsscheibe eine in der Zeichnung nicht erkennbare Krümmung um eine parallel zur Ofenlängsachse
liegende Krümmungsachse aufweisen.
Zusätzlich zu der in Fig. 1 in ausgezogenen Linien gezeichneten Stellung der Biegeform 44, in der die Einzelscheiben
45, 46 auf dieser liegen, ist in Fig. 1 in gestrichelten Linien die Biegeform 44 weiter rechts
in einer Position gezeigt, in der die obenliegende Einzelscheibe 46 durch die Saug- und Trageinrichtung 28 von
der weiterhin auf der Biegeforn 44 befindlichen untenliegenden Einzelscheibe 45 abgehoben worden ist. Im
Anschluß hieran zeigt Fig. 1 eine Position der Biegeform 44, strichpunktiert gezeichnet, bei der die in
der gestrichelten Position durch die Saug- und Trageinrichtung 28 von der untenliegenden Einzelscheibe 45
abgehobene obenliegende Einzelscheibe 46 durch Verfahren der Saug- und Trageinrichtung mittels des Rollwagens 34,
36 entlang der Rollführung 38 in den Bereich der Blas-
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einrichtung 10, 12, 14, 16 gebracht worden ist. Schließlich
zeigt Fig. 2 noch in punktierter Darstellung eine Endposition der Biegeform 44, in der die beiden Einzelscheiben
45, 46 wieder übereinanderliegend auf der Biegeform 44 ruhen, wobei der noch zu beschreibende Blasvorgang
abgeschlossen ist.
Fig. 2 zeigt, daß die dort im schematischen Schnitt senkrecht zur Ofenlängsachse wiedergegebenen Blasrohre 16,
12 entsprechend der Biegung der zwischen ihnen mittels der Saug- und Trageinrichtung 28 hindurchgeführten obenliegenden
Einzelscheibe 46 gekrümmt sind, wobei aus zahlreichen Kühlluftbohrungen 48, 50, denen über die
Regeleinrichtung 24 und die Zuleitung 22 in der aus Fig.
1 ersichtlichen Weise Preßluft zugeführt wird, Kühlluftstrahlen gleichmäßig auf die gesamte Oberfläche
der senkrecht zur Zeichenebene der Fig. 2 an den Blasrohren 12, 16 vorbeigeführten obenliegenden, mittels
der Saug- und Trageinrichtung 28 von der weiter auf der Biegeform 44 liegenden untenliegenden Einzelscheibe 45
abgehobenen Einzelscheibe 46 gerichtet werden, und zwar sowohl auf die in Fig. 2 obenliegende Außenfläche als
auch in die in Fig. 2 untenliegende Innenfläche der Einzelscheibe 46.
Fig. 3 zeigt, daß die beiden oberen Blasrohre 14, 16 - entsprechendes gilt für das untenliegende Blasrohr
paar 10, 12 - eng nebeneinander angeordnet sind, wobei die einzelnen Kühlluftbohrungen 4 8 in den beiden
parallel nebeneinander angeordneten Blasrohren 14, 16 versetzt angeordnet sind. Die Kühlluftbohrungen 4 8
können, wie bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel vorgesehen,
bei einem Durchmesser von jeweils 2 mm einen
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gegenseitigen Abstand von 25 mm in Längsrichtung der Blasrohre
14, 16 haben, so daß also insgesamt, in Längsrichtung des Blasrohrpaares 14, 16 ebenso wie in Längsrichtung
des Blasrohrpaares 10, 12 gesehen, alle 12,5
mm eine Kühlluftbohrung 48 bzw. 50 angeordnet ist.
Die vorstehend beschriebene, in der schematischen Zeichnung dargestellte Vorrichtung arbeitet nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren wie folgt:
Nachdem die beiden Einzelscheiben 45, 46, auf der Biegeform
44 übereinanderliegend gleichzeitig in der in Fig. 1 nicht gezeigten, weiter links befindlichen Biegezone
auf die Erweichungstemperatur, also auf eine Temperatur oberhalb des Deformationspunktes des Glases,
erhitzt und gebogen worden sind, werden die so gebogenen Scheiben in der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise durch
die den Biegeofen 18, 2O parallel zur Ofenlängsachse
in Fig. 1 gesehen von links nach rechts durchlaufenden Biegeform 44 in eine Temperaturzone gebracht,
in der die Temperatur unterhalb des Deformationspunktes jedoch oberhalb des Transformationspunktes des Glases,
aus dem die Einzelscheiben 45, 46 bestehen, liegt, also beispielsweise im Bereich von 525 bis 585°C. In der
in Fig. 1 gestrichelt gezeichneten Stellung der Biegeform 44 wird die obenliegende Einzelscheibe 46 mittels
der Saugleisten, die an den parallel zur Ofenlängsachse
liegenden Längsrändern der Kinzelscheibe 46 angreifen, aufweisenden höhenverstellbaren Trag- und Saugeinrichtung
28 von der auf der Biegeform 44 verbleibenden untenliegenden Einzelscheibe 45 abgehoben. Anschließend bewegen
sich die Biegeform 44 einerseits und die an dem Rollwagen 34, 36 aufgehängte Trag- und Saugeinrichtung
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28 andererseits synchron im Biegeofen, in Fig. 1 gesehen, weiter nach rechts, wobei die abgehobene obenliegende
Einzelscheibe 46 zwischen den Glasrohrpaareη 10, 12
bzw. 14, 16 hindurchgeführt und dort durch die Kühlluftstrahlen beaufschlagt wird. Nach dem Passieren der
die Blasrohre 14, 16 bzw. 10, 12 aufweisenden Blaseinrichtung wird die Scheibe 46 wieder auf der untenliegenden
Einzelscheibe 45 abgelegt, wobei sich schließlich der Zustand ergibt, wie er in Fig. ganz rechts punktiert
gezeichnet ist. Von dort aus gelangen die Biegeformen 44 mit den daraufliegenden Einzelscheiben 45, 46 der herzustellenden
Verbundsicherheitsscheiben dann in bekannter Weise zum Ausgang des Biegeofens.
Durch die Kühlluftbeaufschlagung mittels der Blasrohre 14, 16 bzw. TO, 12 wird die abgehobene obere Einzelscheibe
46 leicht vorgespannt, wodurch sich ein Festigkeitsglas ergibt, welches beim Zxi-Bruch-Gehen einer aus den Einzelscheiben
45, 46 hergestellten Verbundsicherheitsscheibe insbesondere dann,-wenn die Einzelscheibe 46 die Innenscheibe
der Verbundsicherheitsscheibe ist, zu einem verbesserten Bruchbild führt, weil nämlich Festigkeitsglas nicht strahlenförmig, sondern eher wie ein verspanntes
Glas mit großem Craquele bricht. Derartiges Festigkeitsglas hat außerdem die zwei- bis zweieinhalbfache
Widerstandskraft von nicht vorgespanntem Normalglas gleicher Dicke, so daß sich das erfindungsgemäße
Verfahren insbesondere zum Vorspannen besonders dünner, vorzugsweise als Innenscheiben von Verbundsicherheitsscheiben
verwendeter Einzelscheiben 46 eignet.
Selbstverständlich kann in Abwandlung des gezeigten Ausführungsbeispieles der erfindungsgemäßen Vorrich-
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tung auch vorgesehen sein, daß die obenliegende Einzelscheibe 46 nicht von der untenliegenden Einzelscheibe
45 abgehoben wird, sondern beide Einzelscheiben, auf der Biegeform 44 liegend, an einem oberhalb der obenliegenden
Einzelscheibe 46 angeordneten Blasrohrpaar 14, 16 vorbeigeführt werden. Hierbei wird dann nur die obenliegende
Außenfläche der Einzelscheibe 46 mit Kühlluft beaufschlagt, wodurch immer noch ein Festigkeitsglas mit
gegenüber Normalglas verbesserten Eigenschaften entsteht. In weiterer Abwandlung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und des Verfahrens nach der Erfindung kann weiterhin auch vorgesehen sein, daß zusätzlich auch
die untenliegende Einzelscheibe 45 mit Kühlluft beaufschlagt wird, wobei beispielsweise im Bereich der
Blaseinrichtung von Fig. 'i noch ein weiteres Paar von Blasrohren vorgesehen sein könnte, welches die Oberfläche
der untenliegenden Einzelscheibe 45 mit Kühlluft beaufschlagt.
Selbstverständlich ist es innerhalb des erfindungsgemäßen
Verfahrens auch möglich, anstelle der Blasrohre oder anstelle andersartiger Luftduschen, welche die Blaseinrichtung
bilden, Strahlungskühler einzusetzen, wodurch ebenfalls eine gleichmäßige Vorspannung einer der Einzelscheiben
oder beider Einzelscheiben bewirkt und hierdurch ein Festigkeitsglas erzeugt wird. Das Vorbeiführen
der Saug- und Trageinrichtung 28, insbesondere der Träger 30, 32, an den Blasrohren 10, 12, 14, 16
kann bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel dadurch gewährleistet werden, daß zumindest die untenliegenden
Blasrohre 10, 12 schwenkbar angeordnet werden. Hierdurch ist es möglich, die obenliegende Scheibe 28 zunächst
gegen die obenliegenden Blasrohre 14, 16 abzuheben und
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alsdann erst die untenliegenden Blasrohre 10, 12 einzuschwenken.
Eine andere Möglichkeit bestünde darin, die untenliegenden Blasrohre ausschließlich außerhalb
der Bewegungsbahn der Saug- und Trägeinrichtung 28
bzw. der sie abstützenden Träger seitlich abzustützen und frei in den zwischen den Einzelscheiben entstehenden
Zwischenraum hineinragen zu lassen.
Verbundsicherheitsscheiben, die eine nach den erfindungsgemäßen
Verfahren leicht vorgespannte dünne Innenscheibe aus Festigkeitsglas besitzen, haben,
wie Versuche gezeigt haben, gegenüber Verbundsicherheitsscheiben
gleichen Aufbaus, jedoch aus Normalglas bestehend, eine wesentlich bessere Bruchbiegefestigkeit.
So zeigen sich bei Versuchen, die mit derartigen Scheiben durchgeführt wurden, bei verschiedenen Verbundsicherheitsscheibentypen,
wie sie für unterschiedliche Kraftfahrzeugtypen verwendet werden, Verbesserungen
der Bruchbiegefestigkeit von 30 bis 100 %.
Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung und in den nachfolgenden Ansprüchen offenbarten Merkmale
der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung
in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
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Claims (27)
- BOEHMERT & 3GEHMKRTD 1609ANSPRÜCHEIy Verfahren zum Vorspannen mindestens einer der gleichzeitig übereinanderliegend auf einer Biegeform mit im wesentlichen horizontaler Formfläche unter Schwerkraft— einfluß im Biegeofen gebogenen Einzelscheiben einer Verbundsicherheitsscheibe, bei dem die Biegeform mit den darauf übereinanderliegenden Einzelscheiben den Biegeofen durchläuft und die übereinanderliegenden Einzelscheiben nach dem Durchlaufen der Biegezone, in der die Scheiben auf die Erweichungstemperatur erhitzt und gebogen werden, an einer im Biegeofen in einer oberhalb des Transformationspunktes, jedoch unterhalb des Deformationspunktes des Glases liegenden Temperaturzone angeordneten, die gebogene(n) Einzelscheibe(n) mit Kühlluft beaufschlagenden Blaseinrichtung vorbeigeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die gebogene (n) Einzelscheibe(n) über ihre gesamte Fläche mit Kühlluft beaufschlagt wird bzw. werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegeform den Biegeofen in zur Krümmungsachse der Verbundsicherheitsscheibe paralleler Förderrichtung durchläuft.45/411030013/0457ORIGINAL INSPECTEDBOEHMERT k BOEKMIiRT284Ü834
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß nur die obenliegende Einzelscheibe mit Kühlluft beaufschlagt wird.
- 4. Verfahren nach einen der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die obenliegende Einzelscheibe nur an ihrer obenliegenden Außenfläche mit Kühlluft beaufschlagt wird.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die obenliegende Einzelscheibe während des Vorbeiführens an der stationären Blaseinrichtung von der darunterliegenden Einzelscheibe abgehoben und sowohl an ihrer obenliegenden Außenfläche als auch an ihrer untenliegenden Innenfläche mit Kühlluft beaufschlagt wird.
- 6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Beaufschlagen der Einzelscheibe(n) mit Kühlluft in einer Temperaturzone im Bereich von 525 C bis 585°C, vorzugsweise bis 55O°C, erfolgt.
- 7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der die Einzelscheibe(n) beaufschlagende Kühlluftstrom geregelt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß jeder eine bestimmte Fläche einer der Einzelscheiben beaufschlagende Kühlluftstrom unabhängig geregelt wird.
- 9. Vorrichtung zum Vorspannen mindestens einer der gleichzeitig übereinanderliegend unter Schwerkraft-030013/0457BOElIMERT & 3CEH Ml ,RTeinfluß im Biegeofen gebogenen Einzelscheiben einer Verbundsicherheitsscheibe, mit einer die übereinanderliegenden Einzelscheiben abstützenden, im wesentlichen horizontalen, den Biegeofen durchlaufenden Biegeform, einer von der Biegeform durchlaufenen Biegezone des Biegeofens, in der die übereinanderliegenden Einzelscheiben auf die Erweichungstemperatur erhitzt und gebogen werden, und einer im Anschluß an die Biegezone in einem oberhalb des Transformationspunktes, jedoch unterhalb des Deformationspunktes des Glases liegenden Temperaturbereich angeordneten Kühlzone mit einer die gebogene(n) Einzelscheibe (n) mit Kühlluft beaufschlagenden Blaseinrichtung, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Blaseinrichtung mindestens ein quer zur Förderrichtung angeordnetes, mit der zu kühlenden Einzelscheibe (45, 46) zugewandten Kühlluftbohrungen (48, 50) versehenes Blasrohr (10, 12, 14, 16) aufweist, welches entsprechend der Querbiegung der Einzelscheiben (45, 46) so gekrümmt ist, daß die Kühlluftbohrungen (48, 50) über die gesamte Quererstreckung der Einzelscheiben von der Scheibenoberfläche im wesentlichen denselben Abstand haben.
- 10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Blaseinrichtung (10, 12, 14, 16) relativ zur Förderbewegung der Biegeform (44) stationär ausgebildet ist.
- 11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Blaseinrichtung mindestens zwei parallele Blasrohre (14, 16; 10, 12) aufweist, die dicht nebeneinander derart angeordnet sind, daß die Kühlluftbohrungen (48, 50) der Blasrohre gegeneinander versetzt sind.0300 133/0457BOEHMERT & ßCEHMI-KT
- 12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, gekennzeichnet durch eine im Bereich der Kühlzone angeordnete, in dieser mit der Biegeform (44) in Förderrichtung bewegbare Saug-Trageinrichtung (28) zum vorübergehenden Abheben der obenliegenden Einzelscheibe (46) von der darunterliegenden Einzelscheibe (45); und durch mindestens zwei bzw. vier Blasrohre,von denen eines bzw. zv/ei (14, 16) oberhalb und eines bzw. zwei (10, 12) unterhalb der daran vorbeigeführten abgehobenen, obenliegenden Einzelscheibe (46) angeordnet ist bzw. sind.
- 13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens das untere Blasrohr bzw. die unteren Blasrohre (10, 12) schwenkbar angeordnet ist bzw. sind.
- 14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß in Förderrichtung der Biegeform (4 4) mit Abstand hintereinander eine Anzahl von Blasrohren.(14, 16; 10, 12) angeordnet ist.
- 15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Blaseinrichtung (10, 12, 147 16) über einen im wesentlichen der Längserstreckung dreier aufeinanderfolgend den Biegeofen (18, 20) durchlaufender Biegeformen (44) entsprechenden Ofenbereich erstreckt.
- 16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 15, gekennzeichnet durch eine Regeleinrichtung (24) zum Regeln der der Blaseinrichtung (10, 12, 14, 16) zugeführten Kühlluft.
- 17. Vorrichtung nach Anspruch 16 und einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlluftzufuhr zu jedem einzelnen Blasrohr (1O, 12, T4, 16) unabhängig regelbar ist.03 0 04 3/-0 4 5 7BOEHMERT & ßCEHYir.RTs 2840934
- 18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlluftbohrungen (48, 50) der Blasrohre (14, 16, 10, 12) in Längsrichtung jedes Blasrohres einen gegenseitigen Abstand von etwa 25 mm haben.
- 19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der einzelnen Kühlluftbohrungen (48, 50) jeweils etwa 2 mm beträgt.
- 20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Blasrohre (10, 12, 14, 16) höhenverstellbar angeordnet sind.
- 21 . Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 20 , dadurch gekennzeichnet, daß die Blasrohre (10, 12, 14, 16) an durch das Ofengewölbe (20) aus dem Biegeofen nach oben herausgeführten Zuleitungen (22) abgestützt sind.
- 22. Vorrichtung nach Anspruch 20 und 21 , dadurch gekennzeichnet, daß die Blasrohre (10, 12, 14, 16) mittels an den Zuleitungen (22) außerhalb des Ofens angeordneter Stellringe (26) oder dergleichen höhenverstellbar sind.
- 23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Saug-Trageinrichtung(28) an den parallel zur Förderrichtung der Biege formen (44) liegenden Längsrändern der obenliegendon Einzeilscheibe (46) angreifende Saugleisten aufweist.
- 24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugleisten jeweils eine Vielzahl030013/0457BOEHMERT & BOEHMERT2640834von Saugröhrchen aufweisen.
- 25. Vorrichtung nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugleisten (28) an einem am
Ofengewölbe in Förderrichtung der Biegeform (44) hin- und herbeweglichen Rollwagen (34, 36) abgestützt sind. - 26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 25 r
dadurch gekennzeichnet, daß die Saug-Trageinrichtung
(28) höhenverstellbar ist. - 27. Vorrichtung nach Anspruch 25 oder 26 und Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Rollwagen (34, 36) über einen, in Förderrichtung der Biegeform gesehen,
Bereich verfahrbar ist, der um die Längserstreckung
wenigstens zweier Biegeformen (44) langer ist als die Längserstreckung der Blaseinrichtung (10, 12, 14, 16).030013/0457
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